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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXIV. Von Daniel Friedrich einem Schwenckf.
[Spaltenumbruch]

Also prüfet man auch unter äusserlichem se-
hen und hören/ was unterscheid sey zwischen
miedlingen und dienern des Geistes: da man
der prüfung nach (unter hören und lesen) an-
nimmt/ was Christi Geist im hertzen nach
Amen von innen bestätigt. Was das licht von
innen annimmt/ das kömmt vom lichte und
Heiligen Geiste/ und was desselben beweisung
nach von innen brennet und glimmet/ und al-
so ein zeugnis hat vom Geiste des HERRN
JEsu/ da er in uns ist/ und also vom Geiste
der Offenbarung/ welcher Christi des lichts
Geist ist/ ja als ein zeugnis/ das gewiß und un-
betrieglich ist. Rom. 8. v. 9. 10. 1. Cor. 14. v. 16.
25. 1. Joh. 2. v. 70. Apoc. 19. v.
10.

Solch licht und zeugnis ist von innen die
mitbeweisung der krafft und geistes und der-
selben nach/ die gewissenschafft des glaubens/
ja von der beweisung der wahrhafftige glaube.
1. Cor. 2. v. 5, 12. 1. Thess. 1. v. 5.

Es wird auch der prüfung nach der bund
Gottes täglich erneuert/ der gute vorsatz gestär-
cket und erfüllet/ des Neuen Testaments ver-
heissungen eingenommen von innen/ und man
ist also im Neuen Testament wahrhafftig/ und
nicht nach gleißnerey.

Als die prüfung und unterscheidung gemein
war/ da war das einsamlen eine reiche erndte
und volle jahre/ da es aber untergangen/ da
wurde aller vorrath verzehret/ und kamen die
sieben theure jahre/ darinn die sieben magern
ochsen (die nicht am joch Christi zogen) die
sieben fetten frassen/ also daß man nichts mehr
von ihnen sahe/ und doch häßlicher und
feindseliger nie gesehen worden/ (Gen. 41. v. 4.
20.) und es ist im geheimniß der Kirchen ab-
falls erfüllet worden/ welche das geistliche E-
gypten und Sodoma ist. Apoc. V. 8. die geist-
liche theurung/ davon Amos 4. v. 6. 6. v. 11. ge-
weissaget. Was Schrifftgelehrte haben/ das
seyn magere jahren/ und sie ungestalte ochsen/
die sich des pflügens annehmen/ aber im flu-
che; Sie seynd ungestalter und häßlicher dann
die Schrifftgelehrten zur zeit Christi/ ja ab-
scheulicher vor Christo/ dem Könige des reichs
Gottes.

Welche nun wollen offenbarte oder offen-
bare kinder Gottes seyn/ wie dann alle genan-
te Kirchen sich als ein öffentlich Christenthum
bekennen) dieselbe sollen von der prüfung für-
nemlich wissen; dann der prüfung nach ist die
offenbarung/ und welche sich nicht prüfen kön-
nen/ die sollen sich auch nicht unter den offen-
barten hervor stellen/ oder vor GOtt prangen/
in seiner Gemeinde/ da eine gemeinschafft mit
dem Vater und Sohne bekant/ und sich her-
vor weist/ nemlich die gemeinschafft des Gei-
stes Christi nach/ in allen/ darinne alle dersel-
ben nach gespeist und geträncket werden von
Christo. 1. Cor. 12. v. 13.

Zorn und gericht kamen dort unter diese/
welche sich nicht prüfen konten in Gottes of-
fenbarer gemeine/ darinnen GOTT war/ und
sich bewiese/ nemlich in und bey den wahrhaff-
ten Christen/ Christen mit licht/ leben und
mehrung der gnade des Geistes; Jm andern
mit zorn und gerichten gantz greifflich und be-
weißlich/ 1. Cor. 11. v. 30. 34. Heut zu tage
aber sind über der huren gemeinschafft/ und bey
gemeinen bastarten keine gnädige züchtigun-
[Spaltenumbruch] gen/ Heb. 12. v. 5. 9. sondern gemeine plagen/
und urtheile oder anzeigen gemeiner perwerf-
fung/ Apoc. 15. v. 16. 17. 18. &c. Wie auch
keine beweisung der krafft und Geistes/ nach
gemeinschafft/ darinnen ist. Es gehe also kei-
ner in tempel der voll gericht und plagen ist/
Apoc. 15. sondern daraus/ Apoc. 18. Aber
nach gemeinschafft des Heiligen Geistes in
ihm beweise er sich nach desselben früchten/
Gal. 5. v. 22. und offenbare sich in zeit dieser
offenbarung/ dem zeugnis nach in ihm/ wel-
ches der Geist der offenbarung ist/ Apoc. 19.
v.
10. doch nach prüfung/ und rühme sich nicht
über das ziel/ damit er nicht/ so er mit dem
thiere in seines namens zahl oder mit der hu-
ren prangen wolte/ unter derselben urtheil
komme/ da nichts dann verderben ist/ Apoc.
13. v. 14. 16. &c.

So ist nun meine vermahnung an diese/
welche sich der offenbarung und als offenbar-
te kinder GOttes rühmen/ und was hin und
wieder zerstreuet/ verborgen und unwissend
seyn mag/ auch die sich offenbaren wollen/ so sie
etwas prüfen/ sich auch offenbaren sollen/ und
nicht muthwillig/ unwissend/ trag seyn zu ih-
rem billigen verdammnis/ 1. Cor. 14. und daß
sich jeder seiner maaß prüfe und übe. Es sol-
len sich auch diese/ so nichts vom himmlischen
und ewigen gute und Geiste in ihnen prüfen/
nicht schämen auszugehen/ und ihre blösse und
schande frey zu bekennen/ und also sich nicht
verbergen unter dem huren-mantel/ Apoc. 3. v.
15. 16. 17. 18. Dann sie muß offenbar wer-
den/ und alle/ die mit und unter ihr in falscher
andacht und aberglauben gebuhlet haben.
Das thier und der falsche Prophet wird schreck-
lich geoffenbaret und gerichtet/ 2. Thess. 2. v. 8.
Apoc. 18. v.
19. unter den zweyen hörnern im
gleichnis des lammes/ desselben schein und
bild.

Sage ein jeder frey/ ich bin blind und nichts
vor GOTT/ so er nichts prüfet; doch verza-
ge nicht/ dann so der krancke sich bekennet/ so
hat er einen gnädigen und allmächtigen artzt/
er erwarte ihn nur/ und trotze GOtt nicht/ als
wolte er stärcker seyn/ dann er/ und ihm sein
allmächtig auge verkleiben/ als sähe er ihn
nicht. Aber der HErr ist auf der bahn/ daß er
es unter augen stelle/ wie im 10. und 12. Psalm
stehet.

Die lehre von der prüfung soll niemand a-
ber über die gebühr unruhig machen/ sondern
das erinnern/ welche nach falscher ruhe unter
den Phariseern und Schrifftgelehrten sicher
seynd/ und sich der gnade vergeblich/ allein zum
aufhalten/ und zu ihrem eigenen verderben rüh-
men/ also daß die zeit der gnaden ihnen darun-
ter dahin gehet; sie im wahn und falschen
glauben veralten/ und seynd wie einer/ der auf
einen traum bauet und trauet/ als habe er ei-
nen schatz und sey satt/ so er aber erwachet und
sich besinnet/ so ists nichts. Das wachen wird
nun unter den plagen angehen/ so ein hagel o-
der gerichte wie ein centner solche Gottlose
treffen wird/ die da sagen/ sie seyen GOTTes/
und aber ohne die gemeinschafft des Geistes aus
GOtt in ihnen seynd. Apoc. 16.

Zwar ist von der prüfung mit der gemeinen
welt zu reden/ eben als wenn ich zu einem volck
sagte: prüff dich. Weil aber alle welt Christen seyn

will/
A. K. H. Vierter Theil. B b
Th. IV. Sect. II. Num. XXIV. Von Daniel Friedrich einem Schwenckf.
[Spaltenumbruch]

Alſo pruͤfet man auch unter aͤuſſerlichem ſe-
hen und hoͤren/ was unterſcheid ſey zwiſchen
miedlingen und dienern des Geiſtes: da man
der pruͤfung nach (unter hoͤren und leſen) an-
nimmt/ was Chriſti Geiſt im hertzen nach
Amen von innen beſtaͤtigt. Was das licht von
innen annimmt/ das koͤmmt vom lichte und
Heiligen Geiſte/ und was deſſelben beweiſung
nach von innen brennet und glimmet/ und al-
ſo ein zeugnis hat vom Geiſte des HERRN
JEſu/ da er in uns iſt/ und alſo vom Geiſte
der Offenbarung/ welcher Chriſti des lichts
Geiſt iſt/ ja als ein zeugnis/ das gewiß und un-
betrieglich iſt. Rom. 8. v. 9. 10. 1. Cor. 14. v. 16.
25. 1. Joh. 2. v. 70. Apoc. 19. v.
10.

Solch licht und zeugnis iſt von innen die
mitbeweiſung der krafft und geiſtes und der-
ſelben nach/ die gewiſſenſchafft des glaubens/
ja von der beweiſung der wahrhafftige glaube.
1. Cor. 2. v. 5, 12. 1. Theſſ. 1. v. 5.

Es wird auch der pruͤfung nach der bund
Gottes taͤglich erneuert/ der gute vorſatz geſtaͤr-
cket und erfuͤllet/ des Neuen Teſtaments ver-
heiſſungen eingenommen von innen/ und man
iſt alſo im Neuen Teſtament wahrhafftig/ und
nicht nach gleißnerey.

Als die pruͤfung und unterſcheidung gemein
war/ da war das einſamlen eine reiche erndte
und volle jahre/ da es aber untergangen/ da
wurde aller vorrath verzehret/ und kamen die
ſieben theure jahre/ darinn die ſieben magern
ochſen (die nicht am joch Chriſti zogen) die
ſieben fetten fraſſen/ alſo daß man nichts mehr
von ihnen ſahe/ und doch haͤßlicher und
feindſeliger nie geſehen worden/ (Gen. 41. v. 4.
20.) und es iſt im geheimniß der Kirchen ab-
falls erfuͤllet worden/ welche das geiſtliche E-
gypten und Sodoma iſt. Apoc. V. 8. die geiſt-
liche theurung/ davon Amos 4. v. 6. 6. v. 11. ge-
weiſſaget. Was Schrifftgelehrte haben/ das
ſeyn magere jahren/ und ſie ungeſtalte ochſen/
die ſich des pfluͤgens annehmen/ aber im flu-
che; Sie ſeynd ungeſtalter und haͤßlicher dann
die Schrifftgelehrten zur zeit Chriſti/ ja ab-
ſcheulicher vor Chriſto/ dem Koͤnige des reichs
Gottes.

Welche nun wollen offenbarte oder offen-
bare kinder Gottes ſeyn/ wie dann alle genan-
te Kirchen ſich als ein oͤffentlich Chriſtenthum
bekennen) dieſelbe ſollen von der pruͤfung fuͤr-
nemlich wiſſen; dann der pruͤfung nach iſt die
offenbarung/ und welche ſich nicht pruͤfen koͤn-
nen/ die ſollen ſich auch nicht unter den offen-
barten hervor ſtellen/ oder vor GOtt prangen/
in ſeiner Gemeinde/ da eine gemeinſchafft mit
dem Vater und Sohne bekant/ und ſich her-
vor weiſt/ nemlich die gemeinſchafft des Gei-
ſtes Chriſti nach/ in allen/ darinne alle derſel-
ben nach geſpeiſt und getraͤncket werden von
Chriſto. 1. Cor. 12. v. 13.

Zorn und gericht kamen dort unter dieſe/
welche ſich nicht pruͤfen konten in Gottes of-
fenbarer gemeine/ darinnen GOTT war/ und
ſich bewieſe/ nemlich in und bey den wahrhaff-
ten Chriſten/ Chriſten mit licht/ leben und
mehrung der gnade des Geiſtes; Jm andern
mit zorn und gerichten gantz greifflich und be-
weißlich/ 1. Cor. 11. v. 30. 34. Heut zu tage
aber ſind uͤber der huren gemeinſchafft/ und bey
gemeinen baſtarten keine gnaͤdige zuͤchtigun-
[Spaltenumbruch] gen/ Heb. 12. v. 5. 9. ſondern gemeine plagen/
und urtheile oder anzeigen gemeiner perwerf-
fung/ Apoc. 15. v. 16. 17. 18. &c. Wie auch
keine beweiſung der krafft und Geiſtes/ nach
gemeinſchafft/ darinnen iſt. Es gehe alſo kei-
ner in tempel der voll gericht und plagen iſt/
Apoc. 15. ſondern daraus/ Apoc. 18. Aber
nach gemeinſchafft des Heiligen Geiſtes in
ihm beweiſe er ſich nach deſſelben fruͤchten/
Gal. 5. v. 22. und offenbare ſich in zeit dieſer
offenbarung/ dem zeugnis nach in ihm/ wel-
ches der Geiſt der offenbarung iſt/ Apoc. 19.
v.
10. doch nach pruͤfung/ und ruͤhme ſich nicht
uͤber das ziel/ damit er nicht/ ſo er mit dem
thiere in ſeines namens zahl oder mit der hu-
ren prangen wolte/ unter derſelben urtheil
komme/ da nichts dann verderben iſt/ Apoc.
13. v. 14. 16. &c.

So iſt nun meine vermahnung an dieſe/
welche ſich der offenbarung und als offenbar-
te kinder GOttes ruͤhmen/ und was hin und
wieder zerſtreuet/ verborgen und unwiſſend
ſeyn mag/ auch die ſich offenbaren wollen/ ſo ſie
etwas pruͤfen/ ſich auch offenbaren ſollen/ und
nicht muthwillig/ unwiſſend/ trag ſeyn zu ih-
rem billigen verdammnis/ 1. Cor. 14. und daß
ſich jeder ſeiner maaß pruͤfe und uͤbe. Es ſol-
len ſich auch dieſe/ ſo nichts vom himmliſchen
und ewigen gute und Geiſte in ihnen pruͤfen/
nicht ſchaͤmen auszugehen/ und ihre bloͤſſe und
ſchande frey zu bekennen/ und alſo ſich nicht
verbergen unter dem huren-mantel/ Apoc. 3. v.
15. 16. 17. 18. Dann ſie muß offenbar wer-
den/ und alle/ die mit und unter ihr in falſcher
andacht und aberglauben gebuhlet haben.
Das thier uñ der falſche Prophet wird ſchreck-
lich geoffenbaret und gerichtet/ 2. Theſſ. 2. v. 8.
Apoc. 18. v.
19. unter den zweyen hoͤrnern im
gleichnis des lammes/ deſſelben ſchein und
bild.

Sage ein jeder frey/ ich bin blind und nichts
vor GOTT/ ſo er nichts pruͤfet; doch verza-
ge nicht/ dann ſo der krancke ſich bekennet/ ſo
hat er einen gnaͤdigen und allmaͤchtigen artzt/
er erwarte ihn nur/ und trotze GOtt nicht/ als
wolte er ſtaͤrcker ſeyn/ dann er/ und ihm ſein
allmaͤchtig auge verkleiben/ als ſaͤhe er ihn
nicht. Aber der HErr iſt auf der bahn/ daß er
es unter augen ſtelle/ wie im 10. und 12. Pſalm
ſtehet.

Die lehre von der pruͤfung ſoll niemand a-
ber uͤber die gebuͤhr unruhig machen/ ſondern
das erinnern/ welche nach falſcher ruhe unter
den Phariſeern und Schrifftgelehrten ſicher
ſeynd/ und ſich der gnade vergeblich/ allein zum
aufhalten/ und zu ihrem eigenen verderben ruͤh-
men/ alſo daß die zeit der gnaden ihnen darun-
ter dahin gehet; ſie im wahn und falſchen
glauben veralten/ und ſeynd wie einer/ der auf
einen traum bauet und trauet/ als habe er ei-
nen ſchatz und ſey ſatt/ ſo er aber erwachet und
ſich beſinnet/ ſo iſts nichts. Das wachen wird
nun unter den plagen angehen/ ſo ein hagel o-
der gerichte wie ein centner ſolche Gottloſe
treffen wird/ die da ſagen/ ſie ſeyen GOTTes/
und aber ohne die gemeinſchafft des Geiſtes aus
GOtt in ihnen ſeynd. Apoc. 16.

Zwar iſt von der pruͤfung mit der gemeinen
welt zu reden/ eben als wenn ich zu einem volck
ſagte: pruͤff dich. Weil abeꝛ alle welt Chriſten ſeyn

will/
A. K. H. Vierter Theil. B b
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[193/0489] Th. IV. Sect. II. Num. XXIV. Von Daniel Friedrich einem Schwenckf. Alſo pruͤfet man auch unter aͤuſſerlichem ſe- hen und hoͤren/ was unterſcheid ſey zwiſchen miedlingen und dienern des Geiſtes: da man der pruͤfung nach (unter hoͤren und leſen) an- nimmt/ was Chriſti Geiſt im hertzen nach Amen von innen beſtaͤtigt. Was das licht von innen annimmt/ das koͤmmt vom lichte und Heiligen Geiſte/ und was deſſelben beweiſung nach von innen brennet und glimmet/ und al- ſo ein zeugnis hat vom Geiſte des HERRN JEſu/ da er in uns iſt/ und alſo vom Geiſte der Offenbarung/ welcher Chriſti des lichts Geiſt iſt/ ja als ein zeugnis/ das gewiß und un- betrieglich iſt. Rom. 8. v. 9. 10. 1. Cor. 14. v. 16. 25. 1. Joh. 2. v. 70. Apoc. 19. v. 10. Solch licht und zeugnis iſt von innen die mitbeweiſung der krafft und geiſtes und der- ſelben nach/ die gewiſſenſchafft des glaubens/ ja von der beweiſung der wahrhafftige glaube. 1. Cor. 2. v. 5, 12. 1. Theſſ. 1. v. 5. Es wird auch der pruͤfung nach der bund Gottes taͤglich erneuert/ der gute vorſatz geſtaͤr- cket und erfuͤllet/ des Neuen Teſtaments ver- heiſſungen eingenommen von innen/ und man iſt alſo im Neuen Teſtament wahrhafftig/ und nicht nach gleißnerey. Als die pruͤfung und unterſcheidung gemein war/ da war das einſamlen eine reiche erndte und volle jahre/ da es aber untergangen/ da wurde aller vorrath verzehret/ und kamen die ſieben theure jahre/ darinn die ſieben magern ochſen (die nicht am joch Chriſti zogen) die ſieben fetten fraſſen/ alſo daß man nichts mehr von ihnen ſahe/ und doch haͤßlicher und feindſeliger nie geſehen worden/ (Gen. 41. v. 4. 20.) und es iſt im geheimniß der Kirchen ab- falls erfuͤllet worden/ welche das geiſtliche E- gypten und Sodoma iſt. Apoc. V. 8. die geiſt- liche theurung/ davon Amos 4. v. 6. 6. v. 11. ge- weiſſaget. Was Schrifftgelehrte haben/ das ſeyn magere jahren/ und ſie ungeſtalte ochſen/ die ſich des pfluͤgens annehmen/ aber im flu- che; Sie ſeynd ungeſtalter und haͤßlicher dann die Schrifftgelehrten zur zeit Chriſti/ ja ab- ſcheulicher vor Chriſto/ dem Koͤnige des reichs Gottes. Welche nun wollen offenbarte oder offen- bare kinder Gottes ſeyn/ wie dann alle genan- te Kirchen ſich als ein oͤffentlich Chriſtenthum bekennen) dieſelbe ſollen von der pruͤfung fuͤr- nemlich wiſſen; dann der pruͤfung nach iſt die offenbarung/ und welche ſich nicht pruͤfen koͤn- nen/ die ſollen ſich auch nicht unter den offen- barten hervor ſtellen/ oder vor GOtt prangen/ in ſeiner Gemeinde/ da eine gemeinſchafft mit dem Vater und Sohne bekant/ und ſich her- vor weiſt/ nemlich die gemeinſchafft des Gei- ſtes Chriſti nach/ in allen/ darinne alle derſel- ben nach geſpeiſt und getraͤncket werden von Chriſto. 1. Cor. 12. v. 13. Zorn und gericht kamen dort unter dieſe/ welche ſich nicht pruͤfen konten in Gottes of- fenbarer gemeine/ darinnen GOTT war/ und ſich bewieſe/ nemlich in und bey den wahrhaff- ten Chriſten/ Chriſten mit licht/ leben und mehrung der gnade des Geiſtes; Jm andern mit zorn und gerichten gantz greifflich und be- weißlich/ 1. Cor. 11. v. 30. 34. Heut zu tage aber ſind uͤber der huren gemeinſchafft/ und bey gemeinen baſtarten keine gnaͤdige zuͤchtigun- gen/ Heb. 12. v. 5. 9. ſondern gemeine plagen/ und urtheile oder anzeigen gemeiner perwerf- fung/ Apoc. 15. v. 16. 17. 18. &c. Wie auch keine beweiſung der krafft und Geiſtes/ nach gemeinſchafft/ darinnen iſt. Es gehe alſo kei- ner in tempel der voll gericht und plagen iſt/ Apoc. 15. ſondern daraus/ Apoc. 18. Aber nach gemeinſchafft des Heiligen Geiſtes in ihm beweiſe er ſich nach deſſelben fruͤchten/ Gal. 5. v. 22. und offenbare ſich in zeit dieſer offenbarung/ dem zeugnis nach in ihm/ wel- ches der Geiſt der offenbarung iſt/ Apoc. 19. v. 10. doch nach pruͤfung/ und ruͤhme ſich nicht uͤber das ziel/ damit er nicht/ ſo er mit dem thiere in ſeines namens zahl oder mit der hu- ren prangen wolte/ unter derſelben urtheil komme/ da nichts dann verderben iſt/ Apoc. 13. v. 14. 16. &c. So iſt nun meine vermahnung an dieſe/ welche ſich der offenbarung und als offenbar- te kinder GOttes ruͤhmen/ und was hin und wieder zerſtreuet/ verborgen und unwiſſend ſeyn mag/ auch die ſich offenbaren wollen/ ſo ſie etwas pruͤfen/ ſich auch offenbaren ſollen/ und nicht muthwillig/ unwiſſend/ trag ſeyn zu ih- rem billigen verdammnis/ 1. Cor. 14. und daß ſich jeder ſeiner maaß pruͤfe und uͤbe. Es ſol- len ſich auch dieſe/ ſo nichts vom himmliſchen und ewigen gute und Geiſte in ihnen pruͤfen/ nicht ſchaͤmen auszugehen/ und ihre bloͤſſe und ſchande frey zu bekennen/ und alſo ſich nicht verbergen unter dem huren-mantel/ Apoc. 3. v. 15. 16. 17. 18. Dann ſie muß offenbar wer- den/ und alle/ die mit und unter ihr in falſcher andacht und aberglauben gebuhlet haben. Das thier uñ der falſche Prophet wird ſchreck- lich geoffenbaret und gerichtet/ 2. Theſſ. 2. v. 8. Apoc. 18. v. 19. unter den zweyen hoͤrnern im gleichnis des lammes/ deſſelben ſchein und bild. Sage ein jeder frey/ ich bin blind und nichts vor GOTT/ ſo er nichts pruͤfet; doch verza- ge nicht/ dann ſo der krancke ſich bekennet/ ſo hat er einen gnaͤdigen und allmaͤchtigen artzt/ er erwarte ihn nur/ und trotze GOtt nicht/ als wolte er ſtaͤrcker ſeyn/ dann er/ und ihm ſein allmaͤchtig auge verkleiben/ als ſaͤhe er ihn nicht. Aber der HErr iſt auf der bahn/ daß er es unter augen ſtelle/ wie im 10. und 12. Pſalm ſtehet. Die lehre von der pruͤfung ſoll niemand a- ber uͤber die gebuͤhr unruhig machen/ ſondern das erinnern/ welche nach falſcher ruhe unter den Phariſeern und Schrifftgelehrten ſicher ſeynd/ und ſich der gnade vergeblich/ allein zum aufhalten/ und zu ihrem eigenen verderben ruͤh- men/ alſo daß die zeit der gnaden ihnen darun- ter dahin gehet; ſie im wahn und falſchen glauben veralten/ und ſeynd wie einer/ der auf einen traum bauet und trauet/ als habe er ei- nen ſchatz und ſey ſatt/ ſo er aber erwachet und ſich beſinnet/ ſo iſts nichts. Das wachen wird nun unter den plagen angehen/ ſo ein hagel o- der gerichte wie ein centner ſolche Gottloſe treffen wird/ die da ſagen/ ſie ſeyen GOTTes/ und aber ohne die gemeinſchafft des Geiſtes aus GOtt in ihnen ſeynd. Apoc. 16. Zwar iſt von der pruͤfung mit der gemeinen welt zu reden/ eben als wenn ich zu einem volck ſagte: pruͤff dich. Weil abeꝛ alle welt Chriſten ſeyn will/ A. K. H. Vierter Theil. B b

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/489>, abgerufen am 22.12.2024.