[Spaltenumbruch]Jahr MDC. biß MDCC.gläubigen ausdrucken wolle/ gerathe er in eineakurologian.
3. Er habe keinen vorsatz GOtt zu lästern.
Webers replica.
45. Bey dieser klaren antwort beruhete D. Weber noch nicht/ sondern replicirte wiederum/ aber eben auff solche elende art. D. Meißner aber hat ihm noch einmal geantwortet/ und sonderlich auff das argument von Phariseern die instantz gegeben. Wären doch die Pha- riseer selbst Gotteslästere gewesen/ und gleichwol nicht am leben gestrafft worden. Zu- letzt/ da Weber in seiner antwort nicht weiter kommen können/ schreibet er an Meisnerum: Mitto hominem vadere sicut vadit, jam sextam simulat revocationem & sunt qui colloquium cum ipso ineundum meditentur velirrito co- natu, vel cum opprobrio Pauli, qui scribit 2. Tim. II. 11. hinc argumentor: Qui cum au[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]oka[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]ak[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]ito colloquuntur, illi Paulo in os contradicunt &c. Dieses alles finde ich in D. Webers eigenhändigen schrifften/ welche de- nen/ so daran zweiffeln/ zu mehrerer gewißheit vorgeleget werden können. Wiewol keiner/ dem der sinn solcher leut nur ein wenig bekannt ist/ zweiffeln wird/ daß dergleichen tieffes elend bey ihnen zu finden sey.
46. Was aber D. Weber von der fernern handlung mit Stiefeln erwehnet/ das ist anno Stiefels gefangen- schafft.1624. zu Erffurt mit ihm vorgegangen/ allwo er besage der obigen umstände gefangen gesetzet/ und von dem Ministerio auff anregen des Lan- gensaltzischen/ Gleichischen und anderer Mini- steriorum sehr hart gehalten worden/ wie wir gleich jetzo vernehmen wollen. Man hat ihn zuförderst in einem langwierigen und beschwer- lichen verhafft gehalten und damit zum wieder- ruff zwingen wollen. Weil er aber bereits et- lichmal zuvor/ und zwar nach der Prediger vor- schrifft wiederruffen gehabt/ davon oben ge- meldet worden/ hat man ihm zuletzt destoweni- ger getrauet/ und auff seine vielfältige erklärun- gen ihn nicht loß gelassen. Dazu kam noch/ daß ihm hin und wieder einige andere beyfielen/ welches die Prediger furchtsam und ihn ver- Und an- hängerschlossen zu halten resolvirt machte. Unter sei- nen anhängern werden in den acten/ und zwar im bericht des Erffurtischen Raths 18. perso- nen mit namen benennet/ und darunter ein Stu- diosus, Nicolaus Schlegel/ die man auff ein- von Edel- leuten/ Stud osis und an- dern.mal in seinem hause angetroffen. Unter denen briefen/ die man gefunden/ sind unterschiedli- che sehr vertraulich an ihn geschrieben/ auch von Edelleuten/ als einem von Rüxleben/ einem von Marenholtz/ item, von einem bürger aus Eiß- leben Michael Stempelin und andern mehr. Stiefel selbst machet ihrer noch mehr namhaff- tig in seinem brieff an den Rath im gründlichen verlauff p. 371. Ein Prediger zu Erffurt M. Wallenberg/ klagte damals in einem eigenhän- digen schreiben an D. Meisnern: Die leute glauben diesenfanaticisvielmehr/ als meinen predigten und vermahnungen/ und so gar auch die allergelehrtesten. Diese und dergleichen ursachen mochten Stie- fels gegener bewegen/ ihn in der enge zu halten. Wiewol ihn endlich doch der Rath wiederum loßgelassen/ nachdem er sich mündlich und schrifftlich erklären/ und verreversiren müssen/ besage des jetztfolgenden berichts. Er hat nach [Spaltenumbruch]
der zeit fast noch in die 10. jahr gelebet/ wiewol/Jahr MDC. biß MDCC. weil er doch noch immer auff seinem sinn geblie- ben/ fast in stätigem arrest, darinnen er auch anno 1638. verstorben/ wie Henricus Oraeus im dritten Tomo des Theatri Europ. p 720. be- richtet.
47. Jn denen Actis originalibus, so AnnoSein tra- ctament im ge- fängniß. 1624. und 25. bey Stiefels verhafft in Erfurt mit ihm ergangen/ sind unter andern sehr viel bewegliche [s]upplicationes von seinem weib und kindern an den Rath daselbst zu finden/ wor- aus erhellet/ daß der mann auf der Prediger gutachten sehr hart tractiret worden, Jn ei- nem bittschreiben seines eheweibes Magdale- nä Sriefelin de dato d. 30. Junii 1624. wird gedacht/ daß er bereits 13. wochen im gefäng- nis sitzen müssen/ und zwar/ daß niemand von den seinigen weder zu ihm gehen/ noch ihm handreichung thun dürffen: Dahero sie bit- tet/ daß zum wenigsten sie/ oder eines von des- sen kindern/ oder auch sein schwager ihn besu- chen dürffte. Daß aber dieses nicht allein hierauf nicht vergönnet/ sondern er auch hier- auf noch fast über jahr und tag also (ungeacht er wiederruffen gehabt) gefangen gehalten worden/ ist so wol aus den andern acten und geschichten/ als aus dergleichen bittschreibenUnd kranckheit. zu ersehen. Jn einem de dato 3. Januarii 1625. klagen sein weib und kinder/ daß Stiefel an einem fieber in die 14. wochen darnieder gele- gen/ und ungeacht eines geschehenen wieder- ruffs noch nicht zu den seinigen seine nahrung fortzutreiben loßgelassen worden. Eben dieses wiederholen sie in andern/ als de dato 23. Fe- bruarii, 17. Januarii, 13. April, und so fort/ mit beygefügter wichtiger ursache/ weil sonst der mann bey seinemquartan-fieber im ge- fängnis wegen ermangelnder nöthiger wartung/ in dem niemand zu ihm gelas- sen würde/ wie auch der artzney-mittel und nöthiger leibes-motionjämmerlich verderben und umkommen müste. Von ihm selbst sind gleichfalls viel eigenhändige schreiben an den Rath vorhanden/ worinnen er sehr bescheidentlich über das harte tracta- ment klaget/ sich auf seine gethane revocation beruffet/ und die Prediger um resolution bit- tet/ ob und wie sie mit seiner erklärung zu frie- den wären. Dergleichen suppliquen von ihm de datis 2. Maji, 12. Maji, 10. Augusti, 28. Au- gust. 1625. von seiner eigenen hand und siegel zugegen sind. Es weiset aber noch eine sup- plique seines weibes vom 9. Nov. selbigen jah- res/ daß er noch ferner also gefänglich gehal- ten worden/ bis zu dem jenigen ausgang/ wel- chen wir zu letzt beschreiben wollen.
48. Allhier ist nur aus gedachten original- acten dieses noch anzumercken/ und zwar ausSein letz- ter wie- derruff/ seiner eigenhändigen schrifft an Valentinum Lämmerhirten/ einen bürger in Erfurt/ vom 16. April. 1625. daß er nicht allein seine vorige meinungen alle wiederruffen/ und seine ausge- gangene schrifften zu unterdrucken begehret; Sondern auch sich zur Augspurgischen Con- fession und den übrigen Symbolischen Bü- chern derer Lutheraner öffentlich bekant. Wie denn dieses von seiner gehegten haupt-mei- nung seine erklärung in selbiger schrifft ist. Wie denn nicht allein der alte menschund erklä- rung. und in sünde gefallene alte Adam/ son-
dern
Th. III. C. IV. Von Eſaia Stieffeln
[Spaltenumbruch]Jahr MDC. biß MDCC.glaͤubigen ausdrucken wolle/ gerathe er in eineἀϰυϱολογίαν.
3. Er habe keinen vorſatz GOtt zu laͤſtern.
Webers replica.
45. Bey dieſer klaren antwort beruhete D. Webeꝛ noch nicht/ ſondeꝛn replicirte wiedeꝛum/ aber eben auff ſolche elende art. D. Meißner aber hat ihm noch einmal geantwortet/ und ſonderlich auff das argument von Phariſeern die inſtantz gegeben. Waͤren doch die Pha- riſeer ſelbſt Gotteslaͤſtere geweſen/ und gleichwol nicht am leben geſtrafft worden. Zu- letzt/ da Weber in ſeiner antwort nicht weiter kommen koͤnnen/ ſchreibet er an Meiſnerum: Mitto hominem vadere ſicut vadit, jam ſextam ſimulat revocationem & ſunt qui colloquium cum ipſo ineundum meditentur velirrito co- natu, vel cum opprobrio Pauli, qui ſcribit 2. Tim. II. 11. hinc argumentor: Qui cum ἀυ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]οκα[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]ακ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]ίτῳ colloquuntur, illi Paulo in os contradicunt &c. Dieſes alles finde ich in D. Webers eigenhaͤndigen ſchrifften/ welche de- nen/ ſo daran zweiffeln/ zu mehrerer gewißheit vorgeleget werden koͤnnen. Wiewol keiner/ dem der ſinn ſolcher leut nur ein wenig bekannt iſt/ zweiffeln wird/ daß dergleichen tieffes elend bey ihnen zu finden ſey.
46. Was aber D. Weber von der fernern handlung mit Stiefeln erwehnet/ das iſt anno Stiefels gefangen- ſchafft.1624. zu Erffurt mit ihm vorgegangen/ allwo er beſage der obigen umſtaͤnde gefangen geſetzet/ und von dem Miniſterio auff anregen des Lan- genſaltziſchen/ Gleichiſchen und anderer Mini- ſteriorum ſehr hart gehalten worden/ wie wir gleich jetzo vernehmen wollen. Man hat ihn zufoͤrderſt in einem langwierigen und beſchwer- lichen verhafft gehalten und damit zum wieder- ruff zwingen wollen. Weil er aber bereits et- lichmal zuvor/ und zwar nach der Prediger vor- ſchrifft wiederruffen gehabt/ davon oben ge- meldet worden/ hat man ihm zuletzt deſtoweni- ger getrauet/ und auff ſeine vielfaͤltige erklaͤrun- gen ihn nicht loß gelaſſen. Dazu kam noch/ daß ihm hin und wieder einige andere beyfielen/ welches die Prediger furchtſam und ihn ver- Und an- haͤngerſchloſſen zu halten reſolvirt machte. Unter ſei- nen anhaͤngern werden in den acten/ und zwar im bericht des Erffurtiſchen Raths 18. perſo- nen mit namen benennet/ und darunter ein Stu- dioſus, Nicolaus Schlegel/ die man auff ein- von Edel- leuten/ Stud oſis und an- dern.mal in ſeinem hauſe angetroffen. Unter denen briefen/ die man gefunden/ ſind unterſchiedli- che ſehr vertraulich an ihn geſchrieben/ auch von Edelleuten/ als einem von Ruͤxleben/ einem von Marenholtz/ item, von einem buͤrger aus Eiß- leben Michael Stempelin und andern mehr. Stiefel ſelbſt machet ihrer noch mehr namhaff- tig in ſeinem brieff an den Rath im gruͤndlichen verlauff p. 371. Ein Prediger zu Erffurt M. Wallenberg/ klagte damals in einem eigenhaͤn- digen ſchreiben an D. Meiſnern: Die leute glauben dieſenfanaticisvielmehr/ als meinen predigten und vermahnungen/ und ſo gar auch die allergelehrteſten. Dieſe und dergleichen urſachen mochten Stie- fels gegener bewegen/ ihn in der enge zu halten. Wiewol ihn endlich doch der Rath wiederum loßgelaſſen/ nachdem er ſich muͤndlich und ſchrifftlich erklaͤren/ und verreverſiren muͤſſen/ beſage des jetztfolgenden berichts. Er hat nach [Spaltenumbruch]
der zeit faſt noch in die 10. jahr gelebet/ wiewol/Jahr MDC. biß MDCC. weil er doch noch immer auff ſeinem ſinn geblie- ben/ faſt in ſtaͤtigem arreſt, darinnen er auch anno 1638. verſtorben/ wie Henricus Oræus im dritten Tomo des Theatri Europ. p 720. be- richtet.
47. Jn denen Actis originalibus, ſo AnnoSein tra- ctament im ge- faͤngniß. 1624. und 25. bey Stiefels verhafft in Erfurt mit ihm ergangen/ ſind unter andern ſehr viel bewegliche [ſ]upplicationes von ſeinem weib und kindern an den Rath daſelbſt zu finden/ wor- aus erhellet/ daß der mann auf der Prediger gutachten ſehr hart tractiret worden, Jn ei- nem bittſchreiben ſeines eheweibes Magdale- naͤ Sriefelin de dato d. 30. Junii 1624. wird gedacht/ daß er bereits 13. wochen im gefaͤng- nis ſitzen muͤſſen/ und zwar/ daß niemand von den ſeinigen weder zu ihm gehen/ noch ihm handreichung thun duͤrffen: Dahero ſie bit- tet/ daß zum wenigſten ſie/ oder eines von deſ- ſen kindern/ oder auch ſein ſchwager ihn beſu- chen duͤrffte. Daß aber dieſes nicht allein hierauf nicht vergoͤnnet/ ſondern er auch hier- auf noch faſt uͤber jahr und tag alſo (ungeacht er wiederruffen gehabt) gefangen gehalten worden/ iſt ſo wol aus den andern acten und geſchichten/ als aus dergleichen bittſchreibenUnd kranckheit. zu erſehen. Jn einem de dato 3. Januarii 1625. klagen ſein weib und kinder/ daß Stiefel an einem fieber in die 14. wochen darnieder gele- gen/ und ungeacht eines geſchehenen wieder- ruffs noch nicht zu den ſeinigen ſeine nahrung fortzutreiben loßgelaſſen worden. Eben dieſes wiederholen ſie in andern/ als de dato 23. Fe- bruarii, 17. Januarii, 13. April, und ſo fort/ mit beygefuͤgter wichtiger urſache/ weil ſonſt der mann bey ſeinemquartan-fieber im ge- faͤngnis wegen ermangelnder noͤthiger wartung/ in dem niemand zu ihm gelaſ- ſen wuͤrde/ wie auch der artzney-mittel und noͤthiger leibes-motionjaͤmmerlich verderben und umkommen muͤſte. Von ihm ſelbſt ſind gleichfalls viel eigenhaͤndige ſchreiben an den Rath vorhanden/ worinnen er ſehr beſcheidentlich uͤber das harte tracta- ment klaget/ ſich auf ſeine gethane revocation beruffet/ und die Prediger um reſolution bit- tet/ ob und wie ſie mit ſeiner erklaͤrung zu frie- den waͤren. Dergleichen ſuppliquen von ihm de datis 2. Maji, 12. Maji, 10. Auguſti, 28. Au- guſt. 1625. von ſeiner eigenen hand und ſiegel zugegen ſind. Es weiſet aber noch eine ſup- plique ſeines weibes vom 9. Nov. ſelbigen jah- res/ daß er noch ferner alſo gefaͤnglich gehal- ten worden/ bis zu dem jenigen ausgang/ wel- chen wir zu letzt beſchreiben wollen.
48. Allhier iſt nur aus gedachten original- acten dieſes noch anzumercken/ und zwar ausSein letz- ter wie- derruff/ ſeiner eigenhaͤndigen ſchrifft an Valentinum Laͤmmerhirten/ einen buͤrger in Erfurt/ vom 16. April. 1625. daß er nicht allein ſeine vorige meinungen alle wiederruffen/ und ſeine ausge- gangene ſchrifften zu unterdrucken begehret; Sondern auch ſich zur Augſpurgiſchen Con- fesſion und den uͤbrigen Symboliſchen Buͤ- chern derer Lutheraner oͤffentlich bekant. Wie denn dieſes von ſeiner gehegten haupt-mei- nung ſeine erklaͤrung in ſelbiger ſchrifft iſt. Wie denn nicht allein der alte menſchund erklaͤ- rung. und in ſuͤnde gefallene alte Adam/ ſon-
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[46/0058]
Th. III. C. IV. Von Eſaia Stieffeln
glaͤubigen ausdrucken wolle/ gerathe er
in eineἀϰυϱολογίαν.
3. Er habe keinen vorſatz GOtt zu
laͤſtern.
45. Bey dieſer klaren antwort beruhete D.
Webeꝛ noch nicht/ ſondeꝛn replicirte wiedeꝛum/
aber eben auff ſolche elende art. D. Meißner
aber hat ihm noch einmal geantwortet/ und
ſonderlich auff das argument von Phariſeern
die inſtantz gegeben. Waͤren doch die Pha-
riſeer ſelbſt Gotteslaͤſtere geweſen/ und
gleichwol nicht am leben geſtrafft worden. Zu-
letzt/ da Weber in ſeiner antwort nicht weiter
kommen koͤnnen/ ſchreibet er an Meiſnerum:
Mitto hominem vadere ſicut vadit, jam ſextam
ſimulat revocationem & ſunt qui colloquium
cum ipſo ineundum meditentur velirrito co-
natu, vel cum opprobrio Pauli, qui ſcribit 2.
Tim. II. 11. hinc argumentor: Qui cum
ἀυ_ οκα_ ακ_ ίτῳ colloquuntur, illi Paulo in os
contradicunt &c. Dieſes alles finde ich in D.
Webers eigenhaͤndigen ſchrifften/ welche de-
nen/ ſo daran zweiffeln/ zu mehrerer gewißheit
vorgeleget werden koͤnnen. Wiewol keiner/
dem der ſinn ſolcher leut nur ein wenig bekannt
iſt/ zweiffeln wird/ daß dergleichen tieffes elend
bey ihnen zu finden ſey.
46. Was aber D. Weber von der fernern
handlung mit Stiefeln erwehnet/ das iſt anno
1624. zu Erffurt mit ihm vorgegangen/ allwo
er beſage der obigen umſtaͤnde gefangen geſetzet/
und von dem Miniſterio auff anregen des Lan-
genſaltziſchen/ Gleichiſchen und anderer Mini-
ſteriorum ſehr hart gehalten worden/ wie wir
gleich jetzo vernehmen wollen. Man hat ihn
zufoͤrderſt in einem langwierigen und beſchwer-
lichen verhafft gehalten und damit zum wieder-
ruff zwingen wollen. Weil er aber bereits et-
lichmal zuvor/ und zwar nach der Prediger vor-
ſchrifft wiederruffen gehabt/ davon oben ge-
meldet worden/ hat man ihm zuletzt deſtoweni-
ger getrauet/ und auff ſeine vielfaͤltige erklaͤrun-
gen ihn nicht loß gelaſſen. Dazu kam noch/
daß ihm hin und wieder einige andere beyfielen/
welches die Prediger furchtſam und ihn ver-
ſchloſſen zu halten reſolvirt machte. Unter ſei-
nen anhaͤngern werden in den acten/ und zwar
im bericht des Erffurtiſchen Raths 18. perſo-
nen mit namen benennet/ und darunter ein Stu-
dioſus, Nicolaus Schlegel/ die man auff ein-
mal in ſeinem hauſe angetroffen. Unter denen
briefen/ die man gefunden/ ſind unterſchiedli-
che ſehr vertraulich an ihn geſchrieben/ auch von
Edelleuten/ als einem von Ruͤxleben/ einem von
Marenholtz/ item, von einem buͤrger aus Eiß-
leben Michael Stempelin und andern mehr.
Stiefel ſelbſt machet ihrer noch mehr namhaff-
tig in ſeinem brieff an den Rath im gruͤndlichen
verlauff p. 371. Ein Prediger zu Erffurt M.
Wallenberg/ klagte damals in einem eigenhaͤn-
digen ſchreiben an D. Meiſnern: Die leute
glauben dieſen fanaticis vielmehr/ als
meinen predigten und vermahnungen/
und ſo gar auch die allergelehrteſten.
Dieſe und dergleichen urſachen mochten Stie-
fels gegener bewegen/ ihn in der enge zu halten.
Wiewol ihn endlich doch der Rath wiederum
loßgelaſſen/ nachdem er ſich muͤndlich und
ſchrifftlich erklaͤren/ und verreverſiren muͤſſen/
beſage des jetztfolgenden berichts. Er hat nach
der zeit faſt noch in die 10. jahr gelebet/ wiewol/
weil er doch noch immer auff ſeinem ſinn geblie-
ben/ faſt in ſtaͤtigem arreſt, darinnen er auch
anno 1638. verſtorben/ wie Henricus Oræus im
dritten Tomo des Theatri Europ. p 720. be-
richtet.
Stiefels
gefangen-
ſchafft.
Und an-
haͤnger
von Edel-
leuten/
Stud oſis
und an-
dern.
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
47. Jn denen Actis originalibus, ſo Anno
1624. und 25. bey Stiefels verhafft in Erfurt
mit ihm ergangen/ ſind unter andern ſehr viel
bewegliche ſupplicationes von ſeinem weib und
kindern an den Rath daſelbſt zu finden/ wor-
aus erhellet/ daß der mann auf der Prediger
gutachten ſehr hart tractiret worden, Jn ei-
nem bittſchreiben ſeines eheweibes Magdale-
naͤ Sriefelin de dato d. 30. Junii 1624. wird
gedacht/ daß er bereits 13. wochen im gefaͤng-
nis ſitzen muͤſſen/ und zwar/ daß niemand von
den ſeinigen weder zu ihm gehen/ noch ihm
handreichung thun duͤrffen: Dahero ſie bit-
tet/ daß zum wenigſten ſie/ oder eines von deſ-
ſen kindern/ oder auch ſein ſchwager ihn beſu-
chen duͤrffte. Daß aber dieſes nicht allein
hierauf nicht vergoͤnnet/ ſondern er auch hier-
auf noch faſt uͤber jahr und tag alſo (ungeacht
er wiederruffen gehabt) gefangen gehalten
worden/ iſt ſo wol aus den andern acten und
geſchichten/ als aus dergleichen bittſchreiben
zu erſehen. Jn einem de dato 3. Januarii 1625.
klagen ſein weib und kinder/ daß Stiefel an
einem fieber in die 14. wochen darnieder gele-
gen/ und ungeacht eines geſchehenen wieder-
ruffs noch nicht zu den ſeinigen ſeine nahrung
fortzutreiben loßgelaſſen worden. Eben dieſes
wiederholen ſie in andern/ als de dato 23. Fe-
bruarii, 17. Januarii, 13. April, und ſo fort/ mit
beygefuͤgter wichtiger urſache/ weil ſonſt der
mann bey ſeinem quartan-fieber im ge-
faͤngnis wegen ermangelnder noͤthiger
wartung/ in dem niemand zu ihm gelaſ-
ſen wuͤrde/ wie auch der artzney-mittel
und noͤthiger leibes-motion jaͤmmerlich
verderben und umkommen muͤſte. Von
ihm ſelbſt ſind gleichfalls viel eigenhaͤndige
ſchreiben an den Rath vorhanden/ worinnen
er ſehr beſcheidentlich uͤber das harte tracta-
ment klaget/ ſich auf ſeine gethane revocation
beruffet/ und die Prediger um reſolution bit-
tet/ ob und wie ſie mit ſeiner erklaͤrung zu frie-
den waͤren. Dergleichen ſuppliquen von ihm
de datis 2. Maji, 12. Maji, 10. Auguſti, 28. Au-
guſt. 1625. von ſeiner eigenen hand und ſiegel
zugegen ſind. Es weiſet aber noch eine ſup-
plique ſeines weibes vom 9. Nov. ſelbigen jah-
res/ daß er noch ferner alſo gefaͤnglich gehal-
ten worden/ bis zu dem jenigen ausgang/ wel-
chen wir zu letzt beſchreiben wollen.
Sein tra-
ctament
im ge-
faͤngniß.
Und
kranckheit.
48. Allhier iſt nur aus gedachten original-
acten dieſes noch anzumercken/ und zwar aus
ſeiner eigenhaͤndigen ſchrifft an Valentinum
Laͤmmerhirten/ einen buͤrger in Erfurt/ vom 16.
April. 1625. daß er nicht allein ſeine vorige
meinungen alle wiederruffen/ und ſeine ausge-
gangene ſchrifften zu unterdrucken begehret;
Sondern auch ſich zur Augſpurgiſchen Con-
fesſion und den uͤbrigen Symboliſchen Buͤ-
chern derer Lutheraner oͤffentlich bekant. Wie
denn dieſes von ſeiner gehegten haupt-mei-
nung ſeine erklaͤrung in ſelbiger ſchrifft iſt.
Wie denn nicht allein der alte menſch
und in ſuͤnde gefallene alte Adam/ ſon-
dern
Sein letz-
ter wie-
derruff/
und erklaͤ-
rung.
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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/58>, abgerufen am 22.12.2024.
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