Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.und händel in Holland. [Spaltenumbruch]
dencklichen sendschreiben von dem Got-tesdienst der Holländer gründlich zu erse- hen/) theils in den andern 6. Provintzien mit viel creutz und wiederwärtigkeit erstrit- ten ist/ biß die neue Lutherische Pfarrherrn auch Herren und frey seyn wolten/ (nach Jer. 2. v. 31. imo per totum caput, wir sind die Herren/ und haben nicht nöthig/ Christo der lebendigen quelle/ länger nach zulauffen/ & sic venenum cum pace in Ecclesiam decidit,) und sich zusammen durch eine neue Lutheri- sche nach der Holländischen kirchen art/ weise und methode gemachte kirchen-ord- nung verbunden/ und den Amsterdammern darinn den vorzug wegen ihrer menge und reichthum vergönneten/ (nach der Heyden und welt weise/ so daß die meiste stimmen gelten solten/ und man nun Academische studente erwehlen wolte.) Das reich wäh- rete so eine zeitlang/ so lange die ältesten lebeten/ und Elias Taddel noch als ein va- ter unter ihnen herrschete/ und im ersten an- fang frey die warheit sagte/ hernach durch die viele geschencke und gastgeboten ver- stummen und auch den Holländern sich accommodiren muste; da man dann zu Al- terlinge und Diaconos nicht die von GOtt gelehrte und erleuchtete auß den zuhörern/ sondern die reichste unter den kauffleuten erwehlete/ die nur güldeneknöpffe und ei- nen sammeten rock tragen konten/ welche sich dadurch bald erhuben/ und über die Predi- ger die völlige herrschafft nahmen/ und sol- che überstimmeten/ weil diese auch das wa- chen und beten gegen den weissen und hel- len mittags-teuffel vergessen hatten. Der zuhörer etzliche solchen verfall merckend/ wolten mit erwehlung Hoch-Teutscher Prediger solches bessern/ weil die freyer wa- ren die warheit zu sagen/ und offenbahre boßheit zu bestraffen. Dagegen das Consi- storium von 24. Elterlinge und Diaconen/ die zuhörer von dem beruff der Prediger gantz außschlosse/ und ihre kirchen-ord- nung auffs neue reformirte und änder- te/ um also alle Hoch-Teutschen hier aus dem lande zu halten/ und die hier noch wa- ren/ auffs beste sie konten mit list oder gewalt auß zustossen/ und zu dero stellen ersetzung Holländer/ auch mit ihren unkosten/ (weil sie alles geld in den händen hatten/ das der kirchen zugehörete/ und damit handelten wie sie wolten/ auch der Gemeinde davon auff ihr begehren und anforderung keine rechnung thun wolten/) junge studenten aufferziehen/ welche Dominus Hoppe, (wie Professor Limburg die Arminianer) unter- weisen solte/ damit sie der Hoch-Teutschen straffende art nicht erlernen/ sondern alles auff gut Hollandisch mitmachen und gut heissen möchten. Welche GOtt bißher un- ter den Predigern erweckete solchen ver- fall anzumercken und ihnen in solchen mißbräuchen entgegen zu gehen/ die haben die Amsterdammer mit ihrem geld und eigen- angemasseter macht/ so weit sie gekont/ ver- folget/ und durch hülffe der Obrigkeiten in ihren städten abzusetzen gesuchet/ als einen Peter von Angelen zu Sardam, Zwelgium zu Utrecht/ Joh. Casp. Charias zu Campen/ Frid. [Spaltenumbruch] Breckling und Joh. Jac. Fabricium zu Zwoll/ Pesarovium zu Leewarden, Herm. Jungium zu Monckedam: Laurentium Lange und Tile- mann zu Leiden/ Jacobum Taube zu Arnheim/ Christian Abel Peterson zu Amsterdam in der Dänischen Gemeinde/ derer recht und freyheit zu lehren Hermannus Jungius offent- lich in schrifften verthädiget und die Amster- dammer mit ihren Artus Vellen stumm ge- macht/ wiewol der Christian Abel sich her- nach unter das Reformirte Consistorium be- gab/ umb friede und schutz zu haben/ und dadurch auch auff der andern seite verfiel/ Zwelgius ward durch die Obrigkeit von Utrecht wieder eingesetzet/ Hermannus Jungius durch die Obrigkeit zu Monckedam in schutz genom- men/ und ich durch GOtt geschützet/ lehrete noch 4. jahre (nachdem uns die Amsterdam- mer wol mit zehen tausend gulden unkosten die kirche weggenommen und ihre creatu- ren darein geschoben/ darunter Voss der erste war/ aber bald weg gieng nach Leiden und von dar nach Amsterdam/) zu Zwoll und Deven- ter offentlich die verfolgeten/ biß die Frantzen anno 1672. uns nach Holland vertrieben. Nachdem nun der Amsterdammer hoch- muth und neues Pabstumb über ihre und alle Prediger und zuhörer so hochgewach- sen/ daß sie niemand achteten/ weil sie die Herren auffihrer seiten hatten/ und geld gnug umb alles zu bestechen und umbzu- kauffen/ darzu bey 800. von ihren besten zuhörern/ die alles was müglichen hier wieder vornahmen/ und mit der Teut- schen Academien und Consistorien beystand und zeugnis die Amsterdammer (und alle ihnen darinn auß heucheley beystimmende Prediger und Gemeinden/ weil solche von ih- nen mit geld unterhalten worden) überzeuge- ten/ auch so fern beweiß einholeten/ daß niemand mit solchen abtrünnigen das A- bendmahl halten konte/ und die Amster- dammer wie zuvor sich selbst/ nun auffs neue durch eine General-zusammenkunfft gantz fest wider allen fall setzen wolten/ und den Pesarovium mit einem G. G. Goeding zu Medenblick und W. G. Scheibler zu Amers- fohrt gantz außschliessen und verdammen wolten/ daß sie denen malcontenten zu Amster- dam so treulich mit rath und that beystunden/ die von allen auch ihren eigenen Predigern verlassen waren/ weil sie so wol die Obrig- keit als das Lutherische Consistorium wi- der sich hatten/ und auch von allen mit dem Consistorio übereinstimmenden Predi- gern/ eben so wol als viele dergleichen mal- contenten zu Leiden über die außstossung ihrer beyden Prediger Tileman. und Laur. Lange verurtheilet worden/ und weder auf dem vorigen Concilio gehör gefunden/ noch auff dem künfftigen finden würden. Nachdem nun das Lutherische Consistori- um zu Amsterdam so hoch in der eigenheit wider Gott auffgestiegen/ und sich so fest in GOttes tempel gesetzet/ daß sie mit dem Pabst und Anti-Christ alles thaten/ was sie wolten/ alle verwirrung und zertren- nung in denen ihnen nicht in allen zufal- lenden Gemeinden/ und zwischen ihnen und ihren Priestern/ anrichteten/ und ih- nen A. K. H. Vierter Theil. K k k 3
und haͤndel in Holland. [Spaltenumbruch]
dencklichen ſendſchreiben von dem Got-tesdienſt der Hollaͤnder gruͤndlich zu erſe- hen/) theils in den andern 6. Provintzien mit viel creutz und wiederwaͤrtigkeit erſtrit- ten iſt/ biß die neue Lutheriſche Pfarrherꝛn auch Herren und frey ſeyn wolten/ (nach Jer. 2. v. 31. imo per totum caput, wir ſind die Herren/ und haben nicht noͤthig/ Chriſto der lebendigen quelle/ laͤnger nach zulauffen/ & ſic venenum cum pace in Eccleſiam decidit,) und ſich zuſam̃en durch eine neue Lutheri- ſche nach der Hollaͤndiſchen kirchen art/ weiſe und methode gemachte kirchen-ord- nung verbunden/ und den Amſterdam̃ern darinn den vorzug wegen ihrer menge und reichthum vergoͤnneten/ (nach der Heyden und welt weiſe/ ſo daß die meiſte ſtimmen gelten ſolten/ und man nun Academiſche ſtudentē erwehlen wolte.) Das reich waͤh- rete ſo eine zeitlang/ ſo lange die aͤlteſten lebeten/ und Elias Taddel noch als ein va- ter unter ihnen herꝛſchete/ und im erſten an- fang frey die warheit ſagte/ hernach durch die viele geſchencke und gaſtgeboten ver- ſtummen und auch den Hollaͤndern ſich accommodiren muſte; da man dann zu Al- terlinge und Diaconos nicht die von GOtt gelehrte und erleuchtete auß den zuhoͤrern/ ſondern die reichſte unter den kauffleuten erwehlete/ die nur guͤldeneknoͤpffe und ei- nen ſammeten rock tragen konten/ welche ſich dadurch bald erhuben/ und uͤber die Predi- ger die voͤllige herrſchafft nahmen/ und ſol- che uͤberſtimmeten/ weil dieſe auch das wa- chen und beten gegen den weiſſen und hel- len mittags-teuffel vergeſſen hatten. Der zuhoͤrer etzliche ſolchen verfall merckend/ wolten mit erwehlung Hoch-Teutſcher Prediger ſolches beſſern/ weil die freyer wa- ren die warheit zu ſagen/ und offenbahre boßheit zu beſtraffen. Dagegen das Conſi- ſtorium von 24. Elterlinge und Diaconen/ die zuhoͤrer von dem beruff der Prediger gantz außſchloſſe/ und ihre kirchen-ord- nung auffs neue reformirte und aͤnder- te/ um alſo alle Hoch-Teutſchen hier aus dem lande zu halten/ und die hier noch wa- ren/ auffs beſte ſie konten mit liſt oder gewalt auß zuſtoſſen/ und zu dero ſtellen erſetzung Hollaͤnder/ auch mit ihren unkoſten/ (weil ſie alles geld in den haͤnden hatten/ das der kirchen zugehoͤrete/ und damit handelten wie ſie wolten/ auch der Gemeinde davon auff ihr begehren und anforderung keine rechnung thun wolten/) junge ſtudenten aufferziehen/ welche Dominus Hoppe, (wie Profeſſor Limburg die Arminianer) unter- weiſen ſolte/ damit ſie der Hoch-Teutſchen ſtraffende art nicht erlernen/ ſondern alles auff gut Hollandiſch mitmachen und gut heiſſen moͤchten. Welche GOtt bißher un- ter den Predigern erweckete ſolchen ver- fall anzumercken und ihnen in ſolchen mißbraͤuchen entgegen zu gehen/ die haben die Amſterdammer mit ihrem geld und eigen- angemaſſeter macht/ ſo weit ſie gekont/ ver- folget/ und durch huͤlffe der Obrigkeiten in ihren ſtaͤdten abzuſetzen geſuchet/ als einen Peter von Angelen zu Sardam, Zwelgium zu Utrecht/ Joh. Caſp. Charias zu Campen/ Frid. [Spaltenumbruch] Breckling und Joh. Jac. Fabricium zu Zwoll/ Peſarovium zu Leewarden, Herm. Jungium zu Monckedam: Laurentium Lange und Tile- mann zu Leiden/ Jacobum Taube zu Arnheim/ Chriſtian Abel Peterſon zu Amſterdam in der Daͤniſchen Gemeinde/ derer recht und freyheit zu lehren Hermannus Jungius offent- lich in ſchrifften verthaͤdiget und die Amſter- dammer mit ihren Artus Vellen ſtumm ge- macht/ wiewol der Chriſtian Abel ſich her- nach unter das Reformirte Conſiſtorium be- gab/ umb friede und ſchutz zu haben/ und dadurch auch auff der andern ſeite verfiel/ Zwelgius ward duꝛch die Obrigkeit von Utrecht wieder eingeſetzet/ Hermannus Jungius durch die Obrigkeit zu Monckedam in ſchutz genom- men/ und ich durch GOtt geſchuͤtzet/ lehrete noch 4. jahre (nachdem uns die Amſterdam- mer wol mit zehen tauſend gulden unkoſten die kirche weggenommen und ihre creatu- ren darein geſchoben/ darunter Voſs der erſte war/ aber bald weg gieng nach Leiden und von dar nach Amſterdam/) zu Zwoll und Deven- ter offentlich die verfolgeten/ biß die Frantzen anno 1672. uns nach Holland vertrieben. Nachdem nun der Amſterdammer hoch- muth und neues Pabſtumb uͤber ihre und alle Prediger und zuhoͤrer ſo hochgewach- ſen/ daß ſie niemand achteten/ weil ſie die Herren auffihrer ſeiten hatten/ und geld gnug umb alles zu beſtechen und umbzu- kauffen/ darzu bey 800. von ihren beſten zuhoͤrern/ die alles was muͤglichen hier wieder vornahmen/ und mit der Teut- ſchen Academien und Conſiſtorien beyſtand und zeugnis die Amſterdammer (und alle ihnen darinn auß heucheley beyſtimmende Prediger und Gemeinden/ weil ſolche von ih- nen mit geld unterhalten worden) uͤberzeuge- ten/ auch ſo fern beweiß einholeten/ daß niemand mit ſolchen abtruͤnnigen das A- bendmahl halten konte/ und die Amſter- dammer wie zuvor ſich ſelbſt/ nun auffs neue durch eine General-zuſammenkunfft gantz feſt wider allen fall ſetzen wolten/ und den Peſarovium mit einem G. G. Goeding zu Medenblick und W. G. Scheibler zu Amers- fohrt gantz außſchlieſſen und verdammen wolten/ daß ſie denen malcontenten zu Amſter- dam ſo treulich mit rath und that beyſtunden/ die von allen auch ihren eigenen Predigern veꝛlaſſen waren/ weil ſie ſo wol die Obrig- keit als das Lutheriſche Conſiſtorium wi- der ſich hatten/ und auch von allen mit dem Conſiſtorio uͤbereinſtimmenden Predi- gern/ eben ſo wol als viele dergleichen mal- contenten zu Leiden uͤber die außſtoſſung ihrer beyden Prediger Tileman. und Laur. Lange verurtheilet worden/ und weder auf dem vorigen Concilio gehoͤr gefunden/ noch auff dem kuͤnfftigen finden wuͤrden. Nachdem nun das Lutheriſche Conſiſtori- um zu Amſterdam ſo hoch in der eigenheit wider Gott auffgeſtiegen/ und ſich ſo feſt in GOttes tempel geſetzet/ daß ſie mit dem Pabſt und Anti-Chriſt alles thaten/ was ſie wolten/ alle verwirrung und zertren- nung in denen ihnen nicht in allen zufal- lenden Gemeinden/ und zwiſchen ihnen und ihren Prieſtern/ anrichteten/ und ih- nen A. K. H. Vierter Theil. K k k 3
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und haͤndel in Holland.
dencklichen ſendſchreiben von dem Got-
tesdienſt der Hollaͤnder gruͤndlich zu erſe-
hen/) theils in den andern 6. Provintzien mit
viel creutz und wiederwaͤrtigkeit erſtrit-
ten iſt/ biß die neue Lutheriſche Pfarrherꝛn
auch Herren und frey ſeyn wolten/ (nach
Jer. 2. v. 31. imo per totum caput, wir ſind die
Herren/ und haben nicht noͤthig/ Chriſto
der lebendigen quelle/ laͤnger nach zulauffen/
& ſic venenum cum pace in Eccleſiam decidit,)
und ſich zuſam̃en durch eine neue Lutheri-
ſche nach der Hollaͤndiſchen kirchen art/
weiſe und methode gemachte kirchen-ord-
nung verbunden/ und den Amſterdam̃ern
darinn den vorzug wegen ihrer menge und
reichthum vergoͤnneten/ (nach der Heyden
und welt weiſe/ ſo daß die meiſte ſtimmen
gelten ſolten/ und man nun Academiſche
ſtudentē erwehlen wolte.) Das reich waͤh-
rete ſo eine zeitlang/ ſo lange die aͤlteſten
lebeten/ und Elias Taddel noch als ein va-
ter unter ihnen herꝛſchete/ und im erſten an-
fang frey die warheit ſagte/ hernach durch
die viele geſchencke und gaſtgeboten ver-
ſtummen und auch den Hollaͤndern ſich
accommodiren muſte; da man dann zu Al-
terlinge und Diaconos nicht die von GOtt
gelehrte und erleuchtete auß den zuhoͤrern/
ſondern die reichſte unter den kauffleuten
erwehlete/ die nur guͤldeneknoͤpffe und ei-
nen ſammeten rock tragen konten/ welche ſich
dadurch bald erhuben/ und uͤber die Predi-
ger die voͤllige herrſchafft nahmen/ und ſol-
che uͤberſtimmeten/ weil dieſe auch das wa-
chen und beten gegen den weiſſen und hel-
len mittags-teuffel vergeſſen hatten. Der
zuhoͤrer etzliche ſolchen verfall merckend/
wolten mit erwehlung Hoch-Teutſcher
Prediger ſolches beſſern/ weil die freyer wa-
ren die warheit zu ſagen/ und offenbahre
boßheit zu beſtraffen. Dagegen das Conſi-
ſtorium von 24. Elterlinge und Diaconen/
die zuhoͤrer von dem beruff der Prediger
gantz außſchloſſe/ und ihre kirchen-ord-
nung auffs neue reformirte und aͤnder-
te/ um alſo alle Hoch-Teutſchen hier aus
dem lande zu halten/ und die hier noch wa-
ren/ auffs beſte ſie konten mit liſt oder gewalt
auß zuſtoſſen/ und zu dero ſtellen erſetzung
Hollaͤnder/ auch mit ihren unkoſten/ (weil
ſie alles geld in den haͤnden hatten/ das der
kirchen zugehoͤrete/ und damit handelten
wie ſie wolten/ auch der Gemeinde davon
auff ihr begehren und anforderung keine
rechnung thun wolten/) junge ſtudenten
aufferziehen/ welche Dominus Hoppe, (wie
Profeſſor Limburg die Arminianer) unter-
weiſen ſolte/ damit ſie der Hoch-Teutſchen
ſtraffende art nicht erlernen/ ſondern alles
auff gut Hollandiſch mitmachen und gut
heiſſen moͤchten. Welche GOtt bißher un-
ter den Predigern erweckete ſolchen ver-
fall anzumercken und ihnen in ſolchen
mißbraͤuchen entgegen zu gehen/ die haben
die Amſterdammer mit ihrem geld und eigen-
angemaſſeter macht/ ſo weit ſie gekont/ ver-
folget/ und durch huͤlffe der Obrigkeiten in
ihren ſtaͤdten abzuſetzen geſuchet/ als einen
Peter von Angelen zu Sardam, Zwelgium zu
Utrecht/ Joh. Caſp. Charias zu Campen/ Frid.
Breckling und Joh. Jac. Fabricium zu Zwoll/
Peſarovium zu Leewarden, Herm. Jungium zu
Monckedam: Laurentium Lange und Tile-
mann zu Leiden/ Jacobum Taube zu Arnheim/
Chriſtian Abel Peterſon zu Amſterdam in
der Daͤniſchen Gemeinde/ derer recht und
freyheit zu lehren Hermannus Jungius offent-
lich in ſchrifften verthaͤdiget und die Amſter-
dammer mit ihren Artus Vellen ſtumm ge-
macht/ wiewol der Chriſtian Abel ſich her-
nach unter das Reformirte Conſiſtorium be-
gab/ umb friede und ſchutz zu haben/ und
dadurch auch auff der andern ſeite verfiel/
Zwelgius ward duꝛch die Obrigkeit von Utrecht
wieder eingeſetzet/ Hermannus Jungius durch
die Obrigkeit zu Monckedam in ſchutz genom-
men/ und ich durch GOtt geſchuͤtzet/ lehrete
noch 4. jahre (nachdem uns die Amſterdam-
mer wol mit zehen tauſend gulden unkoſten
die kirche weggenommen und ihre creatu-
ren darein geſchoben/ darunter Voſs der erſte
war/ aber bald weg gieng nach Leiden und von
dar nach Amſterdam/) zu Zwoll und Deven-
ter offentlich die verfolgeten/ biß die Frantzen
anno 1672. uns nach Holland vertrieben.
Nachdem nun der Amſterdammer hoch-
muth und neues Pabſtumb uͤber ihre und
alle Prediger und zuhoͤrer ſo hochgewach-
ſen/ daß ſie niemand achteten/ weil ſie die
Herren auffihrer ſeiten hatten/ und geld
gnug umb alles zu beſtechen und umbzu-
kauffen/ darzu bey 800. von ihren beſten
zuhoͤrern/ die alles was muͤglichen hier
wieder vornahmen/ und mit der Teut-
ſchen Academien und Conſiſtorien beyſtand
und zeugnis die Amſterdammer (und alle
ihnen darinn auß heucheley beyſtimmende
Prediger und Gemeinden/ weil ſolche von ih-
nen mit geld unterhalten worden) uͤberzeuge-
ten/ auch ſo fern beweiß einholeten/ daß
niemand mit ſolchen abtruͤnnigen das A-
bendmahl halten konte/ und die Amſter-
dammer wie zuvor ſich ſelbſt/ nun auffs
neue durch eine General-zuſammenkunfft
gantz feſt wider allen fall ſetzen wolten/ und
den Peſarovium mit einem G. G. Goeding zu
Medenblick und W. G. Scheibler zu Amers-
fohrt gantz außſchlieſſen und verdammen
wolten/ daß ſie denen malcontenten zu Amſter-
dam ſo treulich mit rath und that beyſtunden/
die von allen auch ihren eigenen Predigern
veꝛlaſſen waren/ weil ſie ſo wol die Obrig-
keit als das Lutheriſche Conſiſtorium wi-
der ſich hatten/ und auch von allen mit dem
Conſiſtorio uͤbereinſtimmenden Predi-
gern/ eben ſo wol als viele dergleichen mal-
contenten zu Leiden uͤber die außſtoſſung
ihrer beyden Prediger Tileman. und Laur.
Lange verurtheilet worden/ und weder auf
dem vorigen Concilio gehoͤr gefunden/
noch auff dem kuͤnfftigen finden wuͤrden.
Nachdem nun das Lutheriſche Conſiſtori-
um zu Amſterdam ſo hoch in der eigenheit
wider Gott auffgeſtiegen/ und ſich ſo feſt in
GOttes tempel geſetzet/ daß ſie mit dem
Pabſt und Anti-Chriſt alles thaten/ was
ſie wolten/ alle verwirrung und zertren-
nung in denen ihnen nicht in allen zufal-
lenden Gemeinden/ und zwiſchen ihnen
und ihren Prieſtern/ anrichteten/ und ih-
nen
A. K. H. Vierter Theil. K k k 3
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Zitationshilfe: | Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/745>, abgerufen am 16.07.2024. |