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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianischer historie erläuterung.
[Spaltenumbruch] falscher dinge zu überzeugen/ wie man
sagt/ auch so dann auf solche
puncte ein
schändlich urtheil zu fällen. Denn also
muß man thun/ wenn man solchen an-
grieff und
arrest rechtfertigen will. Die-
sem allen zu entgehen/ wil ich mich durch
einen kurtzen weg zu GOTT begeben.
Wider einen todten menschen ergehet
keine
Confiscation der güter. Actum den
17. Sept. 1618. Ob nun wohl Ledenbergs
Sohn und andere vornehme Freunde wieder
fernere beschimpffung gar sehr anhielten; so
ergienge doch das in der historie erzehlte scharf-
fe urtheil wieder den todten leichnam.

12. Endlich von dem in der historie gleich-
falls beschriebenen blut-urtheil widen Olden
Barnevelt
ist folgendes aus eben dem Auctore
noch beyzufügen. Er war erst Pensionarius
zu Roterdam/ und brachte es dahin/ daß Printz
Moritz von Uranien Gouverneur von Hol-
land und Admiral zur See wurde. (vid. P. III.
p.
228.) Hernach wurde er Advocat von Hol-
land/ und nahm sich der sachen so treulich an/
daß er/ weil er dem Englischen Gesandten/ Graf-
fen von Leicester und dessen faction den dau-
men auf dem auge hielte/ in grosse feindschafft
und gefahr gerieth. Es wurden ihm auch die
Prediger selbst aufsätzig/ weil er sich der Re-
monstran
ten vom anfang her angenommen/
und auf einer gewissen versammlung jenen gar
kurtz geantwortet hatte/ die Regierung würde
sich um des Landes wohlfahrt wohl ohne sie
bekümmern/ sie möchten nur nach hause gehen/
und die Herren darinne machen lassen. p. 256.
Weil es nun dazumahl sehr verwirrt in Hol-
land zugieng/ suchte er von seinem amt abzu-
dancken/ konte aber nicht loßkommen. Als a-
ber auch der Printz auf der Contra-Remon-
stran
ten seite fiel/ wurde er Barnevelten gleich-
falls feind/ der auf seinem vorhaben beständig
blieb. Und da die gegenpart endlich durch-
brach/ nahm man ihn zu letzt/ ungeacht die
Staaten von Holland und West-Frießland
ihm noch Anno 1618. den 22. Junii einen Pro-
tection
s-brieff ertheilt gehabt/ den 25. Augu-
sti
gefangen/ denselbigen tag/ als der Scriben-
te selbst (Uytenbogard) noch bey ihm gewesen/
und dieser dinge aller unwissend/ ungemeine be-
wegungen bey sich gefühlet/ hat er zuletzt also
zu ihm gesprochen: Jch bitte/ sie wollen
sich in GOtt stärcken/ der hertzen und
nieren prüfet/ und alle unser thun und
lassen weiß/ und sich trösten mit den exem-
peln der berühmten leute/ die ihrem vater-
land die meisten dienste gethan/ und zu-
letzt aufs übelste belohnet worden sind.

13. Nachdem er nun viel wochen unverhört
gesessen/ examinirte man ihn/ da er denn die
Commissarien nicht vor richter erkannte/ und
gegen alle solche actiones protestirte/ gleichwie
auch seine freunde gar viel vor ihn eingaben/
wiewol alles vergeblich. Als ihm darauff das
todes-urtheil angekündiget wurde/ nahm er es
unerschrocken an/ und erinnerte die richter sei-
ner treuen dienste. Es kam darauff ein Pre-
diger Antonius Walaeus zu ihm/ ihn nach ge-
wohnheit zu trösten/ dem er aber also freymü-
thig antwortete: Warum kommt ihr hie-
her? Jch bin ein alter mann/ und weiß
wol/ wie ich mich trösten soll/ ich habe
[Spaltenumbruch] nun was anders zu thun etc.
Dazumal soll
ein Deputirter von Seeland diese worte von
ihm gegen einen andern haben fahren lassen:
Der mann ist so alt und schwach/ solte
denn kein mittel seyn ihm das leben zu

salviren? Er ist alt/ und wird nicht lange
leben. Solte es nicht vor grausam
angesehen werden?
Darauff der andere ge-
antwortet: Wenn er nicht stirbt/ so ist all
unser absehen vergebens/ und wir sind
alle in gefahr um den halß zu kommen.

Den tag vor seinem tod schrieb er an seine Fa-
milie
folgenden brieff: Sehr geliebte hauß-
frau/ kinder/ schwäger und kindes-kin-
der/ ich grüsse euch alle zusammen sehr
freundlich/ ich empfange indieser stun-
de eine sehr betrübte und schwere zei-
tung/ daß ich alter mann vor alle mei-
ne dienste/ die ich dem vaterland alle-
zeit sehr treulich gethan habe/ nunmeh-
ro/ nachdem ich seiner
Excellentz mit auf-
richtiger
affection so viel jahre demüthi-
ge dienste gethan/ vielen leuten allerley
standes freundschafft erwiesen/ und nie-
manden wissendlich geschadet habe/
mich nun muß bereiten/ daß ich morgen
sterbe. Jch tröste mich in GOtt dem
HErrn/ der die hertzen kennet/ und der
alle menschen richten wird: Jch bitte
euch alle zusammen dergleichen zu thun.
Jch habe meinem HErrn gerecht/
fromm und getreulich gedienet/ inglei-
chen den Staaten von Utrecht auf ihr su-
chen treulich und auffrichtig gerathen/
um ihnen ruhe zu schaffen von allem
auffruhr der gemeine/ und aller blut-
stürtzung/ damit ihnen vorlängst ge-
drohet gewesen. Dieselbe absichten ha-
be ich gegen die Staaten von Hol-
land gehabt/ damit ein jeglicher beschü-
tzet/ und niemand beschädiget möchte
werden. Lebet mit einander in liebe und
friede/ bittet vor mich den HErrn/ den
allmächtigen GOtt/ der uns alle in sei-
ner heiligen bewahrung gnädiglich be-
wahren wolle. Gegeben aus der kam-
mer meiner betrübniß/
1618. den 12. Maji.

14. Uber diesen brieff haben sich hernach vie-
le verwundert/ daß er ihn so offenbarlich schrei-
ben und senden dürffen/ ungeacht seine unschuld
darinne gantz deutlich bezeuget worden. Der
Printz Moritz hat zu einem Prediger/ den Bar-
nevelt
zu ihm geschickt gehabt/ dieses bekannt:
Er hätte ihn allezeit sehr lieb gehabt/ und we-
gen seiner dienste hochgehalten. Er hätte aber
wider seine person sonderlich dieses begangen/
1. daß er gesagt hätte/ der Printz stünde nach
der Souverainität. 2. daß er zu Utrecht in solcher
gefahr gewesen. Das erste soll Barnevelt ge-
standen haben/ daß er nemlich besorget gehabt/
der Printz würde sich souverain machen. Er
hat auch zu denen Predigern damals folgendes
nach einander erinnert: Man hat |mit mir
nicht gehandelt/ wie sichs nach der gerechtigkeit
gebühret. Man hat meine Herren/ vor
welchen ich mich verantworten solte/
abgesetzet und mir entzogen/ hingegen
sind viele von meinen feinden in der re-
gierung gewesen/ und meist junge und
unerfahrne leute. Die 24. richter sind

meist

Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung.
[Spaltenumbruch] falſcher dinge zu uͤberzeugen/ wie man
ſagt/ auch ſo dann auf ſolche
puncte ein
ſchaͤndlich urtheil zu faͤllen. Denn alſo
muß man thun/ wenn man ſolchen an-
grieff und
arreſt rechtfertigen will. Die-
ſem allen zu entgehen/ wil ich mich durch
einen kurtzen weg zu GOTT begeben.
Wider einen todten menſchen ergehet
keine
Confiſcation der guͤter. Actum den
17. Sept. 1618. Ob nun wohl Ledenbergs
Sohn und andere vornehme Freunde wieder
fernere beſchimpffung gar ſehr anhielten; ſo
ergienge doch das in der hiſtorie erzehlte ſcharf-
fe urtheil wieder den todten leichnam.

12. Endlich von dem in der hiſtorie gleich-
falls beſchriebenen blut-urtheil widen Olden
Barnevelt
iſt folgendes aus eben dem Auctore
noch beyzufuͤgen. Er war erſt Penſionarius
zu Roterdam/ und brachte es dahin/ daß Printz
Moritz von Uranien Gouverneur von Hol-
land und Admiral zur See wurde. (vid. P. III.
p.
228.) Hernach wurde er Advocat von Hol-
land/ und nahm ſich der ſachen ſo treulich an/
daß er/ weil er dem Engliſchen Geſandten/ Graf-
fen von Leiceſter und deſſen faction den dau-
men auf dem auge hielte/ in groſſe feindſchafft
und gefahr gerieth. Es wurden ihm auch die
Prediger ſelbſt aufſaͤtzig/ weil er ſich der Re-
monſtran
ten vom anfang her angenommen/
und auf einer gewiſſen verſammlung jenen gar
kurtz geantwortet hatte/ die Regierung wuͤrde
ſich um des Landes wohlfahrt wohl ohne ſie
bekuͤmmern/ ſie moͤchten nur nach hauſe gehen/
und die Herren darinne machen laſſen. p. 256.
Weil es nun dazumahl ſehr verwirrt in Hol-
land zugieng/ ſuchte er von ſeinem amt abzu-
dancken/ konte aber nicht loßkommen. Als a-
ber auch der Printz auf der Contra-Remon-
ſtran
ten ſeite fiel/ wurde er Barnevelten gleich-
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blieb. Und da die gegenpart endlich durch-
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Staaten von Holland und Weſt-Frießland
ihm noch Anno 1618. den 22. Junii einen Pro-
tection
s-brieff ertheilt gehabt/ den 25. Augu-
ſti
gefangen/ denſelbigen tag/ als der Scriben-
te ſelbſt (Uytenbogard) noch bey ihm geweſen/
und dieſer dinge aller unwiſſend/ ungemeine be-
wegungen bey ſich gefuͤhlet/ hat er zuletzt alſo
zu ihm geſprochen: Jch bitte/ ſie wollen
ſich in GOtt ſtaͤrcken/ der hertzen und
nieren pruͤfet/ und alle unſer thun und
laſſen weiß/ und ſich troͤſten mit den exem-
peln der beruͤhmten leute/ die ihrem vater-
land die meiſten dienſte gethan/ und zu-
letzt aufs uͤbelſte belohnet worden ſind.

13. Nachdem er nun viel wochen unverhoͤrt
geſeſſen/ examinirte man ihn/ da er denn die
Commiſſarien nicht vor richter erkannte/ und
gegen alle ſolche actiones proteſtirte/ gleichwie
auch ſeine freunde gar viel vor ihn eingaben/
wiewol alles vergeblich. Als ihm darauff das
todes-urtheil angekuͤndiget wurde/ nahm er es
unerſchrocken an/ und erinnerte die richter ſei-
ner treuen dienſte. Es kam darauff ein Pre-
diger Antonius Walæus zu ihm/ ihn nach ge-
wohnheit zu troͤſten/ dem er aber alſo freymuͤ-
thig antwortete: Warum kommt ihr hie-
her? Jch bin ein alter mann/ und weiß
wol/ wie ich mich troͤſten ſoll/ ich habe
[Spaltenumbruch] nun was anders zu thun ꝛc.
Dazumal ſoll
ein Deputirter von Seeland dieſe worte von
ihm gegen einen andern haben fahren laſſen:
Der mann iſt ſo alt und ſchwach/ ſolte
denn kein mittel ſeyn ihm das leben zu

ſalviren? Er iſt alt/ und wird nicht lange
leben. Solte es nicht vor grauſam
angeſehen werden?
Darauff der andere ge-
antwortet: Wenn er nicht ſtirbt/ ſo iſt all
unſer abſehen vergebens/ und wir ſind
alle in gefahr um den halß zu kommen.

Den tag vor ſeinem tod ſchrieb er an ſeine Fa-
milie
folgenden brieff: Sehr geliebte hauß-
frau/ kinder/ ſchwaͤger und kindes-kin-
der/ ich gruͤſſe euch alle zuſammen ſehr
freundlich/ ich empfange indieſer ſtun-
de eine ſehr betruͤbte und ſchwere zei-
tung/ daß ich alter mann vor alle mei-
ne dienſte/ die ich dem vaterland alle-
zeit ſehr treulich gethan habe/ nunmeh-
ro/ nachdem ich ſeiner
Excellentz mit auf-
richtiger
affection ſo viel jahre demuͤthi-
ge dienſte gethan/ vielen leuten allerley
ſtandes freundſchafft erwieſen/ und nie-
manden wiſſendlich geſchadet habe/
mich nun muß bereiten/ daß ich morgen
ſterbe. Jch troͤſte mich in GOtt dem
HErrn/ der die hertzen kennet/ und der
alle menſchen richten wird: Jch bitte
euch alle zuſammen dergleichen zu thun.
Jch habe meinem HErrn gerecht/
fromm und getreulich gedienet/ inglei-
chen den Staaten von Utrecht auf ihr ſu-
chen treulich und auffrichtig gerathen/
um ihnen ruhe zu ſchaffen von allem
auffruhr der gemeine/ und aller blut-
ſtuͤrtzung/ damit ihnen vorlaͤngſt ge-
drohet geweſen. Dieſelbe abſichten ha-
be ich gegen die Staaten von Hol-
land gehabt/ damit ein jeglicher beſchuͤ-
tzet/ und niemand beſchaͤdiget moͤchte
werden. Lebet mit einander in liebe und
friede/ bittet vor mich den HErrn/ den
allmaͤchtigen GOtt/ der uns alle in ſei-
ner heiligen bewahrung gnaͤdiglich be-
wahren wolle. Gegeben aus der kam-
mer meiner betruͤbniß/
1618. den 12. Maji.

14. Uber dieſen brieff haben ſich hernach vie-
le verwundert/ daß er ihn ſo offenbarlich ſchrei-
ben und ſenden duͤrffen/ ungeacht ſeine unſchuld
darinne gantz deutlich bezeuget worden. Der
Printz Moritz hat zu einem Prediger/ den Bar-
nevelt
zu ihm geſchickt gehabt/ dieſes bekannt:
Er haͤtte ihn allezeit ſehr lieb gehabt/ und we-
gen ſeiner dienſte hochgehalten. Er haͤtte aber
wider ſeine perſon ſonderlich dieſes begangen/
1. daß er geſagt haͤtte/ der Printz ſtuͤnde nach
der Souverainitaͤt. 2. daß er zu Utrecht in ſolcher
gefahr geweſen. Das erſte ſoll Barnevelt ge-
ſtanden haben/ daß er nemlich beſorget gehabt/
der Printz wuͤrde ſich ſouverain machen. Er
hat auch zu denen Predigern damals folgendes
nach einander erinnert: Man hat |mit mir
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gebuͤhret. Man hat meine Herren/ vor
welchen ich mich verantworten ſolte/
abgeſetzet und mir entzogen/ hingegen
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[480/0788] Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung. falſcher dinge zu uͤberzeugen/ wie man ſagt/ auch ſo dann auf ſolche puncte ein ſchaͤndlich urtheil zu faͤllen. Denn alſo muß man thun/ wenn man ſolchen an- grieff und arreſt rechtfertigen will. Die- ſem allen zu entgehen/ wil ich mich durch einen kurtzen weg zu GOTT begeben. Wider einen todten menſchen ergehet keine Confiſcation der guͤter. Actum den 17. Sept. 1618. Ob nun wohl Ledenbergs Sohn und andere vornehme Freunde wieder fernere beſchimpffung gar ſehr anhielten; ſo ergienge doch das in der hiſtorie erzehlte ſcharf- fe urtheil wieder den todten leichnam. 12. Endlich von dem in der hiſtorie gleich- falls beſchriebenen blut-urtheil widen Olden Barnevelt iſt folgendes aus eben dem Auctore noch beyzufuͤgen. Er war erſt Penſionarius zu Roterdam/ und brachte es dahin/ daß Printz Moritz von Uranien Gouverneur von Hol- land und Admiral zur See wurde. (vid. P. III. p. 228.) Hernach wurde er Advocat von Hol- land/ und nahm ſich der ſachen ſo treulich an/ daß er/ weil er dem Engliſchen Geſandten/ Graf- fen von Leiceſter und deſſen faction den dau- men auf dem auge hielte/ in groſſe feindſchafft und gefahr gerieth. Es wurden ihm auch die Prediger ſelbſt aufſaͤtzig/ weil er ſich der Re- monſtranten vom anfang her angenommen/ und auf einer gewiſſen verſammlung jenen gar kurtz geantwortet hatte/ die Regierung wuͤrde ſich um des Landes wohlfahrt wohl ohne ſie bekuͤmmern/ ſie moͤchten nur nach hauſe gehen/ und die Herren darinne machen laſſen. p. 256. Weil es nun dazumahl ſehr verwirrt in Hol- land zugieng/ ſuchte er von ſeinem amt abzu- dancken/ konte aber nicht loßkommen. Als a- ber auch der Printz auf der Contra-Remon- ſtranten ſeite fiel/ wurde er Barnevelten gleich- falls feind/ der auf ſeinem vorhaben beſtaͤndig blieb. Und da die gegenpart endlich durch- brach/ nahm man ihn zu letzt/ ungeacht die Staaten von Holland und Weſt-Frießland ihm noch Anno 1618. den 22. Junii einen Pro- tections-brieff ertheilt gehabt/ den 25. Augu- ſti gefangen/ denſelbigen tag/ als der Scriben- te ſelbſt (Uytenbogard) noch bey ihm geweſen/ und dieſer dinge aller unwiſſend/ ungemeine be- wegungen bey ſich gefuͤhlet/ hat er zuletzt alſo zu ihm geſprochen: Jch bitte/ ſie wollen ſich in GOtt ſtaͤrcken/ der hertzen und nieren pruͤfet/ und alle unſer thun und laſſen weiß/ und ſich troͤſten mit den exem- peln der beruͤhmten leute/ die ihrem vater- land die meiſten dienſte gethan/ und zu- letzt aufs uͤbelſte belohnet worden ſind. 13. Nachdem er nun viel wochen unverhoͤrt geſeſſen/ examinirte man ihn/ da er denn die Commiſſarien nicht vor richter erkannte/ und gegen alle ſolche actiones proteſtirte/ gleichwie auch ſeine freunde gar viel vor ihn eingaben/ wiewol alles vergeblich. Als ihm darauff das todes-urtheil angekuͤndiget wurde/ nahm er es unerſchrocken an/ und erinnerte die richter ſei- ner treuen dienſte. Es kam darauff ein Pre- diger Antonius Walæus zu ihm/ ihn nach ge- wohnheit zu troͤſten/ dem er aber alſo freymuͤ- thig antwortete: Warum kommt ihr hie- her? Jch bin ein alter mann/ und weiß wol/ wie ich mich troͤſten ſoll/ ich habe nun was anders zu thun ꝛc. Dazumal ſoll ein Deputirter von Seeland dieſe worte von ihm gegen einen andern haben fahren laſſen: Der mann iſt ſo alt und ſchwach/ ſolte denn kein mittel ſeyn ihm das leben zu ſalviren? Er iſt alt/ und wird nicht lange leben. Solte es nicht vor grauſam angeſehen werden? Darauff der andere ge- antwortet: Wenn er nicht ſtirbt/ ſo iſt all unſer abſehen vergebens/ und wir ſind alle in gefahr um den halß zu kommen. Den tag vor ſeinem tod ſchrieb er an ſeine Fa- milie folgenden brieff: Sehr geliebte hauß- frau/ kinder/ ſchwaͤger und kindes-kin- der/ ich gruͤſſe euch alle zuſammen ſehr freundlich/ ich empfange indieſer ſtun- de eine ſehr betruͤbte und ſchwere zei- tung/ daß ich alter mann vor alle mei- ne dienſte/ die ich dem vaterland alle- zeit ſehr treulich gethan habe/ nunmeh- ro/ nachdem ich ſeiner Excellentz mit auf- richtiger affection ſo viel jahre demuͤthi- ge dienſte gethan/ vielen leuten allerley ſtandes freundſchafft erwieſen/ und nie- manden wiſſendlich geſchadet habe/ mich nun muß bereiten/ daß ich morgen ſterbe. Jch troͤſte mich in GOtt dem HErrn/ der die hertzen kennet/ und der alle menſchen richten wird: Jch bitte euch alle zuſammen dergleichen zu thun. Jch habe meinem HErrn gerecht/ fromm und getreulich gedienet/ inglei- chen den Staaten von Utrecht auf ihr ſu- chen treulich und auffrichtig gerathen/ um ihnen ruhe zu ſchaffen von allem auffruhr der gemeine/ und aller blut- ſtuͤrtzung/ damit ihnen vorlaͤngſt ge- drohet geweſen. Dieſelbe abſichten ha- be ich gegen die Staaten von Hol- land gehabt/ damit ein jeglicher beſchuͤ- tzet/ und niemand beſchaͤdiget moͤchte werden. Lebet mit einander in liebe und friede/ bittet vor mich den HErrn/ den allmaͤchtigen GOtt/ der uns alle in ſei- ner heiligen bewahrung gnaͤdiglich be- wahren wolle. Gegeben aus der kam- mer meiner betruͤbniß/ 1618. den 12. Maji. 14. Uber dieſen brieff haben ſich hernach vie- le verwundert/ daß er ihn ſo offenbarlich ſchrei- ben und ſenden duͤrffen/ ungeacht ſeine unſchuld darinne gantz deutlich bezeuget worden. Der Printz Moritz hat zu einem Prediger/ den Bar- nevelt zu ihm geſchickt gehabt/ dieſes bekannt: Er haͤtte ihn allezeit ſehr lieb gehabt/ und we- gen ſeiner dienſte hochgehalten. Er haͤtte aber wider ſeine perſon ſonderlich dieſes begangen/ 1. daß er geſagt haͤtte/ der Printz ſtuͤnde nach der Souverainitaͤt. 2. daß er zu Utrecht in ſolcher gefahr geweſen. Das erſte ſoll Barnevelt ge- ſtanden haben/ daß er nemlich beſorget gehabt/ der Printz wuͤrde ſich ſouverain machen. Er hat auch zu denen Predigern damals folgendes nach einander erinnert: Man hat |mit mir nicht gehandelt/ wie ſichs nach der gerechtigkeit gebuͤhret. Man hat meine Herren/ vor welchen ich mich verantworten ſolte/ abgeſetzet und mir entzogen/ hingegen ſind viele von meinen feinden in der re- gierung geweſen/ und meiſt junge und unerfahrne leute. Die 24. richter ſind meiſt

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/788>, abgerufen am 16.07.2024.