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Arrhenius, Svante: Das Schicksal der Planeten. Leipzig, 1911.

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eisenhaltig und hat deshalb eine rote, in feiner Verteilung rotgelbe Farbe. Bei Benetzung wird er braun bis schwarz. Nach Regenfällen sickert das Wasser talabwärts und führt den feinen Sand als Schlamm mit. Zufolge der Trockenheit dunstet das Wasser ein, das Ganze verwandelt sich in einen plastischen schwarzen Teig, welcher talabwärts wie ein Gletscher langsam wandert, bis er in eine große flache Depression mündet, die er ausfüllt. Er wird in Persien Kevir genannt; er trocknet auf der Oberfläche, bleibt aber im Inneren feucht. Wegen der starken Verdampfung wird er in dem Kevir-See stark salzig, so daß weiße Salzkrusten aus ihm während der Trockenzeit ausblühen. An anderen Stellen, im Tarim-Becken, tritt das Wasser bisweilen an den tiefsten Stellen, den sog. Bajirs, die Kevir-Seen sind, und in Salzseen zwischen den Sanddünen zutage. Diese flachen salzigen Seen versanden schnell und verschieben sich in der Richtung der Dünen. Sie liegen mit ihren Längsachsen zueinander parallel und fast senkrecht zum Lauf des Tarim-Flusses, auf dessen rechtem Ufer. In der Fortsetzung der Salzseeachsen liegen die Bajirs in langen Reihen. Diese Erscheinung beruht auf der Dünenbildung. Die Hauptdünen mit steiler Westseite ziehen von NNO nach SSW, und ihre Richtung wird von der vorherrschenden Windrichtung bestimmt, die nach Hedin senkrecht zu ihnen steht. (Andere meinen, daß die Windrichtung diesen Dünen entlang verläuft.) Fast senkrecht gegen diese Hauptdünen erstrecken sich andere niedrigere Dünen. Dadurch entstehen langgestreckte Zellen, die schachbrettartig geordnet sind, mit ebenem Boden, sogenannte Trockenbecken, Bajirs, die jedoch feucht und oft Morasten ähnlich sind. Das Ganze erinnert in

eisenhaltig und hat deshalb eine rote, in feiner Verteilung rotgelbe Farbe. Bei Benetzung wird er braun bis schwarz. Nach Regenfällen sickert das Wasser talabwärts und führt den feinen Sand als Schlamm mit. Zufolge der Trockenheit dunstet das Wasser ein, das Ganze verwandelt sich in einen plastischen schwarzen Teig, welcher talabwärts wie ein Gletscher langsam wandert, bis er in eine große flache Depression mündet, die er ausfüllt. Er wird in Persien Kevir genannt; er trocknet auf der Oberfläche, bleibt aber im Inneren feucht. Wegen der starken Verdampfung wird er in dem Kevir-See stark salzig, so daß weiße Salzkrusten aus ihm während der Trockenzeit ausblühen. An anderen Stellen, im Tarim-Becken, tritt das Wasser bisweilen an den tiefsten Stellen, den sog. Bajirs, die Kevir-Seen sind, und in Salzseen zwischen den Sanddünen zutage. Diese flachen salzigen Seen versanden schnell und verschieben sich in der Richtung der Dünen. Sie liegen mit ihren Längsachsen zueinander parallel und fast senkrecht zum Lauf des Tarim-Flusses, auf dessen rechtem Ufer. In der Fortsetzung der Salzseeachsen liegen die Bajirs in langen Reihen. Diese Erscheinung beruht auf der Dünenbildung. Die Hauptdünen mit steiler Westseite ziehen von NNO nach SSW, und ihre Richtung wird von der vorherrschenden Windrichtung bestimmt, die nach Hedin senkrecht zu ihnen steht. (Andere meinen, daß die Windrichtung diesen Dünen entlang verläuft.) Fast senkrecht gegen diese Hauptdünen erstrecken sich andere niedrigere Dünen. Dadurch entstehen langgestreckte Zellen, die schachbrettartig geordnet sind, mit ebenem Boden, sogenannte Trockenbecken, Bajirs, die jedoch feucht und oft Morasten ähnlich sind. Das Ganze erinnert in

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eisenhaltig und hat deshalb eine rote, in feiner Verteilung rotgelbe Farbe. Bei Benetzung wird er braun bis schwarz. Nach Regenfällen sickert das Wasser talabwärts und führt den feinen Sand als Schlamm mit. Zufolge der Trockenheit dunstet das Wasser ein, das Ganze verwandelt sich in einen plastischen schwarzen Teig, welcher talabwärts wie ein Gletscher langsam wandert, bis er in eine große flache Depression mündet, die er ausfüllt. Er wird in Persien Kevir genannt; er trocknet auf der Oberfläche, bleibt aber im Inneren feucht. Wegen der starken Verdampfung wird er in dem Kevir-See stark salzig, so daß weiße Salzkrusten aus ihm während der Trockenzeit ausblühen. An anderen Stellen, im Tarim-Becken, tritt das Wasser bisweilen an den tiefsten Stellen, den sog. Bajirs, die Kevir-Seen sind, und in Salzseen zwischen den Sanddünen zutage. Diese flachen salzigen Seen versanden schnell und verschieben sich in der Richtung der Dünen. Sie liegen mit ihren Längsachsen zueinander parallel und fast senkrecht zum Lauf des Tarim-Flusses, auf dessen rechtem Ufer. In der Fortsetzung der Salzseeachsen liegen die Bajirs in langen Reihen. Diese Erscheinung beruht auf der Dünenbildung. Die Hauptdünen mit steiler Westseite ziehen von NNO nach SSW, und ihre Richtung wird von der vorherrschenden Windrichtung bestimmt, die nach <hi rendition="#g">Hedin</hi> senkrecht zu ihnen steht. (Andere meinen, daß die Windrichtung diesen Dünen entlang verläuft.) Fast senkrecht gegen diese Hauptdünen erstrecken sich andere niedrigere Dünen. Dadurch entstehen langgestreckte Zellen, die schachbrettartig geordnet sind, mit ebenem Boden, sogenannte Trockenbecken, Bajirs, die jedoch feucht und oft Morasten ähnlich sind. Das Ganze erinnert in
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Zitationshilfe: Arrhenius, Svante: Das Schicksal der Planeten. Leipzig, 1911, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arrhenius_planeten_1911/34>, abgerufen am 29.03.2024.