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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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Prinz die Madame Oburn vor den Zudringlichkeiten des Herrn von Stein gerettet. Natürlich wäre es hier wiederum allen einleuchtend gewesen, daß der Prinz nicht unbelohnt einen solchen Ritterdienst geleistet. Stein, ein Mann von vieler Geistesgegenwart und raschem Ueberblick, hatte in einem Moment alle diese Möglichkeiten erfaßt und überdacht. Schnell sprang er nach der Wand zu, wo ein Paar Pistolen des Herrn Oburn hingen; ein Blick überzeugte ihn, daß sie geladen seien, und so bewaffnet trat er zwischen den Prinzen und die Thüre, an welcher schon die Kammerjungfer, von Zeit zu Zeit, um Hülfe rufend, mit aller Anstrengung rüttelte. Oben im Hause war alles lebendig geworden. "Noch einen Schritt weiter," flüsterte Stein, "und bei Gott, ich schieße Ihnen diese Kugel vor den Kopf! durch das Fenster ist unser Weg." Der Prinz wollte vorwärts; Stein legte an. Der starre, durchbohrende Blick, der festzusammengepreßte Mund dieses Mannes zeugten dafür, daß er es bei einer bloßen Drohung nicht lassen würde. Der Prinz, dem die nahe Mündung einer Pistole ein unerwarteter Anblick schien, ward kreideweiß,

Prinz die Madame Oburn vor den Zudringlichkeiten des Herrn von Stein gerettet. Natürlich wäre es hier wiederum allen einleuchtend gewesen, daß der Prinz nicht unbelohnt einen solchen Ritterdienst geleistet. Stein, ein Mann von vieler Geistesgegenwart und raschem Ueberblick, hatte in einem Moment alle diese Möglichkeiten erfaßt und überdacht. Schnell sprang er nach der Wand zu, wo ein Paar Pistolen des Herrn Oburn hingen; ein Blick überzeugte ihn, daß sie geladen seien, und so bewaffnet trat er zwischen den Prinzen und die Thüre, an welcher schon die Kammerjungfer, von Zeit zu Zeit, um Hülfe rufend, mit aller Anstrengung rüttelte. Oben im Hause war alles lebendig geworden. „Noch einen Schritt weiter,“ flüsterte Stein, „und bei Gott, ich schieße Ihnen diese Kugel vor den Kopf! durch das Fenster ist unser Weg.“ Der Prinz wollte vorwärts; Stein legte an. Der starre, durchbohrende Blick, der festzusammengepreßte Mund dieses Mannes zeugten dafür, daß er es bei einer bloßen Drohung nicht lassen würde. Der Prinz, dem die nahe Mündung einer Pistole ein unerwarteter Anblick schien, ward kreideweiß,

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[93/0105] Prinz die Madame Oburn vor den Zudringlichkeiten des Herrn von Stein gerettet. Natürlich wäre es hier wiederum allen einleuchtend gewesen, daß der Prinz nicht unbelohnt einen solchen Ritterdienst geleistet. Stein, ein Mann von vieler Geistesgegenwart und raschem Ueberblick, hatte in einem Moment alle diese Möglichkeiten erfaßt und überdacht. Schnell sprang er nach der Wand zu, wo ein Paar Pistolen des Herrn Oburn hingen; ein Blick überzeugte ihn, daß sie geladen seien, und so bewaffnet trat er zwischen den Prinzen und die Thüre, an welcher schon die Kammerjungfer, von Zeit zu Zeit, um Hülfe rufend, mit aller Anstrengung rüttelte. Oben im Hause war alles lebendig geworden. „Noch einen Schritt weiter,“ flüsterte Stein, „und bei Gott, ich schieße Ihnen diese Kugel vor den Kopf! durch das Fenster ist unser Weg.“ Der Prinz wollte vorwärts; Stein legte an. Der starre, durchbohrende Blick, der festzusammengepreßte Mund dieses Mannes zeugten dafür, daß er es bei einer bloßen Drohung nicht lassen würde. Der Prinz, dem die nahe Mündung einer Pistole ein unerwarteter Anblick schien, ward kreideweiß,

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/105>, abgerufen am 21.11.2024.