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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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schmerzlichste Zerknirschung seines Innern treiben konnte. Das höchste Gut seines Lebens stand auf dem Spiel -- und in die Gewalt seiner Frau war es gegeben, den drohenden Sturm zu beschwören. Gerade der nahe Verlust zeigte ihm den ganzen Werth des klingenden Mammons; seine fiebernde Angst ließ ihn ängstlich nach Rettung umhersuchen; das Gold stand wie ein Phantom vor seiner Seele, unentfliehbar, ihn fesselnd mit eherner Macht; und wuchs in den phantastischen Bildern, die durch seine Seele jagten, zu riesenhafter Gestalt. Wie klein schien ihm dagegen das Opfer, das seine Frau bringen sollte, ein kurzes Liebesglück an einen Fremden verschwendet, eine selige Nacht, untreu den Laren des Hauses, unter einem fremden Gestirn geträumt! Dennoch ängstigte ihn die fieberhafte Spannung seiner Frau. Er stand vor ihr wie ein Delinquent, der um Gnade fleht; doch sie wies ihn mit Entschiedenheit zurück.

Er wollte ihre Erklärung nicht als fest, ihren Entschluß nicht als wandellos hinnehmen, und verließ das

schmerzlichste Zerknirschung seines Innern treiben konnte. Das höchste Gut seines Lebens stand auf dem Spiel — und in die Gewalt seiner Frau war es gegeben, den drohenden Sturm zu beschwören. Gerade der nahe Verlust zeigte ihm den ganzen Werth des klingenden Mammons; seine fiebernde Angst ließ ihn ängstlich nach Rettung umhersuchen; das Gold stand wie ein Phantom vor seiner Seele, unentfliehbar, ihn fesselnd mit eherner Macht; und wuchs in den phantastischen Bildern, die durch seine Seele jagten, zu riesenhafter Gestalt. Wie klein schien ihm dagegen das Opfer, das seine Frau bringen sollte, ein kurzes Liebesglück an einen Fremden verschwendet, eine selige Nacht, untreu den Laren des Hauses, unter einem fremden Gestirn geträumt! Dennoch ängstigte ihn die fieberhafte Spannung seiner Frau. Er stand vor ihr wie ein Delinquent, der um Gnade fleht; doch sie wies ihn mit Entschiedenheit zurück.

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[152/0164] schmerzlichste Zerknirschung seines Innern treiben konnte. Das höchste Gut seines Lebens stand auf dem Spiel — und in die Gewalt seiner Frau war es gegeben, den drohenden Sturm zu beschwören. Gerade der nahe Verlust zeigte ihm den ganzen Werth des klingenden Mammons; seine fiebernde Angst ließ ihn ängstlich nach Rettung umhersuchen; das Gold stand wie ein Phantom vor seiner Seele, unentfliehbar, ihn fesselnd mit eherner Macht; und wuchs in den phantastischen Bildern, die durch seine Seele jagten, zu riesenhafter Gestalt. Wie klein schien ihm dagegen das Opfer, das seine Frau bringen sollte, ein kurzes Liebesglück an einen Fremden verschwendet, eine selige Nacht, untreu den Laren des Hauses, unter einem fremden Gestirn geträumt! Dennoch ängstigte ihn die fieberhafte Spannung seiner Frau. Er stand vor ihr wie ein Delinquent, der um Gnade fleht; doch sie wies ihn mit Entschiedenheit zurück. Er wollte ihre Erklärung nicht als fest, ihren Entschluß nicht als wandellos hinnehmen, und verließ das

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/164>, abgerufen am 22.11.2024.