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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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und im Schatten dieses Paradieses flott d'rauflos lieben konnte? Ein beneidenswerthes Loos! Im Salon dürfen wir armen Weltkinder die Liebe nur mit Glacehandschuhen anfassen; hier in Gottes freier Natur wird die Aktion lebhafter; es arrangirt sich alles ungenirter, wie weiland im seligen Olympos. Doch wer mag der Kavalier gewesen sein, der in diesem romantischen Irrgarten herumtaumelte, bis er seiner Dulcinea an's Herz sank? Ich muß ihn schon irgendwo gesehen haben -- es ist eins von jenen Kupferstich-Gesichtern, die an den Läden zu hängen pflegen -- etwas Apartes, was den Weibern gefällt; etwas in seinem Wesen, was sich nicht nach dem gewöhnlichen Versmaaß unserer Salons skandiren läßt! Ach, nun fällt mir ein! Es ist ja der Leibarzt des Prinzen C., ein sehr liebenswürdiger Doktor, der schon manche recht glückliche Kuren, besonders bei den Frauen gemacht haben soll! -- Aber wahrhaftig, Stein, die Oburn ist süperb! Wie trefflich sie die kleine Tugenhafte spielte! Man hätte fast glauben können, es wäre ihr damit Ernst! Doch ich möchte wohl sehen, wie weit ihr gerühmter Stolz ausreichen

und im Schatten dieses Paradieses flott d'rauflos lieben konnte? Ein beneidenswerthes Loos! Im Salon dürfen wir armen Weltkinder die Liebe nur mit Glacéhandschuhen anfassen; hier in Gottes freier Natur wird die Aktion lebhafter; es arrangirt sich alles ungenirter, wie weiland im seligen Olympos. Doch wer mag der Kavalier gewesen sein, der in diesem romantischen Irrgarten herumtaumelte, bis er seiner Dulcinea an's Herz sank? Ich muß ihn schon irgendwo gesehen haben — es ist eins von jenen Kupferstich-Gesichtern, die an den Läden zu hängen pflegen — etwas Apartes, was den Weibern gefällt; etwas in seinem Wesen, was sich nicht nach dem gewöhnlichen Versmaaß unserer Salons skandiren läßt! Ach, nun fällt mir ein! Es ist ja der Leibarzt des Prinzen C., ein sehr liebenswürdiger Doktor, der schon manche recht glückliche Kuren, besonders bei den Frauen gemacht haben soll! — Aber wahrhaftig, Stein, die Oburn ist süperb! Wie trefflich sie die kleine Tugenhafte spielte! Man hätte fast glauben können, es wäre ihr damit Ernst! Doch ich möchte wohl sehen, wie weit ihr gerühmter Stolz ausreichen

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[41/0053] und im Schatten dieses Paradieses flott d'rauflos lieben konnte? Ein beneidenswerthes Loos! Im Salon dürfen wir armen Weltkinder die Liebe nur mit Glacéhandschuhen anfassen; hier in Gottes freier Natur wird die Aktion lebhafter; es arrangirt sich alles ungenirter, wie weiland im seligen Olympos. Doch wer mag der Kavalier gewesen sein, der in diesem romantischen Irrgarten herumtaumelte, bis er seiner Dulcinea an's Herz sank? Ich muß ihn schon irgendwo gesehen haben — es ist eins von jenen Kupferstich-Gesichtern, die an den Läden zu hängen pflegen — etwas Apartes, was den Weibern gefällt; etwas in seinem Wesen, was sich nicht nach dem gewöhnlichen Versmaaß unserer Salons skandiren läßt! Ach, nun fällt mir ein! Es ist ja der Leibarzt des Prinzen C., ein sehr liebenswürdiger Doktor, der schon manche recht glückliche Kuren, besonders bei den Frauen gemacht haben soll! — Aber wahrhaftig, Stein, die Oburn ist süperb! Wie trefflich sie die kleine Tugenhafte spielte! Man hätte fast glauben können, es wäre ihr damit Ernst! Doch ich möchte wohl sehen, wie weit ihr gerühmter Stolz ausreichen

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/53>, abgerufen am 24.11.2024.