Allgemeine Zeitung. Nr. 74. Augsburg, 14. März 1840.Augsburger Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. SonnabendNr. 74. 14 März 1840Spanien. Das "Echo von Arragonien" vom 1 März enthält Folgendes aus Mequinenza: "Ich habe von einer alles Vertrauens würdigen Person erfahren, dieselbe habe am 23 v. M. eine Unterredung mit Cabrera zu Remisaret gehabt, das eine Stunde von Mora am Ebro entlegen ist, und wohin er sich auf ein oder zwei Monate begeben hat, um daselbst die Zeit seiner völligen Genesung abzuwarten. Er schien ziemlich hergestellt, nur war er noch sehr blaß und hatte alle seine Haare verloren. Er hatte einen zahlreichen Generalstab, aber wenig Truppen bei sich. Cabrera schiffte sich zu Cherta ein und fuhr den Fluß bis nach Mirabella, 2 Lieues von Mora, hinab. Man hatte daselbst große Vorbereitungen zu seinem Empfang getroffen, Tänze, Triumphbögen und Feuerwerke waren vorbereitet worden. Bei ihm war seine ganze Familie. In Mora erwartete man am 24 oder 25 Balmaseda, der aus Catalonien kommt." Später haben wir erfahren, daß Cabrera sich am 26 zu Valderrobles befand, und daß er Mora verlassen und sich nach Chantavieja und Morella gewandt habe. Großbritannien. London, 7 März. (Gestern (6) hielt die Königin im St. James-Palast ihr zweites Lever in dieser Saison. Vor Eröffnung des eigentlichen Levers erhielten, durch Lord Palmerston eingeführt, Ihre Excellenzen Hr. Guizot, Baron Bülow und Hr. Dedel Audienz im königlichen Closet. Sodann wurde die "Entree-Gesellschaft" in den Thronsaal eingeführt. Folgende Vorstellungen fanden im diplomatischen Kreise statt: Graf Heinrich LXIX von Reuß-Schleitz-Köstritz und Hr. v. Savigny durch den preußischen Gesandten; Graf Dimitry Resselrode durch den russischen Geschäftsträger; Hr. C. Drouet, in Abwesenheit Hrn. Van de Weyers belgischer Geschäftsträger, durch Viscount Palmerston; Bileski Effendi, türkischer Officier, durch den türkischen Geschäftsträger Hrn. Agop; Graf v. Banneville durch Hrn. Guizot. Die Secretäre und Attaches der verschiedenen Gesandtschaften wurden Sr. k. Hoh. Prinz Albert durch die treffenden Botschafter präsentirt. Die Vorstellungen der englischen Nobility und Gentry waren äußerst zahlreich und glänzend. Glückwunschadressen wurden wieder aus allen Landestheilen überreicht; auch einige Adressen, welche Vertrauen in das jetzige Ministerium aussprachen, und einige um die Begnadigung Frosts und seiner Gefährten. Nach dem Lever hielt Ihre Maj. ein Capitel des Bath-Ordens, in welchem Prinz Albert mit dem Großkreuz dieses Ordens decorirt wurde. - In Bezug auf den Vortritt des Prinzen enthält die amtliche Gazette vom 5 März folgende Bekanntmachung: "Ihre Maj. geruht zu befehlen, daß der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, R. G. (d. h. Ritter des Hosenbandordens), Ihrer Maj. Gemahl, fortan bei allen Gelegenheiten und in allen Versammlungen, ausgenommen wo durch eine Parlamentsacte anders bestimmt ist, Platz und Rang zunächst nach Ihrer Maj. einzunehmen habe." - Vor einigen Tagen wurde Prinz Albert in die alte "Innung der Londoner Goldschmiede" aufgenommen, bei welchem feierlichen Anlaß ihm und seinem erlauchten Bruder, dem Erbprinzen Ernst, nebst Gefolge ein elegantes Frühstück in dem berühmten Zunfthause der Compagnie, der Guildhall, gegeben wurde. Diese Zünfte sind nachgerade nur mittelalterliche Namen; so ist Wellington Mitglied der Leinwandhändler-Innung u.s.w. Am 5 März starb auf seinem, nach dem Siege seines berühmten Ahnherrn so genannten Schlosse Blenheim, in der Grafschaft Oxford, der Herzog v. Marlborough am Vorabend seines 75sten Geburtstags, in ziemlich bedrängten Umständen. Er war der fünfte Herzog dieses Namens, führte außer seinen englischen Titeln den eines "Fürsten des römischen Reichs," und war mit Lady Susan Stewart, Tochter des siebenten Grafen v. Galoway, vermählt. Die Herzogswürde erbt sein, 1793 geborner ältester Sohn, der Marquis v. Blandford, bisheriges Unterhausmitglied für den "Familien-Burgflecken" Woodstock, und - er, der Erbe eines Namens, der vordem mit Whig fast identisch war - in seiner politischen Gesinnung Tory. Derselbe hatte vor einigen Jahren Augsburger Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. SonnabendNr. 74. 14 März 1840Spanien. Das „Echo von Arragonien“ vom 1 März enthält Folgendes aus Mequinenza: „Ich habe von einer alles Vertrauens würdigen Person erfahren, dieselbe habe am 23 v. M. eine Unterredung mit Cabrera zu Remisaret gehabt, das eine Stunde von Mora am Ebro entlegen ist, und wohin er sich auf ein oder zwei Monate begeben hat, um daselbst die Zeit seiner völligen Genesung abzuwarten. Er schien ziemlich hergestellt, nur war er noch sehr blaß und hatte alle seine Haare verloren. Er hatte einen zahlreichen Generalstab, aber wenig Truppen bei sich. Cabrera schiffte sich zu Cherta ein und fuhr den Fluß bis nach Mirabella, 2 Lieues von Mora, hinab. Man hatte daselbst große Vorbereitungen zu seinem Empfang getroffen, Tänze, Triumphbögen und Feuerwerke waren vorbereitet worden. Bei ihm war seine ganze Familie. In Mora erwartete man am 24 oder 25 Balmaseda, der aus Catalonien kommt.“ Später haben wir erfahren, daß Cabrera sich am 26 zu Valderrobles befand, und daß er Mora verlassen und sich nach Chantavieja und Morella gewandt habe. Großbritannien. London, 7 März. (Gestern (6) hielt die Königin im St. James-Palast ihr zweites Lever in dieser Saison. Vor Eröffnung des eigentlichen Levers erhielten, durch Lord Palmerston eingeführt, Ihre Excellenzen Hr. Guizot, Baron Bülow und Hr. Dedel Audienz im königlichen Closet. Sodann wurde die „Entrée-Gesellschaft“ in den Thronsaal eingeführt. Folgende Vorstellungen fanden im diplomatischen Kreise statt: Graf Heinrich LXIX von Reuß-Schleitz-Köstritz und Hr. v. Savigny durch den preußischen Gesandten; Graf Dimitry Resselrode durch den russischen Geschäftsträger; Hr. C. Drouet, in Abwesenheit Hrn. Van de Weyers belgischer Geschäftsträger, durch Viscount Palmerston; Bileski Effendi, türkischer Officier, durch den türkischen Geschäftsträger Hrn. Agop; Graf v. Banneville durch Hrn. Guizot. Die Secretäre und Attachés der verschiedenen Gesandtschaften wurden Sr. k. Hoh. Prinz Albert durch die treffenden Botschafter präsentirt. Die Vorstellungen der englischen Nobility und Gentry waren äußerst zahlreich und glänzend. Glückwunschadressen wurden wieder aus allen Landestheilen überreicht; auch einige Adressen, welche Vertrauen in das jetzige Ministerium aussprachen, und einige um die Begnadigung Frosts und seiner Gefährten. Nach dem Lever hielt Ihre Maj. ein Capitel des Bath-Ordens, in welchem Prinz Albert mit dem Großkreuz dieses Ordens decorirt wurde. – In Bezug auf den Vortritt des Prinzen enthält die amtliche Gazette vom 5 März folgende Bekanntmachung: „Ihre Maj. geruht zu befehlen, daß der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, R. G. (d. h. Ritter des Hosenbandordens), Ihrer Maj. Gemahl, fortan bei allen Gelegenheiten und in allen Versammlungen, ausgenommen wo durch eine Parlamentsacte anders bestimmt ist, Platz und Rang zunächst nach Ihrer Maj. einzunehmen habe.“ – Vor einigen Tagen wurde Prinz Albert in die alte „Innung der Londoner Goldschmiede“ aufgenommen, bei welchem feierlichen Anlaß ihm und seinem erlauchten Bruder, dem Erbprinzen Ernst, nebst Gefolge ein elegantes Frühstück in dem berühmten Zunfthause der Compagnie, der Guildhall, gegeben wurde. Diese Zünfte sind nachgerade nur mittelalterliche Namen; so ist Wellington Mitglied der Leinwandhändler-Innung u.s.w. Am 5 März starb auf seinem, nach dem Siege seines berühmten Ahnherrn so genannten Schlosse Blenheim, in der Grafschaft Oxford, der Herzog v. Marlborough am Vorabend seines 75sten Geburtstags, in ziemlich bedrängten Umständen. Er war der fünfte Herzog dieses Namens, führte außer seinen englischen Titeln den eines „Fürsten des römischen Reichs,“ und war mit Lady Susan Stewart, Tochter des siebenten Grafen v. Galoway, vermählt. Die Herzogswürde erbt sein, 1793 geborner ältester Sohn, der Marquis v. Blandford, bisheriges Unterhausmitglied für den „Familien-Burgflecken“ Woodstock, und – er, der Erbe eines Namens, der vordem mit Whig fast identisch war – in seiner politischen Gesinnung Tory. 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Er schien ziemlich hergestellt, nur war er noch sehr blaß und hatte alle seine Haare verloren. Er hatte einen zahlreichen Generalstab, aber wenig Truppen bei sich. Cabrera schiffte sich zu Cherta ein und fuhr den Fluß bis nach Mirabella, 2 Lieues von Mora, hinab. Man hatte daselbst große Vorbereitungen zu seinem Empfang getroffen, Tänze, Triumphbögen und Feuerwerke waren vorbereitet worden. Bei ihm war seine ganze Familie. In Mora erwartete man am 24 oder 25 Balmaseda, der aus Catalonien kommt.“ Später haben wir erfahren, daß Cabrera sich am 26 zu Valderrobles befand, und daß er Mora verlassen und sich nach Chantavieja und Morella gewandt habe.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Großbritannien.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <byline> <docAuthor> <gap reason="insignificant"/> </docAuthor> </byline> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 7 März.</dateline> <p/><lb/> <p>(Gestern (6) hielt die Königin im St. James-Palast ihr zweites Lever in dieser Saison. 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Glückwunschadressen wurden wieder aus allen Landestheilen überreicht; auch einige Adressen, welche Vertrauen in das jetzige Ministerium aussprachen, und einige um die Begnadigung Frosts und seiner Gefährten. Nach dem Lever hielt Ihre Maj. ein Capitel des Bath-Ordens, in welchem Prinz Albert mit dem Großkreuz dieses Ordens decorirt wurde. – In Bezug auf den Vortritt des Prinzen enthält die amtliche <hi rendition="#g">Gazette</hi> vom 5 März folgende Bekanntmachung: „Ihre Maj. geruht zu befehlen, daß der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, R. G. (d. h. Ritter des Hosenbandordens), Ihrer Maj. 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Augsburger Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Sonnabend
Nr. 74.
14 März 1840 Spanien.
Das „Echo von Arragonien“ vom 1 März enthält Folgendes aus Mequinenza: „Ich habe von einer alles Vertrauens würdigen Person erfahren, dieselbe habe am 23 v. M. eine Unterredung mit Cabrera zu Remisaret gehabt, das eine Stunde von Mora am Ebro entlegen ist, und wohin er sich auf ein oder zwei Monate begeben hat, um daselbst die Zeit seiner völligen Genesung abzuwarten. Er schien ziemlich hergestellt, nur war er noch sehr blaß und hatte alle seine Haare verloren. Er hatte einen zahlreichen Generalstab, aber wenig Truppen bei sich. Cabrera schiffte sich zu Cherta ein und fuhr den Fluß bis nach Mirabella, 2 Lieues von Mora, hinab. Man hatte daselbst große Vorbereitungen zu seinem Empfang getroffen, Tänze, Triumphbögen und Feuerwerke waren vorbereitet worden. Bei ihm war seine ganze Familie. In Mora erwartete man am 24 oder 25 Balmaseda, der aus Catalonien kommt.“ Später haben wir erfahren, daß Cabrera sich am 26 zu Valderrobles befand, und daß er Mora verlassen und sich nach Chantavieja und Morella gewandt habe.
Großbritannien.
_ London, 7 März.
(Gestern (6) hielt die Königin im St. James-Palast ihr zweites Lever in dieser Saison. Vor Eröffnung des eigentlichen Levers erhielten, durch Lord Palmerston eingeführt, Ihre Excellenzen Hr. Guizot, Baron Bülow und Hr. Dedel Audienz im königlichen Closet. Sodann wurde die „Entrée-Gesellschaft“ in den Thronsaal eingeführt. Folgende Vorstellungen fanden im diplomatischen Kreise statt: Graf Heinrich LXIX von Reuß-Schleitz-Köstritz und Hr. v. Savigny durch den preußischen Gesandten; Graf Dimitry Resselrode durch den russischen Geschäftsträger; Hr. C. Drouet, in Abwesenheit Hrn. Van de Weyers belgischer Geschäftsträger, durch Viscount Palmerston; Bileski Effendi, türkischer Officier, durch den türkischen Geschäftsträger Hrn. Agop; Graf v. Banneville durch Hrn. Guizot. Die Secretäre und Attachés der verschiedenen Gesandtschaften wurden Sr. k. Hoh. Prinz Albert durch die treffenden Botschafter präsentirt. Die Vorstellungen der englischen Nobility und Gentry waren äußerst zahlreich und glänzend. Glückwunschadressen wurden wieder aus allen Landestheilen überreicht; auch einige Adressen, welche Vertrauen in das jetzige Ministerium aussprachen, und einige um die Begnadigung Frosts und seiner Gefährten. Nach dem Lever hielt Ihre Maj. ein Capitel des Bath-Ordens, in welchem Prinz Albert mit dem Großkreuz dieses Ordens decorirt wurde. – In Bezug auf den Vortritt des Prinzen enthält die amtliche Gazette vom 5 März folgende Bekanntmachung: „Ihre Maj. geruht zu befehlen, daß der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, R. G. (d. h. Ritter des Hosenbandordens), Ihrer Maj. Gemahl, fortan bei allen Gelegenheiten und in allen Versammlungen, ausgenommen wo durch eine Parlamentsacte anders bestimmt ist, Platz und Rang zunächst nach Ihrer Maj. einzunehmen habe.“ – Vor einigen Tagen wurde Prinz Albert in die alte „Innung der Londoner Goldschmiede“ aufgenommen, bei welchem feierlichen Anlaß ihm und seinem erlauchten Bruder, dem Erbprinzen Ernst, nebst Gefolge ein elegantes Frühstück in dem berühmten Zunfthause der Compagnie, der Guildhall, gegeben wurde. Diese Zünfte sind nachgerade nur mittelalterliche Namen; so ist Wellington Mitglied der Leinwandhändler-Innung u.s.w.
Am 5 März starb auf seinem, nach dem Siege seines berühmten Ahnherrn so genannten Schlosse Blenheim, in der Grafschaft Oxford, der Herzog v. Marlborough am Vorabend seines 75sten Geburtstags, in ziemlich bedrängten Umständen. Er war der fünfte Herzog dieses Namens, führte außer seinen englischen Titeln den eines „Fürsten des römischen Reichs,“ und war mit Lady Susan Stewart, Tochter des siebenten Grafen v. Galoway, vermählt. Die Herzogswürde erbt sein, 1793 geborner ältester Sohn, der Marquis v. Blandford, bisheriges Unterhausmitglied für den „Familien-Burgflecken“ Woodstock, und – er, der Erbe eines Namens, der vordem mit Whig fast identisch war – in seiner politischen Gesinnung Tory. Derselbe hatte vor einigen Jahren
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(2016-06-28T11:37:15Z)
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