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Allgemeine Zeitung. Nr. 83. Augsburg, 23. März 1840.

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- In manchen höhern Cirkeln zweifelt man nicht an dem nahe bevorstehenden Falle des französischen Ministeriums vom 1 März, und glaubt sogar, daß man desselben bei seiner Creirung gewiß gewesen sey. Es scheint um die Beweisführung zu thun gewesen zu seyn, daß die Opposition, welche eine dauernde Thätigkeit der den Sympathien und Ansichten des Cabinets entsprechenden Ministerien nicht gestattet hat, außer Stand sey, selbst das Ruder zu führen, und ihre Leiter für alle Zeiten abzunutzen und zu compromittiren. Diese Meinung ist die verbreitetste. Es lassen sich aber auch Stimmen hören, welche den Präsidenten des Ministerraths für einen viel zu guten Rechner halten, als daß er die Mission zur Bildung eines Ministeriums übernommen haben würde, ohne die parlamentarischen und andere Kräfte zu zählen, auf welche er rechnen kann.

JJ. MM. der König und die Königin sind von ihrer Reise nach Wien vorgestern Nachmittag im besten Wohlseyn wieder hier eingetroffen. - Unsre Regierung hat gestern früh durch den in seinem 67sten Jahre an Kopfgichtleiden erfolgten Tod des Staatsministers (des Cultus) v. Carlowitz eines ihrer fähigsten Mitglieder verloren.

Der Herzog wird der Feier der fünfzigjährigen Kriegsdienstzeit des Königs von Hannover beiwohnen, wozu sich auch außer den Officieren seines Gefolges noch andere zur Vertretung des hiesigen Corps in allen seinen Rangstufen dahin begeben. Se. Maj. der König von Bayern hat so eben die Büste von Schill hieher senden lassen, welche von Stiglmaier nach der Todtenmaske des männlich schönen, Kraft und Festigkeit ausdrückenden Antlitzes in Erz gegossen worden. Das königliche Geschenk ist ein classisches Kunstwerk, und nach dem Zeugniß der Bekannten von Schill sind seine Züge treu und lebendig in dem starren Erze von der Meisterhand dargestellt. Diese Büste in halbkolossaler Größe wird auf drei Kanonenröhren ruhend, neben den lebensgroßen Brustbildern des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig, des Erzherzogs Karl und des Sandwirths Andreas Hofer, umgeben von den Namen und Wappen der Schill begleitenden Officiere in der Capelle aufgestellt werden, welche zum Denkmal dafür mit einem Invalidenhause hier bei St. Leonhard erbaut worden. Die Umgegend wird ein kriegerisches Ansehen durch den Aufwurf von Batterien zu den jährlichen Uebungen erhalten.

Das Fest des Militärjubiläums Sr. Maj. wird morgen von einer glänzenden Versammlung einheimischer und fremder Officiere begangen, und es wird Alles aufgeboten, was Pracht und Geschmack zum Schmuck des Festmahles zu leisten, und was der Bedeutung des Festes zu entsprechen vermag. Es folgt demselben am 19 die Wiedereröffnung der Ständeversammlung, welche sich vollständiger als zuvor, aber nicht so vollständig gestaltet, als es von ihr und für sie gewünscht worden.

Statt im October v. J. den Bundesbeschluß vom 5 September im Rücken den Bitten des Landes gemäß die jedenfalls ganz unvollständige Ständeversammlung aufzulösen, Vertrauen zu zeigen und Vertrauen zu gewinnen, versuchte die Regierung die Corporationen zur Ergänzung jener Kammer heranzuziehen, und sieht nun nach einem neuen beinahe sechsmonatlichen Kampfe ein, daß sie auf diesem Wege nicht weiter kommt. Sie hat damit nicht bloß Zeit verloren (und ein solcher Verlust ist für unsre Regierung von Bedeutung), sondern sie hat auch den Vertheidigern des Staatsgrundgesetzes das Bewußtseyn eines gewonnenen Sieges gegeben. - Die Wahlen werden jetzt meist zu Ende seyn, mehr als drei hat die Hannover'sche Zeitung aber noch nicht gemeldet, während der Hamburger Correspondent täglich von verweigerten Wahlen berichtet. Uebermorgen sollen die Sitzungen beginnen: vielleicht wird man die ersten Tage nicht einmal die zu Beschlüssen nöthigen Siebenunddreißig haben, und die Zahl Fünfzig wird die Versammlung gewiß nicht erreichen. Wenn nun auch die Regierung in ihrer bisherigen Consequenz einer so unvollständigen Versammlung zumuthen wird, den neuen Verfassungsentwurf zu berathen, so ist doch mit ziemlicher Sicherheit vorauszusehen, daß die Versammlung (zumal der festen Haltung gegenüber, welche das Land bewahrt) nicht den Muth haben wird, eine neue Verfassung zu machen; sie wird (da alle Mittel, diese Kammer zu complettiren, nichts halfen), die Regierung ihrerseits um Auflösung und Berufung einer neuen Versammlung bitten, und die Regierung wird nicht umhin können, diesen Wunsch zu erfüllen. Dann wäre (falls sich die Regierung wirklich zu den Concessionen verstehen will, welche ihre Organe im Hamburger Correspondenten dem neuen Verfassungsentwurfe nachrühmen oder vielmehr vorrühmen) mit einer neuen Ständeversammlung auf den Grund des Bundesbeschlusses vom 5 Sept. vielleicht eine Vereinbarung möglich, die wirklich den traurigen Wirren ein Ziel setzte. - Von den Festlichkeiten, welche zur Feier des Jubiläums in diesen Tagen stattfinden werden, wird die Hannover'sche Zeitung ausführlich berichten, weßhalb wir uns hier einer Beschreibung derselben enthalten können; von Seite der Unternehmer der bekannten letzten Petition an das Bürgervorstehercollegium haben auch bei dieser Gelegenheit einige Demonstrationen stattgefunden, z. B. sind fünf oder sechs derselben heute Morgen vor dem Palais Sr. Maj. des Königs erschienen, und haben Blumen gestreut. Die dort versammelte Menge nahm keinen Theil daran. Der Magistrat hat beschlossen, das Rathhaus zu illuminiren, um zu zeigen, daß man sehr wohl die dem Landesherrn schuldige Ehrerbietung mit standhafter Verfechtung der eigenen Rechte vereinigen kann.

Preußen.

Wahrscheinlich um dem neuen Premierminister ein größeres Relief zu verleihen, haben die bisherigen französischen Oppositionsblätter erzählt, die preußischen Festungen an den Gränzen Frankreichs und Belgiens würden jetzt neu verproviantirt und in Vertheidigungszustand gesetzt. Dieß ist jedoch so wenig der Fall, daß vielmehr gesagt werden könnte, es sey seit dem Eintritt des Winters eine Verminderung in der Fortificationsthätigkeit eingetreten. Denn seitdem die Schifffahrtsverträge mit Holland dieß gestatten, wird das Kriegsmaterial aus den preußischen Centraldepots nach den Rheinfestungen auf dem Seewege über Stettin durch den Sund und über Rotterdam an seine Bestimmungsorte geschafft. Natürlich muß also jetzt wohl eine geringere Thätigkeit in dieser Beziehung herrschen, als in den Jahreszeiten der Schifffahrt. Auch wüßten wir in der That nicht, wodurch so ängstliche Besorgnisse, wie sie einige französische Blätter dem Auslande in Bezug auf das Thiers'sche Ministerium andichten, gerechtfertigt werden könnten. Frankreich hat in diesem Augenblick der innern und der äußern Verwickelungen schon zu viel, als daß es auch noch die eines Krieges mit seinen nächsten Nachbarn herbeiziehen sollte. Daher wird nicht bloß Thiers, sondern würden sogar auch Mauguin und Cormenin, an die Spitze der Verwaltung gestellt, keine Miene machen, das Mährchen von der Rheingränze realisiren zu wollen. - Mit dem Befinden unsers Kriegsministers bessert es sich, und dieser wird daher die Freude haben, das halbe Jahrhundert, das er nunmehr bald im Militärdienste zugebracht, im Kreise seiner Kriegsgefährten zu beendigen. - Bei unserer Armee haben, wie heute

– In manchen höhern Cirkeln zweifelt man nicht an dem nahe bevorstehenden Falle des französischen Ministeriums vom 1 März, und glaubt sogar, daß man desselben bei seiner Creirung gewiß gewesen sey. Es scheint um die Beweisführung zu thun gewesen zu seyn, daß die Opposition, welche eine dauernde Thätigkeit der den Sympathien und Ansichten des Cabinets entsprechenden Ministerien nicht gestattet hat, außer Stand sey, selbst das Ruder zu führen, und ihre Leiter für alle Zeiten abzunutzen und zu compromittiren. Diese Meinung ist die verbreitetste. Es lassen sich aber auch Stimmen hören, welche den Präsidenten des Ministerraths für einen viel zu guten Rechner halten, als daß er die Mission zur Bildung eines Ministeriums übernommen haben würde, ohne die parlamentarischen und andere Kräfte zu zählen, auf welche er rechnen kann.

JJ. MM. der König und die Königin sind von ihrer Reise nach Wien vorgestern Nachmittag im besten Wohlseyn wieder hier eingetroffen. – Unsre Regierung hat gestern früh durch den in seinem 67sten Jahre an Kopfgichtleiden erfolgten Tod des Staatsministers (des Cultus) v. Carlowitz eines ihrer fähigsten Mitglieder verloren.

Der Herzog wird der Feier der fünfzigjährigen Kriegsdienstzeit des Königs von Hannover beiwohnen, wozu sich auch außer den Officieren seines Gefolges noch andere zur Vertretung des hiesigen Corps in allen seinen Rangstufen dahin begeben. Se. Maj. der König von Bayern hat so eben die Büste von Schill hieher senden lassen, welche von Stiglmaier nach der Todtenmaske des männlich schönen, Kraft und Festigkeit ausdrückenden Antlitzes in Erz gegossen worden. Das königliche Geschenk ist ein classisches Kunstwerk, und nach dem Zeugniß der Bekannten von Schill sind seine Züge treu und lebendig in dem starren Erze von der Meisterhand dargestellt. Diese Büste in halbkolossaler Größe wird auf drei Kanonenröhren ruhend, neben den lebensgroßen Brustbildern des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig, des Erzherzogs Karl und des Sandwirths Andreas Hofer, umgeben von den Namen und Wappen der Schill begleitenden Officiere in der Capelle aufgestellt werden, welche zum Denkmal dafür mit einem Invalidenhause hier bei St. Leonhard erbaut worden. Die Umgegend wird ein kriegerisches Ansehen durch den Aufwurf von Batterien zu den jährlichen Uebungen erhalten.

Das Fest des Militärjubiläums Sr. Maj. wird morgen von einer glänzenden Versammlung einheimischer und fremder Officiere begangen, und es wird Alles aufgeboten, was Pracht und Geschmack zum Schmuck des Festmahles zu leisten, und was der Bedeutung des Festes zu entsprechen vermag. Es folgt demselben am 19 die Wiedereröffnung der Ständeversammlung, welche sich vollständiger als zuvor, aber nicht so vollständig gestaltet, als es von ihr und für sie gewünscht worden.

Statt im October v. J. den Bundesbeschluß vom 5 September im Rücken den Bitten des Landes gemäß die jedenfalls ganz unvollständige Ständeversammlung aufzulösen, Vertrauen zu zeigen und Vertrauen zu gewinnen, versuchte die Regierung die Corporationen zur Ergänzung jener Kammer heranzuziehen, und sieht nun nach einem neuen beinahe sechsmonatlichen Kampfe ein, daß sie auf diesem Wege nicht weiter kommt. Sie hat damit nicht bloß Zeit verloren (und ein solcher Verlust ist für unsre Regierung von Bedeutung), sondern sie hat auch den Vertheidigern des Staatsgrundgesetzes das Bewußtseyn eines gewonnenen Sieges gegeben. – Die Wahlen werden jetzt meist zu Ende seyn, mehr als drei hat die Hannover'sche Zeitung aber noch nicht gemeldet, während der Hamburger Correspondent täglich von verweigerten Wahlen berichtet. Uebermorgen sollen die Sitzungen beginnen: vielleicht wird man die ersten Tage nicht einmal die zu Beschlüssen nöthigen Siebenunddreißig haben, und die Zahl Fünfzig wird die Versammlung gewiß nicht erreichen. Wenn nun auch die Regierung in ihrer bisherigen Consequenz einer so unvollständigen Versammlung zumuthen wird, den neuen Verfassungsentwurf zu berathen, so ist doch mit ziemlicher Sicherheit vorauszusehen, daß die Versammlung (zumal der festen Haltung gegenüber, welche das Land bewahrt) nicht den Muth haben wird, eine neue Verfassung zu machen; sie wird (da alle Mittel, diese Kammer zu complettiren, nichts halfen), die Regierung ihrerseits um Auflösung und Berufung einer neuen Versammlung bitten, und die Regierung wird nicht umhin können, diesen Wunsch zu erfüllen. Dann wäre (falls sich die Regierung wirklich zu den Concessionen verstehen will, welche ihre Organe im Hamburger Correspondenten dem neuen Verfassungsentwurfe nachrühmen oder vielmehr vorrühmen) mit einer neuen Ständeversammlung auf den Grund des Bundesbeschlusses vom 5 Sept. vielleicht eine Vereinbarung möglich, die wirklich den traurigen Wirren ein Ziel setzte. – Von den Festlichkeiten, welche zur Feier des Jubiläums in diesen Tagen stattfinden werden, wird die Hannover'sche Zeitung ausführlich berichten, weßhalb wir uns hier einer Beschreibung derselben enthalten können; von Seite der Unternehmer der bekannten letzten Petition an das Bürgervorstehercollegium haben auch bei dieser Gelegenheit einige Demonstrationen stattgefunden, z. B. sind fünf oder sechs derselben heute Morgen vor dem Palais Sr. Maj. des Königs erschienen, und haben Blumen gestreut. Die dort versammelte Menge nahm keinen Theil daran. Der Magistrat hat beschlossen, das Rathhaus zu illuminiren, um zu zeigen, daß man sehr wohl die dem Landesherrn schuldige Ehrerbietung mit standhafter Verfechtung der eigenen Rechte vereinigen kann.

Preußen.

Wahrscheinlich um dem neuen Premierminister ein größeres Relief zu verleihen, haben die bisherigen französischen Oppositionsblätter erzählt, die preußischen Festungen an den Gränzen Frankreichs und Belgiens würden jetzt neu verproviantirt und in Vertheidigungszustand gesetzt. Dieß ist jedoch so wenig der Fall, daß vielmehr gesagt werden könnte, es sey seit dem Eintritt des Winters eine Verminderung in der Fortificationsthätigkeit eingetreten. Denn seitdem die Schifffahrtsverträge mit Holland dieß gestatten, wird das Kriegsmaterial aus den preußischen Centraldepots nach den Rheinfestungen auf dem Seewege über Stettin durch den Sund und über Rotterdam an seine Bestimmungsorte geschafft. Natürlich muß also jetzt wohl eine geringere Thätigkeit in dieser Beziehung herrschen, als in den Jahreszeiten der Schifffahrt. Auch wüßten wir in der That nicht, wodurch so ängstliche Besorgnisse, wie sie einige französische Blätter dem Auslande in Bezug auf das Thiers'sche Ministerium andichten, gerechtfertigt werden könnten. Frankreich hat in diesem Augenblick der innern und der äußern Verwickelungen schon zu viel, als daß es auch noch die eines Krieges mit seinen nächsten Nachbarn herbeiziehen sollte. Daher wird nicht bloß Thiers, sondern würden sogar auch Mauguin und Cormenin, an die Spitze der Verwaltung gestellt, keine Miene machen, das Mährchen von der Rheingränze realisiren zu wollen. – Mit dem Befinden unsers Kriegsministers bessert es sich, und dieser wird daher die Freude haben, das halbe Jahrhundert, das er nunmehr bald im Militärdienste zugebracht, im Kreise seiner Kriegsgefährten zu beendigen. – Bei unserer Armee haben, wie heute

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[0662/0006] – In manchen höhern Cirkeln zweifelt man nicht an dem nahe bevorstehenden Falle des französischen Ministeriums vom 1 März, und glaubt sogar, daß man desselben bei seiner Creirung gewiß gewesen sey. Es scheint um die Beweisführung zu thun gewesen zu seyn, daß die Opposition, welche eine dauernde Thätigkeit der den Sympathien und Ansichten des Cabinets entsprechenden Ministerien nicht gestattet hat, außer Stand sey, selbst das Ruder zu führen, und ihre Leiter für alle Zeiten abzunutzen und zu compromittiren. Diese Meinung ist die verbreitetste. Es lassen sich aber auch Stimmen hören, welche den Präsidenten des Ministerraths für einen viel zu guten Rechner halten, als daß er die Mission zur Bildung eines Ministeriums übernommen haben würde, ohne die parlamentarischen und andere Kräfte zu zählen, auf welche er rechnen kann. _ Dresden, 19 März. JJ. MM. der König und die Königin sind von ihrer Reise nach Wien vorgestern Nachmittag im besten Wohlseyn wieder hier eingetroffen. – Unsre Regierung hat gestern früh durch den in seinem 67sten Jahre an Kopfgichtleiden erfolgten Tod des Staatsministers (des Cultus) v. Carlowitz eines ihrer fähigsten Mitglieder verloren. _ Braunschweig, 16 März. Der Herzog wird der Feier der fünfzigjährigen Kriegsdienstzeit des Königs von Hannover beiwohnen, wozu sich auch außer den Officieren seines Gefolges noch andere zur Vertretung des hiesigen Corps in allen seinen Rangstufen dahin begeben. Se. Maj. der König von Bayern hat so eben die Büste von Schill hieher senden lassen, welche von Stiglmaier nach der Todtenmaske des männlich schönen, Kraft und Festigkeit ausdrückenden Antlitzes in Erz gegossen worden. Das königliche Geschenk ist ein classisches Kunstwerk, und nach dem Zeugniß der Bekannten von Schill sind seine Züge treu und lebendig in dem starren Erze von der Meisterhand dargestellt. Diese Büste in halbkolossaler Größe wird auf drei Kanonenröhren ruhend, neben den lebensgroßen Brustbildern des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig, des Erzherzogs Karl und des Sandwirths Andreas Hofer, umgeben von den Namen und Wappen der Schill begleitenden Officiere in der Capelle aufgestellt werden, welche zum Denkmal dafür mit einem Invalidenhause hier bei St. Leonhard erbaut worden. Die Umgegend wird ein kriegerisches Ansehen durch den Aufwurf von Batterien zu den jährlichen Uebungen erhalten. _ Hannover, 16 März. Das Fest des Militärjubiläums Sr. Maj. wird morgen von einer glänzenden Versammlung einheimischer und fremder Officiere begangen, und es wird Alles aufgeboten, was Pracht und Geschmack zum Schmuck des Festmahles zu leisten, und was der Bedeutung des Festes zu entsprechen vermag. Es folgt demselben am 19 die Wiedereröffnung der Ständeversammlung, welche sich vollständiger als zuvor, aber nicht so vollständig gestaltet, als es von ihr und für sie gewünscht worden. _ Hannover, 17 März. Statt im October v. J. den Bundesbeschluß vom 5 September im Rücken den Bitten des Landes gemäß die jedenfalls ganz unvollständige Ständeversammlung aufzulösen, Vertrauen zu zeigen und Vertrauen zu gewinnen, versuchte die Regierung die Corporationen zur Ergänzung jener Kammer heranzuziehen, und sieht nun nach einem neuen beinahe sechsmonatlichen Kampfe ein, daß sie auf diesem Wege nicht weiter kommt. 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Dann wäre (falls sich die Regierung wirklich zu den Concessionen verstehen will, welche ihre Organe im Hamburger Correspondenten dem neuen Verfassungsentwurfe nachrühmen oder vielmehr vorrühmen) mit einer neuen Ständeversammlung auf den Grund des Bundesbeschlusses vom 5 Sept. vielleicht eine Vereinbarung möglich, die wirklich den traurigen Wirren ein Ziel setzte. – Von den Festlichkeiten, welche zur Feier des Jubiläums in diesen Tagen stattfinden werden, wird die Hannover'sche Zeitung ausführlich berichten, weßhalb wir uns hier einer Beschreibung derselben enthalten können; von Seite der Unternehmer der bekannten letzten Petition an das Bürgervorstehercollegium haben auch bei dieser Gelegenheit einige Demonstrationen stattgefunden, z. B. sind fünf oder sechs derselben heute Morgen vor dem Palais Sr. Maj. des Königs erschienen, und haben Blumen gestreut. Die dort versammelte Menge nahm keinen Theil daran. Der Magistrat hat beschlossen, das Rathhaus zu illuminiren, um zu zeigen, daß man sehr wohl die dem Landesherrn schuldige Ehrerbietung mit standhafter Verfechtung der eigenen Rechte vereinigen kann. Preußen. _ Berlin, 17 März. Wahrscheinlich um dem neuen Premierminister ein größeres Relief zu verleihen, haben die bisherigen französischen Oppositionsblätter erzählt, die preußischen Festungen an den Gränzen Frankreichs und Belgiens würden jetzt neu verproviantirt und in Vertheidigungszustand gesetzt. Dieß ist jedoch so wenig der Fall, daß vielmehr gesagt werden könnte, es sey seit dem Eintritt des Winters eine Verminderung in der Fortificationsthätigkeit eingetreten. Denn seitdem die Schifffahrtsverträge mit Holland dieß gestatten, wird das Kriegsmaterial aus den preußischen Centraldepots nach den Rheinfestungen auf dem Seewege über Stettin durch den Sund und über Rotterdam an seine Bestimmungsorte geschafft. Natürlich muß also jetzt wohl eine geringere Thätigkeit in dieser Beziehung herrschen, als in den Jahreszeiten der Schifffahrt. Auch wüßten wir in der That nicht, wodurch so ängstliche Besorgnisse, wie sie einige französische Blätter dem Auslande in Bezug auf das Thiers'sche Ministerium andichten, gerechtfertigt werden könnten. Frankreich hat in diesem Augenblick der innern und der äußern Verwickelungen schon zu viel, als daß es auch noch die eines Krieges mit seinen nächsten Nachbarn herbeiziehen sollte. Daher wird nicht bloß Thiers, sondern würden sogar auch Mauguin und Cormenin, an die Spitze der Verwaltung gestellt, keine Miene machen, das Mährchen von der Rheingränze realisiren zu wollen. – Mit dem Befinden unsers Kriegsministers bessert es sich, und dieser wird daher die Freude haben, das halbe Jahrhundert, das er nunmehr bald im Militärdienste zugebracht, im Kreise seiner Kriegsgefährten zu beendigen. – Bei unserer Armee haben, wie heute

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 83. Augsburg, 23. März 1840, S. 0662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_083_18400323/6>, abgerufen am 09.11.2024.