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Allgemeine Zeitung. Nr. 104. Augsburg, 13. April 1840.

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Pariser Blätter geben jetzt die Nachrichten der letzten indisch-chinesischen Post aus Bombay, d. d. 19 Febr. (S. Nr. 99 der Allg. Zeitung). "Capitän Elliot hatte am 16 Decbr. 1839, wie schon kurz erwähnt, einen wiederholten Versuch gemacht, die chinesischen Behörden zu mildern Maaßregeln zu bewegen. Er erließ eine Petition an den Obercommissär und den Vicekönig, die folgendermaßen begann: "Ich, der fremde Oberaufseher, hoffe und erflehe aufrichtigen Herzens die Erhaltung des Friedens. Meine hohe Achtung vor den Gesetzen der großen und reinen Dynastie ist den obersten Behörden dieser Provinz wohlbekannt. Gegenwärtig sind alle Geschäfte in gänzlicher Verwirrung und Unordnung, worüber ich, besagter Oberaufseher, große Bangigkeit und Besorgniß empfinde. Darum ersuche ich nun ehrfurchtsvoll Eure Excellenzen, den Obercommissär und den Vicekönig, klare und deutliche Verordnungen zu erlassen, auf daß Alles wieder zur Ruhe kommen und die englischen Kaufleute mit ihren Familien nach Macao zurückkehren mögen, um dort in Frieden und Ordnung zu verweilen, bis meine Bittschrift die Herrscherin meines Landes erreicht hat, damit sie gnädigst ihre Befehle zu klarster, richtigster und angemessenster Ordnung dieser Angelegenheiten ertheile. England steht seit etwa 200 Jahren im Verkehr mit der himmlischen Dynastie. Alles, um was ich jetzt bitte, ist, daß unser rechtmäßiger Handel wieder beginnen dürfe, wie vor Alters, und daß Alles in ehrfurchtsvoller Unterwürfigkeit unter die Gesetze der großen und reinen Dynastie geschehe, während zugleich den Gesetzen meines Heimathlandes nicht zuwidergehandelt wird, sondern beide neben einander aufrecht bleiben. Aus diesen Gründen überreiche ich Euern Excellenzen ehrfurchtsvoll meine Bittschrift, damit meine Bitte nach gehöriger Prüfung bewilligt werde etc."

Auf diese Bitte, die sehr unterwürfig erscheint, zumal wenn man bedenkt, daß bereits Feindseligkeiten stattgefunden haben, folgte von dem Obercommissär und dem Vicekönig eine entschieden abschlägige Antwort. Sie erklärten, es nicht zu begreifen, wie der Oberaufseher solches bitten möge, nachdem er Alles gethan, um eine Ausgleichung unmöglich zu machen, nachdem er das Einlaufen der englischen Schiffe untersagt, die Auslieferung des Mörders eines Chinesen verweigert und auf chinesische Städte und Schiffe gefeuert habe. Am Schlusse wird von den Engländern unbedingter Gehorsam gegen die Gesetze der großen und reinen Dynastie verlangt, widrigenfalls nie mehr in aller Ewigkeit ihr Verkehr werde gestattet werden. "Nachdem wir, schließt die Antwort, euch bereits den Hafen verschlossen, so hätten wir eigentlich keine weitere Verbindung mehr mit euch unterhalten sollen; da ihr aber eine gebührend abgefaßte Bittschrift vorgelegt habt, bittend und flehend, führen wir, aus reiner Nachsicht, die Gründe unseres Verfahrens an und thun sie euch mit möglichster Klarheit kund, auf daß alles Volk eures Landes, wie ihr selbst, die Ursache wisse, wegen der dieser Hafen ihnen verschlossen ist. Tau-kwang im 19 Jahr, 11ter Monat, 13ter Tag."

Capitän Towns war, den Befehlen des Capitäns Elliot zuwider, mit seinem Schiffe Royal Saxon den Fluß aufwärts gefahren, nachdem er die von den chinesischen Behörden vorgeschriebene Verschreibung ausgestellt. Ein englischer Kaufmann, Namens Gribble, der den Royal Saxon auf einem Schmuggelboote besucht hatte, wurde von einem 60rudrigen Mandarinenboote gefangen genommen. Die Boote der englischen Schiffe machten Jagd auf den Mandarinen, konnten ihn jedoch nicht erreichen. Gribble soll nach Canton gebracht werden. Seine Compagnons haben sich bereits mit der Bitte um seine Freilassung an den Obercommissär gewendet, der ihnen, nach der Aussage eines Hong-Kaufmanns, wahrscheinlich willfahren wird. Der Capitän des bei der Insel Hainan gescheiterten englischen Schiffs Sunda, Greig, und die Mannschaft desselben, welche nach Canton gebracht worden waren, wurden am 16 Dec. von dem Obercommissär verhört. Lin sprach wenig von ihrem Schiffbruche, desto mehr von der Opiumfrage. Er äußerte seinen Entschluß, den Opiumhandel unter allen Umständen zu vernichten. Dabei bemerkte er aber, die Engländer können nach Canton zurückkehren, wenn sie sich verpflichten, nur den rechtmäßigen Handel zu treiben. Die Schiffbrüchigen wurden zu Canton und auf der Reise dahin gut behandelt.

Pariser Blätter geben jetzt die Nachrichten der letzten indisch-chinesischen Post aus Bombay, d. d. 19 Febr. (S. Nr. 99 der Allg. Zeitung). „Capitän Elliot hatte am 16 Decbr. 1839, wie schon kurz erwähnt, einen wiederholten Versuch gemacht, die chinesischen Behörden zu mildern Maaßregeln zu bewegen. Er erließ eine Petition an den Obercommissär und den Vicekönig, die folgendermaßen begann: „Ich, der fremde Oberaufseher, hoffe und erflehe aufrichtigen Herzens die Erhaltung des Friedens. Meine hohe Achtung vor den Gesetzen der großen und reinen Dynastie ist den obersten Behörden dieser Provinz wohlbekannt. Gegenwärtig sind alle Geschäfte in gänzlicher Verwirrung und Unordnung, worüber ich, besagter Oberaufseher, große Bangigkeit und Besorgniß empfinde. Darum ersuche ich nun ehrfurchtsvoll Eure Excellenzen, den Obercommissär und den Vicekönig, klare und deutliche Verordnungen zu erlassen, auf daß Alles wieder zur Ruhe kommen und die englischen Kaufleute mit ihren Familien nach Macao zurückkehren mögen, um dort in Frieden und Ordnung zu verweilen, bis meine Bittschrift die Herrscherin meines Landes erreicht hat, damit sie gnädigst ihre Befehle zu klarster, richtigster und angemessenster Ordnung dieser Angelegenheiten ertheile. England steht seit etwa 200 Jahren im Verkehr mit der himmlischen Dynastie. Alles, um was ich jetzt bitte, ist, daß unser rechtmäßiger Handel wieder beginnen dürfe, wie vor Alters, und daß Alles in ehrfurchtsvoller Unterwürfigkeit unter die Gesetze der großen und reinen Dynastie geschehe, während zugleich den Gesetzen meines Heimathlandes nicht zuwidergehandelt wird, sondern beide neben einander aufrecht bleiben. Aus diesen Gründen überreiche ich Euern Excellenzen ehrfurchtsvoll meine Bittschrift, damit meine Bitte nach gehöriger Prüfung bewilligt werde etc.“

Auf diese Bitte, die sehr unterwürfig erscheint, zumal wenn man bedenkt, daß bereits Feindseligkeiten stattgefunden haben, folgte von dem Obercommissär und dem Vicekönig eine entschieden abschlägige Antwort. Sie erklärten, es nicht zu begreifen, wie der Oberaufseher solches bitten möge, nachdem er Alles gethan, um eine Ausgleichung unmöglich zu machen, nachdem er das Einlaufen der englischen Schiffe untersagt, die Auslieferung des Mörders eines Chinesen verweigert und auf chinesische Städte und Schiffe gefeuert habe. Am Schlusse wird von den Engländern unbedingter Gehorsam gegen die Gesetze der großen und reinen Dynastie verlangt, widrigenfalls nie mehr in aller Ewigkeit ihr Verkehr werde gestattet werden. „Nachdem wir, schließt die Antwort, euch bereits den Hafen verschlossen, so hätten wir eigentlich keine weitere Verbindung mehr mit euch unterhalten sollen; da ihr aber eine gebührend abgefaßte Bittschrift vorgelegt habt, bittend und flehend, führen wir, aus reiner Nachsicht, die Gründe unseres Verfahrens an und thun sie euch mit möglichster Klarheit kund, auf daß alles Volk eures Landes, wie ihr selbst, die Ursache wisse, wegen der dieser Hafen ihnen verschlossen ist. Tau-kwang im 19 Jahr, 11ter Monat, 13ter Tag.“

Capitän Towns war, den Befehlen des Capitäns Elliot zuwider, mit seinem Schiffe Royal Saxon den Fluß aufwärts gefahren, nachdem er die von den chinesischen Behörden vorgeschriebene Verschreibung ausgestellt. Ein englischer Kaufmann, Namens Gribble, der den Royal Saxon auf einem Schmuggelboote besucht hatte, wurde von einem 60rudrigen Mandarinenboote gefangen genommen. Die Boote der englischen Schiffe machten Jagd auf den Mandarinen, konnten ihn jedoch nicht erreichen. Gribble soll nach Canton gebracht werden. Seine Compagnons haben sich bereits mit der Bitte um seine Freilassung an den Obercommissär gewendet, der ihnen, nach der Aussage eines Hong-Kaufmanns, wahrscheinlich willfahren wird. Der Capitän des bei der Insel Hainan gescheiterten englischen Schiffs Sunda, Greig, und die Mannschaft desselben, welche nach Canton gebracht worden waren, wurden am 16 Dec. von dem Obercommissär verhört. Lin sprach wenig von ihrem Schiffbruche, desto mehr von der Opiumfrage. Er äußerte seinen Entschluß, den Opiumhandel unter allen Umständen zu vernichten. Dabei bemerkte er aber, die Engländer können nach Canton zurückkehren, wenn sie sich verpflichten, nur den rechtmäßigen Handel zu treiben. Die Schiffbrüchigen wurden zu Canton und auf der Reise dahin gut behandelt.

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[0829/0013] Pariser Blätter geben jetzt die Nachrichten der letzten indisch-chinesischen Post aus Bombay, d. d. 19 Febr. (S. Nr. 99 der Allg. Zeitung). „Capitän Elliot hatte am 16 Decbr. 1839, wie schon kurz erwähnt, einen wiederholten Versuch gemacht, die chinesischen Behörden zu mildern Maaßregeln zu bewegen. Er erließ eine Petition an den Obercommissär und den Vicekönig, die folgendermaßen begann: „Ich, der fremde Oberaufseher, hoffe und erflehe aufrichtigen Herzens die Erhaltung des Friedens. Meine hohe Achtung vor den Gesetzen der großen und reinen Dynastie ist den obersten Behörden dieser Provinz wohlbekannt. Gegenwärtig sind alle Geschäfte in gänzlicher Verwirrung und Unordnung, worüber ich, besagter Oberaufseher, große Bangigkeit und Besorgniß empfinde. Darum ersuche ich nun ehrfurchtsvoll Eure Excellenzen, den Obercommissär und den Vicekönig, klare und deutliche Verordnungen zu erlassen, auf daß Alles wieder zur Ruhe kommen und die englischen Kaufleute mit ihren Familien nach Macao zurückkehren mögen, um dort in Frieden und Ordnung zu verweilen, bis meine Bittschrift die Herrscherin meines Landes erreicht hat, damit sie gnädigst ihre Befehle zu klarster, richtigster und angemessenster Ordnung dieser Angelegenheiten ertheile. England steht seit etwa 200 Jahren im Verkehr mit der himmlischen Dynastie. Alles, um was ich jetzt bitte, ist, daß unser rechtmäßiger Handel wieder beginnen dürfe, wie vor Alters, und daß Alles in ehrfurchtsvoller Unterwürfigkeit unter die Gesetze der großen und reinen Dynastie geschehe, während zugleich den Gesetzen meines Heimathlandes nicht zuwidergehandelt wird, sondern beide neben einander aufrecht bleiben. Aus diesen Gründen überreiche ich Euern Excellenzen ehrfurchtsvoll meine Bittschrift, damit meine Bitte nach gehöriger Prüfung bewilligt werde etc.“ Auf diese Bitte, die sehr unterwürfig erscheint, zumal wenn man bedenkt, daß bereits Feindseligkeiten stattgefunden haben, folgte von dem Obercommissär und dem Vicekönig eine entschieden abschlägige Antwort. Sie erklärten, es nicht zu begreifen, wie der Oberaufseher solches bitten möge, nachdem er Alles gethan, um eine Ausgleichung unmöglich zu machen, nachdem er das Einlaufen der englischen Schiffe untersagt, die Auslieferung des Mörders eines Chinesen verweigert und auf chinesische Städte und Schiffe gefeuert habe. Am Schlusse wird von den Engländern unbedingter Gehorsam gegen die Gesetze der großen und reinen Dynastie verlangt, widrigenfalls nie mehr in aller Ewigkeit ihr Verkehr werde gestattet werden. „Nachdem wir, schließt die Antwort, euch bereits den Hafen verschlossen, so hätten wir eigentlich keine weitere Verbindung mehr mit euch unterhalten sollen; da ihr aber eine gebührend abgefaßte Bittschrift vorgelegt habt, bittend und flehend, führen wir, aus reiner Nachsicht, die Gründe unseres Verfahrens an und thun sie euch mit möglichster Klarheit kund, auf daß alles Volk eures Landes, wie ihr selbst, die Ursache wisse, wegen der dieser Hafen ihnen verschlossen ist. Tau-kwang im 19 Jahr, 11ter Monat, 13ter Tag.“ Capitän Towns war, den Befehlen des Capitäns Elliot zuwider, mit seinem Schiffe Royal Saxon den Fluß aufwärts gefahren, nachdem er die von den chinesischen Behörden vorgeschriebene Verschreibung ausgestellt. Ein englischer Kaufmann, Namens Gribble, der den Royal Saxon auf einem Schmuggelboote besucht hatte, wurde von einem 60rudrigen Mandarinenboote gefangen genommen. Die Boote der englischen Schiffe machten Jagd auf den Mandarinen, konnten ihn jedoch nicht erreichen. Gribble soll nach Canton gebracht werden. Seine Compagnons haben sich bereits mit der Bitte um seine Freilassung an den Obercommissär gewendet, der ihnen, nach der Aussage eines Hong-Kaufmanns, wahrscheinlich willfahren wird. Der Capitän des bei der Insel Hainan gescheiterten englischen Schiffs Sunda, Greig, und die Mannschaft desselben, welche nach Canton gebracht worden waren, wurden am 16 Dec. von dem Obercommissär verhört. Lin sprach wenig von ihrem Schiffbruche, desto mehr von der Opiumfrage. Er äußerte seinen Entschluß, den Opiumhandel unter allen Umständen zu vernichten. Dabei bemerkte er aber, die Engländer können nach Canton zurückkehren, wenn sie sich verpflichten, nur den rechtmäßigen Handel zu treiben. Die Schiffbrüchigen wurden zu Canton und auf der Reise dahin gut behandelt.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 104. Augsburg, 13. April 1840, S. 0829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_104_18400413/13>, abgerufen am 29.04.2024.