Allgemeine Zeitung. Nr. 125. Augsburg, 4. Mai 1840.Augsburger Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. MontagNr. 125. 4 Mai 1840.Vereinigte Staaten von Nordamerika. (Sun vom 27 April.) Die Paketschiffe Roscius und North America sind mit Nachrichten aus New-York d. d. 6 und 7 April in Liverpool eingelaufen. In den amerikanischen Handelsstädten stößt die Idee eines Kriegs mit England auf starke Opposition, und welche Wendung die kitzliche Gränzfrage auch nehmen mag, die Washingtoner Regierung wird in ihren Kriegsentwürfen bei den Handelsclassen keine Aufmunterung finden. Der Morning Courier vom 3 April sagt: "Hr. Senator Williams von Maine kam vor einigen Tagen durch Boston, nichts als Kriegsluft athmend, und ganz Wuth und Feuer. Wir rathen Hrn. Williams und seinen Freunden, an der Besonnenheit Hrn. Van Burens in dieser Sache sich ein Beispiel zu nehmen. Der Globe sucht mit Hülfe eines canadischen Flüchtlings in Detroit das Kriegsfieber zu verbreiten und das Gränzland, als Vorspiel des größeren Kampfs, in Händel zu verwickeln, aber wir können nicht glauben, daß Hr. Van Buren dieses Treiben begünstigt, wenn er es auch duldet." Der Präsident der Vereinigten Staaten hat, unter Zugrundlegung eines Berichts von dem an der brittisch-amerikanischen Gränze commandirenden General Winfield Scott, eine Botschaft an den Congreß gerichtet über die Stärke der im brittischen Nordamerika stehenden Streitkräfte. (Dieser Bericht, aus dem Hauptquartier Elizabethtown vom 23 März datirt, zählt die englischerseits längs den Gränzmarken errichteten größeren und kleineren Forts, die Casernen, Blockhäuser, Militärposten etc. auf, und schließt mit den Worten: "Ich höre zwar von keinen neuen Militärrüstungen der brittischen Behörden, doch darf ich die Thatsache nicht unerwähnt lassen, daß Großbritannien außer den zahlreichen Corps wohlorganisirter und guteingeübter Miliz zur Zeit innerhalb seiner nordamerikanischen Provinzen mehr als 20,000 Mann seiner besten regulären Truppen stehen hat. Das Gros dieser Streitkräfte könnte in wenigen Tagen an die Gränze unseres Gebiets geworfen werden. Zwei Drittel dieser regelmäßigen Streitkräfte sind seit dem Frühjahr 1838 auf amerikanischem Boden angelangt.") Zwischen dem englischen Gesandten, Hrn. Fox, und dem amerikanischen Minister des Auswärtigen, Hrn. Forsyth, hat eine abermalige Correspondenz stattgefunden, welche dießmal die auf den großen Seen stationirten brittischen Kriegsschiffe betraf. Die dem Congreß darüber vorgelegten Papiere zeigen, daß im vorigen Jahre die brittischen Behörden zwei Dampfboote, einen Schooner und eine Anzahl bewaffneter Barken auf dem Ontario-See und dem St. Lorenzflusse zur Sicherheit gegen eine Erneuerung der letztjährigen Unruhen verwendeten; nach einer Mittheilung Hrn. Forsyths an seine Regierung steht jedoch zu erwarten, daß man englischerseits, nachdem der Winter in Canada ruhig vorübergegangen, selbst diese kleine Marine zurückziehen, und beide Mächte sich alsdann auf die durch Convention von 1817 autorisirten Streitkräfte beschränken werden. Indeß hat die amerikanische Regierung bei Houlton im Staate Maine ein, wenn auch kleines, reguläres Truppencorps aufgestellt: 500 Mann unter den Befehlen des Brigadegenerals Eustis. Auch heißt es wiederholt, daß an alle in Brooklyn liegenden Kriegsschiffe die Ordre ergangen sey, sich segelfertig zu machen. Die Legislatur von Pennsylvanien hat eine Bill angenommen, wornach der Termin zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen von Seite der Banken dieses Staats bis zum 15 Febr. 1841 hinausgerückt ist. - Zu den vielen großen Feuersbrünsten, die seit einigen Jahren die Vereinigten Staaten heimsuchten, kam in letzter Zeit eine in Louisville, welche 500,000 Dollars Werth an Häusern und beweglichem Gut zerstörte. Spanien. Madrid, 20 April. Aliaga ist von den Truppen des Generals O'Donnell besetzt. Die Reihe wird nun wahrscheinlich Cantavieja treffen, denn das Fort von Alcala de la Selva ist zu unbedeutend, um die Armee des Centrums zu geniren und sie zu verhindern, über Fortanete mit der Division Ayerbe, welche die Orte Horcajo und Mirambel besetzt hat, in Verbindung zu treten. Auch sehen die Carlisten ihr Schicksal voraus, und haben viele Effecten von Cantavieja nach Morella gebracht. Die Besatzung dieses letztern Platzes ist mit zwei Bataillonen und der Partei des Bosque verstärkt und der Oberbefehl einem gewissen Garcia gegeben worden. Es ist lächerlich wie inmitten der bevorstehenden Auflösung noch immer die Farce einer sogenannten Regierung Karls V sowohl von diesem, als von seinen Anhängern fortgesetzt wird. Vor kurzem machte das in Morella herauskommende Bulletin ein königl. Decret vom 9 Jan. aus Bourges bekannt, worin Cabrera zum Befehlshaber aller Carlistischen Streitkräfte ernannt wird, und dieser Tage erschien ein anderer officieller Artikel über die Installation eines italienischen Prälaten, welchem Karl V die Naturalisationskarte gegeben, in dem Besitz des Bisthums von Tortosa. Es fehlt nur noch das Exequatur Espartero's. Dieser hat umsonst versucht, die Pobleta (letzter Ort Augsburger Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. MontagNr. 125. 4 Mai 1840.Vereinigte Staaten von Nordamerika. (Sun vom 27 April.) Die Paketschiffe Roscius und North America sind mit Nachrichten aus New-York d. d. 6 und 7 April in Liverpool eingelaufen. In den amerikanischen Handelsstädten stößt die Idee eines Kriegs mit England auf starke Opposition, und welche Wendung die kitzliche Gränzfrage auch nehmen mag, die Washingtoner Regierung wird in ihren Kriegsentwürfen bei den Handelsclassen keine Aufmunterung finden. Der Morning Courier vom 3 April sagt: „Hr. Senator Williams von Maine kam vor einigen Tagen durch Boston, nichts als Kriegsluft athmend, und ganz Wuth und Feuer. Wir rathen Hrn. Williams und seinen Freunden, an der Besonnenheit Hrn. Van Burens in dieser Sache sich ein Beispiel zu nehmen. Der Globe sucht mit Hülfe eines canadischen Flüchtlings in Detroit das Kriegsfieber zu verbreiten und das Gränzland, als Vorspiel des größeren Kampfs, in Händel zu verwickeln, aber wir können nicht glauben, daß Hr. Van Buren dieses Treiben begünstigt, wenn er es auch duldet.“ Der Präsident der Vereinigten Staaten hat, unter Zugrundlegung eines Berichts von dem an der brittisch-amerikanischen Gränze commandirenden General Winfield Scott, eine Botschaft an den Congreß gerichtet über die Stärke der im brittischen Nordamerika stehenden Streitkräfte. (Dieser Bericht, aus dem Hauptquartier Elizabethtown vom 23 März datirt, zählt die englischerseits längs den Gränzmarken errichteten größeren und kleineren Forts, die Casernen, Blockhäuser, Militärposten etc. auf, und schließt mit den Worten: „Ich höre zwar von keinen neuen Militärrüstungen der brittischen Behörden, doch darf ich die Thatsache nicht unerwähnt lassen, daß Großbritannien außer den zahlreichen Corps wohlorganisirter und guteingeübter Miliz zur Zeit innerhalb seiner nordamerikanischen Provinzen mehr als 20,000 Mann seiner besten regulären Truppen stehen hat. Das Gros dieser Streitkräfte könnte in wenigen Tagen an die Gränze unseres Gebiets geworfen werden. Zwei Drittel dieser regelmäßigen Streitkräfte sind seit dem Frühjahr 1838 auf amerikanischem Boden angelangt.“) Zwischen dem englischen Gesandten, Hrn. Fox, und dem amerikanischen Minister des Auswärtigen, Hrn. Forsyth, hat eine abermalige Correspondenz stattgefunden, welche dießmal die auf den großen Seen stationirten brittischen Kriegsschiffe betraf. Die dem Congreß darüber vorgelegten Papiere zeigen, daß im vorigen Jahre die brittischen Behörden zwei Dampfboote, einen Schooner und eine Anzahl bewaffneter Barken auf dem Ontario-See und dem St. Lorenzflusse zur Sicherheit gegen eine Erneuerung der letztjährigen Unruhen verwendeten; nach einer Mittheilung Hrn. Forsyths an seine Regierung steht jedoch zu erwarten, daß man englischerseits, nachdem der Winter in Canada ruhig vorübergegangen, selbst diese kleine Marine zurückziehen, und beide Mächte sich alsdann auf die durch Convention von 1817 autorisirten Streitkräfte beschränken werden. Indeß hat die amerikanische Regierung bei Houlton im Staate Maine ein, wenn auch kleines, reguläres Truppencorps aufgestellt: 500 Mann unter den Befehlen des Brigadegenerals Eustis. Auch heißt es wiederholt, daß an alle in Brooklyn liegenden Kriegsschiffe die Ordre ergangen sey, sich segelfertig zu machen. Die Legislatur von Pennsylvanien hat eine Bill angenommen, wornach der Termin zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen von Seite der Banken dieses Staats bis zum 15 Febr. 1841 hinausgerückt ist. – Zu den vielen großen Feuersbrünsten, die seit einigen Jahren die Vereinigten Staaten heimsuchten, kam in letzter Zeit eine in Louisville, welche 500,000 Dollars Werth an Häusern und beweglichem Gut zerstörte. Spanien. Madrid, 20 April. Aliaga ist von den Truppen des Generals O'Donnell besetzt. Die Reihe wird nun wahrscheinlich Cantavieja treffen, denn das Fort von Alcala de la Selva ist zu unbedeutend, um die Armee des Centrums zu geniren und sie zu verhindern, über Fortanete mit der Division Ayerbe, welche die Orte Horcajo und Mirambel besetzt hat, in Verbindung zu treten. Auch sehen die Carlisten ihr Schicksal voraus, und haben viele Effecten von Cantavieja nach Morella gebracht. Die Besatzung dieses letztern Platzes ist mit zwei Bataillonen und der Partei des Bosque verstärkt und der Oberbefehl einem gewissen Garcia gegeben worden. Es ist lächerlich wie inmitten der bevorstehenden Auflösung noch immer die Farce einer sogenannten Regierung Karls V sowohl von diesem, als von seinen Anhängern fortgesetzt wird. Vor kurzem machte das in Morella herauskommende Bulletin ein königl. Decret vom 9 Jan. aus Bourges bekannt, worin Cabrera zum Befehlshaber aller Carlistischen Streitkräfte ernannt wird, und dieser Tage erschien ein anderer officieller Artikel über die Installation eines italienischen Prälaten, welchem Karl V die Naturalisationskarte gegeben, in dem Besitz des Bisthums von Tortosa. Es fehlt nur noch das Exequatur Espartero's. Dieser hat umsonst versucht, die Pobleta (letzter Ort <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="0993"/><lb/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main">Augsburger Allgemeine Zeitung.</titlePart><lb/> <titlePart type="jImprimatur">Mit allerhöchsten Privilegien.</titlePart> </docTitle><lb/> <docImprint> <docDate>Montag</docDate> </docImprint><lb/> <titlePart type="volume">Nr. 125.</titlePart><lb/> <docImprint> <docDate>4 Mai 1840.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vereinigte Staaten von Nordamerika.</hi> </head><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Sun</hi> vom 27 April.) Die Paketschiffe Roscius und North America sind mit Nachrichten aus <hi rendition="#b">New-York</hi> d. d. 6 und 7 April in Liverpool eingelaufen. In den amerikanischen Handelsstädten stößt die Idee eines Kriegs mit England auf starke Opposition, und welche Wendung die kitzliche Gränzfrage auch nehmen mag, die Washingtoner Regierung wird in ihren Kriegsentwürfen bei den Handelsclassen keine Aufmunterung finden. Der <hi rendition="#g">Morning Courier</hi> vom 3 April sagt: „Hr. Senator Williams von Maine kam vor einigen Tagen durch Boston, nichts als Kriegsluft athmend, und ganz Wuth und Feuer. Wir rathen Hrn. Williams und seinen Freunden, an der Besonnenheit Hrn. Van Burens in dieser Sache sich ein Beispiel zu nehmen. Der Globe sucht mit Hülfe eines canadischen Flüchtlings in Detroit das Kriegsfieber zu verbreiten und das Gränzland, als Vorspiel des größeren Kampfs, in Händel zu verwickeln, aber wir können nicht glauben, daß Hr. Van Buren dieses Treiben begünstigt, wenn er es auch duldet.“ Der Präsident der Vereinigten Staaten hat, unter Zugrundlegung eines Berichts von dem an der brittisch-amerikanischen Gränze commandirenden General Winfield Scott, eine Botschaft an den Congreß gerichtet über die Stärke der im brittischen Nordamerika stehenden Streitkräfte. (Dieser Bericht, aus dem Hauptquartier Elizabethtown vom 23 März datirt, zählt die englischerseits längs den Gränzmarken errichteten größeren und kleineren Forts, die Casernen, Blockhäuser, Militärposten etc. auf, und schließt mit den Worten: „Ich höre zwar von keinen neuen Militärrüstungen der brittischen Behörden, doch darf ich die Thatsache nicht unerwähnt lassen, daß Großbritannien außer den zahlreichen Corps wohlorganisirter und guteingeübter Miliz zur Zeit innerhalb seiner nordamerikanischen Provinzen mehr als 20,000 Mann seiner besten regulären Truppen stehen hat. Das Gros dieser Streitkräfte könnte in wenigen Tagen an die Gränze unseres Gebiets geworfen werden. Zwei Drittel dieser regelmäßigen Streitkräfte sind seit dem Frühjahr 1838 auf amerikanischem Boden angelangt.“)</p><lb/> <p>Zwischen dem englischen Gesandten, Hrn. Fox, und dem amerikanischen Minister des Auswärtigen, Hrn. Forsyth, hat eine abermalige Correspondenz stattgefunden, welche dießmal die auf den großen Seen stationirten brittischen Kriegsschiffe betraf. Die dem Congreß darüber vorgelegten Papiere zeigen, daß im vorigen Jahre die brittischen Behörden zwei Dampfboote, einen Schooner und eine Anzahl bewaffneter Barken auf dem Ontario-See und dem St. Lorenzflusse zur Sicherheit gegen eine Erneuerung der letztjährigen Unruhen verwendeten; nach einer Mittheilung Hrn. Forsyths an seine Regierung steht jedoch zu erwarten, daß man englischerseits, nachdem der Winter in Canada ruhig vorübergegangen, selbst diese kleine Marine zurückziehen, und beide Mächte sich alsdann auf die durch Convention von 1817 autorisirten Streitkräfte beschränken werden. Indeß hat die amerikanische Regierung bei Houlton im Staate Maine ein, wenn auch kleines, reguläres Truppencorps aufgestellt: 500 Mann unter den Befehlen des Brigadegenerals Eustis. Auch heißt es wiederholt, daß an alle in Brooklyn liegenden Kriegsschiffe die Ordre ergangen sey, sich segelfertig zu machen.</p><lb/> <p>Die Legislatur von Pennsylvanien hat eine Bill angenommen, wornach der Termin zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen von Seite der Banken dieses Staats bis zum 15 Febr. 1841 hinausgerückt ist. – Zu den vielen großen Feuersbrünsten, die seit einigen Jahren die Vereinigten Staaten heimsuchten, kam in letzter Zeit eine in Louisville, welche 500,000 Dollars Werth an Häusern und beweglichem Gut zerstörte.</p><lb/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Spanien.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <byline> <docAuthor> <gap reason="insignificant"/> </docAuthor> </byline> <dateline><hi rendition="#b">Madrid,</hi> 20 April.</dateline> <p> Aliaga ist von den Truppen des Generals O'Donnell besetzt. Die Reihe wird nun wahrscheinlich Cantavieja treffen, denn das Fort von Alcala de la Selva ist zu unbedeutend, um die Armee des Centrums zu geniren und sie zu verhindern, über Fortanete mit der Division Ayerbe, welche die Orte Horcajo und Mirambel besetzt hat, in Verbindung zu treten. Auch sehen die Carlisten ihr Schicksal voraus, und haben viele Effecten von Cantavieja nach Morella gebracht. Die Besatzung dieses letztern Platzes ist mit zwei Bataillonen und der Partei des Bosque verstärkt und der Oberbefehl einem gewissen Garcia gegeben worden. Es ist lächerlich wie inmitten der bevorstehenden Auflösung noch immer die Farce einer sogenannten Regierung Karls V sowohl von diesem, als von seinen Anhängern fortgesetzt wird. Vor kurzem machte das in Morella herauskommende Bulletin ein königl. Decret vom 9 Jan. aus Bourges bekannt, worin Cabrera zum Befehlshaber aller Carlistischen Streitkräfte ernannt wird, und dieser Tage erschien ein anderer officieller Artikel über die Installation eines italienischen Prälaten, welchem Karl V die Naturalisationskarte gegeben, in dem Besitz des Bisthums von Tortosa. Es fehlt nur noch das Exequatur Espartero's. Dieser hat umsonst versucht, die Pobleta (letzter Ort<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0993/0001]
Augsburger Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Montag
Nr. 125.
4 Mai 1840. Vereinigte Staaten von Nordamerika.
(Sun vom 27 April.) Die Paketschiffe Roscius und North America sind mit Nachrichten aus New-York d. d. 6 und 7 April in Liverpool eingelaufen. In den amerikanischen Handelsstädten stößt die Idee eines Kriegs mit England auf starke Opposition, und welche Wendung die kitzliche Gränzfrage auch nehmen mag, die Washingtoner Regierung wird in ihren Kriegsentwürfen bei den Handelsclassen keine Aufmunterung finden. Der Morning Courier vom 3 April sagt: „Hr. Senator Williams von Maine kam vor einigen Tagen durch Boston, nichts als Kriegsluft athmend, und ganz Wuth und Feuer. Wir rathen Hrn. Williams und seinen Freunden, an der Besonnenheit Hrn. Van Burens in dieser Sache sich ein Beispiel zu nehmen. Der Globe sucht mit Hülfe eines canadischen Flüchtlings in Detroit das Kriegsfieber zu verbreiten und das Gränzland, als Vorspiel des größeren Kampfs, in Händel zu verwickeln, aber wir können nicht glauben, daß Hr. Van Buren dieses Treiben begünstigt, wenn er es auch duldet.“ Der Präsident der Vereinigten Staaten hat, unter Zugrundlegung eines Berichts von dem an der brittisch-amerikanischen Gränze commandirenden General Winfield Scott, eine Botschaft an den Congreß gerichtet über die Stärke der im brittischen Nordamerika stehenden Streitkräfte. (Dieser Bericht, aus dem Hauptquartier Elizabethtown vom 23 März datirt, zählt die englischerseits längs den Gränzmarken errichteten größeren und kleineren Forts, die Casernen, Blockhäuser, Militärposten etc. auf, und schließt mit den Worten: „Ich höre zwar von keinen neuen Militärrüstungen der brittischen Behörden, doch darf ich die Thatsache nicht unerwähnt lassen, daß Großbritannien außer den zahlreichen Corps wohlorganisirter und guteingeübter Miliz zur Zeit innerhalb seiner nordamerikanischen Provinzen mehr als 20,000 Mann seiner besten regulären Truppen stehen hat. Das Gros dieser Streitkräfte könnte in wenigen Tagen an die Gränze unseres Gebiets geworfen werden. Zwei Drittel dieser regelmäßigen Streitkräfte sind seit dem Frühjahr 1838 auf amerikanischem Boden angelangt.“)
Zwischen dem englischen Gesandten, Hrn. Fox, und dem amerikanischen Minister des Auswärtigen, Hrn. Forsyth, hat eine abermalige Correspondenz stattgefunden, welche dießmal die auf den großen Seen stationirten brittischen Kriegsschiffe betraf. Die dem Congreß darüber vorgelegten Papiere zeigen, daß im vorigen Jahre die brittischen Behörden zwei Dampfboote, einen Schooner und eine Anzahl bewaffneter Barken auf dem Ontario-See und dem St. Lorenzflusse zur Sicherheit gegen eine Erneuerung der letztjährigen Unruhen verwendeten; nach einer Mittheilung Hrn. Forsyths an seine Regierung steht jedoch zu erwarten, daß man englischerseits, nachdem der Winter in Canada ruhig vorübergegangen, selbst diese kleine Marine zurückziehen, und beide Mächte sich alsdann auf die durch Convention von 1817 autorisirten Streitkräfte beschränken werden. Indeß hat die amerikanische Regierung bei Houlton im Staate Maine ein, wenn auch kleines, reguläres Truppencorps aufgestellt: 500 Mann unter den Befehlen des Brigadegenerals Eustis. Auch heißt es wiederholt, daß an alle in Brooklyn liegenden Kriegsschiffe die Ordre ergangen sey, sich segelfertig zu machen.
Die Legislatur von Pennsylvanien hat eine Bill angenommen, wornach der Termin zur Wiederaufnahme der Baarzahlungen von Seite der Banken dieses Staats bis zum 15 Febr. 1841 hinausgerückt ist. – Zu den vielen großen Feuersbrünsten, die seit einigen Jahren die Vereinigten Staaten heimsuchten, kam in letzter Zeit eine in Louisville, welche 500,000 Dollars Werth an Häusern und beweglichem Gut zerstörte.
Spanien.
_ Madrid, 20 April. Aliaga ist von den Truppen des Generals O'Donnell besetzt. Die Reihe wird nun wahrscheinlich Cantavieja treffen, denn das Fort von Alcala de la Selva ist zu unbedeutend, um die Armee des Centrums zu geniren und sie zu verhindern, über Fortanete mit der Division Ayerbe, welche die Orte Horcajo und Mirambel besetzt hat, in Verbindung zu treten. Auch sehen die Carlisten ihr Schicksal voraus, und haben viele Effecten von Cantavieja nach Morella gebracht. Die Besatzung dieses letztern Platzes ist mit zwei Bataillonen und der Partei des Bosque verstärkt und der Oberbefehl einem gewissen Garcia gegeben worden. Es ist lächerlich wie inmitten der bevorstehenden Auflösung noch immer die Farce einer sogenannten Regierung Karls V sowohl von diesem, als von seinen Anhängern fortgesetzt wird. Vor kurzem machte das in Morella herauskommende Bulletin ein königl. Decret vom 9 Jan. aus Bourges bekannt, worin Cabrera zum Befehlshaber aller Carlistischen Streitkräfte ernannt wird, und dieser Tage erschien ein anderer officieller Artikel über die Installation eines italienischen Prälaten, welchem Karl V die Naturalisationskarte gegeben, in dem Besitz des Bisthums von Tortosa. Es fehlt nur noch das Exequatur Espartero's. Dieser hat umsonst versucht, die Pobleta (letzter Ort
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (?): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |