Allgemeine Zeitung. Nr. 129. Augsburg, 8. Mai 1840.Eingabe, von Oesterreichs Gränzen bis Ofen und Pesth baldigst zur Ausführung bringe. Diese Bitte wird durch die Angabe motivirt, daß der Donau-Theiß-Canal hauptsächlich dadurch an Gemeinnützigkeit gewänne, daß die auf demselben verführten Naturproducte dem Westen und Süden mittelst der Eisenbahn am rechten Ufer zugeführt werden können. - In der Wiener Correspondenz der Leipziger Allg. Zeitung, deren wir unterm 29 April erwähnten, findet sich die Angabe, daß Graf Kankrin sich hieher begeben werde, um mit Oesterreich einen Handelsvertrag abzuschließen. Diese Angabe ist sammt allen Nebenbemerkungen falsch. Man weiß weder von einer Reise des Grafen Kankrin, noch von einem Handelsvertrage etwas, der zwischen Oesterreich und Rußland abgeschlossen werden soll. Da überdieß derlei Verträge durch Vermittlung der betreffenden Gesandtschaften geschlossen werden, so hätte den Berichterstatter doch der Zweifel kommen sollen, wie wenig es wahrscheinlich sey, daß der Finanzminister Graf Kankrin wegen Abschluß eines Handelsvertrags mit Oesterreich seinen Posten verlassen und nach Wien reisen werde, wo eine kais. russische Botschaft besteht. - Der Streit über Guttenberg und dessen böhmische Abkunft ist in letzterer Zeit in hiesigen und Provinzblättern fortgesetzt worden. Eingabe, von Oesterreichs Gränzen bis Ofen und Pesth baldigst zur Ausführung bringe. Diese Bitte wird durch die Angabe motivirt, daß der Donau-Theiß-Canal hauptsächlich dadurch an Gemeinnützigkeit gewänne, daß die auf demselben verführten Naturproducte dem Westen und Süden mittelst der Eisenbahn am rechten Ufer zugeführt werden können. – In der Wiener Correspondenz der Leipziger Allg. Zeitung, deren wir unterm 29 April erwähnten, findet sich die Angabe, daß Graf Kankrin sich hieher begeben werde, um mit Oesterreich einen Handelsvertrag abzuschließen. Diese Angabe ist sammt allen Nebenbemerkungen falsch. Man weiß weder von einer Reise des Grafen Kankrin, noch von einem Handelsvertrage etwas, der zwischen Oesterreich und Rußland abgeschlossen werden soll. Da überdieß derlei Verträge durch Vermittlung der betreffenden Gesandtschaften geschlossen werden, so hätte den Berichterstatter doch der Zweifel kommen sollen, wie wenig es wahrscheinlich sey, daß der Finanzminister Graf Kankrin wegen Abschluß eines Handelsvertrags mit Oesterreich seinen Posten verlassen und nach Wien reisen werde, wo eine kais. russische Botschaft besteht. – Der Streit über Guttenberg und dessen böhmische Abkunft ist in letzterer Zeit in hiesigen und Provinzblättern fortgesetzt worden. <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="1032"/> Eingabe, von Oesterreichs Gränzen bis Ofen und Pesth baldigst zur Ausführung bringe. Diese Bitte wird durch die Angabe motivirt, daß der Donau-Theiß-Canal hauptsächlich dadurch an Gemeinnützigkeit gewänne, daß die auf demselben verführten Naturproducte dem Westen und Süden mittelst der Eisenbahn am rechten Ufer zugeführt werden können. – In der Wiener Correspondenz der Leipziger Allg. Zeitung, deren wir unterm 29 April erwähnten, findet sich die Angabe, daß Graf Kankrin sich hieher begeben werde, um mit Oesterreich einen Handelsvertrag abzuschließen. Diese Angabe ist sammt allen Nebenbemerkungen falsch. Man weiß weder von einer Reise des Grafen Kankrin, noch von einem Handelsvertrage etwas, der zwischen Oesterreich und Rußland abgeschlossen werden soll. Da überdieß derlei Verträge durch Vermittlung der betreffenden Gesandtschaften geschlossen werden, so hätte den Berichterstatter doch der Zweifel kommen sollen, wie wenig es wahrscheinlich sey, daß der Finanzminister Graf Kankrin wegen Abschluß eines Handelsvertrags mit Oesterreich seinen Posten verlassen und nach Wien reisen werde, wo eine kais. russische Botschaft besteht. – Der Streit über Guttenberg und dessen böhmische Abkunft ist in letzterer Zeit in hiesigen und Provinzblättern fortgesetzt worden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1032/0008]
Eingabe, von Oesterreichs Gränzen bis Ofen und Pesth baldigst zur Ausführung bringe. Diese Bitte wird durch die Angabe motivirt, daß der Donau-Theiß-Canal hauptsächlich dadurch an Gemeinnützigkeit gewänne, daß die auf demselben verführten Naturproducte dem Westen und Süden mittelst der Eisenbahn am rechten Ufer zugeführt werden können. – In der Wiener Correspondenz der Leipziger Allg. Zeitung, deren wir unterm 29 April erwähnten, findet sich die Angabe, daß Graf Kankrin sich hieher begeben werde, um mit Oesterreich einen Handelsvertrag abzuschließen. Diese Angabe ist sammt allen Nebenbemerkungen falsch. Man weiß weder von einer Reise des Grafen Kankrin, noch von einem Handelsvertrage etwas, der zwischen Oesterreich und Rußland abgeschlossen werden soll. Da überdieß derlei Verträge durch Vermittlung der betreffenden Gesandtschaften geschlossen werden, so hätte den Berichterstatter doch der Zweifel kommen sollen, wie wenig es wahrscheinlich sey, daß der Finanzminister Graf Kankrin wegen Abschluß eines Handelsvertrags mit Oesterreich seinen Posten verlassen und nach Wien reisen werde, wo eine kais. russische Botschaft besteht. – Der Streit über Guttenberg und dessen böhmische Abkunft ist in letzterer Zeit in hiesigen und Provinzblättern fortgesetzt worden.
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