Allgemeine Zeitung. Nr. 157. Augsburg, 5. Juni 1840.[2182] Erklärung. In der Wiener Zeitschrift für und über Oesterreichs Industrie und Handel, im Hamburger Journale für Industrie, Handel und Schifffahrt, im Leipziger Gewerbeblatt für Sachsen, sind im verflossenen Januar einige Mittheilungen über die "Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse" enthalten, welche von so vielen Irrthümern strotzen, daß deren Berichtigung nothwendig geworden ist. Die genannte Gesellschaft wurde vom Vereine zur Beförderung und Unterstützung der Industrie und der Gewerbe in Innerösterreich nach den, im Einverständnisse mit den beiden Delegationen verfaßten Statuten, [g]egründet. Diese Statuten bestimmen die völlige, gegenseitige Unabhängigkeit der beiden Institute, indem sich der Verein nur das Recht vorbehielt, daß ein Abgeordneter desselben jeder General-Versammlung der Actionnäre der Gesellschaft beiwohnen müsse, und daß der Director der Gesellschaft die Hauptagentschaft des Vereins zu übernehmen habe. Wenn also in jenen Mittheilungen von einem Lossagen des Vereins von der Gesellschaft, von einem Aufgeben jeder directen Theilnahme u. s. w. die Rede ist, so beweist dieß, daß die Berichterstatter die Statuten der Gesellschaft nicht gekannt, oder nicht gelesen, oder nicht verstanden haben, oder nicht verstehen wollten. Ebenfalls bestimmen die Statuten, daß die Werkthätigkeit der Gesellschaft beginnen soll, sobald 1500 Actien begeben sind. Diese Zahl war bereits im Junius v. J. erreicht, und als am letztverflossenen 19 September Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Joh. Baptist, als Director des Vereins, die Gesellschaft constituirt und mithin unabhängig zu erklären geruhten, betrugen die Unterzeichnungen schon 1694 Actien, welche seitdem bis auf 1837 Actien gestiegen sind, wovon 757 in Geld und 1080 in Waaren zahlbar. Es sind aber bis heute 947 Actien in Geld und 59 Actien in Waaren, zusammen also 1006 Actien eingezahlt worden, und mithin noch 831 Actien einzuziehen. Die Einzahlung der in Waaren unterzeichneten Actien geht deßhalb langsam vor sich, weil die Direction beschlossen hat, entweder die Waaren nur in Consignation zu nehmen, und für Rechnung der Actionnäre zu verkaufen, oder solche nur dann für Rechnung der Gesellschaft zu empfangen, wann ihr der Verkauf an Andere oder durch Andere ohne Verlust gesichert und verbürgt ist, damit, sobald die Einzahlung von 1500 Actien wirklich stattgefunden haben wird, die gesetzlich vorgeschriebene Nachweisung über das Vorhandenseyn des gesellschaftlichen Vermögens vollständig und ungeschmälert in Geld erfolgen könne. Dieser Beschluß beweist, "daß die Direction das alte Lied, welches bei der elb-amerikanischen und rheinisch-westindischen Compagnie gesungen wurde, nicht vergessen hatte, und diese Melodie in ihren Ohren noch immer nachklingt." *) Die löblichen Redactionen, welche jene Mittheilungen in ihre Blätter aufgenommen, werden höflich ersucht, auch dieser Erklärung einen Platz zu gewähren. - Triest, den 6 April 1840. Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse. Der Director J. Walland. Die Consultoren: Mattio Coen, Joh. Hagenauer. Die Revisoren: C. L. v. Bruck. J. R. Craigher. H. Lutteroth. [2172] Nachricht von den Mineralquellen und der Bade-Anstalt zu Iwonicz im Königreich Galizien, Sanoker-Kreises. Diese Quellen wurden seit Jahrhunderten zur Heilung mannichfaltiger Krankheiten sowohl innerlich als äußerlich gebraucht, worüber neben den zahlreichen mündlichen Traditionen über die wunderbaren Wirkungen dieser Wasser auch amtliche Urkunden in den Kirchen-Acten des Przemysler Bisthums vorhanden sind. Namentlich heißt es in der Beschreibung der Pfarrei Iwonicz vom Jahre 1839: "daß man die Heilkräfte der im hiesigen Kirchspiele befindlichen Quellen als eine besondere Gnade Gottes ansehen müsse." In dem Werke Acta Eruditorum Lipsiae 1684, pag. 326 liest man die Nachricht von diesen Quellen, welche der königl. polnische Leibarzt, Dr. Konrad, der Akademie zu Paris in einem an den Dr. Dionisius gerichteten Briefe mittheilt, in welchem er den Ort, wo diese Quellen entspringen, mit dem Namen Mons admirabilis belegt. In der That ist es ein höchst wunderbares Naturereigniß, in dem Raume von wenigen Klaftern zwei alkalisch-salinische, eine rein eisenhaltige, mehrere entzündbares Gas erzeugende, und annoch Schwefelquellen neben einander und unvermengt zu finden. Vor drei Jahren unternahm unser Chemiker Theodor v. Torosiewicz, Apotheker zu Lemberg, die Analyse dieser Wasser und fand, daß die Quellen Nr. 1 u. 2 brom- und jodhaltig sind, zu alkalinisch-alinischen gehören, und nur mit der Adelheidsquelle bei Heilbrunn in Oberbayern verglichen werden können. Die chemische Analyse dieser zwei Iwoniczer Quellen und eines dritten alldort befindlichen Eisenwassers, nebst Beschreibung des Ortes von Hrn. v. Torosiewicz, ist im Jahre 1839 in Wien bei J. P. Sollinger gedruckt worden. Auszüge aus dieser Schrift sind in deutscher Sprache in der Lemberger Zeitschrift Mnemosyne 1838, in Buchners Repert. für Pharmacie, Band XIII. Heft 2; in den medicinischen Jahrbüchern Bd. XXV, von Dr. Raimann; französisch in dem Almanac de Carlsbad, von Dr. de Carro, und polnisch in den Lemberger, Krakauer und Warschauer Zeitschriften. In Folge der Analyse hat das hohe galizische Landes-Gubernium den Eigenthümer des Gutes Iwonicz aufgefordert, daselbst eine Bade-Anstalt zu errichten. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß diese Anstalt bereits errichtet worden ist. So viel Zeit und Umstände erlaubten, sind an den Heilquellen zu Iwonicz Bade- und Wohnhäuser, eine Restauration, Conversations- und Billardzimmer, dann ein von der Poststraße zu den Quellen führender Weg erbaut worden. Seit den wenigen Jahren als diese Badeanstalt besteht, haben sich sehr viele Patienten einer glücklichen Genesung zu erfreuen gehabt, besonders in scrophulösen, rachitischen, artritischen und Hämörrhoidal-Zuständen. Bei Leber-, Milz- und Drüsen-Verhärtungen und skyrrösen Leiden und selbst der plica polonica sind namhafte Heilungen vorgekommen, welche die medicinischen Journale von Krakau, Berlin, Warschau, nach den bestätigten Beschreibungen der im Orte selbst prakticirenden HH. Aerzte theils schon veröffentlicht haben, theils weiter mitzutheilen nicht ermangeln werden. *) Wörtlich nach dem Gewerbeblatt für Sachsen.
[2182] Erklärung. In der Wiener Zeitschrift für und über Oesterreichs Industrie und Handel, im Hamburger Journale für Industrie, Handel und Schifffahrt, im Leipziger Gewerbeblatt für Sachsen, sind im verflossenen Januar einige Mittheilungen über die „Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse“ enthalten, welche von so vielen Irrthümern strotzen, daß deren Berichtigung nothwendig geworden ist. Die genannte Gesellschaft wurde vom Vereine zur Beförderung und Unterstützung der Industrie und der Gewerbe in Innerösterreich nach den, im Einverständnisse mit den beiden Delegationen verfaßten Statuten, [g]egründet. Diese Statuten bestimmen die völlige, gegenseitige Unabhängigkeit der beiden Institute, indem sich der Verein nur das Recht vorbehielt, daß ein Abgeordneter desselben jeder General-Versammlung der Actionnäre der Gesellschaft beiwohnen müsse, und daß der Director der Gesellschaft die Hauptagentschaft des Vereins zu übernehmen habe. Wenn also in jenen Mittheilungen von einem Lossagen des Vereins von der Gesellschaft, von einem Aufgeben jeder directen Theilnahme u. s. w. die Rede ist, so beweist dieß, daß die Berichterstatter die Statuten der Gesellschaft nicht gekannt, oder nicht gelesen, oder nicht verstanden haben, oder nicht verstehen wollten. Ebenfalls bestimmen die Statuten, daß die Werkthätigkeit der Gesellschaft beginnen soll, sobald 1500 Actien begeben sind. Diese Zahl war bereits im Junius v. J. erreicht, und als am letztverflossenen 19 September Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Joh. Baptist, als Director des Vereins, die Gesellschaft constituirt und mithin unabhängig zu erklären geruhten, betrugen die Unterzeichnungen schon 1694 Actien, welche seitdem bis auf 1837 Actien gestiegen sind, wovon 757 in Geld und 1080 in Waaren zahlbar. Es sind aber bis heute 947 Actien in Geld und 59 Actien in Waaren, zusammen also 1006 Actien eingezahlt worden, und mithin noch 831 Actien einzuziehen. Die Einzahlung der in Waaren unterzeichneten Actien geht deßhalb langsam vor sich, weil die Direction beschlossen hat, entweder die Waaren nur in Consignation zu nehmen, und für Rechnung der Actionnäre zu verkaufen, oder solche nur dann für Rechnung der Gesellschaft zu empfangen, wann ihr der Verkauf an Andere oder durch Andere ohne Verlust gesichert und verbürgt ist, damit, sobald die Einzahlung von 1500 Actien wirklich stattgefunden haben wird, die gesetzlich vorgeschriebene Nachweisung über das Vorhandenseyn des gesellschaftlichen Vermögens vollständig und ungeschmälert in Geld erfolgen könne. Dieser Beschluß beweist, „daß die Direction das alte Lied, welches bei der elb-amerikanischen und rheinisch-westindischen Compagnie gesungen wurde, nicht vergessen hatte, und diese Melodie in ihren Ohren noch immer nachklingt.“ *) Die löblichen Redactionen, welche jene Mittheilungen in ihre Blätter aufgenommen, werden höflich ersucht, auch dieser Erklärung einen Platz zu gewähren. – Triest, den 6 April 1840. Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse. Der Director J. Walland. Die Consultoren: Mattio Coen, Joh. Hagenauer. Die Revisoren: C. L. v. Bruck. J. R. Craigher. H. Lutteroth. [2172] Nachricht von den Mineralquellen und der Bade-Anstalt zu Iwonicz im Königreich Galizien, Sanoker-Kreises. Diese Quellen wurden seit Jahrhunderten zur Heilung mannichfaltiger Krankheiten sowohl innerlich als äußerlich gebraucht, worüber neben den zahlreichen mündlichen Traditionen über die wunderbaren Wirkungen dieser Wasser auch amtliche Urkunden in den Kirchen-Acten des Przemysler Bisthums vorhanden sind. Namentlich heißt es in der Beschreibung der Pfarrei Iwonicz vom Jahre 1839: „daß man die Heilkräfte der im hiesigen Kirchspiele befindlichen Quellen als eine besondere Gnade Gottes ansehen müsse.“ In dem Werke Acta Eruditorum Lipsiae 1684, pag. 326 liest man die Nachricht von diesen Quellen, welche der königl. polnische Leibarzt, Dr. Konrad, der Akademie zu Paris in einem an den Dr. Dionisius gerichteten Briefe mittheilt, in welchem er den Ort, wo diese Quellen entspringen, mit dem Namen Mons admirabilis belegt. In der That ist es ein höchst wunderbares Naturereigniß, in dem Raume von wenigen Klaftern zwei alkalisch-salinische, eine rein eisenhaltige, mehrere entzündbares Gas erzeugende, und annoch Schwefelquellen neben einander und unvermengt zu finden. Vor drei Jahren unternahm unser Chemiker Theodor v. Torosiewicz, Apotheker zu Lemberg, die Analyse dieser Wasser und fand, daß die Quellen Nr. 1 u. 2 brom- und jodhaltig sind, zu alkalinisch-alinischen gehören, und nur mit der Adelheidsquelle bei Heilbrunn in Oberbayern verglichen werden können. Die chemische Analyse dieser zwei Iwoniczer Quellen und eines dritten alldort befindlichen Eisenwassers, nebst Beschreibung des Ortes von Hrn. v. Torosiewicz, ist im Jahre 1839 in Wien bei J. P. Sollinger gedruckt worden. Auszüge aus dieser Schrift sind in deutscher Sprache in der Lemberger Zeitschrift Mnemosyne 1838, in Buchners Repert. für Pharmacie, Band XIII. Heft 2; in den medicinischen Jahrbüchern Bd. XXV, von Dr. Raimann; französisch in dem Almanac de Carlsbad, von Dr. de Carro, und polnisch in den Lemberger, Krakauer und Warschauer Zeitschriften. In Folge der Analyse hat das hohe galizische Landes-Gubernium den Eigenthümer des Gutes Iwonicz aufgefordert, daselbst eine Bade-Anstalt zu errichten. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß diese Anstalt bereits errichtet worden ist. So viel Zeit und Umstände erlaubten, sind an den Heilquellen zu Iwonicz Bade- und Wohnhäuser, eine Restauration, Conversations- und Billardzimmer, dann ein von der Poststraße zu den Quellen führender Weg erbaut worden. Seit den wenigen Jahren als diese Badeanstalt besteht, haben sich sehr viele Patienten einer glücklichen Genesung zu erfreuen gehabt, besonders in scrophulösen, rachitischen, artritischen und Hämörrhoidal-Zuständen. Bei Leber-, Milz- und Drüsen-Verhärtungen und skyrrösen Leiden und selbst der plica polonica sind namhafte Heilungen vorgekommen, welche die medicinischen Journale von Krakau, Berlin, Warschau, nach den bestätigten Beschreibungen der im Orte selbst prakticirenden HH. Aerzte theils schon veröffentlicht haben, theils weiter mitzutheilen nicht ermangeln werden. *) Wörtlich nach dem Gewerbeblatt für Sachsen.
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In der Wiener Zeitschrift für und über Oesterreichs Industrie und Handel, im Hamburger Journale für Industrie, Handel und Schifffahrt, im Leipziger Gewerbeblatt für Sachsen, sind im verflossenen Januar einige Mittheilungen über die „Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse“ enthalten, welche von so vielen Irrthümern strotzen, daß deren Berichtigung nothwendig geworden ist.
Die genannte Gesellschaft wurde vom Vereine zur Beförderung und Unterstützung der Industrie und der Gewerbe in Innerösterreich nach den, im Einverständnisse mit den beiden Delegationen verfaßten Statuten, gegründet. Diese Statuten bestimmen die völlige, gegenseitige Unabhängigkeit der beiden Institute, indem sich der Verein nur das Recht vorbehielt, daß ein Abgeordneter desselben jeder General-Versammlung der Actionnäre der Gesellschaft beiwohnen müsse, und daß der Director der Gesellschaft die Hauptagentschaft des Vereins zu übernehmen habe.
Wenn also in jenen Mittheilungen von einem Lossagen des Vereins von der Gesellschaft, von einem Aufgeben jeder directen Theilnahme u. s. w. die Rede ist, so beweist dieß, daß die Berichterstatter die Statuten der Gesellschaft nicht gekannt, oder nicht gelesen, oder nicht verstanden haben, oder nicht verstehen wollten.
Ebenfalls bestimmen die Statuten, daß die Werkthätigkeit der Gesellschaft beginnen soll, sobald 1500 Actien begeben sind. Diese Zahl war bereits im Junius v. J. erreicht, und als am letztverflossenen 19 September Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Joh. Baptist, als Director des Vereins, die Gesellschaft constituirt und mithin unabhängig zu erklären geruhten, betrugen die Unterzeichnungen schon 1694 Actien, welche seitdem bis auf 1837 Actien gestiegen sind, wovon 757 in Geld und 1080 in Waaren zahlbar. Es sind aber bis heute 947 Actien in Geld und 59 Actien in Waaren, zusammen also 1006 Actien eingezahlt worden, und mithin noch 831 Actien einzuziehen.
Die Einzahlung der in Waaren unterzeichneten Actien geht deßhalb langsam vor sich, weil die Direction beschlossen hat, entweder die Waaren nur in Consignation zu nehmen, und für Rechnung der Actionnäre zu verkaufen, oder solche nur dann für Rechnung der Gesellschaft zu empfangen, wann ihr der Verkauf an Andere oder durch Andere ohne Verlust gesichert und verbürgt ist, damit, sobald die Einzahlung von 1500 Actien wirklich stattgefunden haben wird, die gesetzlich vorgeschriebene Nachweisung über das Vorhandenseyn des gesellschaftlichen Vermögens vollständig und ungeschmälert in Geld erfolgen könne. Dieser Beschluß beweist, „daß die Direction das alte Lied, welches bei der elb-amerikanischen und rheinisch-westindischen Compagnie gesungen wurde, nicht vergessen hatte, und diese Melodie in ihren Ohren noch immer nachklingt.“ *)
Die löblichen Redactionen, welche jene Mittheilungen in ihre Blätter aufgenommen, werden höflich ersucht, auch dieser Erklärung einen Platz zu gewähren. – Triest, den 6 April 1840.
Gesellschaft zur Ausfuhr innerösterreichischer Erzeugnisse.
Der Director
J. Walland.
Die Consultoren:
Mattio Coen,
Joh. Hagenauer.
Die Revisoren:
C. L. v. Bruck.
J. R. Craigher.
H. Lutteroth.
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Nachricht von den Mineralquellen und der Bade-Anstalt zu Iwonicz im Königreich Galizien, Sanoker-Kreises.
Diese Quellen wurden seit Jahrhunderten zur Heilung mannichfaltiger Krankheiten sowohl innerlich als äußerlich gebraucht, worüber neben den zahlreichen mündlichen Traditionen über die wunderbaren Wirkungen dieser Wasser auch amtliche Urkunden in den Kirchen-Acten des Przemysler Bisthums vorhanden sind. Namentlich heißt es in der Beschreibung der Pfarrei Iwonicz vom Jahre 1839: „daß man die Heilkräfte der im hiesigen Kirchspiele befindlichen Quellen als eine besondere Gnade Gottes ansehen müsse.“
In dem Werke Acta Eruditorum Lipsiae 1684, pag. 326 liest man die Nachricht von diesen Quellen, welche der königl. polnische Leibarzt, Dr. Konrad, der Akademie zu Paris in einem an den Dr. Dionisius gerichteten Briefe mittheilt, in welchem er den Ort, wo diese Quellen entspringen, mit dem Namen Mons admirabilis belegt. In der That ist es ein höchst wunderbares Naturereigniß, in dem Raume von wenigen Klaftern zwei alkalisch-salinische, eine rein eisenhaltige, mehrere entzündbares Gas erzeugende, und annoch Schwefelquellen neben einander und unvermengt zu finden.
Vor drei Jahren unternahm unser Chemiker Theodor v. Torosiewicz, Apotheker zu Lemberg, die Analyse dieser Wasser und fand, daß die Quellen Nr. 1 u. 2 brom- und jodhaltig sind, zu alkalinisch-alinischen gehören, und nur mit der Adelheidsquelle bei Heilbrunn in Oberbayern verglichen werden können. Die chemische Analyse dieser zwei Iwoniczer Quellen und eines dritten alldort befindlichen Eisenwassers, nebst Beschreibung des Ortes von Hrn. v. Torosiewicz, ist im Jahre 1839 in Wien bei J. P. Sollinger gedruckt worden. Auszüge aus dieser Schrift sind in deutscher Sprache in der Lemberger Zeitschrift Mnemosyne 1838, in Buchners Repert. für Pharmacie, Band XIII. Heft 2; in den medicinischen Jahrbüchern Bd. XXV, von Dr. Raimann; französisch in dem Almanac de Carlsbad, von Dr. de Carro, und polnisch in den Lemberger, Krakauer und Warschauer Zeitschriften.
In Folge der Analyse hat das hohe galizische Landes-Gubernium den Eigenthümer des Gutes Iwonicz aufgefordert, daselbst eine Bade-Anstalt zu errichten. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß diese Anstalt bereits errichtet worden ist. So viel Zeit und Umstände erlaubten, sind an den Heilquellen zu Iwonicz Bade- und Wohnhäuser, eine Restauration, Conversations- und Billardzimmer, dann ein von der Poststraße zu den Quellen führender Weg erbaut worden. Seit den wenigen Jahren als diese Badeanstalt besteht, haben sich sehr viele Patienten einer glücklichen Genesung zu erfreuen gehabt, besonders in scrophulösen, rachitischen, artritischen und Hämörrhoidal-Zuständen. Bei Leber-, Milz- und Drüsen-Verhärtungen und skyrrösen Leiden und selbst der plica polonica sind namhafte Heilungen vorgekommen, welche die medicinischen Journale von Krakau, Berlin, Warschau, nach den bestätigten Beschreibungen der im Orte selbst prakticirenden HH. Aerzte theils schon veröffentlicht haben, theils weiter mitzutheilen nicht ermangeln werden.
*) Wörtlich nach dem Gewerbeblatt für Sachsen.
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