Allgemeine Zeitung. Nr. 175. Augsburg, 23. Juni 1840.[2095-97] Bei Quirin Haslinger, Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Linz, an der Landstraße Nr. 407, ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen Deutschlands, in Augsburg und Lindau durch die Matth. Rieger'sche Buchhandlung, zu beziehen: Heinrich v. Ofterdingen und das Nibelungenlied. Ein Versuch, den Dichter und das Epos für Oesterreich zu vindiciren. Von Anton Ritter v. Spann. Mit einem Anhange: Proben österreichischer Volksweisen im Rhythmus des Nibelungenliedes. Gr. 8. 1840. Broschirt 1 fl. 21 kr. R. M. oder 18 gGr. Inhalt. Einleitung. - Der Wartburgkrieg. - Betrachtungen über den Wartburgkrieg, historische Parallelen, Schlußfolgerungen. - Was wir sonst von Heinrich v. Ofterdingen wissen. - Die Freien v. Ofteringen oder Ofterdingen. - Das Nibelungenlied. - Der Gesichtskreis des Dichters. - Die historischen Erinnerungen. - Das Verhältniß des Bischofs Piligrin von Passau zu dem Nibelungenliede. - Personen und Ortsnamen in Oesterreich. - Die Geographie des Nibelungenliedes. - Die Sprache des Nibelungenliedes. - Die österreichischen Volksweisen. - Welche Dichtungen aus dem Kreise der Heldensagen können noch dem Dichter des Nibelungenliedes zugeschrieben werden? - König Luarin, Piterolf und die Heldenklage. - Muthmaßlicher Lebenslauf des Dichters. - Schluß. - Anhang: Musikbeilage. In einer Zeit, in welcher die verdienstlichsten sprachforschlichen Studien sich mit der bildenden Kunst vereinigen, um dem Nibelungenliede jene Bewunderung in stets ausgedehnterem Kreise zu verschaffen, welche "dem größten Epos deutscher Zunge" gebührt, ist der obenangekündigte Versuch unstreitig ein Wort zu rechter Zeit. Indem derselbe das Bereich bloß grammatischer Erörterungen mit gutem Fuge nur kurz berührt (weil er es nicht mit den Ursagen der Fabel, sondern mit dem Lied in seiner vollendeten epischen Form zu thun hat), begnügt sich der Verfasser, durch so scharfsichtige als bündige Schlußfolgerungen, angeknüpft an sichere geschichtliche Thatsachen, und dargeboten aus dem innern Wesen jenes herrlichen Gedichtes im Vergleiche mit der Weise des Volkes, dem er es zuwendet, den Nachweis hinzustellen, daß "der berühmte Dichter ohne bisher bekanntem Liede," das seinen Ruhm rechtfertige, und "das hohe Lied ohne bisher bekanntem Sänger," dessen Name des Werkes würdig wäre, einander, und beide seinem theuern Vaterland angehören; dem Lande, dessen allzubescheidene Söhne, bis nun, zu schüchtern waren, nach dem Kranze solchen Ruhmes zu langen, "den ihnen bereits Fremde darboten" - und andere Fremde mit bei weitem minder triftigen Gründen bestritten haben. Der von dem Verfasser eingeschlagene Weg, die Thatsachen, die er hier zuerst veröffentlicht, zusammenstellt, und in ihrem innern Zusammenhange erklärt, die ethnographischen Züge, mit welchen er sie verbindet, sind so interessant als neu. Die Darstellung selbst, so einfach und demnach so lebhaft durch das unverkennbare Streben nach Recht und Wahrheit, durch die wärmste Liebe zum Gegenstande, durch die innigste Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland und an sein edles Oesterreich, überzeugt, ohne blenden zu wollen, und scheint den hartnäckigsten Zweifler zu dem Bekenntnisse bewegen zu müssen, daß hier auf die redlichste und sachkundigste Weise geschichtliche Wahrheit dargeboten werde, so gewiß, als eine solche ohne strenge gerichtsordnungsmäßigen Behelf zu erheben möglich und anzunehmen zulässig seyn kann. Diese Meinung begründet die Zuversicht der Verlagshandlung, dem Publicum mit diesem Werk eine Erscheinung zu bieten, welche nicht nur den Oesterreicher (obwohl dieser zumeist durch das Ergebniß sowohl, als auch durch eine Masse sonst nirgend hervorgehobenen geschichtlichen, genealogischen und topographischen Daten), sondern jeden gebildeten Deutschen lebhaft anregen, und die wichtige geschichtliche Frage, welche behandelt wird, einen mächtigen Schritt zur schließlichen Erledigung befriedigend näher rücken werde. [2418] Neues Abonnement auf das deutsche Frankfurter Journal. Dieses in einer täglichen Auflage von circa 8000 Exemplaren erscheinende älteste deutsche politische Journal, verbunden mit seinem täglich beigegebenen Unterhaltungsblatte: "Didaskalia," wird auch im nächsten zweiten Semester 1840 in unveränderter Gestalt, und mit Beibehaltung seines so sehr billigen Abonnementspreises von 4 fl. halbjährlich herausgegeben. Auswärts abonnirt man sich bei dem zunächst gelegenen Postamte, von welchem man sich gerne einen verhältnißmäßigen Preis-Aufschlag wird gefallen lassen. - Unveränderlich treu die seither kund gegebenen Grundsätze verfolgend, der Humanität, den Fortschritten der Zeit und keinen Rückschritten huldigend, wird das Frankfurter Journal, wie bisher, die wichtigsten Ereignisse des Tages schnell, bündig und der Wahrheit getreu mittheilen. Insertionen jeder Art werden mit 8 kr. die Petitzeile, mit größerer Schrift nach dem Raum berechnet. Die Expedition des Frankfurter Journals. [2171] An alle Buchhandlungen ist nun die erste Abtheilung des Werks: Merkwürdige Strafrechtsfälle aus mehreren Ländern Deutschlands, actenmäßig dargestellt Preis 1 Thlr. 6 gGr. Verlag von Eduard Leibrock in Braunschweig versandt; ein Werk, welches schon vor seinem Erscheinen vielfach die Aufmerksamkeit des Publicums erregte. Zunächst möge es den Besitzern der berühmten Criminalrechtsfälle von Feuerbach, Bischoff und Bauer als eine neue interessante Folge zu diesen Werken empfohlen seyn. [2483-85] Baden-Baden. Auf die seit 1 Mai d. J. zu Baden erscheinende: Allgemeine Badzeitung, Die Tendenz der Badzeitung geht dahin, ein treues Bild des Lebens und Treibens sämmtlicher Bäder Europa's zu geben, verbunden mit dem Wissenswerthesten aus dem physikalisch-medicinischen Bereiche der Gesundbrunnen. Dieselbe hat sich die Aufgabe gestellt, utile dulci den Charakter eines recht muntern und lebendigen Unterhaltungsblattes mit Rücksicht auf Badeorte und Saisons anzunehmen. Die geachtetsten Schriftsteller und Badärzte sind bereits als Mitarbeiter gewonnen. Das Inhaltsverzeichniß der bis jetzt erschienenen Nummern wird von der Mannichfaltigkeit und Reichhaltigkeit des Stoffes überzeugen. Erschienen sind: 16 Artikel aus Baden; 6 aus Wiesbaden; 4 aus Ems; 3 aus Creuznach; die schottischen Seebäder Portobello und Oban von Dr. Wilhelmi; die böhmischen Bäder (Teplitz, [2095-97] Bei Quirin Haslinger, Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Linz, an der Landstraße Nr. 407, ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen Deutschlands, in Augsburg und Lindau durch die Matth. Rieger'sche Buchhandlung, zu beziehen: Heinrich v. Ofterdingen und das Nibelungenlied. Ein Versuch, den Dichter und das Epos für Oesterreich zu vindiciren. Von Anton Ritter v. Spann. Mit einem Anhange: Proben österreichischer Volksweisen im Rhythmus des Nibelungenliedes. Gr. 8. 1840. Broschirt 1 fl. 21 kr. R. M. oder 18 gGr. Inhalt. Einleitung. – Der Wartburgkrieg. – Betrachtungen über den Wartburgkrieg, historische Parallelen, Schlußfolgerungen. – Was wir sonst von Heinrich v. Ofterdingen wissen. – Die Freien v. Ofteringen oder Ofterdingen. – Das Nibelungenlied. – Der Gesichtskreis des Dichters. – Die historischen Erinnerungen. – Das Verhältniß des Bischofs Piligrin von Passau zu dem Nibelungenliede. – Personen und Ortsnamen in Oesterreich. – Die Geographie des Nibelungenliedes. – Die Sprache des Nibelungenliedes. – Die österreichischen Volksweisen. – Welche Dichtungen aus dem Kreise der Heldensagen können noch dem Dichter des Nibelungenliedes zugeschrieben werden? – König Luarin, Piterolf und die Heldenklage. – Muthmaßlicher Lebenslauf des Dichters. – Schluß. – Anhang: Musikbeilage. In einer Zeit, in welcher die verdienstlichsten sprachforschlichen Studien sich mit der bildenden Kunst vereinigen, um dem Nibelungenliede jene Bewunderung in stets ausgedehnterem Kreise zu verschaffen, welche „dem größten Epos deutscher Zunge“ gebührt, ist der obenangekündigte Versuch unstreitig ein Wort zu rechter Zeit. Indem derselbe das Bereich bloß grammatischer Erörterungen mit gutem Fuge nur kurz berührt (weil er es nicht mit den Ursagen der Fabel, sondern mit dem Lied in seiner vollendeten epischen Form zu thun hat), begnügt sich der Verfasser, durch so scharfsichtige als bündige Schlußfolgerungen, angeknüpft an sichere geschichtliche Thatsachen, und dargeboten aus dem innern Wesen jenes herrlichen Gedichtes im Vergleiche mit der Weise des Volkes, dem er es zuwendet, den Nachweis hinzustellen, daß „der berühmte Dichter ohne bisher bekanntem Liede,“ das seinen Ruhm rechtfertige, und „das hohe Lied ohne bisher bekanntem Sänger,“ dessen Name des Werkes würdig wäre, einander, und beide seinem theuern Vaterland angehören; dem Lande, dessen allzubescheidene Söhne, bis nun, zu schüchtern waren, nach dem Kranze solchen Ruhmes zu langen, „den ihnen bereits Fremde darboten“ – und andere Fremde mit bei weitem minder triftigen Gründen bestritten haben. Der von dem Verfasser eingeschlagene Weg, die Thatsachen, die er hier zuerst veröffentlicht, zusammenstellt, und in ihrem innern Zusammenhange erklärt, die ethnographischen Züge, mit welchen er sie verbindet, sind so interessant als neu. Die Darstellung selbst, so einfach und demnach so lebhaft durch das unverkennbare Streben nach Recht und Wahrheit, durch die wärmste Liebe zum Gegenstande, durch die innigste Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland und an sein edles Oesterreich, überzeugt, ohne blenden zu wollen, und scheint den hartnäckigsten Zweifler zu dem Bekenntnisse bewegen zu müssen, daß hier auf die redlichste und sachkundigste Weise geschichtliche Wahrheit dargeboten werde, so gewiß, als eine solche ohne strenge gerichtsordnungsmäßigen Behelf zu erheben möglich und anzunehmen zulässig seyn kann. Diese Meinung begründet die Zuversicht der Verlagshandlung, dem Publicum mit diesem Werk eine Erscheinung zu bieten, welche nicht nur den Oesterreicher (obwohl dieser zumeist durch das Ergebniß sowohl, als auch durch eine Masse sonst nirgend hervorgehobenen geschichtlichen, genealogischen und topographischen Daten), sondern jeden gebildeten Deutschen lebhaft anregen, und die wichtige geschichtliche Frage, welche behandelt wird, einen mächtigen Schritt zur schließlichen Erledigung befriedigend näher rücken werde. [2418] Neues Abonnement auf das deutsche Frankfurter Journal. Dieses in einer täglichen Auflage von circa 8000 Exemplaren erscheinende älteste deutsche politische Journal, verbunden mit seinem täglich beigegebenen Unterhaltungsblatte: „Didaskalia,“ wird auch im nächsten zweiten Semester 1840 in unveränderter Gestalt, und mit Beibehaltung seines so sehr billigen Abonnementspreises von 4 fl. halbjährlich herausgegeben. Auswärts abonnirt man sich bei dem zunächst gelegenen Postamte, von welchem man sich gerne einen verhältnißmäßigen Preis-Aufschlag wird gefallen lassen. – Unveränderlich treu die seither kund gegebenen Grundsätze verfolgend, der Humanität, den Fortschritten der Zeit und keinen Rückschritten huldigend, wird das Frankfurter Journal, wie bisher, die wichtigsten Ereignisse des Tages schnell, bündig und der Wahrheit getreu mittheilen. Insertionen jeder Art werden mit 8 kr. die Petitzeile, mit größerer Schrift nach dem Raum berechnet. Die Expedition des Frankfurter Journals. [2171] An alle Buchhandlungen ist nun die erste Abtheilung des Werks: Merkwürdige Strafrechtsfälle aus mehreren Ländern Deutschlands, actenmäßig dargestellt Preis 1 Thlr. 6 gGr. Verlag von Eduard Leibrock in Braunschweig versandt; ein Werk, welches schon vor seinem Erscheinen vielfach die Aufmerksamkeit des Publicums erregte. Zunächst möge es den Besitzern der berühmten Criminalrechtsfälle von Feuerbach, Bischoff und Bauer als eine neue interessante Folge zu diesen Werken empfohlen seyn. [2483-85] Baden-Baden. Auf die seit 1 Mai d. J. zu Baden erscheinende: Allgemeine Badzeitung, Die Tendenz der Badzeitung geht dahin, ein treues Bild des Lebens und Treibens sämmtlicher Bäder Europa's zu geben, verbunden mit dem Wissenswerthesten aus dem physikalisch-medicinischen Bereiche der Gesundbrunnen. Dieselbe hat sich die Aufgabe gestellt, utile dulci den Charakter eines recht muntern und lebendigen Unterhaltungsblattes mit Rücksicht auf Badeorte und Saisons anzunehmen. Die geachtetsten Schriftsteller und Badärzte sind bereits als Mitarbeiter gewonnen. Das Inhaltsverzeichniß der bis jetzt erschienenen Nummern wird von der Mannichfaltigkeit und Reichhaltigkeit des Stoffes überzeugen. 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Die Darstellung selbst, so einfach und demnach so lebhaft durch das unverkennbare Streben nach Recht und Wahrheit, durch die wärmste Liebe zum Gegenstande, durch die innigste Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland und an sein edles Oesterreich, überzeugt, ohne blenden zu wollen, und scheint den hartnäckigsten Zweifler zu dem Bekenntnisse bewegen zu müssen, daß hier auf die redlichste und sachkundigste Weise geschichtliche Wahrheit dargeboten werde, so gewiß, als eine solche ohne strenge gerichtsordnungsmäßigen Behelf zu erheben möglich und anzunehmen zulässig seyn kann.</p><lb/> <p>Diese Meinung begründet die Zuversicht der Verlagshandlung, dem Publicum mit diesem Werk eine Erscheinung zu bieten, welche nicht nur den Oesterreicher (obwohl dieser zumeist durch das Ergebniß sowohl, als auch durch eine Masse sonst nirgend hervorgehobenen geschichtlichen, genealogischen und topographischen Daten), sondern jeden gebildeten Deutschen lebhaft anregen, und die wichtige geschichtliche Frage, welche behandelt wird, einen mächtigen Schritt zur schließlichen Erledigung befriedigend näher rücken werde.</p> </div><lb/> <div xml:id="jAn2418" type="jAn" n="2"> <head>[2418]</head><lb/> <p>Neues Abonnement auf das deutsche Frankfurter Journal.</p><lb/> <p>Dieses in einer täglichen Auflage von circa 8000 Exemplaren erscheinende älteste deutsche politische Journal, verbunden mit seinem täglich beigegebenen Unterhaltungsblatte: „Didaskalia,“ wird auch im nächsten zweiten Semester 1840 in unveränderter Gestalt, und mit Beibehaltung seines so sehr billigen Abonnementspreises von 4 fl. halbjährlich herausgegeben. Auswärts abonnirt man sich bei dem zunächst gelegenen Postamte, von welchem man sich gerne einen verhältnißmäßigen Preis-Aufschlag wird gefallen lassen. – Unveränderlich treu die seither kund gegebenen Grundsätze verfolgend, der Humanität, den Fortschritten der Zeit und keinen Rückschritten huldigend, wird das Frankfurter Journal, wie bisher, die wichtigsten Ereignisse des Tages schnell, bündig und der Wahrheit getreu mittheilen. Insertionen jeder Art werden mit 8 kr. die Petitzeile, mit größerer Schrift nach dem Raum berechnet.</p><lb/> <p>Die Expedition des Frankfurter Journals.</p> </div><lb/> <div xml:id="jAn2171" type="jAn" n="2"> <head>[2171]</head><lb/> <p>An alle Buchhandlungen ist nun die erste Abtheilung des Werks:</p><lb/> <p>Merkwürdige Strafrechtsfälle aus mehreren Ländern Deutschlands, actenmäßig dargestellt<lb/> von J. Scholz dem Dritten.</p><lb/> <p>Preis 1 Thlr. 6 gGr. 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Bei Quirin Haslinger, Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Linz, an der Landstraße Nr. 407, ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen Deutschlands, in Augsburg und Lindau durch die Matth. Rieger'sche Buchhandlung, zu beziehen:
Heinrich v. Ofterdingen und das Nibelungenlied.
Ein Versuch, den Dichter und das Epos für Oesterreich zu vindiciren.
Von Anton Ritter v. Spann.
Mit einem Anhange:
Proben österreichischer Volksweisen im Rhythmus des Nibelungenliedes.
Gr. 8. 1840. Broschirt 1 fl. 21 kr. R. M. oder 18 gGr.
Inhalt. Einleitung. – Der Wartburgkrieg. – Betrachtungen über den Wartburgkrieg, historische Parallelen, Schlußfolgerungen. – Was wir sonst von Heinrich v. Ofterdingen wissen. – Die Freien v. Ofteringen oder Ofterdingen. – Das Nibelungenlied. – Der Gesichtskreis des Dichters. – Die historischen Erinnerungen. – Das Verhältniß des Bischofs Piligrin von Passau zu dem Nibelungenliede. – Personen und Ortsnamen in Oesterreich. – Die Geographie des Nibelungenliedes. – Die Sprache des Nibelungenliedes. – Die österreichischen Volksweisen. – Welche Dichtungen aus dem Kreise der Heldensagen können noch dem Dichter des Nibelungenliedes zugeschrieben werden? – König Luarin, Piterolf und die Heldenklage. – Muthmaßlicher Lebenslauf des Dichters. – Schluß. – Anhang: Musikbeilage.
In einer Zeit, in welcher die verdienstlichsten sprachforschlichen Studien sich mit der bildenden Kunst vereinigen, um dem Nibelungenliede jene Bewunderung in stets ausgedehnterem Kreise zu verschaffen, welche „dem größten Epos deutscher Zunge“ gebührt, ist der obenangekündigte Versuch unstreitig ein Wort zu rechter Zeit.
Indem derselbe das Bereich bloß grammatischer Erörterungen mit gutem Fuge nur kurz berührt (weil er es nicht mit den Ursagen der Fabel, sondern mit dem Lied in seiner vollendeten epischen Form zu thun hat), begnügt sich der Verfasser, durch so scharfsichtige als bündige Schlußfolgerungen, angeknüpft an sichere geschichtliche Thatsachen, und dargeboten aus dem innern Wesen jenes herrlichen Gedichtes im Vergleiche mit der Weise des Volkes, dem er es zuwendet, den Nachweis hinzustellen, daß „der berühmte Dichter ohne bisher bekanntem Liede,“ das seinen Ruhm rechtfertige, und „das hohe Lied ohne bisher bekanntem Sänger,“ dessen Name des Werkes würdig wäre, einander, und beide seinem theuern Vaterland angehören; dem Lande, dessen allzubescheidene Söhne, bis nun, zu schüchtern waren, nach dem Kranze solchen Ruhmes zu langen, „den ihnen bereits Fremde darboten“ – und andere Fremde mit bei weitem minder triftigen Gründen bestritten haben.
Der von dem Verfasser eingeschlagene Weg, die Thatsachen, die er hier zuerst veröffentlicht, zusammenstellt, und in ihrem innern Zusammenhange erklärt, die ethnographischen Züge, mit welchen er sie verbindet, sind so interessant als neu. Die Darstellung selbst, so einfach und demnach so lebhaft durch das unverkennbare Streben nach Recht und Wahrheit, durch die wärmste Liebe zum Gegenstande, durch die innigste Anhänglichkeit an das große deutsche Vaterland und an sein edles Oesterreich, überzeugt, ohne blenden zu wollen, und scheint den hartnäckigsten Zweifler zu dem Bekenntnisse bewegen zu müssen, daß hier auf die redlichste und sachkundigste Weise geschichtliche Wahrheit dargeboten werde, so gewiß, als eine solche ohne strenge gerichtsordnungsmäßigen Behelf zu erheben möglich und anzunehmen zulässig seyn kann.
Diese Meinung begründet die Zuversicht der Verlagshandlung, dem Publicum mit diesem Werk eine Erscheinung zu bieten, welche nicht nur den Oesterreicher (obwohl dieser zumeist durch das Ergebniß sowohl, als auch durch eine Masse sonst nirgend hervorgehobenen geschichtlichen, genealogischen und topographischen Daten), sondern jeden gebildeten Deutschen lebhaft anregen, und die wichtige geschichtliche Frage, welche behandelt wird, einen mächtigen Schritt zur schließlichen Erledigung befriedigend näher rücken werde.
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Neues Abonnement auf das deutsche Frankfurter Journal.
Dieses in einer täglichen Auflage von circa 8000 Exemplaren erscheinende älteste deutsche politische Journal, verbunden mit seinem täglich beigegebenen Unterhaltungsblatte: „Didaskalia,“ wird auch im nächsten zweiten Semester 1840 in unveränderter Gestalt, und mit Beibehaltung seines so sehr billigen Abonnementspreises von 4 fl. halbjährlich herausgegeben. Auswärts abonnirt man sich bei dem zunächst gelegenen Postamte, von welchem man sich gerne einen verhältnißmäßigen Preis-Aufschlag wird gefallen lassen. – Unveränderlich treu die seither kund gegebenen Grundsätze verfolgend, der Humanität, den Fortschritten der Zeit und keinen Rückschritten huldigend, wird das Frankfurter Journal, wie bisher, die wichtigsten Ereignisse des Tages schnell, bündig und der Wahrheit getreu mittheilen. Insertionen jeder Art werden mit 8 kr. die Petitzeile, mit größerer Schrift nach dem Raum berechnet.
Die Expedition des Frankfurter Journals.
[2171]
An alle Buchhandlungen ist nun die erste Abtheilung des Werks:
Merkwürdige Strafrechtsfälle aus mehreren Ländern Deutschlands, actenmäßig dargestellt
von J. Scholz dem Dritten.
Preis 1 Thlr. 6 gGr. Verlag von Eduard Leibrock in Braunschweig versandt; ein Werk, welches schon vor seinem Erscheinen vielfach die Aufmerksamkeit des Publicums erregte. Zunächst möge es den Besitzern der berühmten Criminalrechtsfälle von Feuerbach, Bischoff und Bauer als eine neue interessante Folge zu diesen Werken empfohlen seyn.
[2483-85]
Baden-Baden. Auf die seit 1 Mai d. J. zu Baden erscheinende:
Allgemeine Badzeitung,
mit den Curlisten von Baden, Wiesbaden, Kissingen, Ems, Schwalbach, Schlangenbad und Weilbach,
redigirt von Hofrath Dr. G. Muhl,
kann fortwährend für die ganze Saison bei allen Postämtern, und für ganz Frankreich bei Hrn. Alexandre in Straßburg abonnirt werden. Die Badzeitung erscheint während der Saison der Bäder wöchentlich dreimal mit fast täglichen Beilagen, und kostet mit dem badischen Postaufschlag nur 5 fl 38. kr. oder 3 Thlr. 6 Sgr. für die Saison; außerdem erhalten die Abonnenten den ganzen Winter hindurch wöchentlich eine Nummer gratis.
Die Tendenz der Badzeitung geht dahin, ein treues Bild des Lebens und Treibens sämmtlicher Bäder Europa's zu geben, verbunden mit dem Wissenswerthesten aus dem physikalisch-medicinischen Bereiche der Gesundbrunnen. Dieselbe hat sich die Aufgabe gestellt, utile dulci den Charakter eines recht muntern und lebendigen Unterhaltungsblattes mit Rücksicht auf Badeorte und Saisons anzunehmen. Die geachtetsten Schriftsteller und Badärzte sind bereits als Mitarbeiter gewonnen. Das Inhaltsverzeichniß der bis jetzt erschienenen Nummern wird von der Mannichfaltigkeit und Reichhaltigkeit des Stoffes überzeugen.
Erschienen sind: 16 Artikel aus Baden; 6 aus Wiesbaden; 4 aus Ems; 3 aus Creuznach; die schottischen Seebäder Portobello und Oban von Dr. Wilhelmi; die böhmischen Bäder (Teplitz,
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