Allgemeine Zeitung. Nr. 179. Augsburg, 27. Juni 1840.mit Europa und China ist, besteht aus den Ersparnissen der Diener der Compagnie, welche sie zu hohen Zinsen entlehnen und in Opium und Indigo-Cultur und Speculation verwenden. Dieß absorbirt ihr ganzes Capital; sie haben daher auch keine andern Verbindungen im Innern, als die mit ihren Indigofabriken. Die Ausfuhr indischer Producte wird großentheils mit dem Capital der Compagnie betrieben, was auf folgende Art zugeht. Die Compagnie braucht in London jährlich 3 Millionen Pf. St. für die Ausgaben der Direction, für Bezahlung der Zinsen ihrer Staatsschuld, für Pensionen und Ankauf von Waffen. Um nun nicht genöthigt zu seyn, Geld aus Indien zu schicken, schießt sie auf jede Ladung indischer Producte, die nach England eingeschifft wird, zwei Drittheile des Werthes vor, so daß also der gesammte Ausfuhrhandel von Calcutta, der sich auf etwas mehr als 5 Millionen Pf. St. beläuft, nicht 2 Millionen Betriebscapital erfordert. Die Agentenhäuser in Calcutta haben so wenig Verbindung mit dem Innern des Landes, daß im Jahre 1831, als sie alle mit einem Deficit von beinahe 20 Millionen Pf. St. fallirten, die Krisis in den Provinzen kaum gefühlt wurde. Die europäischen Gläubiger verloren ihre Capitalien, und einige Indigofactoreien wurden an einheimische Capitalisten verkauft, aber die Kaufleute im Innern so wie die Production litten auf keine Art, weil die Capitalisten von Calcutta nichts mit ihnen zu thun hatten. Sie sind aber dem Innern des Landes nicht nur nicht nützlich, sondern ihre Art die Geschäfte zu führen ist ein großes positives Hinderniß für die Ausfuhr; denn da man die Producte des ganzen Thals des Ganges, also einer Bevölkerung von 40-50 Millionen Menschen, nur über Calcutta ausführen kann, so erheben sie für Commission der Artikel, welche zur Ausfuhr nach Calcutta geschickt werden, und zu deren Production sie nichts gethan haben, ungeheure Spesen, welche sich für Commission, für Wechselspesen auf etwa 12 Procent erheben, für welche sie nichts thun, als die Güter in Empfang zu nehmen, und einzuschiffen, ohne daß sie die geringsten Auslagen oder Vorschuß für Capital dabei zu machen hätten. Die Vertheilung der europäischen Waaren, welche in Calcutta eingeführt werden, in den Provinzen ist eben so schlecht regulirt, so sehr, daß in Dehli, das 920 Meilen oberhalb Calcutta liegt, und wohin man die Güter auf der besten Wasserstraße, ohne nur umzuladen, schickt, die eingebornen Kaufleute von Bombay, welche einen gerade so weiten Weg ganz zu Lande und auf den schlechtesten Straßen zu machen haben, mit der Einfuhr aus Calcutta vortheilhaft concurriren können. Dieß ist natürlich nur möglich, weil sie thätiger sind, Verbindungen im Innern haben, das Land besser kennen und sich mit mäßigem Gewinn begnügen. Die Indolenz oder der Mangel an Capitalien der hiesigen Kaufleute ist so groß, daß sie noch bis jetzt der Regierung das Monopol des Transports auf dem Ganges durch Dampfboote überlassen, so großen Gewinn es auch abwirft. Lord William Bentinck errichtete diese Dampfboote, welche bis Allahabad gehen, und die Regierung ließ anfangs Eine Rupie per Cubikfuß Waaren auf ihnen, für die ganze Strecke, bezahlen. Dabei bezahlten sich die Dampfboote in kurzer Zeit, aber der Zudrang der Waaren war so groß, daß die Regierung, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, als begünstigte sie einzelne Häuser, genöthigt wurde, die Fracht im Aufstreich zu bezahlen, wobei der Cubikfuß auf 6 Rupien stieg, und dieser unglaubliche Zustand dauert noch fort, da leider die in London versuchte Gesellschaft für Dampfboote auf dem Ganges, Indus und Nerbudda nicht zu Stande kam. (Beschluß folgt.) [2480-82] Ankündigung. Wiener allgemeine Theaterzeitung, Originalblatt für Kunst, Litteratur, Musik, Mode und geselliges Leben. Herausgegeben von Adolf Bäuerle. 1840. (2tes Halbjahr, vom 1 Julius bis Ende December.) Dreiunddreißigster J hrgang. Vom 1 Julius angefangen, (Täglich mit Ausnahme der Sonntage.) Noch mehr Beilagen! Noch mehr illuminirte Bilder! Ohne Preis-Erhöhung!! Seit dem 1 Januar d. J. hat sich der Absatz der Wiener Theaterzeitung wieder so außerordentlich gesteigert, daß die Auflage auf den gewöhnlichen Druckerpressen nicht mehr bestritten werden kann. Der Herausgeber läßt daher, vom 1 Julius angefangen, seine Zeitschrift durch die Sollinger'sche Buchdruckerei besorgen, welche die Abdrücke durch große Schnellpressen anfertigen läßt, deren Anwendung bei belletristischen Journalen bisher noch nirgend nöthig wurde. Da die Einrichtung seit dem neuen Jahre, die beliebtern Artikel aus größerer Schrift zu geben, mit Beifall aufgenommen wurde, so wird von nun auch die ganz kleine Colonel-Schrift bei Correspondenz-Nachrichten und Notizen vermieden und die gesammte Zeitung durchweg aus größeren, dem Auge wohlgefälligeren Lettern gesetzt, und somit den Wünschen älterer Leser vollkommen genügt. Was die Wiener Theaterzeitung seit diesem Jahre wieder geleistet, ist ohnehin in Jedermanns Gedächtniß. Dieses Zeitblatt hat sich zu einer solchen Beliebtheit aufgeschwungen, daß dasselbe in der That in keinem Lesecirkel, in keiner Familie, in keinem öffentlichen Orte fehlt. Ohne hier ruhmredig zu werden, hat sie dieselbe Verbreitung wie die Allg. Zeitung von Augsburg. Man hält die Wiener Theaterzeitung in allen Ständen, allen Classen, und betrachtet sie als eines der vollkommensten und schnellsten Organe alles Wissenswerthen. Sie hat sich durch ihre Kritiken, Urtheile und Anzeigen allgemeine Achtung erworben. Ihre Aussprüche im Gebiete der Musik, des Theaters und der Litteratur haben sich allenthalben Credit zu verschaffen gewußt. Lob und Tadel sind auf richtige Ansichten basirt. Der Ton ist bescheiden, die Mitarbeiter sind anerkannte Litteraten, deren Ansichten gediegen, umsichtig und unparteiisch sind. mit Europa und China ist, besteht aus den Ersparnissen der Diener der Compagnie, welche sie zu hohen Zinsen entlehnen und in Opium und Indigo-Cultur und Speculation verwenden. Dieß absorbirt ihr ganzes Capital; sie haben daher auch keine andern Verbindungen im Innern, als die mit ihren Indigofabriken. Die Ausfuhr indischer Producte wird großentheils mit dem Capital der Compagnie betrieben, was auf folgende Art zugeht. Die Compagnie braucht in London jährlich 3 Millionen Pf. St. für die Ausgaben der Direction, für Bezahlung der Zinsen ihrer Staatsschuld, für Pensionen und Ankauf von Waffen. Um nun nicht genöthigt zu seyn, Geld aus Indien zu schicken, schießt sie auf jede Ladung indischer Producte, die nach England eingeschifft wird, zwei Drittheile des Werthes vor, so daß also der gesammte Ausfuhrhandel von Calcutta, der sich auf etwas mehr als 5 Millionen Pf. St. beläuft, nicht 2 Millionen Betriebscapital erfordert. Die Agentenhäuser in Calcutta haben so wenig Verbindung mit dem Innern des Landes, daß im Jahre 1831, als sie alle mit einem Deficit von beinahe 20 Millionen Pf. St. fallirten, die Krisis in den Provinzen kaum gefühlt wurde. Die europäischen Gläubiger verloren ihre Capitalien, und einige Indigofactoreien wurden an einheimische Capitalisten verkauft, aber die Kaufleute im Innern so wie die Production litten auf keine Art, weil die Capitalisten von Calcutta nichts mit ihnen zu thun hatten. Sie sind aber dem Innern des Landes nicht nur nicht nützlich, sondern ihre Art die Geschäfte zu führen ist ein großes positives Hinderniß für die Ausfuhr; denn da man die Producte des ganzen Thals des Ganges, also einer Bevölkerung von 40-50 Millionen Menschen, nur über Calcutta ausführen kann, so erheben sie für Commission der Artikel, welche zur Ausfuhr nach Calcutta geschickt werden, und zu deren Production sie nichts gethan haben, ungeheure Spesen, welche sich für Commission, für Wechselspesen auf etwa 12 Procent erheben, für welche sie nichts thun, als die Güter in Empfang zu nehmen, und einzuschiffen, ohne daß sie die geringsten Auslagen oder Vorschuß für Capital dabei zu machen hätten. Die Vertheilung der europäischen Waaren, welche in Calcutta eingeführt werden, in den Provinzen ist eben so schlecht regulirt, so sehr, daß in Dehli, das 920 Meilen oberhalb Calcutta liegt, und wohin man die Güter auf der besten Wasserstraße, ohne nur umzuladen, schickt, die eingebornen Kaufleute von Bombay, welche einen gerade so weiten Weg ganz zu Lande und auf den schlechtesten Straßen zu machen haben, mit der Einfuhr aus Calcutta vortheilhaft concurriren können. Dieß ist natürlich nur möglich, weil sie thätiger sind, Verbindungen im Innern haben, das Land besser kennen und sich mit mäßigem Gewinn begnügen. Die Indolenz oder der Mangel an Capitalien der hiesigen Kaufleute ist so groß, daß sie noch bis jetzt der Regierung das Monopol des Transports auf dem Ganges durch Dampfboote überlassen, so großen Gewinn es auch abwirft. Lord William Bentinck errichtete diese Dampfboote, welche bis Allahabad gehen, und die Regierung ließ anfangs Eine Rupie per Cubikfuß Waaren auf ihnen, für die ganze Strecke, bezahlen. Dabei bezahlten sich die Dampfboote in kurzer Zeit, aber der Zudrang der Waaren war so groß, daß die Regierung, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, als begünstigte sie einzelne Häuser, genöthigt wurde, die Fracht im Aufstreich zu bezahlen, wobei der Cubikfuß auf 6 Rupien stieg, und dieser unglaubliche Zustand dauert noch fort, da leider die in London versuchte Gesellschaft für Dampfboote auf dem Ganges, Indus und Nerbudda nicht zu Stande kam. (Beschluß folgt.) [2480-82] Ankündigung. Wiener allgemeine Theaterzeitung, Originalblatt für Kunst, Litteratur, Musik, Mode und geselliges Leben. Herausgegeben von Adolf Bäuerle. 1840. (2tes Halbjahr, vom 1 Julius bis Ende December.) Dreiunddreißigster J hrgang. Vom 1 Julius angefangen, (Täglich mit Ausnahme der Sonntage.) Noch mehr Beilagen! Noch mehr illuminirte Bilder! Ohne Preis-Erhöhung!! Seit dem 1 Januar d. J. hat sich der Absatz der Wiener Theaterzeitung wieder so außerordentlich gesteigert, daß die Auflage auf den gewöhnlichen Druckerpressen nicht mehr bestritten werden kann. Der Herausgeber läßt daher, vom 1 Julius angefangen, seine Zeitschrift durch die Sollinger'sche Buchdruckerei besorgen, welche die Abdrücke durch große Schnellpressen anfertigen läßt, deren Anwendung bei belletristischen Journalen bisher noch nirgend nöthig wurde. Da die Einrichtung seit dem neuen Jahre, die beliebtern Artikel aus größerer Schrift zu geben, mit Beifall aufgenommen wurde, so wird von nun auch die ganz kleine Colonel-Schrift bei Correspondenz-Nachrichten und Notizen vermieden und die gesammte Zeitung durchweg aus größeren, dem Auge wohlgefälligeren Lettern gesetzt, und somit den Wünschen älterer Leser vollkommen genügt. Was die Wiener Theaterzeitung seit diesem Jahre wieder geleistet, ist ohnehin in Jedermanns Gedächtniß. Dieses Zeitblatt hat sich zu einer solchen Beliebtheit aufgeschwungen, daß dasselbe in der That in keinem Lesecirkel, in keiner Familie, in keinem öffentlichen Orte fehlt. Ohne hier ruhmredig zu werden, hat sie dieselbe Verbreitung wie die Allg. Zeitung von Augsburg. Man hält die Wiener Theaterzeitung in allen Ständen, allen Classen, und betrachtet sie als eines der vollkommensten und schnellsten Organe alles Wissenswerthen. Sie hat sich durch ihre Kritiken, Urtheile und Anzeigen allgemeine Achtung erworben. Ihre Aussprüche im Gebiete der Musik, des Theaters und der Litteratur haben sich allenthalben Credit zu verschaffen gewußt. Lob und Tadel sind auf richtige Ansichten basirt. 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Um nun nicht genöthigt zu seyn, Geld aus Indien zu schicken, schießt sie auf jede Ladung indischer Producte, die nach England eingeschifft wird, zwei Drittheile des Werthes vor, so daß also der gesammte Ausfuhrhandel von Calcutta, der sich auf etwas mehr als 5 Millionen Pf. St. beläuft, nicht 2 Millionen Betriebscapital erfordert. Die Agentenhäuser in Calcutta haben so wenig Verbindung mit dem Innern des Landes, daß im Jahre 1831, als sie alle mit einem Deficit von beinahe 20 Millionen Pf. St. fallirten, die Krisis in den Provinzen kaum gefühlt wurde. Die europäischen Gläubiger verloren ihre Capitalien, und einige Indigofactoreien wurden an einheimische Capitalisten verkauft, aber die Kaufleute im Innern so wie die Production litten auf keine Art, weil die Capitalisten von Calcutta nichts mit ihnen zu thun hatten. Sie sind aber dem Innern des Landes nicht nur nicht nützlich, sondern ihre Art die Geschäfte zu führen ist ein großes positives Hinderniß für die Ausfuhr; denn da man die Producte des ganzen Thals des Ganges, also einer Bevölkerung von 40-50 Millionen Menschen, nur über Calcutta ausführen kann, so erheben sie für Commission der Artikel, welche zur Ausfuhr nach Calcutta geschickt werden, und zu deren Production sie nichts gethan haben, ungeheure Spesen, welche sich für Commission, für Wechselspesen auf etwa 12 Procent erheben, für welche sie nichts thun, als die Güter in Empfang zu nehmen, und einzuschiffen, ohne daß sie die geringsten Auslagen oder Vorschuß für Capital dabei zu machen hätten. Die Vertheilung der europäischen Waaren, welche in Calcutta eingeführt werden, in den Provinzen ist eben so schlecht regulirt, so sehr, daß in Dehli, das 920 Meilen oberhalb Calcutta liegt, und wohin man die Güter auf der besten Wasserstraße, ohne nur umzuladen, schickt, die eingebornen Kaufleute von Bombay, welche einen gerade so weiten Weg ganz zu Lande und auf den schlechtesten Straßen zu machen haben, mit der Einfuhr aus Calcutta vortheilhaft concurriren können. Dieß ist natürlich nur möglich, weil sie thätiger sind, Verbindungen im Innern haben, das Land besser kennen und sich mit mäßigem Gewinn begnügen. Die Indolenz oder der Mangel an Capitalien der hiesigen Kaufleute ist so groß, daß sie noch bis jetzt der Regierung das Monopol des Transports auf dem Ganges durch Dampfboote überlassen, so großen Gewinn es auch abwirft. Lord William Bentinck errichtete diese Dampfboote, welche bis Allahabad gehen, und die Regierung ließ anfangs Eine Rupie per Cubikfuß Waaren auf ihnen, für die ganze Strecke, bezahlen. Dabei bezahlten sich die Dampfboote in kurzer Zeit, aber der Zudrang der Waaren war so groß, daß die Regierung, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, als begünstigte sie einzelne Häuser, genöthigt wurde, die Fracht im Aufstreich zu bezahlen, wobei der Cubikfuß auf 6 Rupien stieg, und dieser unglaubliche Zustand dauert noch fort, da leider die in London versuchte Gesellschaft für Dampfboote auf dem Ganges, Indus und Nerbudda nicht zu Stande kam.</p><lb/> <p>(Beschluß folgt.)</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements"> <div xml:id="jAn2480-82" type="jAn" n="2"> <head>[2480-82]</head><lb/> <p>Ankündigung.</p><lb/> <p>Wiener allgemeine Theaterzeitung, Originalblatt für Kunst, Litteratur, Musik, Mode und geselliges Leben.</p><lb/> <p>Herausgegeben von Adolf Bäuerle.</p><lb/> <p>1840. 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mit Europa und China ist, besteht aus den Ersparnissen der Diener der Compagnie, welche sie zu hohen Zinsen entlehnen und in Opium und Indigo-Cultur und Speculation verwenden. Dieß absorbirt ihr ganzes Capital; sie haben daher auch keine andern Verbindungen im Innern, als die mit ihren Indigofabriken. Die Ausfuhr indischer Producte wird großentheils mit dem Capital der Compagnie betrieben, was auf folgende Art zugeht. Die Compagnie braucht in London jährlich 3 Millionen Pf. St. für die Ausgaben der Direction, für Bezahlung der Zinsen ihrer Staatsschuld, für Pensionen und Ankauf von Waffen. Um nun nicht genöthigt zu seyn, Geld aus Indien zu schicken, schießt sie auf jede Ladung indischer Producte, die nach England eingeschifft wird, zwei Drittheile des Werthes vor, so daß also der gesammte Ausfuhrhandel von Calcutta, der sich auf etwas mehr als 5 Millionen Pf. St. beläuft, nicht 2 Millionen Betriebscapital erfordert. Die Agentenhäuser in Calcutta haben so wenig Verbindung mit dem Innern des Landes, daß im Jahre 1831, als sie alle mit einem Deficit von beinahe 20 Millionen Pf. St. fallirten, die Krisis in den Provinzen kaum gefühlt wurde. Die europäischen Gläubiger verloren ihre Capitalien, und einige Indigofactoreien wurden an einheimische Capitalisten verkauft, aber die Kaufleute im Innern so wie die Production litten auf keine Art, weil die Capitalisten von Calcutta nichts mit ihnen zu thun hatten. Sie sind aber dem Innern des Landes nicht nur nicht nützlich, sondern ihre Art die Geschäfte zu führen ist ein großes positives Hinderniß für die Ausfuhr; denn da man die Producte des ganzen Thals des Ganges, also einer Bevölkerung von 40-50 Millionen Menschen, nur über Calcutta ausführen kann, so erheben sie für Commission der Artikel, welche zur Ausfuhr nach Calcutta geschickt werden, und zu deren Production sie nichts gethan haben, ungeheure Spesen, welche sich für Commission, für Wechselspesen auf etwa 12 Procent erheben, für welche sie nichts thun, als die Güter in Empfang zu nehmen, und einzuschiffen, ohne daß sie die geringsten Auslagen oder Vorschuß für Capital dabei zu machen hätten. Die Vertheilung der europäischen Waaren, welche in Calcutta eingeführt werden, in den Provinzen ist eben so schlecht regulirt, so sehr, daß in Dehli, das 920 Meilen oberhalb Calcutta liegt, und wohin man die Güter auf der besten Wasserstraße, ohne nur umzuladen, schickt, die eingebornen Kaufleute von Bombay, welche einen gerade so weiten Weg ganz zu Lande und auf den schlechtesten Straßen zu machen haben, mit der Einfuhr aus Calcutta vortheilhaft concurriren können. Dieß ist natürlich nur möglich, weil sie thätiger sind, Verbindungen im Innern haben, das Land besser kennen und sich mit mäßigem Gewinn begnügen. Die Indolenz oder der Mangel an Capitalien der hiesigen Kaufleute ist so groß, daß sie noch bis jetzt der Regierung das Monopol des Transports auf dem Ganges durch Dampfboote überlassen, so großen Gewinn es auch abwirft. Lord William Bentinck errichtete diese Dampfboote, welche bis Allahabad gehen, und die Regierung ließ anfangs Eine Rupie per Cubikfuß Waaren auf ihnen, für die ganze Strecke, bezahlen. Dabei bezahlten sich die Dampfboote in kurzer Zeit, aber der Zudrang der Waaren war so groß, daß die Regierung, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, als begünstigte sie einzelne Häuser, genöthigt wurde, die Fracht im Aufstreich zu bezahlen, wobei der Cubikfuß auf 6 Rupien stieg, und dieser unglaubliche Zustand dauert noch fort, da leider die in London versuchte Gesellschaft für Dampfboote auf dem Ganges, Indus und Nerbudda nicht zu Stande kam.
(Beschluß folgt.)
[2480-82]
Ankündigung.
Wiener allgemeine Theaterzeitung, Originalblatt für Kunst, Litteratur, Musik, Mode und geselliges Leben.
Herausgegeben von Adolf Bäuerle.
1840. (2tes Halbjahr, vom 1 Julius bis Ende December.) Dreiunddreißigster J hrgang.
Vom 1 Julius angefangen,
wegen erhöhten Absatzes, dem auf den gewöhnlichen Druckpressen nicht mehr gegnügt werden kann, gedruckt durch die rühmlich bekannte Sollinger'sche Buchdruckerei,
auf einer Schnellpresse,
im Groß-Regalformat, abermals mit durchaus neuen und in allen Rubriken des Blattes größeren Lettern.
(Täglich mit Ausnahme der Sonntage.)
Noch mehr Beilagen! Noch mehr illuminirte Bilder!
Ohne Preis-Erhöhung!!
Seit dem 1 Januar d. J. hat sich der Absatz der Wiener Theaterzeitung wieder so außerordentlich gesteigert, daß die Auflage auf den gewöhnlichen Druckerpressen nicht mehr bestritten werden kann. Der Herausgeber läßt daher, vom 1 Julius angefangen, seine Zeitschrift durch die Sollinger'sche Buchdruckerei besorgen, welche die Abdrücke durch große Schnellpressen anfertigen läßt, deren Anwendung bei belletristischen Journalen bisher noch nirgend nöthig wurde.
Da die Einrichtung seit dem neuen Jahre, die beliebtern Artikel aus größerer Schrift zu geben, mit Beifall aufgenommen wurde, so wird von nun auch die ganz kleine Colonel-Schrift bei Correspondenz-Nachrichten und Notizen vermieden und die gesammte Zeitung durchweg aus größeren, dem Auge wohlgefälligeren Lettern gesetzt, und somit den Wünschen älterer Leser vollkommen genügt.
Was die Wiener Theaterzeitung seit diesem Jahre wieder geleistet, ist ohnehin in Jedermanns Gedächtniß. Dieses Zeitblatt hat sich zu einer solchen Beliebtheit aufgeschwungen, daß dasselbe in der That in keinem Lesecirkel, in keiner Familie, in keinem öffentlichen Orte fehlt. Ohne hier ruhmredig zu werden, hat sie dieselbe Verbreitung wie die Allg. Zeitung von Augsburg. Man hält die Wiener Theaterzeitung in allen Ständen, allen Classen, und betrachtet sie als eines der vollkommensten und schnellsten Organe alles Wissenswerthen.
Sie hat sich durch ihre Kritiken, Urtheile und Anzeigen allgemeine Achtung erworben. Ihre Aussprüche im Gebiete der Musik, des Theaters und der Litteratur haben sich allenthalben Credit zu verschaffen gewußt. Lob und Tadel sind auf richtige Ansichten basirt. Der Ton ist bescheiden, die Mitarbeiter sind anerkannte Litteraten, deren Ansichten gediegen, umsichtig und unparteiisch sind.
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(2016-06-28T11:37:15Z)
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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
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