Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst August <I.> <Hannover, Kurfürst>: Von Gottes Gnaden Wir Ernst Augusts/ Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg. [Hannover], 1697.

Bild:
erste Seite
letzte Seite
Von Gottes Gnaden Wir Ernst Augusts/
Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg/ des Heil. Köm.
Reichs Churfürst/ Bischoff zu Oßnabrück/ etc.

Fügen hiemit zu wissen/ demnach Wir zu Vnserm sonderbahren Mißfallen berichtet worden/ daß eine
Zeithero vielfältige räubersche Partheien und Ziegeuner/ denen deßfals vorhin ergangenen und
publicirten verschiedenen Edictis zu wider/ in Vnserm Churfürstenthumb und Landen herum vagiren,
und Vnsern Vnterthanen mit ihrem Rauben und Stelen grossen Schaden zufügen; So haben Wir/ aus
Landes-Väterlicher Sorgfald/ der Nothdurfft ermessen/ die ausgegangene Edicta dahin zu renoviren,
daß die also genante Ziegeuner/ deren Weiber/ Kinder und gantzer Anhang/ hinführo und zu allen Zeiten in
Vnsern Landen nicht geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager berstattet werden soll/ gestalt
Wir dann ferner setzen und ordnen/ daß/ wenn hinführo jemand von Vnsern Vnterthanen/ absonderlich
der gemeine Mann in den Städten und auf dem Lande betroffen werden wird/ der einen Ziegeuner oder
Ziegeunerinn beherberget/ hauset oder heget/ derselbe jedesmal mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung so-
thaner Gelder/ keine Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefängniß ohnausbleiblich bestraffet werden soll; Be-
fehlen demnach allen und jeden Obrigkeiten in den Städten und auf dem Lande/ auch allen und jeden Ge-
richts-Einhabern/ über den Jnhalt dieses Vnsern Edicts mit allem Ernst zu halten/ widrigen fals aber
scharffen Einsehens gewärtig zu seyn/ damit auch niemand mit der Vnwissenheit sich entschuldigen könne/
soll' dieser vnser ernster Befehl und verordnung von den Cantzeln allenthalben öffentlich verlesen/ und ge-
wöhnlicher Orten affigiret werden; Geben in Vnser Residence Hannover am 28. Januarii 1697.

[Abbildung]
Ernst Augusts/Churfürst.
Von Gottes Gnaden Wir Ernſt Auguſts/
Hertzog zu Braunſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Koͤm.
Reichs Churfuͤrſt/ Biſchoff zu Oßnabruͤck/ ꝛc.

Fuͤgen hiemit zu wiſſen/ demnach Wir zu Vnſerm ſonderbahren Mißfallen berichtet worden/ daß eine
Zeithero vielfaͤltige raͤuberſche Partheien und Ziegeuner/ denen deßfals vorhin ergangenen und
publicirten verſchiedenen Edictis zu wider/ in Vnſerm Churfuͤrſtenthumb und Landen herum vagiren,
und Vnſern Vnterthanen mit ihrem Rauben und Stelen groſſen Schaden zufuͤgen; So haben Wir/ aus
Landes-Vaͤterlicher Sorgfald/ der Nothdurfft ermeſſen/ die ausgegangene Edicta dahin zu renoviren,
daß die alſo genante Ziegeuner/ deren Weiber/ Kinder und gantzer Anhang/ hinfuͤhro und zu allen Zeiten in
Vnſern Landen nicht geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager berſtattet werden ſoll/ geſtalt
Wir dann ferner ſetzen und ordnen/ daß/ wenn hinfuͤhro jemand von Vnſern Vnterthanen/ abſonderlich
der gemeine Mann in den Staͤdten und auf dem Lande betroffen werden wird/ der einen Ziegeuner oder
Ziegeunerinn beherberget/ hauſet oder heget/ derſelbe jedesmal mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung ſo-
thaner Gelder/ keine Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefaͤngniß ohnausbleiblich beſtraffet werden ſoll; Be-
fehlen demnach allen und jeden Obrigkeiten in den Staͤdten und auf dem Lande/ auch allen und jeden Ge-
richts-Einhabern/ uͤber den Jnhalt dieſes Vnſern Edicts mit allem Ernſt zu halten/ widrigen fals aber
ſcharffen Einſehens gewaͤrtig zu ſeyn/ damit auch niemand mit der Vnwiſſenheit ſich entſchuldigen koͤnne/
ſoll’ dieſer vnſer ernſter Befehl und verordnung von den Cantzeln allenthalben oͤffentlich verleſen/ und ge-
woͤhnlicher Orten affigiret werden; Geben in Vnſer Reſidence Hannover am 28. Januarii 1697.

[Abbildung]
Ernſt Auguſts/Churfuͤrſt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0001"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">V</hi>on <hi rendition="#in">G</hi>ottes <hi rendition="#in">G</hi>naden <hi rendition="#in">W</hi>ir <hi rendition="#in">E</hi>rn&#x017F;t <hi rendition="#in">A</hi>ugu&#x017F;ts/<lb/><hi rendition="#in">H</hi>ertzog zu <hi rendition="#in">B</hi>raun&#x017F;chweig und <hi rendition="#in">L</hi>u&#x0364;neburg/ des <hi rendition="#in">H</hi>eil. <hi rendition="#in">K</hi>o&#x0364;m.<lb/><hi rendition="#in">R</hi>eichs <hi rendition="#in">C</hi>hurfu&#x0364;r&#x017F;t/ <hi rendition="#in">B</hi>i&#x017F;choff zu <hi rendition="#in">O</hi>ßnabru&#x0364;ck/ &#xA75B;c.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">F</hi>u&#x0364;gen hiemit zu wi&#x017F;&#x017F;en/ demnach <hi rendition="#fr">W</hi>ir zu <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;erm &#x017F;onderbahren <hi rendition="#fr">M</hi>ißfallen berichtet worden/ daß eine<lb/><hi rendition="#fr">Z</hi>eithero vielfa&#x0364;ltige ra&#x0364;uber&#x017F;che Partheien und Ziegeuner/ denen deßfals vorhin ergangenen und<lb/><hi rendition="#aq">publicir</hi>ten ver&#x017F;chiedenen <hi rendition="#aq">Edictis</hi> zu wider/ in <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;erm <hi rendition="#fr">C</hi>hurfu&#x0364;r&#x017F;tenthumb und <hi rendition="#fr">L</hi>anden herum <hi rendition="#aq">vagiren,</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;ern <hi rendition="#fr">V</hi>nterthanen mit ihrem <hi rendition="#fr">R</hi>auben und <hi rendition="#fr">S</hi>telen gro&#x017F;&#x017F;en Schaden zufu&#x0364;gen; <hi rendition="#fr">S</hi>o haben <hi rendition="#fr">W</hi>ir/ aus<lb/><hi rendition="#fr">L</hi>andes-<hi rendition="#fr">V</hi>a&#x0364;terlicher <hi rendition="#fr">S</hi>orgfald/ der <hi rendition="#fr">N</hi>othdurfft erme&#x017F;&#x017F;en/ die ausgegangene <hi rendition="#aq">Edicta</hi> dahin zu <hi rendition="#aq">renoviren,</hi><lb/>
daß die al&#x017F;o genante Ziegeuner/ deren <hi rendition="#fr">W</hi>eiber/ <hi rendition="#fr">K</hi>inder und gantzer <hi rendition="#fr">A</hi>nhang/ hinfu&#x0364;hro und zu allen Zeiten in<lb/><hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;ern <hi rendition="#fr">L</hi>anden nicht geduldet/ ihnen auch kein <hi rendition="#fr">D</hi>urchzug oder <hi rendition="#fr">N</hi>achtlager ber&#x017F;tattet werden &#x017F;oll/ ge&#x017F;talt<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>ir dann ferner &#x017F;etzen und ordnen/ daß/ wenn hinfu&#x0364;hro jemand von <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;ern <hi rendition="#fr">V</hi>nterthanen/ ab&#x017F;onderlich<lb/>
der gemeine <hi rendition="#fr">M</hi>ann in den <hi rendition="#fr">S</hi>ta&#x0364;dten und auf dem <hi rendition="#fr">L</hi>ande betroffen werden wird/ der einen <hi rendition="#fr">Z</hi>iegeuner oder<lb/>
Ziegeunerinn beherberget/ hau&#x017F;et oder heget/ der&#x017F;elbe jedesmal mit zehen <hi rendition="#fr">T</hi>haler/ oder/ da zu <hi rendition="#fr">E</hi>rlegung &#x017F;o-<lb/>
thaner <hi rendition="#fr">G</hi>elder/ keine <hi rendition="#fr">M</hi>ittel bey ihm verhanden/ mit <hi rendition="#fr">G</hi>efa&#x0364;ngniß ohnausbleiblich be&#x017F;traffet werden &#x017F;oll; <hi rendition="#fr">B</hi>e-<lb/>
fehlen demnach allen und jeden <hi rendition="#fr">O</hi>brigkeiten in den <hi rendition="#fr">S</hi>ta&#x0364;dten und auf dem <hi rendition="#fr">L</hi>ande/ auch allen und jeden <hi rendition="#fr">G</hi>e-<lb/>
richts-<hi rendition="#fr">E</hi>inhabern/ u&#x0364;ber den <hi rendition="#fr">J</hi>nhalt die&#x017F;es <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;ern <hi rendition="#aq">Edicts</hi> mit allem <hi rendition="#fr">E</hi>rn&#x017F;t zu halten/ widrigen fals aber<lb/>
&#x017F;charffen <hi rendition="#fr">E</hi>in&#x017F;ehens gewa&#x0364;rtig zu &#x017F;eyn/ damit auch niemand mit der <hi rendition="#fr">V</hi>nwi&#x017F;&#x017F;enheit &#x017F;ich ent&#x017F;chuldigen ko&#x0364;nne/<lb/>
&#x017F;oll&#x2019; die&#x017F;er <hi rendition="#k">v</hi>n&#x017F;er ern&#x017F;ter Befehl und <hi rendition="#k">v</hi>erordnung von den <hi rendition="#fr">C</hi>antzeln allenthalben o&#x0364;ffentlich verle&#x017F;en/ und ge-<lb/>
wo&#x0364;hnlicher <hi rendition="#fr">O</hi>rten <hi rendition="#aq">affigiret</hi> werden; <hi rendition="#fr">G</hi>eben in <hi rendition="#fr">V</hi>n&#x017F;er <hi rendition="#aq">Re&#x017F;idence</hi> <hi rendition="#fr">H</hi>annover am 28. <hi rendition="#aq">Januarii</hi> 1697.</p><lb/>
        <figure/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Ern&#x017F;t Augu&#x017F;ts/Churfu&#x0364;r&#x017F;t.</hi> </hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
    </body>
    <back/>
  </text>
</TEI>
[0001] Von Gottes Gnaden Wir Ernſt Auguſts/ Hertzog zu Braunſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Koͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Biſchoff zu Oßnabruͤck/ ꝛc. Fuͤgen hiemit zu wiſſen/ demnach Wir zu Vnſerm ſonderbahren Mißfallen berichtet worden/ daß eine Zeithero vielfaͤltige raͤuberſche Partheien und Ziegeuner/ denen deßfals vorhin ergangenen und publicirten verſchiedenen Edictis zu wider/ in Vnſerm Churfuͤrſtenthumb und Landen herum vagiren, und Vnſern Vnterthanen mit ihrem Rauben und Stelen groſſen Schaden zufuͤgen; So haben Wir/ aus Landes-Vaͤterlicher Sorgfald/ der Nothdurfft ermeſſen/ die ausgegangene Edicta dahin zu renoviren, daß die alſo genante Ziegeuner/ deren Weiber/ Kinder und gantzer Anhang/ hinfuͤhro und zu allen Zeiten in Vnſern Landen nicht geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager berſtattet werden ſoll/ geſtalt Wir dann ferner ſetzen und ordnen/ daß/ wenn hinfuͤhro jemand von Vnſern Vnterthanen/ abſonderlich der gemeine Mann in den Staͤdten und auf dem Lande betroffen werden wird/ der einen Ziegeuner oder Ziegeunerinn beherberget/ hauſet oder heget/ derſelbe jedesmal mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung ſo- thaner Gelder/ keine Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefaͤngniß ohnausbleiblich beſtraffet werden ſoll; Be- fehlen demnach allen und jeden Obrigkeiten in den Staͤdten und auf dem Lande/ auch allen und jeden Ge- richts-Einhabern/ uͤber den Jnhalt dieſes Vnſern Edicts mit allem Ernſt zu halten/ widrigen fals aber ſcharffen Einſehens gewaͤrtig zu ſeyn/ damit auch niemand mit der Vnwiſſenheit ſich entſchuldigen koͤnne/ ſoll’ dieſer vnſer ernſter Befehl und verordnung von den Cantzeln allenthalben oͤffentlich verleſen/ und ge- woͤhnlicher Orten affigiret werden; Geben in Vnſer Reſidence Hannover am 28. Januarii 1697. [Abbildung] Ernſt Auguſts/Churfuͤrſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1697/1
Zitationshilfe: Ernst August <I.> <Hannover, Kurfürst>: Von Gottes Gnaden Wir Ernst Augusts/ Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg. [Hannover], 1697, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/august_ziegeuner_1697/1>, abgerufen am 21.11.2024.