Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.sie scheint, da sie ebenfalls das Beispiel der pforzheimer Dutzbetterin 3. Die bei Hain unter Nr. 3017 angeführte Ausgabe: 1) Sogar die Luther'sche Ausgabe von 1529 hat denselben Holzschnitt.
S. unter Nr. 8. ſie ſcheint, da ſie ebenfalls das Beiſpiel der pforzheimer Dutzbetterin 3. Die bei Hain unter Nr. 3017 angeführte Ausgabe: 1) Sogar die Luther’ſche Ausgabe von 1529 hat denſelben Holzſchnitt.
S. unter Nr. 8. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="144"/> ſie ſcheint, da ſie ebenfalls das Beiſpiel der pforzheimer Dutzbetterin<lb/> von 1509 enthält, ein ſpäterer Abdruck der älteſten baſeler Ausgabe<lb/> und vielleicht auch von Luther, der ebenfalls das Motto „Nichts on<lb/> vrſach“ am Schluſſe ſeiner Ausgabe hat abdrucken laſſen, benutzt<lb/> worden zu ſein. Jm „Vocabular“ ſind unter Lit. H. vierzehn Vo-<lb/> cabeln durcheinander eingeſchoben, welche unter Lit. G. gehören.<lb/> Sie befindet ſich in der königlichen Bibliothek zu Berlin.</p><lb/> <p>3. Die bei Hain unter Nr. 3017 angeführte Ausgabe:<lb/> „<hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Liber vagatorum</hi>.</hi> <hi rendition="#g">Der Betlerorden</hi>. <hi rendition="#aq">Infra icon mendi-<lb/> cantis.</hi> Jn <hi rendition="#aq">fine</hi> Got Sey Lob. <hi rendition="#aq">s. l. a. et typ. n. 4. 12 ff.</hi>“<lb/> Panzer beſchreibt in den Zuſätzen, S. 26, Nr. 104 fg., die mir<lb/> nicht zu Geſicht gekommene Ausgabe ſo: „<hi rendition="#aq">Liber Vagatorum.</hi> Der<lb/> Betler orden. Am Ende: Got Sey Lob. Jn Quart. Unter<lb/> dieſem ſchwarz gedruckten Titel ſteht der nämliche Holzſchnitt wie<lb/> auf dem Titel der Oeglin’ſcheu (Augsburger) Ausgabe. Auf der<lb/> Rückſeite eine kurze Vorrede und Anzeige des Jnhalts. Jſt 12<lb/> Blätter ſtark.“ Es iſt auffallend, daß der Holzſchnitt dieſer<lb/> Ausgabe, nicht nur mit dem Oeglin’ſchen, ſondern auch mit dem<lb/> des verſificirten <hi rendition="#aq">Liber Vagatorum</hi> des Pamphilus Gengenbach<lb/> gleich iſt. <note place="foot" n="1)">Sogar die Luther’ſche Ausgabe von 1529 hat denſelben Holzſchnitt.<lb/> S. unter Nr. 8.</note> Alle drei Holzſchnitte ſtellen in der Mitte einen<lb/> Bettler dar, deſſen linker Fuß auf eine Krücke gebunden iſt. Vor<lb/> ihm geht ein Knabe mit weggebundenem rechten Arm und hinter<lb/> ihm ein Weib, das mit der linken Hand ein Bündel auf dem<lb/> Kopfe hält. — Das Motto „Got Sey Lob“ findet ſich in nieder-<lb/> deutſcher Mundart „Gode ſy loff“ unter den Drucken des ro-<lb/> ſtocker Buchdruckers Ludwig Diez, und namentlich, wie ich aus<lb/> eigener Anſchauung geſehen habe, unter einer alten in Quart<lb/> gedruckten, höchſt ſelten gewordenen und nur in dem einzigen<lb/> Exemplar auf der lübecker Stadtbibliothek vorhandenen Ausgabe<lb/> des Lübeckiſchen Rechtes von 1509 die auch bei Panzer, a. a. O.,<lb/> S. 311, Nr. 649, angeführt iſt: „Das Lübeckiſche Recht. Am Ende:<lb/> Gode ſy loff. Duſent vyff hundert vnde neghen.“ Auch in des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0160]
ſie ſcheint, da ſie ebenfalls das Beiſpiel der pforzheimer Dutzbetterin
von 1509 enthält, ein ſpäterer Abdruck der älteſten baſeler Ausgabe
und vielleicht auch von Luther, der ebenfalls das Motto „Nichts on
vrſach“ am Schluſſe ſeiner Ausgabe hat abdrucken laſſen, benutzt
worden zu ſein. Jm „Vocabular“ ſind unter Lit. H. vierzehn Vo-
cabeln durcheinander eingeſchoben, welche unter Lit. G. gehören.
Sie befindet ſich in der königlichen Bibliothek zu Berlin.
3. Die bei Hain unter Nr. 3017 angeführte Ausgabe:
„Liber vagatorum. Der Betlerorden. Infra icon mendi-
cantis. Jn fine Got Sey Lob. s. l. a. et typ. n. 4. 12 ff.“
Panzer beſchreibt in den Zuſätzen, S. 26, Nr. 104 fg., die mir
nicht zu Geſicht gekommene Ausgabe ſo: „Liber Vagatorum. Der
Betler orden. Am Ende: Got Sey Lob. Jn Quart. Unter
dieſem ſchwarz gedruckten Titel ſteht der nämliche Holzſchnitt wie
auf dem Titel der Oeglin’ſcheu (Augsburger) Ausgabe. Auf der
Rückſeite eine kurze Vorrede und Anzeige des Jnhalts. Jſt 12
Blätter ſtark.“ Es iſt auffallend, daß der Holzſchnitt dieſer
Ausgabe, nicht nur mit dem Oeglin’ſchen, ſondern auch mit dem
des verſificirten Liber Vagatorum des Pamphilus Gengenbach
gleich iſt. 1) Alle drei Holzſchnitte ſtellen in der Mitte einen
Bettler dar, deſſen linker Fuß auf eine Krücke gebunden iſt. Vor
ihm geht ein Knabe mit weggebundenem rechten Arm und hinter
ihm ein Weib, das mit der linken Hand ein Bündel auf dem
Kopfe hält. — Das Motto „Got Sey Lob“ findet ſich in nieder-
deutſcher Mundart „Gode ſy loff“ unter den Drucken des ro-
ſtocker Buchdruckers Ludwig Diez, und namentlich, wie ich aus
eigener Anſchauung geſehen habe, unter einer alten in Quart
gedruckten, höchſt ſelten gewordenen und nur in dem einzigen
Exemplar auf der lübecker Stadtbibliothek vorhandenen Ausgabe
des Lübeckiſchen Rechtes von 1509 die auch bei Panzer, a. a. O.,
S. 311, Nr. 649, angeführt iſt: „Das Lübeckiſche Recht. Am Ende:
Gode ſy loff. Duſent vyff hundert vnde neghen.“ Auch in des
1) Sogar die Luther’ſche Ausgabe von 1529 hat denſelben Holzſchnitt.
S. unter Nr. 8.
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