ein Erlatin hat die nit voppen vnd Ferben geet, eundem er- schlagen sie mit eim schuch. Es sind auch etlich Vopperin mit namen frawen die thun sich auß wie das jnen we an den Bru- sten sej vnd nemen ein miltz vnd schelen das an einer seiten vnd legen das vber die Brust, vnd keren das geschelt end herauß, vnd bestreichen das mit blut das man wenen sol es sej die Brust, die heissen Vopperin.
Von den Dallingern
Das .xiiij. Capitel ist von den Dallingern, Das sind die vor den Kirchen steen vnd sind Hencker gewesen, vnd haben ein jar oder .ij. darvon gelassen, schlagen sich selbs mit Ruten, vnd wollen bussen, vnd gots fert vmb jr sund thun, vnd erbetlen etwan vil guts, wan sie das ein weil getreiben vnd die leut also betriegen so werden sie wider Hencker wie vor, gib jnen ob du wilt, es sein Buben die solchs thun
Von Dutzbetterin
Das .xv. Capitel von dutzbetterin das sein betlerin die sich jm land vmb vnd vmb fur die Kirchen legen, vnd preiten ein leilach vber sich vnd setzen wachs vnd eier fur sich als ob sie kint- beterin wern, vnd sprechen jnen sei in .xiiij. tagen ein kint tod, wie wol jr etliche jn .x. oder .xx. jaren nie keins hat gemacht. Vnd die heissen dutzbetterin Disen ist nit zu geben, vrsag, Es lag ein mal ein man zu Stroßburg vnter eim leilach vor dem Munster, vnd ward außgeben es were ein Kindtbetterin, der ward von der Statwegen auf gehebt vnd gefangen, vnd jn das halseisen gestelt, darnach ward jm das Landt verbotten Es sind auch etlich Weiber die nemen sich an wie das sie seltzam figur getragen vnd an die welt geboren haben, Als kurtzlich in dem Tausent funfhundert vnd in dem neunden jare gen Pfortzheim ein fraw kam dieselbig sagt wie das sie jn einer kurtz het an die welt geboren ein kindt vnd ein lebendige Kroten dieselben Kroten het sie getragen zu vnser lieben frawen zum Einsideln, doselbst were sie noch lebendig, der must man alle tag ein pfund fleisch haben, die hielt man zun Einsidlen fur ein wunder. Vnd betlet also wie sie jetz vff dem weg were gein Ach zu vnser lieben fra-
ein Erlatin hat die nit voppen vnd Ferben geet, eundem er- ſchlagen ſie mit eim ſchuch. Es ſind auch etlich Vopperin mit namen frawen die thun ſich auß wie das jnen we an den Bru- ſten ſej vnd nemen ein miltz vnd ſchelen das an einer ſeiten vnd legen das vber die Bruſt, vnd keren das geſchelt end herauß, vnd beſtreichen das mit blut das man wenen ſol es ſej die Bruſt, die heiſſen Vopperin.
Von den Dallingern
Das .xiiij. Capitel iſt von den Dallingern, Das ſind die vor den Kirchen ſteen vnd ſind Hencker geweſen, vnd haben ein jar oder .ij. darvon gelaſſen, ſchlagen ſich ſelbs mit Ruten, vnd wollen buſſen, vnd gots fert vmb jr ſund thun, vnd erbetlen etwan vil guts, wan ſie das ein weil getreiben vnd die leut alſo betriegen ſo werden ſie wider Hencker wie vor, gib jnen ob du wilt, es ſein Buben die ſolchs thun
Von Dutzbetterin
Das .xv. Capitel von dutzbetterin das ſein betlerin die ſich jm land vmb vnd vmb fur die Kirchen legen, vnd preiten ein leilach vber ſich vnd ſetzen wachs vnd eier fur ſich als ob ſie kint- beterin wern, vnd ſprechen jnen ſei in .xiiij. tagen ein kint tod, wie wol jr etliche jn .x. oder .xx. jaren nie keins hat gemacht. Vnd die heiſſen dutzbetterin Diſen iſt nit zu geben, vrſag, Es lag ein mal ein man zu Stroßburg vnter eim leilach vor dem Munſter, vnd ward außgeben es were ein Kindtbetterin, der ward von der Statwegen auf gehebt vnd gefangen, vnd jn das halseiſen geſtelt, darnach ward jm das Landt verbotten Es ſind auch etlich Weiber die nemen ſich an wie das ſie ſeltzam figur getragen vnd an die welt geboren haben, Als kurtzlich in dem Tauſent funfhundert vnd in dem neunden jare gen Pfortzheim ein fraw kam dieſelbig ſagt wie das ſie jn einer kurtz het an die welt geboren ein kindt vnd ein lebendige Kroten dieſelben Kroten het ſie getragen zu vnſer lieben frawen zum Einſideln, doſelbſt were ſie noch lebendig, der muſt man alle tag ein pfund fleiſch haben, die hielt man zun Einſidlen fur ein wunder. Vnd betlet alſo wie ſie jetz vff dem weg were gein Ach zu vnſer lieben fra-
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[175/0191]
ein Erlatin hat die nit voppen vnd Ferben geet, eundem er-
ſchlagen ſie mit eim ſchuch. Es ſind auch etlich Vopperin mit
namen frawen die thun ſich auß wie das jnen we an den Bru-
ſten ſej vnd nemen ein miltz vnd ſchelen das an einer ſeiten vnd
legen das vber die Bruſt, vnd keren das geſchelt end herauß,
vnd beſtreichen das mit blut das man wenen ſol es ſej die Bruſt,
die heiſſen Vopperin.
Von den Dallingern
Das .xiiij. Capitel iſt von den Dallingern, Das ſind die
vor den Kirchen ſteen vnd ſind Hencker geweſen, vnd haben ein
jar oder .ij. darvon gelaſſen, ſchlagen ſich ſelbs mit Ruten, vnd
wollen buſſen, vnd gots fert vmb jr ſund thun, vnd erbetlen
etwan vil guts, wan ſie das ein weil getreiben vnd die leut alſo
betriegen ſo werden ſie wider Hencker wie vor, gib jnen ob du
wilt, es ſein Buben die ſolchs thun
Von Dutzbetterin
Das .xv. Capitel von dutzbetterin das ſein betlerin die ſich
jm land vmb vnd vmb fur die Kirchen legen, vnd preiten ein
leilach vber ſich vnd ſetzen wachs vnd eier fur ſich als ob ſie kint-
beterin wern, vnd ſprechen jnen ſei in .xiiij. tagen ein kint tod,
wie wol jr etliche jn .x. oder .xx. jaren nie keins hat gemacht.
Vnd die heiſſen dutzbetterin Diſen iſt nit zu geben, vrſag, Es
lag ein mal ein man zu Stroßburg vnter eim leilach vor dem
Munſter, vnd ward außgeben es were ein Kindtbetterin, der
ward von der Statwegen auf gehebt vnd gefangen, vnd jn das
halseiſen geſtelt, darnach ward jm das Landt verbotten Es ſind
auch etlich Weiber die nemen ſich an wie das ſie ſeltzam figur
getragen vnd an die welt geboren haben, Als kurtzlich in dem
Tauſent funfhundert vnd in dem neunden jare gen Pfortzheim
ein fraw kam dieſelbig ſagt wie das ſie jn einer kurtz het an die
welt geboren ein kindt vnd ein lebendige Kroten dieſelben Kroten
het ſie getragen zu vnſer lieben frawen zum Einſideln, doſelbſt
were ſie noch lebendig, der muſt man alle tag ein pfund fleiſch
haben, die hielt man zun Einſidlen fur ein wunder. Vnd betlet
alſo wie ſie jetz vff dem weg were gein Ach zu vnſer lieben fra-
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/191>, abgerufen am 16.02.2025.
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