der Zuhaltung erfordert den beim Makkenen überhaupt wichtigen Handgriff, daß man den mit der rechten Hand gefaßten und in das Schlüsselloch eingebrachten Echeder in das erste Gelenk des hart an das Schlüsselloch gedrückten Zeigefingers der linken Hand legt und mit diesem Zeigefinger den Echeder fest in die Höhe gegen den obern Theil des Schlüssellochs drückt, wodurch der Echeder eine feste Lage und seine Bewegung große Sicherheit ge- winnt, auch die einmal gehobene Zuhaltung stehen bleibt, sodaß die rechte Hand frei wird, und mit dem Abstecher oder schmalem Stammeisen frei operiren und den Schließriegel zurückschieben kann. Dieser äußerst sichere Handgriff läßt sich schon durch ge- ringe Uebung erwerben, und macht auch die Echeder mit hohlem Rohr (deutsche Echeder) immer entbehrlicher und seltener, da die Dorne mit leichter Mühe mittels einer spitzen und inwendig plat- ten Drahtzange weggebogen werden können, wenn nicht der Eche- der schon allein den Dorn beim Einbringen umgeht, wegbiegt oder wegbricht. Hat das Schloß keine besondere Zuhaltung, son- dern, wie meistens bei kleinern und namentlich Fabrikschlössern der Fall ist, eine einfache Feder über dem Riegel, so schließt schon der Echeder allein das Schloß mit vollkommener Leichtigkeit auf, und es bedarf des Abstechens und einer andern Operation nicht wei- ter. Der Echeder hat auch noch den Vortheil, daß mit ihm be- sonders leicht der Riegel auf halben Schluß gestellt, d. h. nur so weit zurückgeschoben werden kann, daß das Schloß zwar ge- öffnet wird, die Zuhaltung aber nicht in den zweiten Riegelein- schnitt fällt, indem der Riegel nicht völlig bis zum Einfallen des Zuhaltungshakens zurückgeschoben wird. Somit kann nach voll- endetem Diebstahl die Hauptaufgabe des Makkeners, das Wieder- zuschließen des Schlosses durch einfaches Vorschieben des Riegels leicht bewirkt und die Entdeckung des Diebstahls sehr hingehalten und erschwert werden.
Kann der Echeder nicht selbst zum Heben der Zuhaltung oder zum Schieben des Riegels verwandt werden, so bleibt er doch immer die beste Sonde eines Schlosses, mittels welcher man sich durch das bloße Gefühl ziemlich genau von der innern Construc-
der Zuhaltung erfordert den beim Makkenen überhaupt wichtigen Handgriff, daß man den mit der rechten Hand gefaßten und in das Schlüſſelloch eingebrachten Echeder in das erſte Gelenk des hart an das Schlüſſelloch gedrückten Zeigefingers der linken Hand legt und mit dieſem Zeigefinger den Echeder feſt in die Höhe gegen den obern Theil des Schlüſſellochs drückt, wodurch der Echeder eine feſte Lage und ſeine Bewegung große Sicherheit ge- winnt, auch die einmal gehobene Zuhaltung ſtehen bleibt, ſodaß die rechte Hand frei wird, und mit dem Abſtecher oder ſchmalem Stammeiſen frei operiren und den Schließriegel zurückſchieben kann. Dieſer äußerſt ſichere Handgriff läßt ſich ſchon durch ge- ringe Uebung erwerben, und macht auch die Echeder mit hohlem Rohr (deutſche Echeder) immer entbehrlicher und ſeltener, da die Dorne mit leichter Mühe mittels einer ſpitzen und inwendig plat- ten Drahtzange weggebogen werden können, wenn nicht der Eche- der ſchon allein den Dorn beim Einbringen umgeht, wegbiegt oder wegbricht. Hat das Schloß keine beſondere Zuhaltung, ſon- dern, wie meiſtens bei kleinern und namentlich Fabrikſchlöſſern der Fall iſt, eine einfache Feder über dem Riegel, ſo ſchließt ſchon der Echeder allein das Schloß mit vollkommener Leichtigkeit auf, und es bedarf des Abſtechens und einer andern Operation nicht wei- ter. Der Echeder hat auch noch den Vortheil, daß mit ihm be- ſonders leicht der Riegel auf halben Schluß geſtellt, d. h. nur ſo weit zurückgeſchoben werden kann, daß das Schloß zwar ge- öffnet wird, die Zuhaltung aber nicht in den zweiten Riegelein- ſchnitt fällt, indem der Riegel nicht völlig bis zum Einfallen des Zuhaltungshakens zurückgeſchoben wird. Somit kann nach voll- endetem Diebſtahl die Hauptaufgabe des Makkeners, das Wieder- zuſchließen des Schloſſes durch einfaches Vorſchieben des Riegels leicht bewirkt und die Entdeckung des Diebſtahls ſehr hingehalten und erſchwert werden.
Kann der Echeder nicht ſelbſt zum Heben der Zuhaltung oder zum Schieben des Riegels verwandt werden, ſo bleibt er doch immer die beſte Sonde eines Schloſſes, mittels welcher man ſich durch das bloße Gefühl ziemlich genau von der innern Conſtruc-
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der Zuhaltung erfordert den beim Makkenen überhaupt wichtigen
Handgriff, daß man den mit der rechten Hand gefaßten und in
das Schlüſſelloch eingebrachten Echeder in das erſte Gelenk des
hart an das Schlüſſelloch gedrückten Zeigefingers der linken Hand
legt und mit dieſem Zeigefinger den Echeder feſt in die Höhe
gegen den obern Theil des Schlüſſellochs drückt, wodurch der
Echeder eine feſte Lage und ſeine Bewegung große Sicherheit ge-
winnt, auch die einmal gehobene Zuhaltung ſtehen bleibt, ſodaß
die rechte Hand frei wird, und mit dem Abſtecher oder ſchmalem
Stammeiſen frei operiren und den Schließriegel zurückſchieben
kann. Dieſer äußerſt ſichere Handgriff läßt ſich ſchon durch ge-
ringe Uebung erwerben, und macht auch die Echeder mit hohlem
Rohr (deutſche Echeder) immer entbehrlicher und ſeltener, da die
Dorne mit leichter Mühe mittels einer ſpitzen und inwendig plat-
ten Drahtzange weggebogen werden können, wenn nicht der Eche-
der ſchon allein den Dorn beim Einbringen umgeht, wegbiegt
oder wegbricht. Hat das Schloß keine beſondere Zuhaltung, ſon-
dern, wie meiſtens bei kleinern und namentlich Fabrikſchlöſſern der
Fall iſt, eine einfache Feder über dem Riegel, ſo ſchließt ſchon der
Echeder allein das Schloß mit vollkommener Leichtigkeit auf, und
es bedarf des Abſtechens und einer andern Operation nicht wei-
ter. Der Echeder hat auch noch den Vortheil, daß mit ihm be-
ſonders leicht der Riegel auf halben Schluß geſtellt, d. h. nur
ſo weit zurückgeſchoben werden kann, daß das Schloß zwar ge-
öffnet wird, die Zuhaltung aber nicht in den zweiten Riegelein-
ſchnitt fällt, indem der Riegel nicht völlig bis zum Einfallen des
Zuhaltungshakens zurückgeſchoben wird. Somit kann nach voll-
endetem Diebſtahl die Hauptaufgabe des Makkeners, das Wieder-
zuſchließen des Schloſſes durch einfaches Vorſchieben des Riegels
leicht bewirkt und die Entdeckung des Diebſtahls ſehr hingehalten
und erſchwert werden.
Kann der Echeder nicht ſelbſt zum Heben der Zuhaltung oder
zum Schieben des Riegels verwandt werden, ſo bleibt er doch
immer die beſte Sonde eines Schloſſes, mittels welcher man ſich
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/179>, abgerufen am 21.11.2024.
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