Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.Gaunerkoryphäen, während auch in der Gaunersprache [fremdsprachliches Material] in allen Je ärger der Wirrwarr dieser ausgearteten, bis zur verwegen- 1) Ueber diese Erklärung der Buchstaben vgl. [fremdsprachliches Material] von S. E. Blogg (Hannover 1831), S. 8 fg., und Gesenius, "Lehrgebäude", S. 8. 2) "Erklärung des Baues der berühmtesten und merkwürdigsten ältern und
neuern Sprachen Europas, Asiens, Afrikas, Amerikas und der Südsee-Jnseln" (Berlin 1853). Zweite Abtheilung: "Analysis Verbi oder Erklärung des Baues älterer und neuerer Sprachen aller Erdtheile." Dritte Abtheilung: "Die ältesten Bewohner Aegyptens, von denen die Geschichte uns Nachricht gibt, deren Sprache und Hauptgottheiten; nebst der Analysis und Erklärung vierzig der wichtigsten altägyptischen Wörter; namentlich der Wörter Aegypten, Nil, Pharao, Laby- rinth (Pyramide), Thuoti, Obelisk, Osiris, Jfis, Serapis u. s. w. und einiger Hieroglyphen." Gaunerkoryphäen, während auch in der Gaunerſprache [fremdsprachliches Material] in allen Je ärger der Wirrwarr dieſer ausgearteten, bis zur verwegen- 1) Ueber dieſe Erklärung der Buchſtaben vgl. [fremdsprachliches Material] von S. E. Blogg (Hannover 1831), S. 8 fg., und Geſenius, „Lehrgebäude“, S. 8. 2) „Erklärung des Baues der berühmteſten und merkwürdigſten ältern und
neuern Sprachen Europas, Aſiens, Afrikas, Amerikas und der Südſee-Jnſeln“ (Berlin 1853). Zweite Abtheilung: „Analysis Verbi oder Erklärung des Baues älterer und neuerer Sprachen aller Erdtheile.“ Dritte Abtheilung: „Die älteſten Bewohner Aegyptens, von denen die Geſchichte uns Nachricht gibt, deren Sprache und Hauptgottheiten; nebſt der Analyſis und Erklärung vierzig der wichtigſten altägyptiſchen Wörter; namentlich der Wörter Aegypten, Nil, Pharao, Laby- rinth (Pyramide), Thuoti, Obelisk, Oſiris, Jfis, Serapis u. ſ. w. und einiger Hieroglyphen.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0368" n="334"/> Gaunerkoryphäen, während auch in der Gaunerſprache <gap reason="fm"/> in allen<lb/> andern Bedeutungen phonetiſch quieſcirt.</p><lb/> <p>Je ärger der Wirrwarr dieſer ausgearteten, bis zur verwegen-<lb/> ſten Willkür misbrauchten Abbreviaturen ins Auge und Ohr fällt,<lb/> deſto ſtärker fühlt man, um eine ruhige und klare Anſchauung zu<lb/> gewinnen, ſich getrieben, auf die alten hebräiſchen Uranfänge der<lb/> Abbreviaturen zurückzuflüchten, welche in ſo roher und verwilderter<lb/> Willkür ausgebeutet und entſtellt worden ſind. Aber auch die ein-<lb/> fache, ungetrübte Auffaſſung der einzelnen Buchſtaben als Bilder <note place="foot" n="1)">Ueber dieſe Erklärung der Buchſtaben vgl. <gap reason="fm"/> von S. E.<lb/> Blogg (Hannover 1831), S. 8 fg., und Geſenius, „Lehrgebäude“, S. 8.</note><lb/> ſinnlich wahrnehmbarer Gegenſtände, bei deren Anſchauung die<lb/> logiſche Bedeutung nur wie eine Erinnerung an den Gegenſtand<lb/> erſcheint, vermag in dieſer einen, wenn auch uralten Sprache nicht<lb/> zu genügen, wenn man nicht die Sprache ſelbſt nur als einen<lb/> einzelnen abgeleiteten Typus oder Modus jener Urſprache betrach-<lb/> tet, auf welche man bei der Zuſammenſtellung ſprachlicher Con-<lb/> gruenzen immer wieder zurückkommen muß. So vermag man denn<lb/> nicht mehr ſelbſt die allerälteſten hebräiſchen Abbreviaturen für<lb/> eine abſolute uranfängliche Eigenthümlichkeit zu halten, wenn man<lb/> in der Durchmuſterung der älteſten Sprachen des Oſtens den Blick<lb/> auf die alten ägyptiſchen Hieroglyphen und auf das Altkoptiſche<lb/> fallen läßt. Die altägyptiſchen Götternamen gehören zu den älte-<lb/> ſten Wort- und Satzbildungen. Jſt es, wie Bock <note place="foot" n="2)">„Erklärung des Baues der berühmteſten und merkwürdigſten ältern und<lb/> neuern Sprachen Europas, Aſiens, Afrikas, Amerikas und der Südſee-Jnſeln“<lb/> (Berlin 1853). Zweite Abtheilung: „<hi rendition="#aq">Analysis Verbi</hi> oder Erklärung des Baues<lb/> älterer und neuerer Sprachen aller Erdtheile.“ Dritte Abtheilung: „Die älteſten<lb/> Bewohner Aegyptens, von denen die Geſchichte uns Nachricht gibt, deren Sprache<lb/> und Hauptgottheiten; nebſt der Analyſis und Erklärung vierzig der wichtigſten<lb/> altägyptiſchen Wörter; namentlich der Wörter Aegypten, Nil, Pharao, Laby-<lb/> rinth (Pyramide), Thuoti, Obelisk, Oſiris, Jfis, Serapis u. ſ. w. und einiger<lb/> Hieroglyphen.“</note> behauptet<lb/> und überzeugend nachweiſt, unleugbar, daß das Altägyptiſche, wel-<lb/> ches durchaus nicht zum ſemitiſchen Sprachſtamm gehört, durch<lb/> Semiten zum Koptiſchen umgeformt worden iſt, wie Jahrtauſende<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [334/0368]
Gaunerkoryphäen, während auch in der Gaunerſprache _ in allen
andern Bedeutungen phonetiſch quieſcirt.
Je ärger der Wirrwarr dieſer ausgearteten, bis zur verwegen-
ſten Willkür misbrauchten Abbreviaturen ins Auge und Ohr fällt,
deſto ſtärker fühlt man, um eine ruhige und klare Anſchauung zu
gewinnen, ſich getrieben, auf die alten hebräiſchen Uranfänge der
Abbreviaturen zurückzuflüchten, welche in ſo roher und verwilderter
Willkür ausgebeutet und entſtellt worden ſind. Aber auch die ein-
fache, ungetrübte Auffaſſung der einzelnen Buchſtaben als Bilder 1)
ſinnlich wahrnehmbarer Gegenſtände, bei deren Anſchauung die
logiſche Bedeutung nur wie eine Erinnerung an den Gegenſtand
erſcheint, vermag in dieſer einen, wenn auch uralten Sprache nicht
zu genügen, wenn man nicht die Sprache ſelbſt nur als einen
einzelnen abgeleiteten Typus oder Modus jener Urſprache betrach-
tet, auf welche man bei der Zuſammenſtellung ſprachlicher Con-
gruenzen immer wieder zurückkommen muß. So vermag man denn
nicht mehr ſelbſt die allerälteſten hebräiſchen Abbreviaturen für
eine abſolute uranfängliche Eigenthümlichkeit zu halten, wenn man
in der Durchmuſterung der älteſten Sprachen des Oſtens den Blick
auf die alten ägyptiſchen Hieroglyphen und auf das Altkoptiſche
fallen läßt. Die altägyptiſchen Götternamen gehören zu den älte-
ſten Wort- und Satzbildungen. Jſt es, wie Bock 2) behauptet
und überzeugend nachweiſt, unleugbar, daß das Altägyptiſche, wel-
ches durchaus nicht zum ſemitiſchen Sprachſtamm gehört, durch
Semiten zum Koptiſchen umgeformt worden iſt, wie Jahrtauſende
1) Ueber dieſe Erklärung der Buchſtaben vgl. _ von S. E.
Blogg (Hannover 1831), S. 8 fg., und Geſenius, „Lehrgebäude“, S. 8.
2) „Erklärung des Baues der berühmteſten und merkwürdigſten ältern und
neuern Sprachen Europas, Aſiens, Afrikas, Amerikas und der Südſee-Jnſeln“
(Berlin 1853). Zweite Abtheilung: „Analysis Verbi oder Erklärung des Baues
älterer und neuerer Sprachen aller Erdtheile.“ Dritte Abtheilung: „Die älteſten
Bewohner Aegyptens, von denen die Geſchichte uns Nachricht gibt, deren Sprache
und Hauptgottheiten; nebſt der Analyſis und Erklärung vierzig der wichtigſten
altägyptiſchen Wörter; namentlich der Wörter Aegypten, Nil, Pharao, Laby-
rinth (Pyramide), Thuoti, Obelisk, Oſiris, Jfis, Serapis u. ſ. w. und einiger
Hieroglyphen.“
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