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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Das zweyte Hauptstück, vierte Abtheilung.
Tab. V.
§. 21.

Der Doppelschlag allein kommt auch nach einer
Note
oder Vorschlag vor, und zwar erstlich, wenn solche et-
was lang sind Fig. LXI. (a); zweytens, bey einer Bindung (b),
und drittens, wenn Punckte nachfolgen, (c).

§. 22.

Jm ersten Falle geschiehet dieses bey allerley Bewe-
gung, nur nicht wohl vor einer fallenden Secunde. Wenn man
zuweilen bey einer Cadentz keinen Triller anbringen will, so macht
man nach dem Vorschlage von unten, welcher in die Schluß-Note
hinein gehet, einen Doppelschlag (*); es darf aber alsdenn über
der letzten Note kein Mordent gemacht werden. Die Eintheilung
des Doppelschlags ist bey allen Exempeln unter (a) dieselbe, wel-
che zuletzt abgebildet ist.

§. 23.

Jm zweyten Falle entstehet nach der bindenden Note
ein Punckt und die letzte Note des Doppelschlags macht mit der
gebundenen eine Note aus; ist die Zeit-Maaß aber hurtig, so fällt
der Punckt weg; beyde Eintheilungen sind bey (b) deutlich an-
gezeigt. Dieses Exempel kommt oft vor Cadentzen vor.

§. 24.

Jm dritten Falle entstehen zwey Punckte, zwischen
welchen der Doppelschlag gemacht wird (c). Die Eintheilung
finden wir bey (2) in Noten ausgeschrieben und ist allezeit die-
selbe. Dieser Fall kommt oft vor, wenn das Tempo so langsam
ist, daß diese Art von Noten zu langweilig werden will, inglei-
chen bey Einschnitten (1), und vor den Cadentzen, wenn nach
einer puncktirten Note in demselben Tone ein Triller darauf fol-
get (2). Bey heruntergehenden puncktirten Noten von keiner be-
sondern Länge, kommt diese Art den Doppelschlag anzubringen
nicht vor. Das Exempel (3), wenn es soll durch diese Manier
ausgefüllet werden, stellet einen eigentlichen Sitz des Doppelschlags
vor, weil ein Triller statt dessen, so wohl über der ersten Note,
als auch nach ihr, allezeit falsch ist. Wir sehen aus der Abbil-

dung
Das zweyte Hauptſtuͤck, vierte Abtheilung.
Tab. V.
§. 21.

Der Doppelſchlag allein kommt auch nach einer
Note
oder Vorſchlag vor, und zwar erſtlich, wenn ſolche et-
was lang ſind Fig. LXI. (a); zweytens, bey einer Bindung (b),
und drittens, wenn Punckte nachfolgen, (c).

§. 22.

Jm erſten Falle geſchiehet dieſes bey allerley Bewe-
gung, nur nicht wohl vor einer fallenden Secunde. Wenn man
zuweilen bey einer Cadentz keinen Triller anbringen will, ſo macht
man nach dem Vorſchlage von unten, welcher in die Schluß-Note
hinein gehet, einen Doppelſchlag (*); es darf aber alsdenn uͤber
der letzten Note kein Mordent gemacht werden. Die Eintheilung
des Doppelſchlags iſt bey allen Exempeln unter (a) dieſelbe, wel-
che zuletzt abgebildet iſt.

§. 23.

Jm zweyten Falle entſtehet nach der bindenden Note
ein Punckt und die letzte Note des Doppelſchlags macht mit der
gebundenen eine Note aus; iſt die Zeit-Maaß aber hurtig, ſo faͤllt
der Punckt weg; beyde Eintheilungen ſind bey (b) deutlich an-
gezeigt. Dieſes Exempel kommt oft vor Cadentzen vor.

§. 24.

Jm dritten Falle entſtehen zwey Punckte, zwiſchen
welchen der Doppelſchlag gemacht wird (c). Die Eintheilung
finden wir bey (2) in Noten ausgeſchrieben und iſt allezeit die-
ſelbe. Dieſer Fall kommt oft vor, wenn das Tempo ſo langſam
iſt, daß dieſe Art von Noten zu langweilig werden will, inglei-
chen bey Einſchnitten (1), und vor den Cadentzen, wenn nach
einer puncktirten Note in demſelben Tone ein Triller darauf fol-
get (2). Bey heruntergehenden puncktirten Noten von keiner be-
ſondern Laͤnge, kommt dieſe Art den Doppelſchlag anzubringen
nicht vor. Das Exempel (3), wenn es ſoll durch dieſe Manier
ausgefuͤllet werden, ſtellet einen eigentlichen Sitz des Doppelſchlags
vor, weil ein Triller ſtatt deſſen, ſo wohl uͤber der erſten Note,
als auch nach ihr, allezeit falſch iſt. Wir ſehen aus der Abbil-

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[80/0088] Das zweyte Hauptſtuͤck, vierte Abtheilung. §. 21. Der Doppelſchlag allein kommt auch nach einer Note oder Vorſchlag vor, und zwar erſtlich, wenn ſolche et- was lang ſind Fig. LXI. (a); zweytens, bey einer Bindung (b), und drittens, wenn Punckte nachfolgen, (c). §. 22. Jm erſten Falle geſchiehet dieſes bey allerley Bewe- gung, nur nicht wohl vor einer fallenden Secunde. Wenn man zuweilen bey einer Cadentz keinen Triller anbringen will, ſo macht man nach dem Vorſchlage von unten, welcher in die Schluß-Note hinein gehet, einen Doppelſchlag (*); es darf aber alsdenn uͤber der letzten Note kein Mordent gemacht werden. Die Eintheilung des Doppelſchlags iſt bey allen Exempeln unter (a) dieſelbe, wel- che zuletzt abgebildet iſt. §. 23. Jm zweyten Falle entſtehet nach der bindenden Note ein Punckt und die letzte Note des Doppelſchlags macht mit der gebundenen eine Note aus; iſt die Zeit-Maaß aber hurtig, ſo faͤllt der Punckt weg; beyde Eintheilungen ſind bey (b) deutlich an- gezeigt. Dieſes Exempel kommt oft vor Cadentzen vor. §. 24. Jm dritten Falle entſtehen zwey Punckte, zwiſchen welchen der Doppelſchlag gemacht wird (c). Die Eintheilung finden wir bey (2) in Noten ausgeſchrieben und iſt allezeit die- ſelbe. Dieſer Fall kommt oft vor, wenn das Tempo ſo langſam iſt, daß dieſe Art von Noten zu langweilig werden will, inglei- chen bey Einſchnitten (1), und vor den Cadentzen, wenn nach einer puncktirten Note in demſelben Tone ein Triller darauf fol- get (2). Bey heruntergehenden puncktirten Noten von keiner be- ſondern Laͤnge, kommt dieſe Art den Doppelſchlag anzubringen nicht vor. Das Exempel (3), wenn es ſoll durch dieſe Manier ausgefuͤllet werden, ſtellet einen eigentlichen Sitz des Doppelſchlags vor, weil ein Triller ſtatt deſſen, ſo wohl uͤber der erſten Note, als auch nach ihr, allezeit falſch iſt. Wir ſehen aus der Abbil- dung

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/88>, abgerufen am 23.11.2024.