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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Erstes Capitel
§. 66.

Wenn man vor der Resolution den Ton der Grund-
stimme mit einem andern in der rechten Hand verwechselt: so
gehet eine Verwechselung der Harmonie vor:

[Abbildung]
§. 67.

Wenn der Baß den Ton, worein eine Disso-
nanz in der rechten Hand solte aufgelöset werden, ergreift: so
nennt man dieses eine Verwechselung der Auflösung. Diese
Dissonanz erhält dadurch die Freyheit, und überläßt dem Basse
die Resolution:

[Abbildung]

Wir überlassen den Componisten die gute Art, dieser Freyheit sich
zu bedienen, und machen sie den Accompagnisten hier nur bekannt.

§. 68.

Unter den geschwinden Noten hat selten eine jede
ihr eignes Accompagnement. Von den Noten, welche ohne Ac-
compagnement angeschlagen werden, sagt man: Sie gehen
durch.

§. 69.

Einzelne durchgehende Noten werden nicht an-
gedeutet; wenn aber viele hinter einander vorkommen, so setzt
man einen Queerstrich darüber, welcher so weit reicht, als die
rechte Hand ruhen soll. Sie kommen bey allerley Zeitmaasse
und Tactarten in allerhand Figuren vor. Bisweilen geht die
Hälfte von den Noten durch (a); zuweilen weniger als die
Hälfte (b); manchmal gehen bey geschwinder Zeitmaasse, und
wenn die Noten kurz sind, die allermeisten durch (c):

Z. E.
Erſtes Capitel
§. 66.

Wenn man vor der Reſolution den Ton der Grund-
ſtimme mit einem andern in der rechten Hand verwechſelt: ſo
gehet eine Verwechſelung der Harmonie vor:

[Abbildung]
§. 67.

Wenn der Baß den Ton, worein eine Diſſo-
nanz in der rechten Hand ſolte aufgelöſet werden, ergreift: ſo
nennt man dieſes eine Verwechſelung der Auflöſung. Dieſe
Diſſonanz erhält dadurch die Freyheit, und überläßt dem Baſſe
die Reſolution:

[Abbildung]

Wir überlaſſen den Componiſten die gute Art, dieſer Freyheit ſich
zu bedienen, und machen ſie den Accompagniſten hier nur bekannt.

§. 68.

Unter den geſchwinden Noten hat ſelten eine jede
ihr eignes Accompagnement. Von den Noten, welche ohne Ac-
compagnement angeſchlagen werden, ſagt man: Sie gehen
durch.

§. 69.

Einzelne durchgehende Noten werden nicht an-
gedeutet; wenn aber viele hinter einander vorkommen, ſo ſetzt
man einen Queerſtrich darüber, welcher ſo weit reicht, als die
rechte Hand ruhen ſoll. Sie kommen bey allerley Zeitmaaſſe
und Tactarten in allerhand Figuren vor. Bisweilen geht die
Hälfte von den Noten durch (a); zuweilen weniger als die
Hälfte (b); manchmal gehen bey geſchwinder Zeitmaaſſe, und
wenn die Noten kurz ſind, die allermeiſten durch (c):

Z. E.
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[28/0038] Erſtes Capitel §. 66. Wenn man vor der Reſolution den Ton der Grund- ſtimme mit einem andern in der rechten Hand verwechſelt: ſo gehet eine Verwechſelung der Harmonie vor: [Abbildung] §. 67. Wenn der Baß den Ton, worein eine Diſſo- nanz in der rechten Hand ſolte aufgelöſet werden, ergreift: ſo nennt man dieſes eine Verwechſelung der Auflöſung. Dieſe Diſſonanz erhält dadurch die Freyheit, und überläßt dem Baſſe die Reſolution: [Abbildung] Wir überlaſſen den Componiſten die gute Art, dieſer Freyheit ſich zu bedienen, und machen ſie den Accompagniſten hier nur bekannt. §. 68. Unter den geſchwinden Noten hat ſelten eine jede ihr eignes Accompagnement. Von den Noten, welche ohne Ac- compagnement angeſchlagen werden, ſagt man: Sie gehen durch. §. 69. Einzelne durchgehende Noten werden nicht an- gedeutet; wenn aber viele hinter einander vorkommen, ſo ſetzt man einen Queerſtrich darüber, welcher ſo weit reicht, als die rechte Hand ruhen ſoll. Sie kommen bey allerley Zeitmaaſſe und Tactarten in allerhand Figuren vor. Bisweilen geht die Hälfte von den Noten durch (a); zuweilen weniger als die Hälfte (b); manchmal gehen bey geſchwinder Zeitmaaſſe, und wenn die Noten kurz ſind, die allermeiſten durch (c): Z. E.

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/38>, abgerufen am 21.11.2024.