Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom harmonischen Dreyklang.

Z. E.

[Abbildung]
§. 21.

Zwo offenbare Quinten von verschiedener Art
können auf einander folgen.

§. 22.

Im Heruntergehen kann in allen Stimmen auf
eine reine Quinte eine falsche folgen:

[Abbildung]

Aber die Folge einer reinen Quinte auf eine falsche erlaubt
man nur aus Noth, und nicht leicht in den äussersten Stimmen:

[Abbildung]
§. 23.

Im Heraufgehen ist die Progreßion von einer
reinen Quinte zur falschen besser (a), als von einer falschen
zur reinen, weil die falsche Quinte von Natur sich herunter
neigt (b):

[Abbildung]

Beyde Arten gehören in die Mittelstimmen.

§. 24.

Mit der rechten Hand überschreitet man nicht leicht
das zweygestrichne f: es sey dann, daß der Baß sehr hoch geht,
oder statt des Baßschlüssels ein höherer in der Grundstimme stehet,
oder eine gewisse Zierlichkeit in der Höhe ausgedruckt werden soll,
wenn zum Exempel die Lage bey einer wiederholten Passagie ver-
ändert werden soll u. s. w.

§. 25.
E 2
Vom harmoniſchen Dreyklang.

Z. E.

[Abbildung]
§. 21.

Zwo offenbare Quinten von verſchiedener Art
können auf einander folgen.

§. 22.

Im Heruntergehen kann in allen Stimmen auf
eine reine Quinte eine falſche folgen:

[Abbildung]

Aber die Folge einer reinen Quinte auf eine falſche erlaubt
man nur aus Noth, und nicht leicht in den äuſſerſten Stimmen:

[Abbildung]
§. 23.

Im Heraufgehen iſt die Progreßion von einer
reinen Quinte zur falſchen beſſer (a), als von einer falſchen
zur reinen, weil die falſche Quinte von Natur ſich herunter
neigt (b):

[Abbildung]

Beyde Arten gehören in die Mittelſtimmen.

§. 24.

Mit der rechten Hand überſchreitet man nicht leicht
das zweygeſtrichne f: es ſey dann, daß der Baß ſehr hoch geht,
oder ſtatt des Baßſchlüſſels ein höherer in der Grundſtimme ſtehet,
oder eine gewiſſe Zierlichkeit in der Höhe ausgedruckt werden ſoll,
wenn zum Exempel die Lage bey einer wiederholten Paſſagie ver-
ändert werden ſoll u. ſ. w.

§. 25.
E 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0045" n="35"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom harmoni&#x017F;chen Dreyklang.</hi> </fw><lb/>
            <p>Z. E.</p><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head>
            <p>Zwo offenbare Quinten <hi rendition="#fr">von ver&#x017F;chiedener Art</hi><lb/>
können auf einander folgen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.</head>
            <p>Im <hi rendition="#fr">Heruntergehen</hi> kann in allen Stimmen auf<lb/>
eine <hi rendition="#fr">reine</hi> Quinte eine <hi rendition="#fr">fal&#x017F;che</hi> folgen:</p><lb/>
            <figure/>
            <p>Aber die <hi rendition="#fr">Folge</hi> einer <hi rendition="#fr">reinen</hi> Quinte auf eine <hi rendition="#fr">fal&#x017F;che</hi> erlaubt<lb/>
man nur aus Noth, und nicht leicht in den äu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Stimmen:</p><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 23.</head>
            <p>Im <hi rendition="#fr">Heraufgehen</hi> i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Progreßion</hi> von einer<lb/><hi rendition="#fr">reinen Quinte</hi> zur <hi rendition="#fr">fal&#x017F;chen</hi> be&#x017F;&#x017F;er (<hi rendition="#aq">a</hi>), als von einer <hi rendition="#fr">fal&#x017F;chen</hi><lb/>
zur <hi rendition="#fr">reinen,</hi> weil die fal&#x017F;che Quinte von Natur &#x017F;ich herunter<lb/>
neigt (<hi rendition="#aq">b</hi>):</p><lb/>
            <figure/>
            <p>Beyde Arten gehören in die Mittel&#x017F;timmen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 24.</head>
            <p>Mit der rechten Hand über&#x017F;chreitet man <hi rendition="#fr">nicht leicht</hi><lb/>
das zweyge&#x017F;trichne f: es &#x017F;ey dann, daß der Baß &#x017F;ehr hoch geht,<lb/>
oder &#x017F;tatt des Baß&#x017F;chlü&#x017F;&#x017F;els ein höherer in der Grund&#x017F;timme &#x017F;tehet,<lb/>
oder eine gewi&#x017F;&#x017F;e Zierlichkeit in der Höhe ausgedruckt werden &#x017F;oll,<lb/>
wenn zum Exempel die Lage bey einer wiederholten Pa&#x017F;&#x017F;agie ver-<lb/>
ändert werden &#x017F;oll u. &#x017F;. w.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 25.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0045] Vom harmoniſchen Dreyklang. Z. E. [Abbildung] §. 21. Zwo offenbare Quinten von verſchiedener Art können auf einander folgen. §. 22. Im Heruntergehen kann in allen Stimmen auf eine reine Quinte eine falſche folgen: [Abbildung] Aber die Folge einer reinen Quinte auf eine falſche erlaubt man nur aus Noth, und nicht leicht in den äuſſerſten Stimmen: [Abbildung] §. 23. Im Heraufgehen iſt die Progreßion von einer reinen Quinte zur falſchen beſſer (a), als von einer falſchen zur reinen, weil die falſche Quinte von Natur ſich herunter neigt (b): [Abbildung] Beyde Arten gehören in die Mittelſtimmen. §. 24. Mit der rechten Hand überſchreitet man nicht leicht das zweygeſtrichne f: es ſey dann, daß der Baß ſehr hoch geht, oder ſtatt des Baßſchlüſſels ein höherer in der Grundſtimme ſtehet, oder eine gewiſſe Zierlichkeit in der Höhe ausgedruckt werden ſoll, wenn zum Exempel die Lage bey einer wiederholten Paſſagie ver- ändert werden ſoll u. ſ. w. §. 25. E 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/45
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/45>, abgerufen am 21.11.2024.