Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.und ich jedoch beflissen war, einen gar tieffen Das obgedachte Mägdgen hatte ein derglei- Was den Pescecla betrifft, so konte er sich un- Brief-
und ich jedoch befliſſen war, einen gar tieffen Das obgedachte Maͤgdgen hatte ein derglei- Was den Peſcecla betrifft, ſo konte er ſich un- Brief-
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und ich jedoch befliſſen war, einen gar tieffen
Strom, nicht ſchwimmend, ſondern auf dem Bo-
den gehend, zu paſſiren, ſo machte ich mir eine
Blaſe mit einem hoͤlzernen Mundſtuͤck, damit ich
unter dem Waſſer reſpiriren koͤnte, indem ich den
Othem in die Blaſe gehen lieſſe, und ſodann daraus
wieder in mich zoͤge. Durch dieſes Huͤlfs-Mittel
konte ich freilich lange unter Waſſer aushalten.
Allein da der uͤble Geruch der Blaſe, und der
Mangel friſcher Lufft, mir ſo viel Unbequemlichkeit
machte, daß ich daruͤber eine Krankheit befahren
muſte, ſo habe ich niemahl verſuchen wollen, einen
tieffen Strom, auf deſſen Boden gehend, damit zu
paſſiren. Jch habe in dem todten Coͤrper eines Maͤd-
gens, welchen man anatomirete, das kleine,
laͤnglich-runde, Loch in der Abtheilung des Her-
zens ganz offen gefunden. Daher dieſes Maͤgd-
gen ſich wuͤrde haben unter Waſſer tauchen, und
gleich den Waſſer-Thieren ziemlich lange darunter
verbleiben, koͤnnen. Jn der Geſchichts-Lehre fin-
den wir aufgezeichnet, daß wuͤrklich in Sicilien ei-
ner, Namens Peſcecla, nicht allein mit einer Haut
zwiſchen den Fingern und Zehen, womit er ſich im
Schwimmen helfen koͤnnen, ſondern auch mit ei-
nem ſolchen Herzen, dergleichen ſich bei allen Men-
ſchen vor ihrer Geburt, und bei den Waſſer-Thie-
ren, findet, auf die Welt gekommen.
Das obgedachte Maͤgdgen hatte ein derglei-
chen Herz.
Was den Peſcecla betrifft, ſo konte er ſich un-
ter Waſſer tauchen, und man brauchte ihn zum
Brief-
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