Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.denjenigen, der niemals schwimmen gelernet, ret- Die See-Leute würden indessen wol thun, wenn Es ist aber nicht zu vergessen, daß man auch wie
denjenigen, der niemals ſchwimmen gelernet, ret- Die See-Leute wuͤrden indeſſen wol thun, wenn Es iſt aber nicht zu vergeſſen, daß man auch wie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0040" n="36[34]"/> denjenigen, der niemals ſchwimmen gelernet, ret-<lb/> ten kan, an Bord zu gehen. Jch habe desfals<lb/> mit einem guten Freunde, der ſich bei mir fand,<lb/> wie ich anfing mich zu uͤben, einen Verſuch ge-<lb/> macht. Dieſer legte nemlich meinen Kuͤraß an,<lb/> und ſtieg, ob er gleich nicht ſchwimmen konte, in<lb/> den Strom hinein, verſicherte mich aber hernach,<lb/> daß er wol, ohne die geringſte Gefahr zu beſorgen,<lb/> ſich haͤtte getrauen wollen, nach Frankfurt, welches<lb/> 20. deutſche Meilen von Breßlau entfernet iſt, zu<lb/> ſchwimmen.</p><lb/> <p>Die See-Leute wuͤrden indeſſen wol thun, wenn<lb/> ſie ſich bey guter Zeit, beſonders aber wahrend ei-<lb/> nem Ungewitter, dergeſtalt darin uͤbten, daß ſie mit<lb/> einem kleinen Fahrzeuge gegen den Wind anſchif-<lb/> feten, und ſchwimmend wieder zuruͤck kaͤmen, damit<lb/> ſie beduͤrfenden Falls geſchickt ſeyn moͤchten, nicht<lb/> allein ſich ſelbſt zu retten, ſondern auch diejenigen,<lb/> welche des Dinges nicht gewohnt ſind, als gute<lb/> Lootſen, voraus wenn das Ufer gaͤhe iſt, zu fuͤhren.<lb/> Denn dadurch wuͤrden ſie lernen, den Stoß ver-<lb/> huͤten, und bequem an Land zu kommen, wie wol<lb/> es noͤthig iſt, daß ſie ſich eine Zeilang darin uͤben.</p><lb/> <p>Es iſt aber nicht zu vergeſſen, daß man auch<lb/> Bein-Kleider von Leinwand anhaben muͤſſe, um<lb/> den Kuͤraß daran zu befeſtigen. Denn wenn man<lb/> im Waſſer iſt, hebt ſich der Kuͤraß in die Hoͤhe, und<lb/> druͤcket unter den Armen. Wenn man ihn aber<lb/> an die Bein-Kleider bindet, welche bis uͤber die<lb/> Fuͤſſe hinab gehen, wie aus dem Kupfer-Bilde zu<lb/> erſehen, ſo ſitzet man im Waſſer ganz gemaͤchlich,<lb/> und treibet in dem groͤſten Ungewitter nicht anders<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36[34]/0040]
denjenigen, der niemals ſchwimmen gelernet, ret-
ten kan, an Bord zu gehen. Jch habe desfals
mit einem guten Freunde, der ſich bei mir fand,
wie ich anfing mich zu uͤben, einen Verſuch ge-
macht. Dieſer legte nemlich meinen Kuͤraß an,
und ſtieg, ob er gleich nicht ſchwimmen konte, in
den Strom hinein, verſicherte mich aber hernach,
daß er wol, ohne die geringſte Gefahr zu beſorgen,
ſich haͤtte getrauen wollen, nach Frankfurt, welches
20. deutſche Meilen von Breßlau entfernet iſt, zu
ſchwimmen.
Die See-Leute wuͤrden indeſſen wol thun, wenn
ſie ſich bey guter Zeit, beſonders aber wahrend ei-
nem Ungewitter, dergeſtalt darin uͤbten, daß ſie mit
einem kleinen Fahrzeuge gegen den Wind anſchif-
feten, und ſchwimmend wieder zuruͤck kaͤmen, damit
ſie beduͤrfenden Falls geſchickt ſeyn moͤchten, nicht
allein ſich ſelbſt zu retten, ſondern auch diejenigen,
welche des Dinges nicht gewohnt ſind, als gute
Lootſen, voraus wenn das Ufer gaͤhe iſt, zu fuͤhren.
Denn dadurch wuͤrden ſie lernen, den Stoß ver-
huͤten, und bequem an Land zu kommen, wie wol
es noͤthig iſt, daß ſie ſich eine Zeilang darin uͤben.
Es iſt aber nicht zu vergeſſen, daß man auch
Bein-Kleider von Leinwand anhaben muͤſſe, um
den Kuͤraß daran zu befeſtigen. Denn wenn man
im Waſſer iſt, hebt ſich der Kuͤraß in die Hoͤhe, und
druͤcket unter den Armen. Wenn man ihn aber
an die Bein-Kleider bindet, welche bis uͤber die
Fuͤſſe hinab gehen, wie aus dem Kupfer-Bilde zu
erſehen, ſo ſitzet man im Waſſer ganz gemaͤchlich,
und treibet in dem groͤſten Ungewitter nicht anders
wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |