Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.Wenn Reuterey über einen Strom zu bringen Ja ich getraue mir zu behaupten, daß man bey ten
Wenn Reuterey uͤber einen Strom zu bringen Ja ich getraue mir zu behaupten, daß man bey ten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="38[36]"/> <p>Wenn Reuterey uͤber einen Strom zu bringen<lb/> iſt, darf man nur 5. Pfund Kork-Holz vor- und<lb/> eben ſo viel hinter dem Sattel aufbinden, ſintemal<lb/> die Pferde von Natur, und ohne dieſe Huͤlfe, ſchwim-<lb/> men. Jſt aber der Reuter ſelbſt mit dieſem Kuͤ-<lb/> raß angethan, und dabei geſchickt genug, ſich in<lb/> einen Strom zu werfen, und, indem er ſich nur an<lb/> der Maͤhne des Pferdes haͤlt, fort zuhelfen, ſo kan<lb/> er ſicherlich allemal die Donau, oder einen andern<lb/> Strom, er mag ſo breit und ſchnell ſeyn, wie er<lb/> will, ſchwimmend paßiren.</p><lb/> <p>Ja ich getraue mir zu behaupten, daß man bey<lb/> einer Windſtille, oder wenn man den Wind auf<lb/> dem Ruͤcken hat, nicht allein uͤber die Meer-Enge<lb/> von Sicilien, ſondern auch uͤber andere, die noch<lb/> breiter ſind, ſetzen kan, dergeſtalt daß die oben an-<lb/> gefuͤhrte Geſchichte des <hi rendition="#aq">Peſcecla</hi> ſodann nichts<lb/> auſſerordentliches oder erſtaunliches mehr in ſich<lb/> halten wuͤrde. Jch habe hier des Koͤnigreichs Si-<lb/> cilien erwehnet, weil dieſes Land ſo viel Kork-Holz<lb/> hervor bringet, daß man ſich alda deſſen bedienet,<lb/> ein Feuer, oder das ſo genante Spaniſche Schwarz<lb/> daraus zu machen. Man hat mich auch verſi-<lb/> chert, daß dieſe Rinde der Eigenſchaft anderer<lb/> Baͤume entgegen, immer wieder waͤchſt, wenn<lb/> man nur die kleine weiſſe Rinde daran gelaſſen.<lb/> Dieſes wuͤrde gewiß der Erhaltung des menſch-<lb/> lichen Geſchlechts ſehr zu ſtatten kommen. GOtt<lb/> hat uns die Geſchicklichkeit, ſeine Werke nachzu-<lb/> machen, beigelegt. Gleichwie er nun die Coͤrper<lb/> vieler Waſſer-Thiere mit Blaſen verſehen, ſo koͤn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38[36]/0042]
Wenn Reuterey uͤber einen Strom zu bringen
iſt, darf man nur 5. Pfund Kork-Holz vor- und
eben ſo viel hinter dem Sattel aufbinden, ſintemal
die Pferde von Natur, und ohne dieſe Huͤlfe, ſchwim-
men. Jſt aber der Reuter ſelbſt mit dieſem Kuͤ-
raß angethan, und dabei geſchickt genug, ſich in
einen Strom zu werfen, und, indem er ſich nur an
der Maͤhne des Pferdes haͤlt, fort zuhelfen, ſo kan
er ſicherlich allemal die Donau, oder einen andern
Strom, er mag ſo breit und ſchnell ſeyn, wie er
will, ſchwimmend paßiren.
Ja ich getraue mir zu behaupten, daß man bey
einer Windſtille, oder wenn man den Wind auf
dem Ruͤcken hat, nicht allein uͤber die Meer-Enge
von Sicilien, ſondern auch uͤber andere, die noch
breiter ſind, ſetzen kan, dergeſtalt daß die oben an-
gefuͤhrte Geſchichte des Peſcecla ſodann nichts
auſſerordentliches oder erſtaunliches mehr in ſich
halten wuͤrde. Jch habe hier des Koͤnigreichs Si-
cilien erwehnet, weil dieſes Land ſo viel Kork-Holz
hervor bringet, daß man ſich alda deſſen bedienet,
ein Feuer, oder das ſo genante Spaniſche Schwarz
daraus zu machen. Man hat mich auch verſi-
chert, daß dieſe Rinde der Eigenſchaft anderer
Baͤume entgegen, immer wieder waͤchſt, wenn
man nur die kleine weiſſe Rinde daran gelaſſen.
Dieſes wuͤrde gewiß der Erhaltung des menſch-
lichen Geſchlechts ſehr zu ſtatten kommen. GOtt
hat uns die Geſchicklichkeit, ſeine Werke nachzu-
machen, beigelegt. Gleichwie er nun die Coͤrper
vieler Waſſer-Thiere mit Blaſen verſehen, ſo koͤn-
ten
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