Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

sind, machen lassen, ohne daß man dazu des Kork-
holzes benöthiget wäre, wie denn solches ohnedem
in vielen Campagnen geschicht, immassen es gar
nöthig ist, Pontons, oder Barquen ähnliche Wa-
gens, bei der Hand zuhalten, voraus wenn der
Feind die Vorsicht gebrauchet hat, auf der andern
Seite alles, so sich alda gefunden, wegzubringen.

Jch habe sagen hören, däß man sich im Spani-
schen Successions-Kriege dieses Korkholzes bedie-
net, Brücken zumachen, welches also noch ein an-
drer Nutzen ist, welchen man von dieser Rinde
haben kan. Denn wenn von dem Feinde nichts
zubefahren ist, hat man nicht nöthig, sich naß zu
machen. Man kan auch viele meiner Kürasse zu-
sammen nehmen, selbige mit Stricken an einander
binden, und so dann Brücken oder Pontons dar-
aus machen. Was aber die andern Arten von
Brücken betrifft, so habe ich ein Mittel gefunden,
selbige besser zu machen, als diejenigen sind, deren
man sich gegenwärtig bedienet, wie ich denn solches
dem Hochseligen König in Pohlen vorgestellet, und
dabei zu erkennen gegeben, daß die 4. verschiedene
Arten von Brücken, welche in dem schönen La-
ger bey Mühlberg aufgeschlagen gewesen, nicht viel
wehrt wären. Gleichwohl hat dieser König nicht
unterlassen, diejenigen reichlich zu belohnen, welche
von denselben die Erfinder gewesen sind, oder viel-
mehr das, was Alexander der Grosse, Xeno-
phon,
oder andere noch ältere Generals, im Brau-
che gehabt, vor neue Erfindungen ausgegeben
haben.

Viel-

ſind, machen laſſen, ohne daß man dazu des Kork-
holzes benoͤthiget waͤre, wie denn ſolches ohnedem
in vielen Campagnen geſchicht, immaſſen es gar
noͤthig iſt, Pontons, oder Barquen aͤhnliche Wa-
gens, bei der Hand zuhalten, voraus wenn der
Feind die Vorſicht gebrauchet hat, auf der andern
Seite alles, ſo ſich alda gefunden, wegzubringen.

Jch habe ſagen hoͤren, daͤß man ſich im Spani-
ſchen Succeſſions-Kriege dieſes Korkholzes bedie-
net, Bruͤcken zumachen, welches alſo noch ein an-
drer Nutzen iſt, welchen man von dieſer Rinde
haben kan. Denn wenn von dem Feinde nichts
zubefahren iſt, hat man nicht noͤthig, ſich naß zu
machen. Man kan auch viele meiner Kuͤraſſe zu-
ſammen nehmen, ſelbige mit Stricken an einander
binden, und ſo dann Bruͤcken oder Pontons dar-
aus machen. Was aber die andern Arten von
Bruͤcken betrifft, ſo habe ich ein Mittel gefunden,
ſelbige beſſer zu machen, als diejenigen ſind, deren
man ſich gegenwaͤrtig bedienet, wie ich denn ſolches
dem Hochſeligen Koͤnig in Pohlen vorgeſtellet, und
dabei zu erkennen gegeben, daß die 4. verſchiedene
Arten von Bruͤcken, welche in dem ſchoͤnen La-
ger bey Muͤhlberg aufgeſchlagen geweſen, nicht viel
wehrt waͤren. Gleichwohl hat dieſer Koͤnig nicht
unterlaſſen, diejenigen reichlich zu belohnen, welche
von denſelben die Erfinder geweſen ſind, oder viel-
mehr das, was Alexander der Groſſe, Xeno-
phon,
oder andere noch aͤltere Generals, im Brau-
che gehabt, vor neue Erfindungen ausgegeben
haben.

Viel-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0048" n="44[42]"/>
&#x017F;ind, machen la&#x017F;&#x017F;en, ohne daß man dazu des Kork-<lb/>
holzes beno&#x0364;thiget wa&#x0364;re, wie denn &#x017F;olches ohnedem<lb/>
in vielen <hi rendition="#aq">Campagnen</hi> ge&#x017F;chicht, imma&#x017F;&#x017F;en es gar<lb/>
no&#x0364;thig i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">Pontons,</hi> oder <hi rendition="#aq">Barquen</hi> a&#x0364;hnliche Wa-<lb/>
gens, bei der Hand zuhalten, voraus wenn der<lb/>
Feind die Vor&#x017F;icht gebrauchet hat, auf der andern<lb/>
Seite alles, &#x017F;o &#x017F;ich alda gefunden, wegzubringen.</p><lb/>
        <p>Jch habe &#x017F;agen ho&#x0364;ren, da&#x0364;ß man &#x017F;ich im Spani-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Succe&#x017F;&#x017F;ions-</hi>Kriege die&#x017F;es Korkholzes bedie-<lb/>
net, Bru&#x0364;cken zumachen, welches al&#x017F;o noch ein an-<lb/>
drer Nutzen i&#x017F;t, welchen man von die&#x017F;er Rinde<lb/>
haben kan. Denn wenn von dem Feinde nichts<lb/>
zubefahren i&#x017F;t, hat man nicht no&#x0364;thig, &#x017F;ich naß zu<lb/>
machen. Man kan auch viele meiner Ku&#x0364;ra&#x017F;&#x017F;e zu-<lb/>
&#x017F;ammen nehmen, &#x017F;elbige mit Stricken an einander<lb/>
binden, und &#x017F;o dann Bru&#x0364;cken oder <hi rendition="#aq">Pontons</hi> dar-<lb/>
aus machen. Was aber die andern Arten von<lb/>
Bru&#x0364;cken betrifft, &#x017F;o habe ich ein Mittel gefunden,<lb/>
&#x017F;elbige be&#x017F;&#x017F;er zu machen, als diejenigen &#x017F;ind, deren<lb/>
man &#x017F;ich gegenwa&#x0364;rtig bedienet, wie ich denn &#x017F;olches<lb/>
dem Hoch&#x017F;eligen Ko&#x0364;nig in Pohlen vorge&#x017F;tellet, und<lb/>
dabei zu erkennen gegeben, daß die 4. ver&#x017F;chiedene<lb/>
Arten von Bru&#x0364;cken, welche in dem &#x017F;cho&#x0364;nen La-<lb/>
ger bey Mu&#x0364;hlberg aufge&#x017F;chlagen gewe&#x017F;en, nicht viel<lb/>
wehrt wa&#x0364;ren. Gleichwohl hat die&#x017F;er Ko&#x0364;nig nicht<lb/>
unterla&#x017F;&#x017F;en, diejenigen reichlich zu belohnen, welche<lb/>
von den&#x017F;elben die Erfinder gewe&#x017F;en &#x017F;ind, oder viel-<lb/>
mehr das, was <hi rendition="#aq">Alexander</hi> der Gro&#x017F;&#x017F;e, <hi rendition="#aq">Xeno-<lb/>
phon,</hi> oder andere noch a&#x0364;ltere <hi rendition="#aq">Generals,</hi> im Brau-<lb/>
che gehabt, vor neue Erfindungen ausgegeben<lb/>
haben.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Viel-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44[42]/0048] ſind, machen laſſen, ohne daß man dazu des Kork- holzes benoͤthiget waͤre, wie denn ſolches ohnedem in vielen Campagnen geſchicht, immaſſen es gar noͤthig iſt, Pontons, oder Barquen aͤhnliche Wa- gens, bei der Hand zuhalten, voraus wenn der Feind die Vorſicht gebrauchet hat, auf der andern Seite alles, ſo ſich alda gefunden, wegzubringen. Jch habe ſagen hoͤren, daͤß man ſich im Spani- ſchen Succeſſions-Kriege dieſes Korkholzes bedie- net, Bruͤcken zumachen, welches alſo noch ein an- drer Nutzen iſt, welchen man von dieſer Rinde haben kan. Denn wenn von dem Feinde nichts zubefahren iſt, hat man nicht noͤthig, ſich naß zu machen. Man kan auch viele meiner Kuͤraſſe zu- ſammen nehmen, ſelbige mit Stricken an einander binden, und ſo dann Bruͤcken oder Pontons dar- aus machen. Was aber die andern Arten von Bruͤcken betrifft, ſo habe ich ein Mittel gefunden, ſelbige beſſer zu machen, als diejenigen ſind, deren man ſich gegenwaͤrtig bedienet, wie ich denn ſolches dem Hochſeligen Koͤnig in Pohlen vorgeſtellet, und dabei zu erkennen gegeben, daß die 4. verſchiedene Arten von Bruͤcken, welche in dem ſchoͤnen La- ger bey Muͤhlberg aufgeſchlagen geweſen, nicht viel wehrt waͤren. Gleichwohl hat dieſer Koͤnig nicht unterlaſſen, diejenigen reichlich zu belohnen, welche von denſelben die Erfinder geweſen ſind, oder viel- mehr das, was Alexander der Groſſe, Xeno- phon, oder andere noch aͤltere Generals, im Brau- che gehabt, vor neue Erfindungen ausgegeben haben. Viel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/48
Zitationshilfe: Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742, S. 44[42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bachstrom_schwimmen_1742/48>, abgerufen am 21.11.2024.