Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.Prinzen, und Magistrats Personen, sich meines Dieser Küraß kan keinem Menschen, auch selbst en
Prinzen, und Magiſtrats Perſonen, ſich meines Dieſer Kuͤraß kan keinem Menſchen, auch ſelbſt en
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="52[50]"/> Prinzen, und Magiſtrats Perſonen, ſich meines<lb/> Kuͤraſſes zu Vermehrung ihrer Einkuͤnfte bedienen<lb/> koͤnnen. Alle Welt muß mir eingeſtehen, daß<lb/> Fuͤrſten und Obrigkeiten als Vaͤter ihrer Unter-<lb/> thanen anzuſehen, und fuͤr die Erhaltung derſelben<lb/> zu ſorgen verpflichtet, ſind. Es weiß auch ein jeder,<lb/> daß alle Jahr eine groſſe Anzahl Menſchen im<lb/> Waſſer ihr Leben einbuͤſſen. Wer wolt es ihnen<lb/> demnach verargen, wenn ſie ein Reglement aus-<lb/> gehen lieſſen, wodurch ein jeder verbunden wuͤrde,<lb/> ſich auf den Reiſen zur See eines Kuͤraſſes zu<lb/> bedienen. Es koͤnte die Obrigkeit dieſelben bei ei-<lb/> nigen Privat-Perſonen verfertigen laſſen, und ſo<lb/> dann entweder noch ein mal ſo hoch, als ſie zuſte-<lb/> hen gekom̃en, verkauffen, oder auch, fals jemand nur<lb/> eine kleine Reiſe vorhaͤtte, vermiethen. Es wuͤrde<lb/> niemand Urſache haben, ſich uͤber ſolches Verfah-<lb/> ren zu beſchweren, weil man dadurch ſeines Lebens<lb/> verſichert, und zugleich derjenigen Furcht uͤberho-<lb/> ben, waͤre, wovon viele Menſchen, und beſonders<lb/> das ſchoͤne Geſchlecht, eingenommen ſind, wenn<lb/> ſie uͤber Waſſer zu reiſen haͤben.</p><lb/> <p>Dieſer Kuͤraß kan keinem Menſchen, auch ſelbſt<lb/> den Damen nicht, welche ſchon dergleichen ge-<lb/> wohnt ſind, in dem ſie ihre Schnuͤr-Leiber tragen,<lb/> beſchwerlich ſeyn. Geſetzt auch, daß einige Ma-<lb/> troſen, oder andere Leute, die auf dem Meere zu<lb/> ſchaffen haben, ſich deſſen nicht bedienen wolten,<lb/> ſo koͤnte man ſie dazu noͤthigen, in dem man eine<lb/> Verordnung publiciren lieſſe, daß alle diejenigen,<lb/> die kuͤnftig ertrinken wuͤrden, als ob ſie es aus frei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">en</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52[50]/0056]
Prinzen, und Magiſtrats Perſonen, ſich meines
Kuͤraſſes zu Vermehrung ihrer Einkuͤnfte bedienen
koͤnnen. Alle Welt muß mir eingeſtehen, daß
Fuͤrſten und Obrigkeiten als Vaͤter ihrer Unter-
thanen anzuſehen, und fuͤr die Erhaltung derſelben
zu ſorgen verpflichtet, ſind. Es weiß auch ein jeder,
daß alle Jahr eine groſſe Anzahl Menſchen im
Waſſer ihr Leben einbuͤſſen. Wer wolt es ihnen
demnach verargen, wenn ſie ein Reglement aus-
gehen lieſſen, wodurch ein jeder verbunden wuͤrde,
ſich auf den Reiſen zur See eines Kuͤraſſes zu
bedienen. Es koͤnte die Obrigkeit dieſelben bei ei-
nigen Privat-Perſonen verfertigen laſſen, und ſo
dann entweder noch ein mal ſo hoch, als ſie zuſte-
hen gekom̃en, verkauffen, oder auch, fals jemand nur
eine kleine Reiſe vorhaͤtte, vermiethen. Es wuͤrde
niemand Urſache haben, ſich uͤber ſolches Verfah-
ren zu beſchweren, weil man dadurch ſeines Lebens
verſichert, und zugleich derjenigen Furcht uͤberho-
ben, waͤre, wovon viele Menſchen, und beſonders
das ſchoͤne Geſchlecht, eingenommen ſind, wenn
ſie uͤber Waſſer zu reiſen haͤben.
Dieſer Kuͤraß kan keinem Menſchen, auch ſelbſt
den Damen nicht, welche ſchon dergleichen ge-
wohnt ſind, in dem ſie ihre Schnuͤr-Leiber tragen,
beſchwerlich ſeyn. Geſetzt auch, daß einige Ma-
troſen, oder andere Leute, die auf dem Meere zu
ſchaffen haben, ſich deſſen nicht bedienen wolten,
ſo koͤnte man ſie dazu noͤthigen, in dem man eine
Verordnung publiciren lieſſe, daß alle diejenigen,
die kuͤnftig ertrinken wuͤrden, als ob ſie es aus frei-
en
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