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Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919.

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reform und die Blut- und Eisenpolitik derer von Roon und
Bismarck mit einem Gedenkblatt zu versehen, enthalten
die Statuten der "Internationale" (1864) in aller Allgemein-
heit nur den hinterhältigen Paragraphen, dass die politische
Aktion der ökonomischen als Mittel unterzuordnen sei 73).
Die Erstausgabe des "Kapital" (1867) enthält noch den
später verschwundenen Passus: "Wenn in Europa die Ent-
wicklung des kapitalistischen Einflusses gleichen Schritt
hält mit dem wachsenden Militarismus, den Staatsschulden
und Steuern etc., möchte die vom Halbrussen und ganzen
Moskowiter Herzen so ernst prophezeite Verjüngung Europas
durch die Knute und obligate Infusion mit Kalmückenblut
schliesslich doch unvermeidlich werden" 74). 1868 aber, als
die Luxemburger Streitfrage mit dem Krieg zwischen
Deutschland und Frankreich drohte, erscheint auf dem
Berner Kongress der "Friedens- und Freiheitsliga" mit
Marx'schen Instruktionen der Deutschjude Borkheim, um
gegen die "Friedensagitation" zu sprechen, die nur aus-
gespielt werde gegen eine "Einzelregierung Zentral- und
Westeuropas" (also Deutschland) und in deren Hintergrund
Russland, der "erklärte Feind der ökonomischen Entwick-
lung" stehe 75).

Wer sich einen Begriff davon machen will, mit welchen
Mitteln Marx gegen den "Panslavismus" auftrat, ohne den
Pangermanismus mit einem Wort zu erwähnen, der lese
zwei Schriften Bakunins "Aux citoyens redacteurs du Reveil"
(1869) und in "L'Empire knoutogermanique" von 1870/71
den Abschnitt "L'alliance russe et la russophobie des Alle-
mands". Es ist kein Zufall, dass beide Schriften um die Zeit
des deutsch-französischen Krieges erschienen. Sie enthüllen
restlos nicht nur den mit der Bismarckpolitik konspirierenden
Charakter der Marx'schen Aktion und eine der unerhörtesten
Verleumdungskampagnen; sie beweisen auch, dass Marxens
Panslavistenhetze, in die alle deutschen und deutsch-jüdischen
Sozialisten seiner Zeit einstimmten, schon damals als das

reform und die Blut- und Eisenpolitik derer von Roon und
Bismarck mit einem Gedenkblatt zu versehen, enthalten
die Statuten der „Internationale“ (1864) in aller Allgemein-
heit nur den hinterhältigen Paragraphen, dass die politische
Aktion der ökonomischen als Mittel unterzuordnen sei 73).
Die Erstausgabe des „Kapital“ (1867) enthält noch den
später verschwundenen Passus: „Wenn in Europa die Ent-
wicklung des kapitalistischen Einflusses gleichen Schritt
hält mit dem wachsenden Militarismus, den Staatsschulden
und Steuern etc., möchte die vom Halbrussen und ganzen
Moskowiter Herzen so ernst prophezeite Verjüngung Europas
durch die Knute und obligate Infusion mit Kalmückenblut
schliesslich doch unvermeidlich werden“ 74). 1868 aber, als
die Luxemburger Streitfrage mit dem Krieg zwischen
Deutschland und Frankreich drohte, erscheint auf dem
Berner Kongress der „Friedens- und Freiheitsliga“ mit
Marx'schen Instruktionen der Deutschjude Borkheim, um
gegen die „Friedensagitation“ zu sprechen, die nur aus-
gespielt werde gegen eine „Einzelregierung Zentral- und
Westeuropas“ (also Deutschland) und in deren Hintergrund
Russland, der „erklärte Feind der ökonomischen Entwick-
lung“ stehe 75).

Wer sich einen Begriff davon machen will, mit welchen
Mitteln Marx gegen den „Panslavismus“ auftrat, ohne den
Pangermanismus mit einem Wort zu erwähnen, der lese
zwei Schriften Bakunins „Aux citoyens rédacteurs du Réveil“
(1869) und in „L'Empire knoutogermanique“ von 1870/71
den Abschnitt „L'alliance russe et la russophobie des Alle-
mands“. Es ist kein Zufall, dass beide Schriften um die Zeit
des deutsch-französischen Krieges erschienen. Sie enthüllen
restlos nicht nur den mit der Bismarckpolitik konspirierenden
Charakter der Marx'schen Aktion und eine der unerhörtesten
Verleumdungskampagnen; sie beweisen auch, dass Marxens
Panslavistenhetze, in die alle deutschen und deutsch-jüdischen
Sozialisten seiner Zeit einstimmten, schon damals als das

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[201/0209] reform und die Blut- und Eisenpolitik derer von Roon und Bismarck mit einem Gedenkblatt zu versehen, enthalten die Statuten der „Internationale“ (1864) in aller Allgemein- heit nur den hinterhältigen Paragraphen, dass die politische Aktion der ökonomischen als Mittel unterzuordnen sei ⁷³⁾ . Die Erstausgabe des „Kapital“ (1867) enthält noch den später verschwundenen Passus: „Wenn in Europa die Ent- wicklung des kapitalistischen Einflusses gleichen Schritt hält mit dem wachsenden Militarismus, den Staatsschulden und Steuern etc., möchte die vom Halbrussen und ganzen Moskowiter Herzen so ernst prophezeite Verjüngung Europas durch die Knute und obligate Infusion mit Kalmückenblut schliesslich doch unvermeidlich werden“ ⁷⁴⁾ . 1868 aber, als die Luxemburger Streitfrage mit dem Krieg zwischen Deutschland und Frankreich drohte, erscheint auf dem Berner Kongress der „Friedens- und Freiheitsliga“ mit Marx'schen Instruktionen der Deutschjude Borkheim, um gegen die „Friedensagitation“ zu sprechen, die nur aus- gespielt werde gegen eine „Einzelregierung Zentral- und Westeuropas“ (also Deutschland) und in deren Hintergrund Russland, der „erklärte Feind der ökonomischen Entwick- lung“ stehe ⁷⁵⁾ . Wer sich einen Begriff davon machen will, mit welchen Mitteln Marx gegen den „Panslavismus“ auftrat, ohne den Pangermanismus mit einem Wort zu erwähnen, der lese zwei Schriften Bakunins „Aux citoyens rédacteurs du Réveil“ (1869) und in „L'Empire knoutogermanique“ von 1870/71 den Abschnitt „L'alliance russe et la russophobie des Alle- mands“. Es ist kein Zufall, dass beide Schriften um die Zeit des deutsch-französischen Krieges erschienen. Sie enthüllen restlos nicht nur den mit der Bismarckpolitik konspirierenden Charakter der Marx'schen Aktion und eine der unerhörtesten Verleumdungskampagnen; sie beweisen auch, dass Marxens Panslavistenhetze, in die alle deutschen und deutsch-jüdischen Sozialisten seiner Zeit einstimmten, schon damals als das

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Zitationshilfe: Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ball_intelligenz_1919/209>, abgerufen am 23.11.2024.