Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Dedication. Friedens vnnd Krieges wegen; nichts destoweni-ger habe ich doch noch nichts gesagt von dem/ was an Ewerer Mayestät am rühmlichsten ist: Von der Sorge für die Religion; von der Forcht Got- tes; von den Provintzen gegen Spanien/ vnd dem entlegenesten Theile Franckreichs/ welches E. Mayest. das Mittel seiner Wolfahrt zuertra- gen gelehret/ vnnd den Tempeln jhren Gottes- dienst/ dem Gottesdienste die Priester/ den Priestern jhre Sicherheit wiedergegeben hat. Aber E. Mayest. verdunckelt diese grosse Thaten mit anderen/ so noch grösser sindt. Was für Triumphe hören wir nicht von jhr alle Tage? Was gewarten wir nicht stündtlich? Es verwundern sich vnd sindt bestürtzt vber Ihr alle diejenigen/ welche die Religion vnd Könige mit Trewen meinen; sie schätzen sich für glückselig/ daß sie zu E. Mayest. Zeit leben/ vnd vberschütten sie auß wahrem Hertzen mit mehrem Lobe/ als die Heucheley zugeben pfleget denen Für- sten/ die es nicht verdienen. In dem ich dieses schreibe/ vnd in dem mir mehr geschätzet
Dedication. Friedens vnnd Krieges wegen; nichts deſtoweni-ger habe ich doch noch nichts geſagt von dem/ was an Ewerer Mayeſtaͤt am ruͤhmlichſten iſt: Von der Sorge fuͤr die Religion; von der Forcht Got- tes; von den Provintzen gegen Spanien/ vnd dem entlegeneſten Theile Franckreichs/ welches E. Mayeſt. das Mittel ſeiner Wolfahrt zuertra- gen gelehret/ vnnd den Tempeln jhren Gottes- dienſt/ dem Gottesdienſte die Prieſter/ den Prieſtern jhre Sicherheit wiedergegeben hat. Aber E. Mayeſt. verdunckelt dieſe groſſe Thaten mit anderen/ ſo noch groͤſſer ſindt. Was fuͤr Triumphe hoͤren wir nicht von jhr alle Tage? Was gewarten wir nicht ſtuͤndtlich? Es verwundern ſich vnd ſindt beſtuͤrtzt vber Ihr alle diejenigen/ welche die Religion vnd Koͤnige mit Trewen meinen; ſie ſchaͤtzen ſich fuͤr gluͤckſelig/ daß ſie zu E. Mayeſt. Zeit leben/ vnd vberſchuͤtten ſie auß wahrem Hertzen mit mehrem Lobe/ als die Heucheley zugeben pfleget denen Fuͤr- ſten/ die es nicht verdienen. In dem ich dieſes ſchreibe/ vnd in dem mir mehr geſchaͤtzet
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0019"/><fw place="top" type="header">Dedication.</fw><lb/> Friedens vnnd Krieges wegen; nichts deſtoweni-<lb/> ger habe ich doch noch nichts geſagt von dem/ was<lb/> an Ewerer Mayeſtaͤt am ruͤhmlichſten iſt: Von<lb/> der Sorge fuͤr die Religion; von der Forcht Got-<lb/> tes; von den Provintzen gegen Spanien/ vnd<lb/> dem entlegeneſten Theile Franckreichs/ welches<lb/> E. Mayeſt. das Mittel ſeiner Wolfahrt zuertra-<lb/> gen gelehret/ vnnd den Tempeln jhren Gottes-<lb/> dienſt/ dem Gottesdienſte die Prieſter/ den Prieſtern<lb/> jhre Sicherheit wiedergegeben hat. Aber E. Mayeſt.<lb/> verdunckelt dieſe groſſe Thaten mit anderen/ ſo<lb/> noch groͤſſer ſindt. Was fuͤr Triumphe hoͤren wir<lb/> nicht von jhr alle Tage? Was gewarten wir nicht<lb/> ſtuͤndtlich? Es verwundern ſich vnd ſindt beſtuͤrtzt<lb/> vber Ihr alle diejenigen/ welche die Religion vnd<lb/> Koͤnige mit Trewen meinen; ſie ſchaͤtzen ſich fuͤr<lb/> gluͤckſelig/ daß ſie zu E. Mayeſt. Zeit leben/ vnd<lb/> vberſchuͤtten ſie auß wahrem Hertzen mit mehrem<lb/> Lobe/ als die Heucheley zugeben pfleget denen Fuͤr-<lb/> ſten/ die es nicht verdienen.</p><lb/> <p>In dem ich dieſes ſchreibe/ vnd in dem mir mehr<lb/> einfaͤllt daß ich ſchreiben ſolte/ kan ich mir kaum<lb/> ſelber glauben/ daß E. Mayeſt. noch in dieſem Alter<lb/> ſey. Dann an ſolchem warhafftigen Ruhme wuͤrde<lb/> vielen beruffenen Fuͤrſten in Ihren vollkommenen<lb/> Jahren genuͤgen. Deñoch iſt E. Mayeſt. erſt in dem<lb/> Eingange Ihrer Jugendt; vnd wirdt als ein Fuͤrſt<lb/> von Goͤttlicher Natur/ vnd der von Kindtheit auff<lb/> (welches an einem Koͤnige fuͤr das Gluͤckſeligſte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geſchaͤtzet</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0019]
Dedication.
Friedens vnnd Krieges wegen; nichts deſtoweni-
ger habe ich doch noch nichts geſagt von dem/ was
an Ewerer Mayeſtaͤt am ruͤhmlichſten iſt: Von
der Sorge fuͤr die Religion; von der Forcht Got-
tes; von den Provintzen gegen Spanien/ vnd
dem entlegeneſten Theile Franckreichs/ welches
E. Mayeſt. das Mittel ſeiner Wolfahrt zuertra-
gen gelehret/ vnnd den Tempeln jhren Gottes-
dienſt/ dem Gottesdienſte die Prieſter/ den Prieſtern
jhre Sicherheit wiedergegeben hat. Aber E. Mayeſt.
verdunckelt dieſe groſſe Thaten mit anderen/ ſo
noch groͤſſer ſindt. Was fuͤr Triumphe hoͤren wir
nicht von jhr alle Tage? Was gewarten wir nicht
ſtuͤndtlich? Es verwundern ſich vnd ſindt beſtuͤrtzt
vber Ihr alle diejenigen/ welche die Religion vnd
Koͤnige mit Trewen meinen; ſie ſchaͤtzen ſich fuͤr
gluͤckſelig/ daß ſie zu E. Mayeſt. Zeit leben/ vnd
vberſchuͤtten ſie auß wahrem Hertzen mit mehrem
Lobe/ als die Heucheley zugeben pfleget denen Fuͤr-
ſten/ die es nicht verdienen.
In dem ich dieſes ſchreibe/ vnd in dem mir mehr
einfaͤllt daß ich ſchreiben ſolte/ kan ich mir kaum
ſelber glauben/ daß E. Mayeſt. noch in dieſem Alter
ſey. Dann an ſolchem warhafftigen Ruhme wuͤrde
vielen beruffenen Fuͤrſten in Ihren vollkommenen
Jahren genuͤgen. Deñoch iſt E. Mayeſt. erſt in dem
Eingange Ihrer Jugendt; vnd wirdt als ein Fuͤrſt
von Goͤttlicher Natur/ vnd der von Kindtheit auff
(welches an einem Koͤnige fuͤr das Gluͤckſeligſte
geſchaͤtzet
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |