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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Ander Buch.
sich eingetheilet/ vnd giengen vnterschiedenen Sa-
chen nach. Oloodemus war mit dem Lycogenes Sici-
lien auffzuwiegeln/ nicht bey Hofe; Euristenes for-
schete vnter dem Scheine seines tragenden Amptes
des Königes Fürhaben auß. Es war jederman be-
kandt/ daß alle Macht der Feinde auff diesen dreyen
beruhete. Der König/ wiewol er sich schon ent-
schlossen hatte/ jedoch begehrete er deß Cleobulus
Meinung gleichsfals zu hören. Er gebrauchte sich
auch deß Eurimedes Rathes sehr; vnd war dem Ar-
chombrotus mit höchsten Gnaden beygethan. De-
rowegen ruffte der König sampt der Argenis diese
drey in geheim zusammen/ vnd hub an erstlich also
zureden/ daß er seinen Fürsatz nicht entdeckte/ damit
er den andern durch dieses Mittel/ auß Forchte dem
Könige zu widersprechen/ oder ja vergebens Rhat
mitzutheilen/ die Freyheit jhrer Gedanck[e]n vnd Re-
den nicht zurück hielte. Er stellete jhnen für/ in was
für einem Zustande Sicilien were/ vnd daß gegen-
wertiger Friede mehr Schaden brächte als voriger
Krieg. Weil er nun solches lange Zeit zuvor ge-
muthmasset/ als habe er das Schlos zu Epeirete/
darinnen sie sich damals befunden/ desto besser befe-
stiget. Er wisse daß die gantze Macht eines so schäd-
lichen Bundes bey wenigen Hauptern stünde: vnd
begehre an jetzo zuhören/ was sie jhm dißfals riethen.
Wegen der Wichtigkeit einer so grossen Sach wol-
te sich niemandt vnterstehen erstlich zu reden: biß der
König angesehen das grosse Alter/ vnd die bekandte

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Das Ander Buch.
ſich eingetheilet/ vnd giengen vnterſchiedenen Sa-
chẽ nach. Oloodemus war mit dem Lycogenes Sici-
lien auffzuwiegeln/ nicht bey Hofe; Euriſtenes for-
ſchete vnter dem Scheine ſeines tragenden Amptes
des Koͤniges Fuͤrhaben auß. Es war jederman be-
kandt/ daß alle Macht der Feinde auff dieſen dreyen
beruhete. Der Koͤnig/ wiewol er ſich ſchon ent-
ſchloſſen hatte/ jedoch begehrete er deß Cleobulus
Meinung gleichsfals zu hoͤren. Er gebrauchte ſich
auch deß Eurimedes Rathes ſehr; vnd war dem Ar-
chombrotus mit hoͤchſten Gnaden beygethan. De-
rowegen ruffte der Koͤnig ſampt der Argenis dieſe
drey in geheim zuſammen/ vnd hub an erſtlich alſo
zureden/ daß er ſeinen Fuͤrſatz nicht entdeckte/ damit
er den andern durch dieſes Mittel/ auß Forchte dem
Koͤnige zu widerſprechen/ oder ja vergebens Rhat
mitzutheilen/ die Freyheit jhrer Gedanck[e]n vnd Re-
den nicht zuruͤck hielte. Er ſtellete jhnen fuͤr/ in was
fuͤr einem Zuſtande Sicilien were/ vnd daß gegen-
wertiger Friede mehr Schaden braͤchte als voriger
Krieg. Weil er nun ſolches lange Zeit zuvor ge-
muthmaſſet/ als habe er das Schlos zu Epeirete/
darinnen ſie ſich damals befunden/ deſto beſſer befe-
ſtiget. Er wiſſe daß die gantze Macht eines ſo ſchaͤd-
lichen Bundes bey wenigen Hauptern ſtuͤnde: vnd
begehre an jetzo zuhoͤren/ was ſie jhm dißfals riethen.
Wegen der Wichtigkeit einer ſo groſſen Sach wol-
te ſich niemandt vnterſtehen erſtlich zu reden: biß der
Koͤnig angeſehen das groſſe Alter/ vnd die bekandte

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[197/0241] Das Ander Buch. ſich eingetheilet/ vnd giengen vnterſchiedenen Sa- chẽ nach. Oloodemus war mit dem Lycogenes Sici- lien auffzuwiegeln/ nicht bey Hofe; Euriſtenes for- ſchete vnter dem Scheine ſeines tragenden Amptes des Koͤniges Fuͤrhaben auß. Es war jederman be- kandt/ daß alle Macht der Feinde auff dieſen dreyen beruhete. Der Koͤnig/ wiewol er ſich ſchon ent- ſchloſſen hatte/ jedoch begehrete er deß Cleobulus Meinung gleichsfals zu hoͤren. Er gebrauchte ſich auch deß Eurimedes Rathes ſehr; vnd war dem Ar- chombrotus mit hoͤchſten Gnaden beygethan. De- rowegen ruffte der Koͤnig ſampt der Argenis dieſe drey in geheim zuſammen/ vnd hub an erſtlich alſo zureden/ daß er ſeinen Fuͤrſatz nicht entdeckte/ damit er den andern durch dieſes Mittel/ auß Forchte dem Koͤnige zu widerſprechen/ oder ja vergebens Rhat mitzutheilen/ die Freyheit jhrer Gedancken vnd Re- den nicht zuruͤck hielte. Er ſtellete jhnen fuͤr/ in was fuͤr einem Zuſtande Sicilien were/ vnd daß gegen- wertiger Friede mehr Schaden braͤchte als voriger Krieg. Weil er nun ſolches lange Zeit zuvor ge- muthmaſſet/ als habe er das Schlos zu Epeirete/ darinnen ſie ſich damals befunden/ deſto beſſer befe- ſtiget. Er wiſſe daß die gantze Macht eines ſo ſchaͤd- lichen Bundes bey wenigen Hauptern ſtuͤnde: vnd begehre an jetzo zuhoͤren/ was ſie jhm dißfals riethen. Wegen der Wichtigkeit einer ſo groſſen Sach wol- te ſich niemandt vnterſtehen erſtlich zu reden: biß der Koͤnig angeſehen das groſſe Alter/ vnd die bekandte ver- N iij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/241>, abgerufen am 24.11.2024.