Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ vmbkomme/ oder die Schuld ewers Endes auff michgeleget werde. Dann wer würde von den Feinden nicht vielmehr außgeben/ daß ich/ vnd nicht Me- leander/ euch auß dem Wege geräumet hette? Im vbrigen möget jhr mir dancken/ wie euch geliebet. Werdet jhr fortfahren mich zu verfolgen/ so wil ich mich offentlich an euch rechen: Dann es mir an Waffen/ Rahtschlägen vnd Kräfften nicht mangelt. Die Götter billichen selbst meine Sach. Wird euch deß Meleanders Vntrew/ die euch genugsamb ent- decket ist/ was bessers an die Hand geben/ daß jhr sol- ches Vnrecht zu straffen ewere Macht bey der mei- nigen zusetzen werdet/ so verheisse ich/ daß es euch/ so lang ich lebe an einem Bruder/ vnd (wegen deß Al- ters in dem ich bin) an einem Vatter nicht gebrechen sol. Solchs verwegne Schreiben gab er einem seiner was
Joh. Barclayens Argenis/ vmbkom̃e/ oder die Schuld ewers Endes auff michgeleget werde. Dann wer wuͤrde von den Feinden nicht vielmehr außgeben/ daß ich/ vnd nicht Me- leander/ euch auß dem Wege geraͤumet hette? Im vbrigen moͤget jhr mir dancken/ wie euch geliebet. Werdet jhr fortfahren mich zu verfolgen/ ſo wil ich mich offentlich an euch rechen: Dann es mir an Waffen/ Rahtſchlaͤgẽ vnd Kraͤfften nicht mangelt. Die Goͤtter billichen ſelbſt meine Sach. Wird euch deß Meleanders Vntrew/ die euch genugſamb ent- decket iſt/ was beſſers an die Hand geben/ daß jhr ſol- ches Vnrecht zu ſtraffen ewere Macht bey der mei- nigen zuſetzen werdet/ ſo verheiſſe ich/ daß es euch/ ſo lang ich lebe an einem Bruder/ vnd (wegen deß Al- ters in dem ich bin) an einem Vatter nicht gebrechen ſol. Solchs verwegne Schreiben gab er einem ſeiner was
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Joh. Barclayens Argenis/
vmbkom̃e/ oder die Schuld ewers Endes auff mich
geleget werde. Dann wer wuͤrde von den Feinden
nicht vielmehr außgeben/ daß ich/ vnd nicht Me-
leander/ euch auß dem Wege geraͤumet hette? Im
vbrigen moͤget jhr mir dancken/ wie euch geliebet.
Werdet jhr fortfahren mich zu verfolgen/ ſo wil
ich mich offentlich an euch rechen: Dann es mir an
Waffen/ Rahtſchlaͤgẽ vnd Kraͤfften nicht mangelt.
Die Goͤtter billichen ſelbſt meine Sach. Wird euch
deß Meleanders Vntrew/ die euch genugſamb ent-
decket iſt/ was beſſers an die Hand geben/ daß jhr ſol-
ches Vnrecht zu ſtraffen ewere Macht bey der mei-
nigen zuſetzen werdet/ ſo verheiſſe ich/ daß es euch/ ſo
lang ich lebe an einem Bruder/ vnd (wegen deß Al-
ters in dem ich bin) an einem Vatter nicht gebrechen
ſol.
Solchs verwegne Schreiben gab er einem ſeiner
trewen Diener/ mit Befehl/ ſeine Reiſe alſo abzuthei-
len/ daß er nicht ehe als acht Tage nach dem Timo-
nides zum Poliarchus angelangete. Welches dann
nicht ſchwer zuthun were. Er koͤndte zu Meſſine o-
der zu Rhege vnter anderer beſchoͤnung/ in dem Ha-
fen oder in der Statt von deß Timonides Ankunfft
Nachfrage halten. Die Vrſach ſolcher ſchaͤndlichẽ
Liſt war dieſe/ daß Poliarchus/ im Fall er dieſe Acht
Tage vber das Armbandt getragen/ vnter deſſen da-
durch vmbkommen koͤndte. Wann nun die Schrei-
ben erſt nach ſeinem Tode dahin gebracht wuͤrden/
was
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