Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Vierdte Buch. der Hyanisben/ so damals gleich zu recht einfiel/ ge-duppelt. Derselbe Tag wardt vngeachtet der Vn- ruhe mit solcher Fröligkeit gefeyret/ als ob man von nichts dann gutem Friede Wissenschafft trüge. Sie bancketirten in der Stadt vnd im Läger/ hat- ten sich vnd die Becher mit Kräntzen geziehret/ daß auch zu Nacht Gelanor/ der obrister Wachmeister war/ den Poliarchus berichtete/ erköndte sie von jh- rem vnordentlichen Leben nicht zurückhalten. Er eylete auff die Schantzen zu/ wol wissendt/ daß man in Kriegeslaüfften dem Glück/ das zu plötzlichen Fällen Lust hat/ keine Zeit einräumen solle/ darin- nen es vnvorsichtige Leute/ wie sie auch verdienen/ vberraschen könne. Aber der meiste Theil/ so der Wein bezwungen/ schlieffen allbereit. Sie lagen vnter den Trinckgeschirren/ etliche sungen vnd wu- sten nicht zu gehorsamen; nicht allein die Mohren/ sondern auch die schlechten Soldaten der Gallier. Poliarchus befahl dem Gelanor vnd anderen so nüchtern waren das Läger vnd die Wacht an/ vnd machte sich widerumb auff die Statt zu. Radiro-
Das Vierdte Buch. der Hyanisben/ ſo damals gleich zu recht einfiel/ ge-duppelt. Derſelbe Tag wardt vngeachtet der Vn- ruhe mit ſolcher Froͤligkeit gefeyret/ als ob man von nichts dann gutem Friede Wiſſenſchafft truͤge. Sie bancketirten in der Stadt vnd im Laͤger/ hat- ten ſich vnd die Becher mit Kraͤntzen geziehret/ daß auch zu Nacht Gelanor/ der obriſter Wachmeiſter war/ den Poliarchus berichtete/ erkoͤndte ſie von jh- rem vnordentlichen Leben nicht zuruͤckhalten. Er eylete auff die Schantzen zu/ wol wiſſendt/ daß man in Kriegeslauͤfften dem Gluͤck/ das zu ploͤtzlichen Faͤllen Luſt hat/ keine Zeit einraͤumen ſolle/ darin- nen es vnvorſichtige Leute/ wie ſie auch verdienen/ vberꝛaſchen koͤnne. Aber der meiſte Theil/ ſo der Wein bezwungen/ ſchlieffen allbereit. Sie lagen vnter den Trinckgeſchirꝛen/ etliche ſungen vnd wu- ſten nicht zu gehorſamen; nicht allein die Mohren/ ſondern auch die ſchlechten Soldaten der Gallier. Poliarchus befahl dem Gelanor vnd anderen ſo nuͤchtern waren das Laͤger vnd die Wacht an/ vnd machte ſich widerumb auff die Statt zu. Radiro-
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Das Vierdte Buch.
der Hyanisben/ ſo damals gleich zu recht einfiel/ ge-
duppelt. Derſelbe Tag wardt vngeachtet der Vn-
ruhe mit ſolcher Froͤligkeit gefeyret/ als ob man
von nichts dann gutem Friede Wiſſenſchafft truͤge.
Sie bancketirten in der Stadt vnd im Laͤger/ hat-
ten ſich vnd die Becher mit Kraͤntzen geziehret/ daß
auch zu Nacht Gelanor/ der obriſter Wachmeiſter
war/ den Poliarchus berichtete/ erkoͤndte ſie von jh-
rem vnordentlichen Leben nicht zuruͤckhalten. Er
eylete auff die Schantzen zu/ wol wiſſendt/ daß man
in Kriegeslauͤfften dem Gluͤck/ das zu ploͤtzlichen
Faͤllen Luſt hat/ keine Zeit einraͤumen ſolle/ darin-
nen es vnvorſichtige Leute/ wie ſie auch verdienen/
vberꝛaſchen koͤnne. Aber der meiſte Theil/ ſo der
Wein bezwungen/ ſchlieffen allbereit. Sie lagen
vnter den Trinckgeſchirꝛen/ etliche ſungen vnd wu-
ſten nicht zu gehorſamen; nicht allein die Mohren/
ſondern auch die ſchlechten Soldaten der Gallier.
Poliarchus befahl dem Gelanor vnd anderen ſo
nuͤchtern waren das Laͤger vnd die Wacht
an/ vnd machte ſich widerumb
auff die Statt zu.
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