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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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Uebungen des Verstandes,
einem besonders unglücklichen Perioden unmittel-
bar bey ihnen abwechseln werde.
8) Wenn wir erfahren, daß innerhalb einer
gewissen Zeit, oder bey gewissen Umständen und
Personen, die bisher gemachten Regeln der Wahr-
scheinlichkeit weit minder, als sonst, mit dem Er-
folg übereinkommen: so läßt sich gemeiniglich eine
Ursache enedecken,
und daraus eine bessere
Regel der Wahrscheinlichkeit
für solche Zeiten,
Umstände und Personen finden. z. E. Bey einigen
Menschen wirken gewisse Dinge dasjenige weit
seltner, was sie bey andern Menschen öfter wirken.
Wenn jemand, weit öfter als andere, im Spiel
die besten Charten bekömmt; so ist Kunst und
Betrug zu vermuthen. Wenn mit einem Würfel
gewisse Augen weit öfter, als mit einer andern
geworfen werden, so ist er fehlerhaft und an einer
Seite schwerer.
9) Dennoch muß man mit solchen Urtheilen
vorsichtig seyn;
denn es ist nur wahrscheinlich,
daß zu einer gewissen Zeit das Unwahrscheinliche
nicht oft geschehe. Also geschicht es zuweilen, daß
in gewissen Zeiten, ohne eine besondre erforschbare
Ursache, mehr Unwahrscheinliches erfolgt, als ge-
wöhnlich ist.
10) Kein Mensch muß auf Wahrscheinlich-
keit wagen,
sehr unglücklich zu werden, besonders
wenn
Uebungen des Verſtandes,
einem beſonders ungluͤcklichen Perioden unmittel-
bar bey ihnen abwechſeln werde.
8) Wenn wir erfahren, daß innerhalb einer
gewiſſen Zeit, oder bey gewiſſen Umſtaͤnden und
Perſonen, die bisher gemachten Regeln der Wahr-
ſcheinlichkeit weit minder, als ſonſt, mit dem Er-
folg uͤbereinkommen: ſo laͤßt ſich gemeiniglich eine
Urſache enedecken,
und daraus eine beſſere
Regel der Wahrſcheinlichkeit
fuͤr ſolche Zeiten,
Umſtaͤnde und Perſonen finden. z. E. Bey einigen
Menſchen wirken gewiſſe Dinge dasjenige weit
ſeltner, was ſie bey andern Menſchen oͤfter wirken.
Wenn jemand, weit oͤfter als andere, im Spiel
die beſten Charten bekoͤmmt; ſo iſt Kunſt und
Betrug zu vermuthen. Wenn mit einem Wuͤrfel
gewiſſe Augen weit oͤfter, als mit einer andern
geworfen werden, ſo iſt er fehlerhaft und an einer
Seite ſchwerer.
9) Dennoch muß man mit ſolchen Urtheilen
vorſichtig ſeyn;
denn es iſt nur wahrſcheinlich,
daß zu einer gewiſſen Zeit das Unwahrſcheinliche
nicht oft geſchehe. Alſo geſchicht es zuweilen, daß
in gewiſſen Zeiten, ohne eine beſondre erforſchbare
Urſache, mehr Unwahrſcheinliches erfolgt, als ge-
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keit wagen,
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[140/0164] Uebungen des Verſtandes, einem beſonders ungluͤcklichen Perioden unmittel- bar bey ihnen abwechſeln werde. 8) Wenn wir erfahren, daß innerhalb einer gewiſſen Zeit, oder bey gewiſſen Umſtaͤnden und Perſonen, die bisher gemachten Regeln der Wahr- ſcheinlichkeit weit minder, als ſonſt, mit dem Er- folg uͤbereinkommen: ſo laͤßt ſich gemeiniglich eine Urſache enedecken, und daraus eine beſſere Regel der Wahrſcheinlichkeit fuͤr ſolche Zeiten, Umſtaͤnde und Perſonen finden. z. E. Bey einigen Menſchen wirken gewiſſe Dinge dasjenige weit ſeltner, was ſie bey andern Menſchen oͤfter wirken. Wenn jemand, weit oͤfter als andere, im Spiel die beſten Charten bekoͤmmt; ſo iſt Kunſt und Betrug zu vermuthen. Wenn mit einem Wuͤrfel gewiſſe Augen weit oͤfter, als mit einer andern geworfen werden, ſo iſt er fehlerhaft und an einer Seite ſchwerer. 9) Dennoch muß man mit ſolchen Urtheilen vorſichtig ſeyn; denn es iſt nur wahrſcheinlich, daß zu einer gewiſſen Zeit das Unwahrſcheinliche nicht oft geſchehe. Alſo geſchicht es zuweilen, daß in gewiſſen Zeiten, ohne eine beſondre erforſchbare Urſache, mehr Unwahrſcheinliches erfolgt, als ge- woͤhnlich iſt. 10) Kein Menſch muß auf Wahrſcheinlich- keit wagen, ſehr ungluͤcklich zu werden, beſonders wenn

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/164>, abgerufen am 21.11.2024.