Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].Die Sittenlehre aus natürlicher etc. lebendig oder wirksam zu machen suchen müssen,durch alle Mittel, welche dazu etwas beytragen, und welche deswegen Gottesdienst, das ist, Ver- ehrung Gottes genennt werden. Die Pflicht, Gott zu verehren, erfordert un- Durch diese Anbetung bezeugen wir, daß er Das öftere Gebet erleichtert, vermöge einer geschicht, B 4
Die Sittenlehre aus natuͤrlicher ꝛc. lebendig oder wirkſam zu machen ſuchen muͤſſen,durch alle Mittel, welche dazu etwas beytragen, und welche deswegen Gottesdienſt, das iſt, Ver- ehrung Gottes genennt werden. Die Pflicht, Gott zu verehren, erfordert un- Durch dieſe Anbetung bezeugen wir, daß er Das oͤftere Gebet erleichtert, vermoͤge einer geſchicht, B 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="23"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Sittenlehre aus natuͤrlicher ꝛc.</hi></fw><lb/> lebendig oder wirkſam zu machen ſuchen muͤſſen,<lb/> durch alle Mittel, welche dazu etwas beytragen,<lb/> und welche deswegen Gottesdienſt, das iſt, <hi rendition="#fr">Ver-<lb/> ehrung Gottes</hi> genennt werden.</p><lb/> <p>Die Pflicht, Gott zu verehren, erfordert un-<lb/> ter andern, daß wir in unſrer Seele und vor un-<lb/> ſern Bruͤdern ſeine Eigenſchaften <hi rendition="#fr">preiſen;</hi> ſeine<lb/> Wohlthaten ſeiner Guͤte zuſchreiben, oder ihm fuͤr<lb/> ſeine Guͤte <hi rendition="#fr">danken;</hi> auch daß wir unſre Wuͤnſche<lb/> fuͤr das Beſte unſrer ſelbſt und unſrer Bruͤder mit<lb/> dem lebhafteſten Andenken an Gott verknuͤpfen,<lb/> durch deſſen Vorſehung ſie erfuͤllet werden muͤſſen,<lb/> kurz, daß wir ihn um die Erfuͤllung unſrer Wuͤnſche<lb/><hi rendition="#fr">bitten.</hi> Wir muͤſſen alſo Gott, den Schoͤpfer,<lb/> Erhalter und Herrn oft mit Preis, Dank und<lb/><hi rendition="#fr">Bitte anbeten</hi> oder verehren.</p><lb/> <p>Durch dieſe Anbetung bezeugen wir, daß er<lb/> der einzige wahre Gott ſey. Alſo kann <hi rendition="#fr">dieſe al-<lb/> lerhöchſte Anbetung niemanden anders,</hi> als<lb/> ihm zukommen.</p><lb/> <p>Das oͤftere Gebet erleichtert, vermoͤge einer<lb/> unleugbaren Erfahrung, unſern Gehorſam und<lb/> unſre Liebe gegen Gott, unſre Bereitwilligkeit zu<lb/> einer ſtandhaften Tugend um Gotteswillen, und<lb/> unſern Troſt in Widerwaͤrtigkeiten. <hi rendition="#fr">Alſo iſt das<lb/> Gebet uns nützlich und unſre Pflicht,</hi> ob Gott<lb/> gleich von Ewigkeit alles weiß, und alles, was<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 4</fw><fw place="bottom" type="catch">geſchicht,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0047]
Die Sittenlehre aus natuͤrlicher ꝛc.
lebendig oder wirkſam zu machen ſuchen muͤſſen,
durch alle Mittel, welche dazu etwas beytragen,
und welche deswegen Gottesdienſt, das iſt, Ver-
ehrung Gottes genennt werden.
Die Pflicht, Gott zu verehren, erfordert un-
ter andern, daß wir in unſrer Seele und vor un-
ſern Bruͤdern ſeine Eigenſchaften preiſen; ſeine
Wohlthaten ſeiner Guͤte zuſchreiben, oder ihm fuͤr
ſeine Guͤte danken; auch daß wir unſre Wuͤnſche
fuͤr das Beſte unſrer ſelbſt und unſrer Bruͤder mit
dem lebhafteſten Andenken an Gott verknuͤpfen,
durch deſſen Vorſehung ſie erfuͤllet werden muͤſſen,
kurz, daß wir ihn um die Erfuͤllung unſrer Wuͤnſche
bitten. Wir muͤſſen alſo Gott, den Schoͤpfer,
Erhalter und Herrn oft mit Preis, Dank und
Bitte anbeten oder verehren.
Durch dieſe Anbetung bezeugen wir, daß er
der einzige wahre Gott ſey. Alſo kann dieſe al-
lerhöchſte Anbetung niemanden anders, als
ihm zukommen.
Das oͤftere Gebet erleichtert, vermoͤge einer
unleugbaren Erfahrung, unſern Gehorſam und
unſre Liebe gegen Gott, unſre Bereitwilligkeit zu
einer ſtandhaften Tugend um Gotteswillen, und
unſern Troſt in Widerwaͤrtigkeiten. Alſo iſt das
Gebet uns nützlich und unſre Pflicht, ob Gott
gleich von Ewigkeit alles weiß, und alles, was
geſchicht,
B 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |