Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd Verwaltung deroselben Insul zu vbergeben / welche sie durch diesen harten Kampff gewonnen. Denn ich befinde mich also vehig vnd geschickt / daß ich dieselbe / wie groß vnnd weitläufftig sie auch seyn möge / also zu regieren / vnd zu beherrschen wissen wil / als einiger anderer Mensch / so jemahls einige der Welt Insuln mag vnter seiner Bottmässigkeit vnd Verwaltung gehabt haben.

Darauff antwortete Don Kichote: Mein lieber Santscho / wisse / daß diese vnd andere dergleichen Abendthewren mehr / nicht eben solche Mittel seyen / dadurch man Insuln zuerarnen vnnd zuerwerben pflegt / sondern ist eine von denselben Gelegenheiten / so einem offte vff Creutzwegen zu handen stossen / durch welche man nichts anders zuwege bringt / als etwa etliche Löcher in Kopff / vnd daß man bißweilen mit einem oder anderthalben Ohren wider heim kömpt. Hab nur gedult / denn es werden vns dergleichen Abendthewer zur gnüge vffstossen / vermittels derer ich dich nicht allein zum Regenten / sondern auch zu etwas höhers vnd vornehmers / werde machen können. Dafür danckte jhm Santscho sehr fleissig / küssete jhm noch einsten die Hand vnnd den Kürißrock / halff jhm auff seinen Rossübrall / vnd er selbs auch stiege vff sein sanfftmütiges Thierlein / vnd folgte seinem Herrn vffm Fusse nach / welcher / ohne weitern Abschied oder Vnterredung mit denen vff der Kutschen / strackes Weges vnd volles Lauffs dem Holtze / so nahe dabey war / zuritte. Santscho folgete jhm stets vnd mit vollem Trabe nach / so viel nur sein Thier zu lauffen vermochte. Aber Rossübral lieff so geschwinde / daß / als er sich ziemblich weit mit seinem Esel zurück befande / wurde er genothdrengt / seinem Herrn zuzuruffen / daß er doch seiner warten wolte. Vnd also thät Don Kichote, hielt den

vnd Verwaltung deroselben Insul zu vbergeben / welche sie durch diesen harten Kampff gewonnen. Denn ich befinde mich also vehig vnd geschickt / daß ich dieselbe / wie groß vnnd weitläufftig sie auch seyn möge / also zu regieren / vnd zu beherrschen wissen wil / als einiger anderer Mensch / so jemahls einige der Welt Insuln mag vnter seiner Bottmässigkeit vnd Verwaltung gehabt haben.

Darauff antwortete Don Kichote: Mein lieber Santscho / wisse / daß diese vnd andere dergleichen Abendthewren mehr / nicht eben solche Mittel seyen / dadurch man Insuln zuerarnen vnnd zuerwerben pflegt / sondern ist eine von denselben Gelegenheiten / so einem offte vff Creutzwegen zu handen stossen / durch welche man nichts anders zuwege bringt / als etwa etliche Löcher in Kopff / vnd daß man bißweilen mit einem oder anderthalben Ohren wider heim kömpt. Hab nur gedult / denn es werden vns dergleichen Abendthewer zur gnüge vffstossen / vermittels derer ich dich nicht allein zum Regenten / sondern auch zu etwas höhers vnd vornehmers / werde machen können. Dafür danckte jhm Santscho sehr fleissig / küssete jhm noch einsten die Hand vnnd den Kürißrock / halff jhm auff seinen Rossübrall / vnd er selbs auch stiege vff sein sanfftmütiges Thierlein / vnd folgte seinem Herrn vffm Fusse nach / welcher / ohne weitern Abschied oder Vnterredung mit denen vff der Kutschen / strackes Weges vnd volles Lauffs dem Holtze / so nahe dabey war / zuritte. Santscho folgete jhm stets vnd mit vollem Trabe nach / so viel nur sein Thier zu lauffen vermochte. Aber Rossübral lieff so geschwinde / daß / als er sich ziemblich weit mit seinem Esel zurück befande / wurde er genothdrengt / seinem Herrn zuzuruffen / daß er doch seiner warten wolte. Vnd also thät Don Kichote, hielt den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0113" n="113"/>
vnd Verwaltung deroselben Insul zu vbergeben / welche sie durch diesen harten Kampff gewonnen. Denn ich befinde mich also vehig vnd geschickt / daß ich dieselbe / wie groß vnnd weitläufftig sie auch seyn möge / also zu regieren / vnd zu beherrschen wissen wil / als einiger anderer Mensch / so jemahls einige der Welt Insuln mag vnter seiner Bottmässigkeit vnd Verwaltung gehabt haben.</p>
        <p>Darauff antwortete <hi rendition="#aq">Don Kichote:</hi> Mein lieber Santscho / wisse / daß diese vnd andere dergleichen Abendthewren mehr / nicht eben solche Mittel seyen / dadurch man Insuln zuerarnen vnnd zuerwerben pflegt / sondern ist eine von denselben Gelegenheiten / so einem offte vff Creutzwegen zu handen stossen / durch welche man nichts anders zuwege bringt / als etwa etliche Löcher in Kopff / vnd daß man bißweilen mit einem oder anderthalben Ohren wider heim kömpt. Hab nur gedult / denn es werden vns dergleichen Abendthewer zur gnüge vffstossen / vermittels derer ich dich nicht allein zum Regenten / sondern auch zu etwas höhers vnd vornehmers / werde machen können. Dafür danckte jhm Santscho sehr fleissig / küssete jhm noch einsten die Hand vnnd den Kürißrock / halff jhm auff seinen Rossübrall / vnd er selbs auch stiege vff sein sanfftmütiges Thierlein / vnd folgte seinem Herrn vffm Fusse nach / welcher / ohne weitern Abschied oder Vnterredung mit denen vff der Kutschen / strackes Weges vnd volles Lauffs dem Holtze / so nahe dabey war / zuritte. Santscho folgete jhm stets vnd mit vollem Trabe nach / so viel nur sein Thier zu lauffen vermochte. Aber Rossübral lieff so geschwinde / daß / als er sich ziemblich weit mit seinem Esel zurück befande / wurde er genothdrengt / seinem Herrn zuzuruffen / daß er doch seiner warten wolte. Vnd also thät <hi rendition="#aq">Don Kichote,</hi> hielt den
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0113] vnd Verwaltung deroselben Insul zu vbergeben / welche sie durch diesen harten Kampff gewonnen. Denn ich befinde mich also vehig vnd geschickt / daß ich dieselbe / wie groß vnnd weitläufftig sie auch seyn möge / also zu regieren / vnd zu beherrschen wissen wil / als einiger anderer Mensch / so jemahls einige der Welt Insuln mag vnter seiner Bottmässigkeit vnd Verwaltung gehabt haben. Darauff antwortete Don Kichote: Mein lieber Santscho / wisse / daß diese vnd andere dergleichen Abendthewren mehr / nicht eben solche Mittel seyen / dadurch man Insuln zuerarnen vnnd zuerwerben pflegt / sondern ist eine von denselben Gelegenheiten / so einem offte vff Creutzwegen zu handen stossen / durch welche man nichts anders zuwege bringt / als etwa etliche Löcher in Kopff / vnd daß man bißweilen mit einem oder anderthalben Ohren wider heim kömpt. Hab nur gedult / denn es werden vns dergleichen Abendthewer zur gnüge vffstossen / vermittels derer ich dich nicht allein zum Regenten / sondern auch zu etwas höhers vnd vornehmers / werde machen können. Dafür danckte jhm Santscho sehr fleissig / küssete jhm noch einsten die Hand vnnd den Kürißrock / halff jhm auff seinen Rossübrall / vnd er selbs auch stiege vff sein sanfftmütiges Thierlein / vnd folgte seinem Herrn vffm Fusse nach / welcher / ohne weitern Abschied oder Vnterredung mit denen vff der Kutschen / strackes Weges vnd volles Lauffs dem Holtze / so nahe dabey war / zuritte. Santscho folgete jhm stets vnd mit vollem Trabe nach / so viel nur sein Thier zu lauffen vermochte. Aber Rossübral lieff so geschwinde / daß / als er sich ziemblich weit mit seinem Esel zurück befande / wurde er genothdrengt / seinem Herrn zuzuruffen / daß er doch seiner warten wolte. Vnd also thät Don Kichote, hielt den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-08-21T09:01:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-08-21T09:01:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/113
Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/113>, abgerufen am 27.11.2024.