Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.ist allhiero der Ort dazu nicht / vnd wil es Zeit vnnd Gelegenheit vor dißmahl nicht leyden. Ich wils aber wol etwa eines Tages derogleichen einem andeuten vnd zu verstehen geben / welcher hierzu Rath vnd Mittel schaffen / vnnd solchen Mängeln wird zu vor kommen können. Dieses einige sag ich nur jetzo vnd vor dißmahl / weiln der Verdruß vnd Vnwillen / (den ich hierob geschöpfft / daß ich diese eißgrawe Haar / vnd diß aller ehrerbietung würdige Angesicht / nur gebrauchter Kupplerey halber / in solcher Angst vnnd Hertzleyd hab sehen müssen) mir hierdurch gäntzlichen gestillet vnd entnommen worden / daß er vber vnnd ausser der Kuplerey / sich auch noch der Zauberey vnd schwartzen Kunst solle gebraucht haben / ohngeachtet mir gleichwol nicht vnwissend vnnd verborgen ist / daß in der Welt keine Gauckeley vnd Bezauberung zu finden ist / welche des Menschen Willen bewegen vnd zwingen könne / wie etliche einfältige vnnd albere Leutlin es zwar dafür halten. Sondern es ist vnser Wille frey vnd ohngezwungen / vnd wird kein Kraut oder Segnung vnd Gauckeley zu finden seyn / welche denselben nothdrengen vnd bezwingen könne / gleich wie etliche vnverständige Weiberlin / vnnd eins theils verruchte lose Betrieger zu thun pflegen / in dem sie mit mischungen etlicher Artzneyen / vnd mit andern gifftigen Sachen vmbgehen / mit welchen sie die Leute rasend vnd zu Narren machen / vnnd jhnen zu verstehen geben / sie hetten die Krafft vnd Würckung in sich / einen verliebt zu machen / da es doch / wie ich gesagt hab / ein ohnmöglich Ding ist / daß man den freyen Willen des Menschen zwingen könne. Also verhelt sichs in rechter Warheit / sagte der gute Alte / vnd gewißlichen / Herr / so viel die Gauckeley vnd schwartze Kunst betrifft / hab ich daran gantz keine Schuld gehabt / was aber die Kupplerey anlangt / ist allhiero der Ort dazu nicht / vnd wil es Zeit vnnd Gelegenheit vor dißmahl nicht leyden. Ich wils aber wol etwa eines Tages derogleichen einem andeuten vnd zu verstehen geben / welcher hierzu Rath vnd Mittel schaffen / vnnd solchen Mängeln wird zu vor kommen können. Dieses einige sag ich nur jetzo vnd vor dißmahl / weiln der Verdruß vnd Vnwillen / (den ich hierob geschöpfft / daß ich diese eißgrawe Haar / vnd diß aller ehrerbietung würdige Angesicht / nur gebrauchter Kupplerey halber / in solcher Angst vnnd Hertzleyd hab sehen müssen) mir hierdurch gäntzlichen gestillet vnd entnommen worden / daß er vber vnnd ausser der Kuplerey / sich auch noch der Zauberey vnd schwartzen Kunst solle gebraucht haben / ohngeachtet mir gleichwol nicht vnwissend vnnd verborgen ist / daß in der Welt keine Gauckeley vnd Bezauberung zu finden ist / welche des Menschen Willen bewegen vnd zwingen könne / wie etliche einfältige vnnd albere Leutlin es zwar dafür halten. Sondern es ist vnser Wille frey vnd ohngezwungen / vnd wird kein Kraut oder Segnung vnd Gauckeley zu finden seyn / welche denselben nothdrengen vnd bezwingen könne / gleich wie etliche vnverständige Weiberlin / vnnd eins theils verruchte lose Betrieger zu thun pflegen / in dem sie mit mischungen etlicher Artzneyen / vnd mit andern gifftigen Sachen vmbgehen / mit welchen sie die Leute rasend vnd zu Narren machen / vnnd jhnen zu verstehen geben / sie hetten die Krafft vnd Würckung in sich / einen verliebt zu machen / da es doch / wie ich gesagt hab / ein ohnmöglich Ding ist / daß man den freyen Willen des Menschen zwingen könne. Also verhelt sichs in rechter Warheit / sagte der gute Alte / vnd gewißlichen / Herr / so viel die Gauckeley vnd schwartze Kunst betrifft / hab ich daran gantz keine Schuld gehabt / was aber die Kupplerey anlangt / <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0285" n="285"/> ist allhiero der Ort dazu nicht / vnd wil es Zeit vnnd Gelegenheit vor dißmahl nicht leyden. Ich wils aber wol etwa eines Tages derogleichen einem andeuten vnd zu verstehen geben / welcher hierzu Rath vnd Mittel schaffen / vnnd solchen Mängeln wird zu vor kommen können. Dieses einige sag ich nur jetzo vnd vor dißmahl / weiln der Verdruß vnd Vnwillen / (den ich hierob geschöpfft / daß ich diese eißgrawe Haar / vnd diß aller ehrerbietung würdige Angesicht / nur gebrauchter Kupplerey halber / in solcher Angst vnnd Hertzleyd hab sehen müssen) mir hierdurch gäntzlichen gestillet vnd entnommen worden / daß er vber vnnd ausser der Kuplerey / sich auch noch der Zauberey vnd schwartzen Kunst solle gebraucht haben / ohngeachtet mir gleichwol nicht vnwissend vnnd verborgen ist / daß in der Welt keine Gauckeley vnd Bezauberung zu finden ist / welche des Menschen Willen bewegen vnd zwingen könne / wie etliche einfältige vnnd albere Leutlin es zwar dafür halten. Sondern es ist vnser Wille frey vnd ohngezwungen / vnd wird kein Kraut oder Segnung vnd Gauckeley zu finden seyn / welche denselben nothdrengen vnd bezwingen könne / gleich wie etliche vnverständige Weiberlin / vnnd eins theils verruchte lose Betrieger zu thun pflegen / in dem sie mit mischungen etlicher Artzneyen / vnd mit andern gifftigen Sachen vmbgehen / mit welchen sie die Leute rasend vnd zu Narren machen / vnnd jhnen zu verstehen geben / sie hetten die Krafft vnd Würckung in sich / einen verliebt zu machen / da es doch / wie ich gesagt hab / ein ohnmöglich Ding ist / daß man den freyen Willen des Menschen zwingen könne.</p> <p>Also verhelt sichs in rechter Warheit / sagte der gute Alte / vnd gewißlichen / Herr / so viel die Gauckeley vnd schwartze Kunst betrifft / hab ich daran gantz keine Schuld gehabt / was aber die Kupplerey anlangt / </p> </div> </body> </text> </TEI> [285/0285]
ist allhiero der Ort dazu nicht / vnd wil es Zeit vnnd Gelegenheit vor dißmahl nicht leyden. Ich wils aber wol etwa eines Tages derogleichen einem andeuten vnd zu verstehen geben / welcher hierzu Rath vnd Mittel schaffen / vnnd solchen Mängeln wird zu vor kommen können. Dieses einige sag ich nur jetzo vnd vor dißmahl / weiln der Verdruß vnd Vnwillen / (den ich hierob geschöpfft / daß ich diese eißgrawe Haar / vnd diß aller ehrerbietung würdige Angesicht / nur gebrauchter Kupplerey halber / in solcher Angst vnnd Hertzleyd hab sehen müssen) mir hierdurch gäntzlichen gestillet vnd entnommen worden / daß er vber vnnd ausser der Kuplerey / sich auch noch der Zauberey vnd schwartzen Kunst solle gebraucht haben / ohngeachtet mir gleichwol nicht vnwissend vnnd verborgen ist / daß in der Welt keine Gauckeley vnd Bezauberung zu finden ist / welche des Menschen Willen bewegen vnd zwingen könne / wie etliche einfältige vnnd albere Leutlin es zwar dafür halten. Sondern es ist vnser Wille frey vnd ohngezwungen / vnd wird kein Kraut oder Segnung vnd Gauckeley zu finden seyn / welche denselben nothdrengen vnd bezwingen könne / gleich wie etliche vnverständige Weiberlin / vnnd eins theils verruchte lose Betrieger zu thun pflegen / in dem sie mit mischungen etlicher Artzneyen / vnd mit andern gifftigen Sachen vmbgehen / mit welchen sie die Leute rasend vnd zu Narren machen / vnnd jhnen zu verstehen geben / sie hetten die Krafft vnd Würckung in sich / einen verliebt zu machen / da es doch / wie ich gesagt hab / ein ohnmöglich Ding ist / daß man den freyen Willen des Menschen zwingen könne.
Also verhelt sichs in rechter Warheit / sagte der gute Alte / vnd gewißlichen / Herr / so viel die Gauckeley vnd schwartze Kunst betrifft / hab ich daran gantz keine Schuld gehabt / was aber die Kupplerey anlangt /
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