Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.vnnd abgekuppelten RudelsLeute gewaltig vff sie zuhagelten. Ab diesem Verlauff wurde Santscho trefflich sehr betrübt vnd bestürtzt / dann er bildete jhm in seinem Gemüth also bald für / wie daß die jenigen / welche die Flucht gaben / der gantzen Sachen bericht / der heiligen Brüderschafft der Land- vnnd Strassen Reuter hinderbringen möchten / welche sonder zweiffel also fort auff den ersten Glockenschlag sich auff- vnd herauß ins Feld machen / vnd die Verbrecher suchen vnd außspehen würden. Vnnd eben dieses sagte er auch zu seinem Herrn / vnd bath jhn / daß sie doch ja alsobald sich von dannen begeben / vnd vff das hohe Gebirg / so stracks dran gelegen war / sich verstecken vnnd verbergen möchten. Diß hat wol seine maß / sprach Don Kichote: Aber ich weiß am besten / was nunmehro hierauff ferrner zu thun sich gebühren wird. Vnd also ruffte er die RudelsLeute alle miteinander / welche zerstrewet vnd durcheinander hin- vnd her lieffen / vnd den Gewalthaber auch so weit außgezogen vnd geplündert hatten / daß sie jhn gantz bloß vnd nacket liegen liessen. Diese stellten sich nun alle in ein Cräyß vmb jhn her / vmb zu vernehmen vnnd anzuhören / was er jhnen befehlen würde. Darauff fieng er an also gegen sie zu reden: Ehrlichen vnd wolerzogenen Leuten wil nicht anders gebühren vnd geziemen / als daß sie vor die jenigen Wolthaten / so sie empfahen / sich danckbar bezeigen / vnnd ist eben Vndanckbarkeit eines von denen Lastern / welche GOTT am meisten beleidigen vnd zu Zorn reitzen. Dieses sag ich auß der Vrsachen / jhr Herren / alldieweiln jhr nunmehro schon meine Gutthat / welche jhr von mir empfangen / im Werck selbs vnd in der Erfahrung habt empfinden vnd verspühren vnnd abgekuppelten RudelsLeute gewaltig vff sie zuhagelten. Ab diesem Verlauff wurde Santscho trefflich sehr betrübt vnd bestürtzt / dann er bildete jhm in seinem Gemüth also bald für / wie daß die jenigen / welche die Flucht gaben / der gantzen Sachen bericht / der heiligen Brüderschafft der Land- vnnd Strassen Reuter hinderbringen möchten / welche sonder zweiffel also fort auff den ersten Glockenschlag sich auff- vnd herauß ins Feld machen / vnd die Verbrecher suchen vnd außspehen würden. Vnnd eben dieses sagte er auch zu seinem Herrn / vnd bath jhn / daß sie doch ja alsobald sich von dannen begeben / vnd vff das hohe Gebirg / so stracks dran gelegen war / sich verstecken vnnd verbergen möchten. Diß hat wol seine maß / sprach Don Kichote: Aber ich weiß am besten / was nunmehro hierauff ferrner zu thun sich gebühren wird. Vnd also ruffte er die RudelsLeute alle miteinander / welche zerstrewet vnd durcheinander hin- vnd her lieffen / vnd den Gewalthaber auch so weit außgezogen vnd geplündert hatten / daß sie jhn gantz bloß vnd nacket liegen liessen. Diese stellten sich nun alle in ein Cräyß vmb jhn her / vmb zu vernehmen vnnd anzuhören / was er jhnen befehlen würde. Darauff fieng er an also gegen sie zu reden: Ehrlichen vnd wolerzogenen Leuten wil nicht anders gebühren vnd geziemen / als daß sie vor die jenigen Wolthaten / so sie empfahen / sich danckbar bezeigen / vnnd ist eben Vndanckbarkeit eines von denen Lastern / welche GOTT am meisten beleidigen vnd zu Zorn reitzen. Dieses sag ich auß der Vrsachen / jhr Herren / alldieweiln jhr nunmehro schon meine Gutthat / welche jhr von mir empfangen / im Werck selbs vnd in der Erfahrung habt empfinden vnd verspühren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0296" n="296"/> vnnd abgekuppelten RudelsLeute gewaltig vff sie zuhagelten.</p> <p>Ab diesem Verlauff wurde Santscho trefflich sehr betrübt vnd bestürtzt / dann er bildete jhm in seinem Gemüth also bald für / wie daß die jenigen / welche die Flucht gaben / der gantzen Sachen bericht / der heiligen Brüderschafft der Land- vnnd Strassen Reuter hinderbringen möchten / welche sonder zweiffel also fort auff den ersten Glockenschlag sich auff- vnd herauß ins Feld machen / vnd die Verbrecher suchen vnd außspehen würden. Vnnd eben dieses sagte er auch zu seinem Herrn / vnd bath jhn / daß sie doch ja alsobald sich von dannen begeben / vnd vff das hohe Gebirg / so stracks dran gelegen war / sich verstecken vnnd verbergen möchten. Diß hat wol seine maß / sprach <hi rendition="#aq">Don Kichote:</hi> Aber ich weiß am besten / was nunmehro hierauff ferrner zu thun sich gebühren wird. Vnd also ruffte er die RudelsLeute alle miteinander / welche zerstrewet vnd durcheinander hin- vnd her lieffen / vnd den Gewalthaber auch so weit außgezogen vnd geplündert hatten / daß sie jhn gantz bloß vnd nacket liegen liessen. Diese stellten sich nun alle in ein Cräyß vmb jhn her / vmb zu vernehmen vnnd anzuhören / was er jhnen befehlen würde. Darauff fieng er an also gegen sie zu reden:</p> <p>Ehrlichen vnd wolerzogenen Leuten wil nicht anders gebühren vnd geziemen / als daß sie vor die jenigen Wolthaten / so sie empfahen / sich danckbar bezeigen / vnnd ist eben Vndanckbarkeit eines von denen Lastern / welche GOTT am meisten beleidigen vnd zu Zorn reitzen. Dieses sag ich auß der Vrsachen / jhr Herren / alldieweiln jhr nunmehro schon meine Gutthat / welche jhr von mir empfangen / im Werck selbs vnd in der Erfahrung habt empfinden vnd verspühren </p> </div> </body> </text> </TEI> [296/0296]
vnnd abgekuppelten RudelsLeute gewaltig vff sie zuhagelten.
Ab diesem Verlauff wurde Santscho trefflich sehr betrübt vnd bestürtzt / dann er bildete jhm in seinem Gemüth also bald für / wie daß die jenigen / welche die Flucht gaben / der gantzen Sachen bericht / der heiligen Brüderschafft der Land- vnnd Strassen Reuter hinderbringen möchten / welche sonder zweiffel also fort auff den ersten Glockenschlag sich auff- vnd herauß ins Feld machen / vnd die Verbrecher suchen vnd außspehen würden. Vnnd eben dieses sagte er auch zu seinem Herrn / vnd bath jhn / daß sie doch ja alsobald sich von dannen begeben / vnd vff das hohe Gebirg / so stracks dran gelegen war / sich verstecken vnnd verbergen möchten. Diß hat wol seine maß / sprach Don Kichote: Aber ich weiß am besten / was nunmehro hierauff ferrner zu thun sich gebühren wird. Vnd also ruffte er die RudelsLeute alle miteinander / welche zerstrewet vnd durcheinander hin- vnd her lieffen / vnd den Gewalthaber auch so weit außgezogen vnd geplündert hatten / daß sie jhn gantz bloß vnd nacket liegen liessen. Diese stellten sich nun alle in ein Cräyß vmb jhn her / vmb zu vernehmen vnnd anzuhören / was er jhnen befehlen würde. Darauff fieng er an also gegen sie zu reden:
Ehrlichen vnd wolerzogenen Leuten wil nicht anders gebühren vnd geziemen / als daß sie vor die jenigen Wolthaten / so sie empfahen / sich danckbar bezeigen / vnnd ist eben Vndanckbarkeit eines von denen Lastern / welche GOTT am meisten beleidigen vnd zu Zorn reitzen. Dieses sag ich auß der Vrsachen / jhr Herren / alldieweiln jhr nunmehro schon meine Gutthat / welche jhr von mir empfangen / im Werck selbs vnd in der Erfahrung habt empfinden vnd verspühren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-08-21T09:01:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-08-21T09:01:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |