Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

gewöhnlich vnd gleichsam angeboren were / allen so vornehmen Rittern / dergleichen auch er einer scheinte zuseyn / vnd seine frewdige Gestalt vnnd tapffere Gegenwart solches gnugsam darthäte. Vnd sagte hierauff weiter / daß auch er selbs vor sein Person in Jahren seiner Jugend sich vff solche ehrenwürdige ritterliche Waffenvbung gelegt vnnd durch vnterschiedliche Theil der Welt gereiset were / sein Glück in Ritterspielen zu versuchen / also gar / daß er auch die Vorstätte zu Malaga, die Inseln von kiaran, die Compaß von Sevilien / den Marcktplatz bey der Segovranischen Wunderbrück / den Olivenwald zu Valentz / den Vmbkreiß vmb die Mawren von Granada, die Meergegend von Sanlucar, den Diebsbrunnenplatz zu Corduba, die Toletanische Krüge vnd Wirthshäuser / vnd andere viel Lande / da er sich fleissig der Flüchtigkeit seiner Schenckel vnd Geschwindigkeit seiner Hände gebraucht / nicht hette vbergangen vnd verbergen lassen: in dem er / was gerade / krumm gemacht / viel Witwen bethöret / etliche Jungfern gelöset / etliche Vnmündige vbern Tölpel geworffen / vnnd schließlichen sich durch alle Rahtstüle vnd Gericht von gantz Spanien bekant vnd ruchtbar gemacht: endlichen aber sich anhero in dieses sein Castell begeben / da er dann noch lebte vnd sich erhielte / nicht allein von dem seinigen / sondern auch von anderer Leute Schweiß vnd Blut / nehme auff vnnd herbergte in diesem seinem Schloß alle fahrende Rittersleute / was Eigenschafft vnd Standes auch dieselben weren / lediglich vnd bloß auß lieb vnd gunst / so er zu jhnen trüge / vnd hiermit sie zur Danckbarkeit / vnd dieses sein gutes Gemüth in etwas zu belohnen / mit jhme hinwiderumb das jhrige mildiglich theileten. Er sagte jhm auch ferrner / daß in diesem seinem Castell keine Capell

gewöhnlich vnd gleichsam angeboren were / allen so vornehmen Rittern / dergleichen auch er einer scheinte zuseyn / vnd seine frewdige Gestalt vnnd tapffere Gegenwart solches gnugsam darthäte. Vnd sagte hierauff weiter / daß auch er selbs vor sein Person in Jahren seiner Jugend sich vff solche ehrenwürdige ritterliche Waffenvbung gelegt vnnd durch vnterschiedliche Theil der Welt gereiset were / sein Glück in Ritterspielen zu versuchen / also gar / daß er auch die Vorstätte zu Malága, die Inseln von kiaran, die Compaß von Sevilien / den Marcktplatz bey der Segovranischen Wunderbrück / den Olivenwald zu Valentz / den Vmbkreiß vmb die Mawren von Granada, die Meergegend von Sanlucar, den Diebsbrunnenplatz zu Corduba, die Toletanische Krüge vnd Wirthshäuser / vnd andere viel Lande / da er sich fleissig der Flüchtigkeit seiner Schenckel vnd Geschwindigkeit seiner Hände gebraucht / nicht hette vbergangen vnd verbergen lassen: in dem er / was gerade / krumm gemacht / viel Witwen bethöret / etliche Jungfern gelöset / etliche Vnmündige vbern Tölpel geworffen / vnnd schließlichen sich durch alle Rahtstüle vnd Gericht von gantz Spanien bekant vnd ruchtbar gemacht: endlichen aber sich anhero in dieses sein Castell begeben / da er dann noch lebte vnd sich erhielte / nicht allein von dem seinigen / sondern auch von anderer Leute Schweiß vnd Blut / nehme auff vnnd herbergte in diesem seinem Schloß alle fahrende Rittersleute / was Eigenschafft vnd Standes auch dieselben weren / lediglich vnd bloß auß lieb vnd gunst / so er zu jhnen trüge / vnd hiermit sie zur Danckbarkeit / vnd dieses sein gutes Gemüth in etwas zu belohnen / mit jhme hinwiderumb das jhrige mildiglich theileten. Er sagte jhm auch ferrner / daß in diesem seinem Castell keine Capell

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0037" n="37"/>
gewöhnlich vnd gleichsam angeboren were / allen so vornehmen Rittern / dergleichen auch er einer scheinte zuseyn / vnd seine frewdige Gestalt vnnd tapffere Gegenwart solches gnugsam darthäte. Vnd sagte hierauff weiter / daß auch er selbs vor sein Person in Jahren seiner Jugend sich vff solche ehrenwürdige ritterliche Waffenvbung gelegt vnnd durch vnterschiedliche Theil der Welt gereiset were / sein Glück in Ritterspielen zu versuchen / also gar / daß er auch die Vorstätte zu <hi rendition="#aq">Malága,</hi> die Inseln von <hi rendition="#aq">kiaran,</hi> die Compaß von Sevilien / den Marcktplatz bey der Segovranischen Wunderbrück / den Olivenwald zu Valentz / den Vmbkreiß vmb die Mawren von <hi rendition="#aq">Granada,</hi> die Meergegend von <hi rendition="#aq">Sanlucar,</hi> den Diebsbrunnenplatz zu <hi rendition="#aq">Corduba,</hi> die Toletanische Krüge vnd Wirthshäuser / vnd andere viel Lande / da er sich fleissig der Flüchtigkeit seiner Schenckel vnd Geschwindigkeit seiner Hände gebraucht / nicht hette vbergangen vnd verbergen lassen: in dem er / was gerade / krumm gemacht / viel Witwen bethöret / etliche Jungfern gelöset / etliche Vnmündige vbern Tölpel geworffen / vnnd schließlichen sich durch alle Rahtstüle vnd Gericht von gantz Spanien bekant vnd ruchtbar gemacht: endlichen aber sich anhero in dieses sein Castell begeben / da er dann noch lebte vnd sich erhielte / nicht allein von dem seinigen / sondern auch von anderer Leute Schweiß vnd Blut / nehme auff vnnd herbergte in diesem seinem Schloß alle fahrende Rittersleute / was Eigenschafft vnd Standes auch dieselben weren / lediglich vnd bloß auß lieb vnd gunst / so er zu jhnen trüge / vnd hiermit sie zur Danckbarkeit / vnd dieses sein gutes Gemüth in etwas zu belohnen / mit jhme hinwiderumb das jhrige mildiglich theileten. Er sagte jhm auch ferrner / daß in diesem seinem Castell keine Capell
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0037] gewöhnlich vnd gleichsam angeboren were / allen so vornehmen Rittern / dergleichen auch er einer scheinte zuseyn / vnd seine frewdige Gestalt vnnd tapffere Gegenwart solches gnugsam darthäte. Vnd sagte hierauff weiter / daß auch er selbs vor sein Person in Jahren seiner Jugend sich vff solche ehrenwürdige ritterliche Waffenvbung gelegt vnnd durch vnterschiedliche Theil der Welt gereiset were / sein Glück in Ritterspielen zu versuchen / also gar / daß er auch die Vorstätte zu Malága, die Inseln von kiaran, die Compaß von Sevilien / den Marcktplatz bey der Segovranischen Wunderbrück / den Olivenwald zu Valentz / den Vmbkreiß vmb die Mawren von Granada, die Meergegend von Sanlucar, den Diebsbrunnenplatz zu Corduba, die Toletanische Krüge vnd Wirthshäuser / vnd andere viel Lande / da er sich fleissig der Flüchtigkeit seiner Schenckel vnd Geschwindigkeit seiner Hände gebraucht / nicht hette vbergangen vnd verbergen lassen: in dem er / was gerade / krumm gemacht / viel Witwen bethöret / etliche Jungfern gelöset / etliche Vnmündige vbern Tölpel geworffen / vnnd schließlichen sich durch alle Rahtstüle vnd Gericht von gantz Spanien bekant vnd ruchtbar gemacht: endlichen aber sich anhero in dieses sein Castell begeben / da er dann noch lebte vnd sich erhielte / nicht allein von dem seinigen / sondern auch von anderer Leute Schweiß vnd Blut / nehme auff vnnd herbergte in diesem seinem Schloß alle fahrende Rittersleute / was Eigenschafft vnd Standes auch dieselben weren / lediglich vnd bloß auß lieb vnd gunst / so er zu jhnen trüge / vnd hiermit sie zur Danckbarkeit / vnd dieses sein gutes Gemüth in etwas zu belohnen / mit jhme hinwiderumb das jhrige mildiglich theileten. Er sagte jhm auch ferrner / daß in diesem seinem Castell keine Capell

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-08-21T09:01:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-08-21T09:01:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/37
Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/37>, abgerufen am 21.11.2024.