Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

er mir schweret bey dem Orden der Ritterschafft / so er empfangen / wil ich jhn freyledig gehen lassen / vnd der Zahlung versicherung thun. Herr / ewr Veste sehen was sie reden / sagt der Jung / denn dieser mein Herr ist kein Ritter / hat auch nie keinen Orden empfangen / sondern heißt Hanß Althut / der reiche / vnd ist des Quintanar Nachbar. Da ist wenig angelegen / sagt Don Kichote, dann auch wol die Althütten Ritter seyn können / sonderlich weil man einen jeden / nicht nach dem Geschlecht / sondern nach seinen Wercken vnnd Thaten schätzen sol. Das ist wol war Herr / sagt Andres / aber was solte dieser mein Herr vor tugendhaffte Thaten thun / in dem er mir meinen sawren Schweiß vnnd Blut / meine Müh vnnd Arbeit / meinen Lohn verläugnet? Ich läugne es euch nicht / mein Freund Andres / sprach der Bawer / thut mir nur die Freundschafft vnd geht mit mir / dann ich schwere euch bey allen Orden der Ritterschafften so in der gantzen Welt seyn mögen / daß ich euch zahlen wil / wie obgesagt / einen halben Orth vber den andern / vnd wil euch noch vber diß die Müntze segnen vnd beräuchern. Des beräucherns thue ich mich bedancken / sagte Don Kichote, ist dessen nicht von nöthen / gebts jhm nur an halben Orthen / damit bin ich zu frieden: seht aber wol zu / daß jhrs also im werck erfüllet / wie jhr geschworen habt. Dann sonsten schwer ich euch eben durch denselben Eid / daß ich wider vmbkehren wil / euch zu suchen vnd zu züchtigen / vnnd verhoff euch wol zu finden / wo jhr euch schon besser verbirget / als eine Heidechse. Vnd wo jhr zuwissen begehret / wer der jenige sey / so euch dieses befihlet / darmit jhr desto gewisser vnnd hefftiger verbunden seynd / solchs ins werck zurichten / so wisset / daß ich bin der mannhaffte Don Kichote de la Mantscha, Recher alles

er mir schweret bey dem Orden der Ritterschafft / so er empfangen / wil ich jhn freyledig gehen lassen / vnd der Zahlung versicherung thun. Herr / ewr Veste sehen was sie reden / sagt der Jung / denn dieser mein Herr ist kein Ritter / hat auch nie keinen Orden empfangen / sondern heißt Hanß Althut / der reiche / vnd ist des Quintanar Nachbar. Da ist wenig angelegen / sagt Don Kichote, dann auch wol die Althütten Ritter seyn können / sonderlich weil man einen jeden / nicht nach dem Geschlecht / sondern nach seinen Wercken vnnd Thaten schätzen sol. Das ist wol war Herr / sagt Andres / aber was solte dieser mein Herr vor tugendhaffte Thaten thun / in dem er mir meinen sawren Schweiß vnnd Blut / meine Müh vnnd Arbeit / meinen Lohn verläugnet? Ich läugne es euch nicht / mein Freund Andres / sprach der Bawer / thut mir nur die Freundschafft vnd geht mit mir / dann ich schwere euch bey allen Orden der Ritterschafften so in der gantzen Welt seyn mögen / daß ich euch zahlen wil / wie obgesagt / einen halben Orth vber den andern / vnd wil euch noch vber diß die Müntze segnen vnd beräuchern. Des beräucherns thue ich mich bedancken / sagte Don Kichote, ist dessen nicht von nöthen / gebts jhm nur an halben Orthen / damit bin ich zu frieden: seht aber wol zu / daß jhrs also im werck erfüllet / wie jhr geschworen habt. Dann sonsten schwer ich euch eben durch denselben Eid / daß ich wider vmbkehren wil / euch zu suchen vnd zu züchtigen / vnnd verhoff euch wol zu finden / wo jhr euch schon besser verbirget / als eine Heidechse. Vnd wo jhr zuwissen begehret / wer der jenige sey / so euch dieses befihlet / darmit jhr desto gewisser vnnd hefftiger verbunden seynd / solchs ins werck zurichten / so wisset / daß ich bin der mannhaffte Don Kichote de la Mantscha, Recher alles

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0051" n="51"/>
er mir schweret bey dem Orden der Ritterschafft / so er empfangen / wil ich jhn freyledig gehen lassen / vnd der Zahlung versicherung thun. Herr / ewr Veste sehen was sie reden / sagt der Jung / denn dieser mein Herr ist kein Ritter / hat auch nie keinen Orden empfangen / sondern heißt Hanß Althut / der reiche / vnd ist des <hi rendition="#aq">Quintanar</hi> Nachbar. Da ist wenig angelegen / sagt <hi rendition="#aq">Don Kichote,</hi> dann auch wol die Althütten Ritter seyn können / sonderlich weil man einen jeden / nicht nach dem Geschlecht / sondern nach seinen Wercken vnnd Thaten schätzen sol. Das ist wol war Herr / sagt Andres / aber was solte dieser mein Herr vor tugendhaffte Thaten thun / in dem er mir meinen sawren Schweiß vnnd Blut / meine Müh vnnd Arbeit / meinen Lohn verläugnet? Ich läugne es euch nicht / mein Freund Andres / sprach der Bawer / thut mir nur die Freundschafft vnd geht mit mir / dann ich schwere euch bey allen Orden der Ritterschafften so in der gantzen Welt seyn mögen / daß ich euch zahlen wil / wie obgesagt / einen halben Orth vber den andern / vnd wil euch noch vber diß die Müntze segnen vnd beräuchern. Des beräucherns thue ich mich bedancken / sagte <hi rendition="#aq">Don Kichote,</hi> ist dessen nicht von nöthen / gebts jhm nur an halben Orthen / damit bin ich zu frieden: seht aber wol zu / daß jhrs also im werck erfüllet / wie jhr geschworen habt. Dann sonsten schwer ich euch eben durch denselben Eid / daß ich wider vmbkehren wil / euch zu suchen vnd zu züchtigen / vnnd verhoff euch wol zu finden / wo jhr euch schon besser verbirget / als eine Heidechse. Vnd wo jhr zuwissen begehret / wer der jenige sey / so euch dieses befihlet / darmit jhr desto gewisser vnnd hefftiger verbunden seynd / solchs ins werck zurichten / so wisset / daß ich bin der mannhaffte <hi rendition="#aq">Don Kichote de la Mantscha,</hi> Recher alles
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0051] er mir schweret bey dem Orden der Ritterschafft / so er empfangen / wil ich jhn freyledig gehen lassen / vnd der Zahlung versicherung thun. Herr / ewr Veste sehen was sie reden / sagt der Jung / denn dieser mein Herr ist kein Ritter / hat auch nie keinen Orden empfangen / sondern heißt Hanß Althut / der reiche / vnd ist des Quintanar Nachbar. Da ist wenig angelegen / sagt Don Kichote, dann auch wol die Althütten Ritter seyn können / sonderlich weil man einen jeden / nicht nach dem Geschlecht / sondern nach seinen Wercken vnnd Thaten schätzen sol. Das ist wol war Herr / sagt Andres / aber was solte dieser mein Herr vor tugendhaffte Thaten thun / in dem er mir meinen sawren Schweiß vnnd Blut / meine Müh vnnd Arbeit / meinen Lohn verläugnet? Ich läugne es euch nicht / mein Freund Andres / sprach der Bawer / thut mir nur die Freundschafft vnd geht mit mir / dann ich schwere euch bey allen Orden der Ritterschafften so in der gantzen Welt seyn mögen / daß ich euch zahlen wil / wie obgesagt / einen halben Orth vber den andern / vnd wil euch noch vber diß die Müntze segnen vnd beräuchern. Des beräucherns thue ich mich bedancken / sagte Don Kichote, ist dessen nicht von nöthen / gebts jhm nur an halben Orthen / damit bin ich zu frieden: seht aber wol zu / daß jhrs also im werck erfüllet / wie jhr geschworen habt. Dann sonsten schwer ich euch eben durch denselben Eid / daß ich wider vmbkehren wil / euch zu suchen vnd zu züchtigen / vnnd verhoff euch wol zu finden / wo jhr euch schon besser verbirget / als eine Heidechse. Vnd wo jhr zuwissen begehret / wer der jenige sey / so euch dieses befihlet / darmit jhr desto gewisser vnnd hefftiger verbunden seynd / solchs ins werck zurichten / so wisset / daß ich bin der mannhaffte Don Kichote de la Mantscha, Recher alles

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-08-21T09:01:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-08-21T09:01:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/51
Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/51>, abgerufen am 24.11.2024.