Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

zerbrach sie vollends alle vber dem elenden gefallenen: der gleichwol durch das so schreckliche Gewitter seines harten brügelns nicht bewegt wurde das Maul zu halten / sondern schutte wider Himmel vnd Erden Drewwort auß / sonderlich wider diese Räuber vnd Mörder / dafür er sie dann hielte. Endlich wurde der Maultreiber drob müde / vnnd die Kauffleute reiseten jhres Weges fort / vnnd erlustigten sich wol drauff mit der Geschicht / von dem armen gebrügelten Ritter: welcher / als er sich allein zu seyn befunde / versuchte er nachmahls / ob er sich auffrichten vnd vff die Beine kommen möchte. Aber konte ers nicht thun / da er noch frisch vnnd gesund war: wie wolt ers zuwegen bringen / als nunmehro so wol zertroschen vnnd zerschlagen? wiewol er sich noch dabey vor glückselig schätzte / als der da meinte / daß dieses der eigentliche Zufall vnnd Glück der wallender Ritter were: schrieb das gantze Werck der Schuld seines Pferdes zu / vnnd schließlichen war jhm nicht müglich vff die Beine zu kommen / so gar war jhm sein gantzer Leib zerknirschet vnd zerstossen.

zerbrach sie vollends alle vber dem elenden gefallenen: der gleichwol durch das so schreckliche Gewitter seines harten brügelns nicht bewegt wurde das Maul zu halten / sondern schutte wider Himmel vnd Erden Drewwort auß / sonderlich wider diese Räuber vnd Mörder / dafür er sie dann hielte. Endlich wurde der Maultreiber drob müde / vnnd die Kauffleute reiseten jhres Weges fort / vnnd erlustigten sich wol drauff mit der Geschicht / von dem armen gebrügelten Ritter: welcher / als er sich allein zu seyn befunde / versuchte er nachmahls / ob er sich auffrichten vnd vff die Beine kommen möchte. Aber konte ers nicht thun / da er noch frisch vnnd gesund war: wie wolt ers zuwegen bringen / als nunmehro so wol zertroschen vnnd zerschlagen? wiewol er sich noch dabey vor glückselig schätzte / als der da meinte / daß dieses der eigentliche Zufall vnnd Glück der wallender Ritter were: schrieb das gantze Werck der Schuld seines Pferdes zu / vnnd schließlichen war jhm nicht müglich vff die Beine zu kommen / so gar war jhm sein gantzer Leib zerknirschet vnd zerstossen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0058" n="58"/>
zerbrach sie vollends alle vber dem elenden gefallenen: der gleichwol durch das so schreckliche Gewitter seines harten brügelns nicht bewegt wurde das Maul zu halten / sondern schutte wider Himmel vnd Erden Drewwort auß / sonderlich wider diese Räuber vnd Mörder / dafür er sie dann hielte. Endlich wurde der Maultreiber drob müde / vnnd die Kauffleute reiseten jhres Weges fort / vnnd erlustigten sich wol drauff mit der Geschicht / von dem armen gebrügelten Ritter: welcher / als er sich allein zu seyn befunde / versuchte er nachmahls / ob er sich auffrichten vnd vff die Beine kommen möchte. Aber konte ers nicht thun / da er noch frisch vnnd gesund war: wie wolt ers zuwegen bringen / als nunmehro so wol zertroschen vnnd zerschlagen? wiewol er sich noch dabey vor glückselig schätzte / als der da meinte / daß dieses der eigentliche Zufall vnnd Glück der wallender Ritter were: schrieb das gantze Werck der Schuld seines Pferdes zu / vnnd schließlichen war jhm nicht müglich vff die Beine zu kommen / so gar war jhm sein gantzer Leib zerknirschet vnd zerstossen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0058] zerbrach sie vollends alle vber dem elenden gefallenen: der gleichwol durch das so schreckliche Gewitter seines harten brügelns nicht bewegt wurde das Maul zu halten / sondern schutte wider Himmel vnd Erden Drewwort auß / sonderlich wider diese Räuber vnd Mörder / dafür er sie dann hielte. Endlich wurde der Maultreiber drob müde / vnnd die Kauffleute reiseten jhres Weges fort / vnnd erlustigten sich wol drauff mit der Geschicht / von dem armen gebrügelten Ritter: welcher / als er sich allein zu seyn befunde / versuchte er nachmahls / ob er sich auffrichten vnd vff die Beine kommen möchte. Aber konte ers nicht thun / da er noch frisch vnnd gesund war: wie wolt ers zuwegen bringen / als nunmehro so wol zertroschen vnnd zerschlagen? wiewol er sich noch dabey vor glückselig schätzte / als der da meinte / daß dieses der eigentliche Zufall vnnd Glück der wallender Ritter were: schrieb das gantze Werck der Schuld seines Pferdes zu / vnnd schließlichen war jhm nicht müglich vff die Beine zu kommen / so gar war jhm sein gantzer Leib zerknirschet vnd zerstossen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-08-21T09:01:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-08-21T09:01:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/58
Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/58>, abgerufen am 21.11.2024.