Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.Vnd eben diß wird alle den jenigen widerfahren / so dieselben Bücher / die reimweise geschrieben seynd / in eine andere frembde Sprach zu verdolmetschen gedencken. Dann wie grosse Arbeit sie auch auffwenden / vnd was Kunst vnd Geschickligkeit sie dadurch erweisen / mögen sie doch nimmer mehr zu der Art vnd Hoheit gelangen / so die reime in jhrer ersten Geburt mit sich auff die Welt gebracht. Ich sag mit einem Wort / dz man diß Buch vnd die andern alle in gesampt / so da werden befunden werden / dz sie von dergleichen sach auß Franckreich handeln / nur stracks zum Fenster hinauß werffe / vnd in einen trockenen Brunn lege / biß man durch weiteres nachdencken sehe / was mit jhnen vorzunehmen sey: nun hiervon außgenommen den Bernhard von Carpio, von welchem hierin gehandelt wird / vnd noch ein andern / so Rontzevoll heisset. Sonsten ausser diesem / wz mir davon zuhanden kommen wird / sol auß meinen in der Muhme / vnnd auß der Mumen in des Fewers hände ohne einige erbarmnüß oder erlassung vberantwortet werden. Diß alles bejahete der Barbier / vnd ließ es jhm gefallen als lauter zentnerwichtige vnd heilige Sachen / weil er wuste / daß die priesterliche würde so ein guter Christ vnd so grosser liebhaber der Warheit ware / daß er vmb alle Güter der Welt nichts falsches oder vnrechtes reden würde. Vnd als er widerumb ein ander Buch auffthat / befand er / daß es Palmerihn von der Olive war: vnd hart dran stund ein anders / so Palmerihn von Engelland hieß / welche / als sie der Herr Licentiat ersahe / sprach er: Diese Olive hawe man stracks zu kleinen Spänen / vnd verbrenne sie so reine / dz auch nit die Asche davon vbrig bleibe. Aber diese andere Englische Palme behalte vnd beware man wol / als ein sonders kostbares werck / vnd mache man ein kästlin dazu / als etwa das jenige war / so Alexander vnter den Vnd eben diß wird alle den jenigen widerfahren / so dieselben Bücher / die reimweise geschrieben seynd / in eine andere frembde Sprach zu verdolmetschen gedencken. Dann wie grosse Arbeit sie auch auffwenden / vnd was Kunst vnd Geschickligkeit sie dadurch erweisen / mögen sie doch nimmer mehr zu der Art vnd Hoheit gelangen / so die reime in jhrer ersten Geburt mit sich auff die Welt gebracht. Ich sag mit einem Wort / dz man diß Buch vnd die andern alle in gesampt / so da werden befunden werden / dz sie von dergleichen sach auß Franckreich handeln / nur stracks zum Fenster hinauß werffe / vnd in einen trockenen Brunn lege / biß man durch weiteres nachdencken sehe / was mit jhnen vorzunehmen sey: nun hiervon außgenommen den Bernhard von Carpio, von welchem hierin gehandelt wird / vnd noch ein andern / so Rontzevoll heisset. Sonsten ausser diesem / wz mir davon zuhanden kommen wird / sol auß meinen in der Muhme / vnnd auß der Mumen in des Fewers hände ohne einige erbarmnüß oder erlassung vberantwortet werden. Diß alles bejahete der Barbier / vnd ließ es jhm gefallen als lauter zentnerwichtige vnd heilige Sachen / weil er wuste / daß die priesterliche würde so ein guter Christ vnd so grosser liebhaber der Warheit ware / daß er vmb alle Güter der Welt nichts falsches oder vnrechtes reden würde. Vnd als er widerumb ein ander Buch auffthat / befand er / daß es Palmerihn von der Olive war: vnd hart dran stund ein anders / so Palmerihn von Engelland hieß / welche / als sie der Herr Licentiat ersahe / sprach er: Diese Olive hawe man stracks zu kleinen Spänen / vnd verbrenne sie so reine / dz auch nit die Asche davon vbrig bleibe. Aber diese andere Englische Palme behalte vnd beware man wol / als ein sonders kostbares werck / vnd mache man ein kästlin dazu / als etwa das jenige war / so Alexander vnter den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0071" n="71"/> <p>Vnd eben diß wird alle den jenigen widerfahren / so dieselben Bücher / die reimweise geschrieben seynd / in eine andere frembde Sprach zu verdolmetschen gedencken. Dann wie grosse Arbeit sie auch auffwenden / vnd was Kunst vnd Geschickligkeit sie dadurch erweisen / mögen sie doch nimmer mehr zu der Art vnd Hoheit gelangen / so die reime in jhrer ersten Geburt mit sich auff die Welt gebracht. Ich sag mit einem Wort / dz man diß Buch vnd die andern alle in gesampt / so da werden befunden werden / dz sie von dergleichen sach auß Franckreich handeln / nur stracks zum Fenster hinauß werffe / vnd in einen trockenen Brunn lege / biß man durch weiteres nachdencken sehe / was mit jhnen vorzunehmen sey: nun hiervon außgenommen den Bernhard von <hi rendition="#aq">Carpio,</hi> von welchem hierin gehandelt wird / vnd noch ein andern / so Rontzevoll heisset. Sonsten ausser diesem / wz mir davon zuhanden kommen wird / sol auß meinen in der Muhme / vnnd auß der Mumen in des Fewers hände ohne einige erbarmnüß oder erlassung vberantwortet werden. Diß alles bejahete der Barbier / vnd ließ es jhm gefallen als lauter zentnerwichtige vnd heilige Sachen / weil er wuste / daß die priesterliche würde so ein guter Christ vnd so grosser liebhaber der Warheit ware / daß er vmb alle Güter der Welt nichts falsches oder vnrechtes reden würde.</p> <p>Vnd als er widerumb ein ander Buch auffthat / befand er / daß es <hi rendition="#aq">Palmerihn</hi> von der Olive war: vnd hart dran stund ein anders / so <hi rendition="#aq">Palmerihn</hi> von Engelland hieß / welche / als sie der Herr Licentiat ersahe / sprach er: Diese Olive hawe man stracks zu kleinen Spänen / vnd verbrenne sie so reine / dz auch nit die Asche davon vbrig bleibe. Aber diese andere Englische Palme behalte vnd beware man wol / als ein sonders kostbares werck / vnd mache man ein kästlin dazu / als etwa das jenige war / so <hi rendition="#aq">Alexander</hi> vnter den </p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0071]
Vnd eben diß wird alle den jenigen widerfahren / so dieselben Bücher / die reimweise geschrieben seynd / in eine andere frembde Sprach zu verdolmetschen gedencken. Dann wie grosse Arbeit sie auch auffwenden / vnd was Kunst vnd Geschickligkeit sie dadurch erweisen / mögen sie doch nimmer mehr zu der Art vnd Hoheit gelangen / so die reime in jhrer ersten Geburt mit sich auff die Welt gebracht. Ich sag mit einem Wort / dz man diß Buch vnd die andern alle in gesampt / so da werden befunden werden / dz sie von dergleichen sach auß Franckreich handeln / nur stracks zum Fenster hinauß werffe / vnd in einen trockenen Brunn lege / biß man durch weiteres nachdencken sehe / was mit jhnen vorzunehmen sey: nun hiervon außgenommen den Bernhard von Carpio, von welchem hierin gehandelt wird / vnd noch ein andern / so Rontzevoll heisset. Sonsten ausser diesem / wz mir davon zuhanden kommen wird / sol auß meinen in der Muhme / vnnd auß der Mumen in des Fewers hände ohne einige erbarmnüß oder erlassung vberantwortet werden. Diß alles bejahete der Barbier / vnd ließ es jhm gefallen als lauter zentnerwichtige vnd heilige Sachen / weil er wuste / daß die priesterliche würde so ein guter Christ vnd so grosser liebhaber der Warheit ware / daß er vmb alle Güter der Welt nichts falsches oder vnrechtes reden würde.
Vnd als er widerumb ein ander Buch auffthat / befand er / daß es Palmerihn von der Olive war: vnd hart dran stund ein anders / so Palmerihn von Engelland hieß / welche / als sie der Herr Licentiat ersahe / sprach er: Diese Olive hawe man stracks zu kleinen Spänen / vnd verbrenne sie so reine / dz auch nit die Asche davon vbrig bleibe. Aber diese andere Englische Palme behalte vnd beware man wol / als ein sonders kostbares werck / vnd mache man ein kästlin dazu / als etwa das jenige war / so Alexander vnter den
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