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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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Ritter / sie schlaffen / sie sterben vff jhrem Beth / sie machen jhren letzten Willen / ehe sie sterben / mit andern viel Sachen / so in dergleichen andern Büchern gantz nicht zu befinden seyn. Wie dem allem / so sag ich euch / daß dessen Schreiber vnd Meister / weil er nicht mit fleiß vnd auß vorsatz solche Thorheiten geschrieben / verdienet hette / daß man jhn vff die Zeit seines Lebens vff die Galeer geschickt hette. Nehmets mit nach Hauß vnd lesets / jhr werdet befinden / daß es die Warheit ist / was ich euch gesagt habe. Es sol geschehen / sagte der Barbier.

Aber was thun wir mit den kleinen Büchern / so noch dort stehen? Diese mögen vielleicht / sagte der geistliche / nicht von Ritterssachen handeln / sondern etwa von Poeterey vnd Reimen: vnnd als er deren eins auffthat / sahe er / daß es die Diana des Görg Montemajors war / vnd weil er vermeinte / daß alle die vbrigen gleiches gelächters weren / sprach er: Diese haben nicht verdient verbrennt zu werden / weil sie nicht dergleichen Schaden thun noch thun werden / als die RittersBücher angerichtet haben / vnd seynd spitzfündige sinnreiche Bücher / so dem Rechsten keinen Schaden zufügen. Ach / mein Herr / sprach die Base / ewr Würde kan sie mit gutem fug zu verbrennen befehlen / wie auch die andern: denn es würde leicht geschehen können / wenn mein Herr Vetter von der Ritter Kranckheit wider genesen solte / daß durch lesung dieser jhn eine Lust ankähme ein Hirt oder Schäffer zu werden / vnd in den Wälden vnd vff den Wiesen vmbzugehen / zusingen vnd zu pfeiffen / vnd / daß noch erger seyn würde / gar ein Poet zu werden: welchs dann / wie man sagt / eine vnheilsame vnd ansteckende Seuche ist.

Bey glauben / sagte der würdige Herr / das Mägdlin sagt die Warheit / vnnd wird nicht vnrathsam

Ritter / sie schlaffen / sie sterben vff jhrem Beth / sie machen jhren letzten Willen / ehe sie sterben / mit andern viel Sachen / so in dergleichen andern Büchern gantz nicht zu befinden seyn. Wie dem allem / so sag ich euch / daß dessen Schreiber vnd Meister / weil er nicht mit fleiß vnd auß vorsatz solche Thorheiten geschrieben / verdienet hette / daß man jhn vff die Zeit seines Lebens vff die Galeer geschickt hette. Nehmets mit nach Hauß vnd lesets / jhr werdet befinden / daß es die Warheit ist / was ich euch gesagt habe. Es sol geschehen / sagte der Barbier.

Aber was thun wir mit den kleinen Büchern / so noch dort stehen? Diese mögen vielleicht / sagte der geistliche / nicht von Ritterssachen handeln / sondern etwa von Poeterey vnd Reimen: vnnd als er deren eins auffthat / sahe er / daß es die Diana des Görg Montemajors war / vnd weil er vermeinte / daß alle die vbrigen gleiches gelächters weren / sprach er: Diese haben nicht verdient verbrennt zu werden / weil sie nicht dergleichen Schaden thun noch thun werden / als die RittersBücher angerichtet haben / vnd seynd spitzfündige sinnreiche Bücher / so dem Rechsten keinen Schaden zufügen. Ach / mein Herr / sprach die Base / ewr Würde kan sie mit gutem fug zu verbrennen befehlen / wie auch die andern: denn es würde leicht geschehen können / wenn mein Herr Vetter von der Ritter Kranckheit wider genesen solte / daß durch lesung dieser jhn eine Lust ankähme ein Hirt oder Schäffer zu werden / vnd in den Wälden vnd vff den Wiesen vmbzugehen / zusingen vnd zu pfeiffen / vnd / daß noch erger seyn würde / gar ein Poet zu werden: welchs dann / wie man sagt / eine vnheilsame vnd ansteckende Seuche ist.

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[74/0074] Ritter / sie schlaffen / sie sterben vff jhrem Beth / sie machen jhren letzten Willen / ehe sie sterben / mit andern viel Sachen / so in dergleichen andern Büchern gantz nicht zu befinden seyn. Wie dem allem / so sag ich euch / daß dessen Schreiber vnd Meister / weil er nicht mit fleiß vnd auß vorsatz solche Thorheiten geschrieben / verdienet hette / daß man jhn vff die Zeit seines Lebens vff die Galeer geschickt hette. Nehmets mit nach Hauß vnd lesets / jhr werdet befinden / daß es die Warheit ist / was ich euch gesagt habe. Es sol geschehen / sagte der Barbier. Aber was thun wir mit den kleinen Büchern / so noch dort stehen? Diese mögen vielleicht / sagte der geistliche / nicht von Ritterssachen handeln / sondern etwa von Poeterey vnd Reimen: vnnd als er deren eins auffthat / sahe er / daß es die Diana des Görg Montemajors war / vnd weil er vermeinte / daß alle die vbrigen gleiches gelächters weren / sprach er: Diese haben nicht verdient verbrennt zu werden / weil sie nicht dergleichen Schaden thun noch thun werden / als die RittersBücher angerichtet haben / vnd seynd spitzfündige sinnreiche Bücher / so dem Rechsten keinen Schaden zufügen. Ach / mein Herr / sprach die Base / ewr Würde kan sie mit gutem fug zu verbrennen befehlen / wie auch die andern: denn es würde leicht geschehen können / wenn mein Herr Vetter von der Ritter Kranckheit wider genesen solte / daß durch lesung dieser jhn eine Lust ankähme ein Hirt oder Schäffer zu werden / vnd in den Wälden vnd vff den Wiesen vmbzugehen / zusingen vnd zu pfeiffen / vnd / daß noch erger seyn würde / gar ein Poet zu werden: welchs dann / wie man sagt / eine vnheilsame vnd ansteckende Seuche ist. Bey glauben / sagte der würdige Herr / das Mägdlin sagt die Warheit / vnnd wird nicht vnrathsam

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  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/74>, abgerufen am 21.11.2024.