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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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und bei den Naga die Abschliessung durch Genna verlangt,
nach dem Grundsatz: Suo quisque in ritu sacrificia faciat
(s. Varro). Die Franken waren ex egemonos genannt (s. Laur.
Lydus).

Neben dem Aitu fale (Hausgott) wurde das Kind in
Samoa auch dem Dorfgott geweiht (wie in Griechenland
unter Opfern in der von dem phratriarkhos presidirten Phratrie
ihrem Heros Eponymus) und stand dann ohnedem unter dem
über den District wachendem Gotte, dessen Zeichen getragen
wurde, sowie, je nach eigenen Neigungen oder Prädilectionen
der Grossen, unter den Grossen Göttern, über und unter
der Erde, und in Betreff ihrer Schöpferkräfte jedenfalls für
die Ernte (also O-Le-Sa etwa, der deshalb Heilige kat exokhen
in Samoa) von practischem Interesse, oder dem Fischfang
auch in Naturbeherrschung (wofür sich Karakia lernen liessen
gegen Wind und Wellen).

Wie im Ahnen-Cult der Chinesen handelte es sich auch
am Heerde der Griechen und Römer (im patriazein oder
parentare) um Vorfahren, die unter begünstigten Verhält-
nissen zu Heroen aufsteigen*) mochten (gleich siamesischen
Chao) oder weiteren Deificationen, obwohl in der Zwischen-
zeit gewöhnlich (nach Uebergang der Societas in Civitas)
der Staatscult Auswahl genug bot, für jede Art Bedürfnisse.

Wie Buseliden von Buselos (Claudier von Clausus, Cloelier
von Cloelus) von Eumolpos stammend, wandten sich die Eumol-
piden noch im Besondern der Demeter von Eleusis zu oder
die Butaden (des Butes) ihrer Athena auf der Burg (dann
Nautii ihrer Minerva, Potitii dem Hercules u. s. w.), indem
die Gestalten physischer oder politischer Götter unter den

*) Laneae effigies Compitalibus noctu dabantur in compita, quod Lares,
quorum is erat dies festus, animae putabantur esse hominum redactae in
numerum deorum (Verrius Flaccus). Sibirische Schamanen lassen sich an
Kreuzwegen begraben, Opfer zu erhalten. In Ceylon bedarf es eines den
Yakseyo von Wessamouni ausgestellten Wurun oder Erlaubnissscheine's,
für Opfer quälen zu dürfen.

und bei den Naga die Abschliessung durch Genna verlangt,
nach dem Grundsatz: Suo quisque in ritu sacrificia faciat
(s. Varro). Die Franken waren ἐξ ἡγεμόνος genannt (s. Laur.
Lydus).

Neben dem Aitu fale (Hausgott) wurde das Kind in
Samoa auch dem Dorfgott geweiht (wie in Griechenland
unter Opfern in der von dem φρατριάρχος presidirten Phratrie
ihrem Heros Eponymus) und stand dann ohnedem unter dem
über den District wachendem Gotte, dessen Zeichen getragen
wurde, sowie, je nach eigenen Neigungen oder Prädilectionen
der Grossen, unter den Grossen Göttern, über und unter
der Erde, und in Betreff ihrer Schöpferkräfte jedenfalls für
die Ernte (also O-Le-Sa etwa, der deshalb Heilige κατ̕ ἐξοχήν
in Samoa) von practischem Interesse, oder dem Fischfang
auch in Naturbeherrschung (wofür sich Karakia lernen liessen
gegen Wind und Wellen).

Wie im Ahnen-Cult der Chinesen handelte es sich auch
am Heerde der Griechen und Römer (im πατριάζειν oder
parentare) um Vorfahren, die unter begünstigten Verhält-
nissen zu Heroen aufsteigen*) mochten (gleich siamesischen
Chao) oder weiteren Deificationen, obwohl in der Zwischen-
zeit gewöhnlich (nach Uebergang der Societas in Civitas)
der Staatscult Auswahl genug bot, für jede Art Bedürfnisse.

Wie Buseliden von Buselos (Claudier von Clausus, Cloelier
von Cloelus) von Eumolpos stammend, wandten sich die Eumol-
piden noch im Besondern der Demeter von Eleusis zu oder
die Butaden (des Butes) ihrer Athena auf der Burg (dann
Nautii ihrer Minerva, Potitii dem Hercules u. s. w.), indem
die Gestalten physischer oder politischer Götter unter den

*) Laneae effigies Compitalibus noctu dabantur in compita, quod Lares,
quorum is erat dies festus, animae putabantur esse hominum redactae in
numerum deorum (Verrius Flaccus). Sibirische Schamanen lassen sich an
Kreuzwegen begraben, Opfer zu erhalten. In Ceylon bedarf es eines den
Yakseyo von Wessamouni ausgestellten Wurun oder Erlaubnissscheine’s,
für Opfer quälen zu dürfen.
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[32/0066] und bei den Naga die Abschliessung durch Genna verlangt, nach dem Grundsatz: Suo quisque in ritu sacrificia faciat (s. Varro). Die Franken waren ἐξ ἡγεμόνος genannt (s. Laur. Lydus). Neben dem Aitu fale (Hausgott) wurde das Kind in Samoa auch dem Dorfgott geweiht (wie in Griechenland unter Opfern in der von dem φρατριάρχος presidirten Phratrie ihrem Heros Eponymus) und stand dann ohnedem unter dem über den District wachendem Gotte, dessen Zeichen getragen wurde, sowie, je nach eigenen Neigungen oder Prädilectionen der Grossen, unter den Grossen Göttern, über und unter der Erde, und in Betreff ihrer Schöpferkräfte jedenfalls für die Ernte (also O-Le-Sa etwa, der deshalb Heilige κατ̕ ἐξοχήν in Samoa) von practischem Interesse, oder dem Fischfang auch in Naturbeherrschung (wofür sich Karakia lernen liessen gegen Wind und Wellen). Wie im Ahnen-Cult der Chinesen handelte es sich auch am Heerde der Griechen und Römer (im πατριάζειν oder parentare) um Vorfahren, die unter begünstigten Verhält- nissen zu Heroen aufsteigen *) mochten (gleich siamesischen Chao) oder weiteren Deificationen, obwohl in der Zwischen- zeit gewöhnlich (nach Uebergang der Societas in Civitas) der Staatscult Auswahl genug bot, für jede Art Bedürfnisse. Wie Buseliden von Buselos (Claudier von Clausus, Cloelier von Cloelus) von Eumolpos stammend, wandten sich die Eumol- piden noch im Besondern der Demeter von Eleusis zu oder die Butaden (des Butes) ihrer Athena auf der Burg (dann Nautii ihrer Minerva, Potitii dem Hercules u. s. w.), indem die Gestalten physischer oder politischer Götter unter den *) Laneae effigies Compitalibus noctu dabantur in compita, quod Lares, quorum is erat dies festus, animae putabantur esse hominum redactae in numerum deorum (Verrius Flaccus). Sibirische Schamanen lassen sich an Kreuzwegen begraben, Opfer zu erhalten. In Ceylon bedarf es eines den Yakseyo von Wessamouni ausgestellten Wurun oder Erlaubnissscheine’s, für Opfer quälen zu dürfen.

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/66>, abgerufen am 22.11.2024.