Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die CIV. Laster-Predigt/ Wunsch.einweisen in das ewige Leben. Dahin uns allen verhelffe GOtt Vatter/Sohn und H. Geist/ Amen. GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEsu! d. 9. Dec. 1663.Die CIV. Laster-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Lastern wider den Nächsten/ Das XXVII. Laster: Ungerechtigkeit. Text. 1. Cor. c. 6. v. 9. Wisset ihr nicht/ daß die Ungerechten werden das Reich GOttes nicht ererben. Eingang. Die PoetenGeliebte in Christo dem HErren! haben vier Zeiten ge- dichtet/ 1. güldene/ ES haben die Poeten/ und benanntlich Ovidius libr. 1. den
Die CIV. Laſter-Predigt/ Wunſch.einweiſen in das ewige Leben. Dahin uns allen verhelffe GOtt Vatter/Sohn und H. Geiſt/ Amen. GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEſu! d. 9. Dec. 1663.Die CIV. Laſter-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider den Naͤchſten/ Das XXVII. Laſter: Ungerechtigkeit. Text. 1. Cor. c. 6. v. 9. Wiſſet ihr nicht/ daß die Ungerechten werden das Reich GOttes nicht ererben. Eingang. Die PoetenGeliebte in Chriſto dem HErren! haben vier Zeiten ge- dichtet/ 1. guͤldene/ ES haben die Poeten/ und benanntlich Ovidius libr. 1. den
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Die CIV. Laſter-Predigt/
einweiſen in das ewige Leben. Dahin uns allen verhelffe GOtt Vatter/
Sohn und H. Geiſt/ Amen.
Wunſch.
GOtt allein die Ehre.
Jm Namen JEſu!
Die CIV. Laſter-Predigt/
Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten/
Das XXVII. Laſter: Ungerechtigkeit.
Text.
1. Cor. c. 6. v. 9.
Wiſſet ihr nicht/ daß die Ungerechten werden das Reich
GOttes nicht ererben.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
ES haben die Poeten/ und benanntlich Ovidius libr. 1.
Metamorph. gedichtet/ daß nach dem die Welt erſchaffen wor-
den/ viererley Zeiten auf einander gefolget ſeyen: Fuͤr das
Erſte ſey geweſen eine guͤldene Zeit/ darinnen hoher Verſtand
und Weißheit/ guter Frieden und Wolſtand ſich befunden/
und die Leute ſo redlich und ehrlich geweſen/ daß ſie ſich auch ohne Recht und
Geſetz der Billigkeit und Gerechtigkeit befliſſen haben. Darauf ſey fuͤr das
Andere gefolget eine ſilberne Zeit/ da die Menſchen von voriger Redligkeit
nachgelaſſen/ und durch die Suͤnde wider GOTT ſich vergriffen/ daher die
Erde ihre Fruͤchte nicht mehr von ſich ſelbſten gebracht/ ſondern die Menſchen
durch ihre ſaure Arbeit und Schweiß ihre Nahrung ſuchen muͤſſen. Fuͤr
das Dritte ſeye kommen eine aͤherne Zeit/ da die Menſchen gar an einander
gerathen/ und durch Krieg und Streit in einander gefallen/ daruͤber ihnen ge-
wiſſe Geſetze und Rechte vorgeſchrieben worden/ durch welche ſie im Zaum
muͤſſen gehalten werden. Fuͤr das Vierdte aber ſey erfolget eine eiſerne Zeit/
darinnen der Menſchen Boßheit auf das Hoͤchſte kommen/ keiner deß andern
mehr geſchonet/ kein Recht noch Geſetz mehr etwas gegolten/ ſondern wo einer
den
2. filberne/
3. aͤherne/
4. eiſerne.
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