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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XXV. Laster-Predigt/
ner deß Lands Canaan hat der HErr auß ihrem guten Land außgetrieben/ we-
gen ihrer greulichen Abgötterey und Zauberey. 5. Mos. 12. Weil Manasse/
unter anderen bösen Thaten/ auf Vogelgeschrey geachtet/ gezauberet/ Warsa-
ger und Zeichendeuter gestifftet/ wurd er vom Königreich verstossen und ge-
fangen gen Babel geführet. 2. Chron. 33. Elimas der Zauberer verblindete/
daß er die Sonn ein Zeitlang nicht sehen konte. Gesch. 13. Da etliche umlauf-
fende Juden zu Epheso/ als Zauberer und Beschwörer/ sich unterwunden den
Namen JEsu zu nennen über die/ die mit bösen Geistern besessen waren/ und
sprachen/ wir beschwören euch bey JEsu den Paulus prediget/ antwortet ih-
nen der böse Geist: JEsum kenne ich wol/ und Paulum weiß ich wol/ wer
seyd aber ihr? Und der Mensch/ in dem der böse Geist war/ sprang auf sie/ und
ward ihrer mächtig/ und warff sie unter sich/ also daß sie nacket und verwundt
auß demselben Hauß entflohen. Gesch. 19. So ist es auch im Geistlichen und
Weltlichen Recht/ und besonders in Käyser Carls Peinlicher Halsgerichts
Ordnung versehen/ daß solche Zauberer und Hexenleut sollen vom Leben zum
Tod hingericht und verbrennt werden.

X.
Verzweif-
felt.

X. Jst es ein verzweiffelt Laster. Die Zauberkunft/ Segenspre-
chen und Hexenwerck/ haben diese böse Naupen bey sich/ daß wann sich einer
einmal darauf begibt/ so kan er übel mehr nachlassen/ der Teufel lasst ihme kein
Ruhe/ er führet ihn immer weiter an/ biß er sich so sehr vertiefft/ daß er sich dem
Teufel gantz und gar mit Seel und Leib zu eigen ergibt/ verpfändt und ver-
schreibt/ da führet ihn der Teufel gefangen in seinen Stricken. 2. Tim. 2. Dar-
auß er schwerlich wieder nüchtern oder loß werden kan/ sich zu GOtt dem
HErrn durch rechtschaffene Buß zu bekehren und selig zu werden. Die Zau-
berer sind Kinder deß Teufels/ Feind aller Gerechtigkeit/ wie Elimas. Gesch. 13.
Sie sind verknüpfft mit Ungerechtigkeit wie Simon der Zäuberer. Gesch. 8.
Und scheinet fast unmüglich zu seyn/ daß sie solten wieder erneurt werden zur
Buß. Ebr. 6. Weil sie von GOtt abfallen/ ihnen selber den Sohn GOttes
ereutzigen und mit Füssen tretten/ das Blut deß Testaments unrein achten/
und den Geist der Gnaden schmähen/ so haben sie fürter kein ander Opffer mehr
für die Sünd/ sondern ein schröcklich Warten deß Gerichts und deß Feureifers
der die Widerwärtigen verzehren wird. Ebr. 10. Der Teufel lehrt keinen die-
se Kunst/ er wisse dann sein interesse dabey zu haben/ gemeiniglich behält er
seine Schuler am Quartalgelt/ und fährt mit ihnen heim in sein schwartzes
Rauchloch der Höllen. Wie die Kunst ist/ so ist auch der Lohn/ Mei-
ster und Schuler seyn Schwartzkünstler/ darum ist kein Wunder/ daß der
Lohn auch schwartz ist/ also/ daß sie das Reich GOttes/ wie Paulus sagt/ nicht
ererben.

Und das ist nun das 22. Laster/ so eigentlich wider GOtt den HErrn
laufft und streitet/ nemlich die Zauberey/ da wir gehört/ weil die Zauberey ein

ungött-

Die XXV. Laſter-Predigt/
ner deß Lands Canaan hat der HErꝛ auß ihrem guten Land außgetrieben/ we-
gen ihrer greulichen Abgoͤtterey und Zauberey. 5. Moſ. 12. Weil Manaſſe/
unter anderen boͤſen Thaten/ auf Vogelgeſchrey geachtet/ gezauberet/ Warſa-
ger und Zeichendeuter geſtifftet/ wurd er vom Koͤnigreich verſtoſſen und ge-
fangen gen Babel gefuͤhret. 2. Chron. 33. Elimas der Zauberer verblindete/
daß er die Sonn ein Zeitlang nicht ſehen konte. Geſch. 13. Da etliche umlauf-
fende Juden zu Epheſo/ als Zauberer und Beſchwoͤrer/ ſich unterwunden den
Namen JEſu zu nennen uͤber die/ die mit boͤſen Geiſtern beſeſſen waren/ und
ſprachen/ wir beſchwoͤren euch bey JEſu den Paulus prediget/ antwortet ih-
nen der boͤſe Geiſt: JEſum kenne ich wol/ und Paulum weiß ich wol/ wer
ſeyd aber ihr? Und der Menſch/ in dem der boͤſe Geiſt war/ ſprang auf ſie/ und
ward ihrer maͤchtig/ und warff ſie unter ſich/ alſo daß ſie nacket und verwundt
auß demſelben Hauß entflohen. Geſch. 19. So iſt es auch im Geiſtlichen und
Weltlichen Recht/ und beſonders in Kaͤyſer Carls Peinlicher Halsgerichts
Ordnung verſehen/ daß ſolche Zauberer und Hexenleut ſollen vom Leben zum
Tod hingericht und verbrennt werden.

X.
Verzweif-
felt.

X. Jſt es ein verzweiffelt Laſter. Die Zauberkunft/ Segenſpre-
chen und Hexenwerck/ haben dieſe boͤſe Naupen bey ſich/ daß wann ſich einer
einmal darauf begibt/ ſo kan er uͤbel mehr nachlaſſen/ der Teufel laſſt ihme kein
Ruhe/ er fuͤhret ihn immer weiter an/ biß er ſich ſo ſehr vertiefft/ daß er ſich dem
Teufel gantz und gar mit Seel und Leib zu eigen ergibt/ verpfaͤndt und ver-
ſchreibt/ da fuͤhret ihn der Teufel gefangen in ſeinen Stricken. 2. Tim. 2. Dar-
auß er ſchwerlich wieder nuͤchtern oder loß werden kan/ ſich zu GOtt dem
HErꝛn durch rechtſchaffene Buß zu bekehren und ſelig zu werden. Die Zau-
berer ſind Kinder deß Teufels/ Feind aller Gerechtigkeit/ wie Elimas. Geſch. 13.
Sie ſind verknuͤpfft mit Ungerechtigkeit wie Simon der Zaͤuberer. Geſch. 8.
Und ſcheinet faſt unmuͤglich zu ſeyn/ daß ſie ſolten wieder erneurt werden zur
Buß. Ebr. 6. Weil ſie von GOtt abfallen/ ihnen ſelber den Sohn GOttes
ereutzigen und mit Fuͤſſen tretten/ das Blut deß Teſtaments unrein achten/
und den Geiſt der Gnaden ſchmaͤhen/ ſo haben ſie fuͤrter kein ander Opffer mehr
fuͤr die Suͤnd/ ſondern ein ſchroͤcklich Warten deß Gerichts und deß Feureifers
der die Widerwaͤrtigen verzehren wird. Ebr. 10. Der Teufel lehrt keinen die-
ſe Kunſt/ er wiſſe dann ſein intereſſe dabey zu haben/ gemeiniglich behaͤlt er
ſeine Schuler am Quartalgelt/ und faͤhrt mit ihnen heim in ſein ſchwartzes
Rauchloch der Hoͤllen. Wie die Kunſt iſt/ ſo iſt auch der Lohn/ Mei-
ſter und Schuler ſeyn Schwartzkuͤnſtler/ darum iſt kein Wunder/ daß der
Lohn auch ſchwartz iſt/ alſo/ daß ſie das Reich GOttes/ wie Paulus ſagt/ nicht
ererben.

Und das iſt nun das 22. Laſter/ ſo eigentlich wider GOtt den HErꝛn
laufft und ſtreitet/ nemlich die Zauberey/ da wir gehoͤrt/ weil die Zauberey ein

ungoͤtt-
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[222/0292] Die XXV. Laſter-Predigt/ ner deß Lands Canaan hat der HErꝛ auß ihrem guten Land außgetrieben/ we- gen ihrer greulichen Abgoͤtterey und Zauberey. 5. Moſ. 12. Weil Manaſſe/ unter anderen boͤſen Thaten/ auf Vogelgeſchrey geachtet/ gezauberet/ Warſa- ger und Zeichendeuter geſtifftet/ wurd er vom Koͤnigreich verſtoſſen und ge- fangen gen Babel gefuͤhret. 2. Chron. 33. Elimas der Zauberer verblindete/ daß er die Sonn ein Zeitlang nicht ſehen konte. Geſch. 13. Da etliche umlauf- fende Juden zu Epheſo/ als Zauberer und Beſchwoͤrer/ ſich unterwunden den Namen JEſu zu nennen uͤber die/ die mit boͤſen Geiſtern beſeſſen waren/ und ſprachen/ wir beſchwoͤren euch bey JEſu den Paulus prediget/ antwortet ih- nen der boͤſe Geiſt: JEſum kenne ich wol/ und Paulum weiß ich wol/ wer ſeyd aber ihr? Und der Menſch/ in dem der boͤſe Geiſt war/ ſprang auf ſie/ und ward ihrer maͤchtig/ und warff ſie unter ſich/ alſo daß ſie nacket und verwundt auß demſelben Hauß entflohen. Geſch. 19. So iſt es auch im Geiſtlichen und Weltlichen Recht/ und beſonders in Kaͤyſer Carls Peinlicher Halsgerichts Ordnung verſehen/ daß ſolche Zauberer und Hexenleut ſollen vom Leben zum Tod hingericht und verbrennt werden. X. Jſt es ein verzweiffelt Laſter. Die Zauberkunft/ Segenſpre- chen und Hexenwerck/ haben dieſe boͤſe Naupen bey ſich/ daß wann ſich einer einmal darauf begibt/ ſo kan er uͤbel mehr nachlaſſen/ der Teufel laſſt ihme kein Ruhe/ er fuͤhret ihn immer weiter an/ biß er ſich ſo ſehr vertiefft/ daß er ſich dem Teufel gantz und gar mit Seel und Leib zu eigen ergibt/ verpfaͤndt und ver- ſchreibt/ da fuͤhret ihn der Teufel gefangen in ſeinen Stricken. 2. Tim. 2. Dar- auß er ſchwerlich wieder nuͤchtern oder loß werden kan/ ſich zu GOtt dem HErꝛn durch rechtſchaffene Buß zu bekehren und ſelig zu werden. Die Zau- berer ſind Kinder deß Teufels/ Feind aller Gerechtigkeit/ wie Elimas. Geſch. 13. Sie ſind verknuͤpfft mit Ungerechtigkeit wie Simon der Zaͤuberer. Geſch. 8. Und ſcheinet faſt unmuͤglich zu ſeyn/ daß ſie ſolten wieder erneurt werden zur Buß. Ebr. 6. Weil ſie von GOtt abfallen/ ihnen ſelber den Sohn GOttes ereutzigen und mit Fuͤſſen tretten/ das Blut deß Teſtaments unrein achten/ und den Geiſt der Gnaden ſchmaͤhen/ ſo haben ſie fuͤrter kein ander Opffer mehr fuͤr die Suͤnd/ ſondern ein ſchroͤcklich Warten deß Gerichts und deß Feureifers der die Widerwaͤrtigen verzehren wird. Ebr. 10. Der Teufel lehrt keinen die- ſe Kunſt/ er wiſſe dann ſein intereſſe dabey zu haben/ gemeiniglich behaͤlt er ſeine Schuler am Quartalgelt/ und faͤhrt mit ihnen heim in ſein ſchwartzes Rauchloch der Hoͤllen. Wie die Kunſt iſt/ ſo iſt auch der Lohn/ Mei- ſter und Schuler ſeyn Schwartzkuͤnſtler/ darum iſt kein Wunder/ daß der Lohn auch ſchwartz iſt/ alſo/ daß ſie das Reich GOttes/ wie Paulus ſagt/ nicht ererben. Und das iſt nun das 22. Laſter/ ſo eigentlich wider GOtt den HErꝛn laufft und ſtreitet/ nemlich die Zauberey/ da wir gehoͤrt/ weil die Zauberey ein ungoͤtt-

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/292>, abgerufen am 22.11.2024.