Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.von böser Gelegenheit. Unrecht/ sondern auch den Weg und die Gelegenheit/ so mich darzu führenmöchte/ Ps. 119. Neige mein Hertz nicht auf etwas Böses/ ein Gottlöß Wesen zu führen mit den Ubelthätern/ Ps 141. sondern lehre mich thun nach deinem Wolgefallen/ dann du bist mein GOtt/ dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn/ zu allem Guten/ Ps. 143. II. Dienet das besagte/ wegen der guten Gelegenheit/ zu einer Er-II. dem J i i i 3
von boͤſer Gelegenheit. Unrecht/ ſondern auch den Weg und die Gelegenheit/ ſo mich darzu fuͤhrenmoͤchte/ Pſ. 119. Neige mein Hertz nicht auf etwas Boͤſes/ ein Gottloͤß Weſen zu fuͤhren mit den Ubelthaͤtern/ Pſ 141. ſondern lehre mich thun nach deinem Wolgefallen/ dann du biſt mein GOtt/ dein guter Geiſt fuͤhre mich auf ebener Bahn/ zu allem Guten/ Pſ. 143. II. Dienet das beſagte/ wegen der guten Gelegenheit/ zu einer Er-II. dem J i i i 3
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von boͤſer Gelegenheit.
Unrecht/ ſondern auch den Weg und die Gelegenheit/ ſo mich darzu fuͤhren
moͤchte/ Pſ. 119. Neige mein Hertz nicht auf etwas Boͤſes/ ein Gottloͤß
Weſen zu fuͤhren mit den Ubelthaͤtern/ Pſ 141. ſondern lehre mich thun nach
deinem Wolgefallen/ dann du biſt mein GOtt/ dein guter Geiſt fuͤhre mich
auf ebener Bahn/ zu allem Guten/ Pſ. 143.
II. Dienet das beſagte/ wegen der guten Gelegenheit/ zu einer Er-
innerung und Vermahnung/ daß wir die gute Gelegenheit/ die uns Gott
an die Hand gibt/ etwas gutes zu thun/ nicht auß der Hand laſſen/ ſondern mit
Danck gebrauchen. Die Mahler ſtellen die Gelegenheit vor in einem Bild/
das vornen an der Stirn einen langen Schopff hat/ aber am hintern Theil
deß Haupts gantz kahl iſt; Damit ſie andeuten/ man muͤſſe die Gelegenheit
ſo bald ſie kommt ergreiffen/ wann ſie voruͤber/ koͤnne man ſie nicht mehr zuruck
ziehen. So ſchet nun/ liebe Chriſten/ wir haben jetzo durch Gottes Gnad/ gu-
te Gelegenheit/ Gottes H. Weſen und Willen zu erkennen und zu lernen/ bey-
des auß dem gepredigten/ und auß dem geſchriebenen Wort Gottes/ ſolche Ge-
legenheit ſollen wir nicht auß der acht laſſen/ ſondern die H. Predigten fleiſſig
befuchen/ und andaͤchtig darinnen aufmercken/ auch daheimen eiferig in der H.
Schrifft nachforſchen. Joh. 5. Wir haben durch Gottes Gnad gute Gelegen-
heit wider die Anfechtung unſerer Suͤnden/ den Troſt der H. Abſolution im
Beichtſtul zu geſetzten Zeiten zu holen/ und das H. Abendmal zur Staͤrckung
unſers Glaubens/ und Verſicherung unſerer ewigen Seligkeit zu empfangen/
ſolche Gelegenheit ſollẽ wir nit verſaumẽ/ ſondern zum oͤfftern mit bußfertigem
Hertzen in den Beichtſtul/ und mit Chriſtlicher Vorbereitung und wahrer
Andacht zum H. Abendmal kommen. Alſo auch in weltlichen Sachen: Hat
einer ein gut ingenium, ein faͤhigen Kopff/ dazu getreue Præceptores und
Lehrmeiſter/ der bediene ſich ſolcher guten Gelegenheit und lerne fleiſſig/ er habe
acht auf ſich ſelbs und auf die Lehr/ und beharꝛe in ſolchen Stucken. 1. Tim. 4.
Hat einer geſunden Leib und ſtarcke Glieder/ der gebrauch ſich ſolcher guten
Gelegenheit zu ſeiner Hand-Arbeit/ er ſchaffe und arbeite/ weil er noch geſund/
jung und ſtarck iſt/ auf daß er in der Jugend koͤnne etwas ſamlen/ das er her-
nach im Alter finde. Syr. 25. Hat einer ein ehrliche Nahrung und Vermoͤ-
gen/ der nemm ſolcher Gelegenheit wahr/ und mache ihm ſelber Freund mit
dem ungerechten Mammon. Luc. 16. Er vergeſſe nicht/ dem Armen wolzuthun
und dem Duͤrfftigen mitzutheilen/ dann ſolche Opffer gefallen GOtt wol.
Ebr. 13. Zeiget einem GOtt gute Gelegenheit in einer Vocation und Be-
ruff/ in Amts-Sachen/ in Heurats-Sachen/ in Haußgeſchaͤfften/ und der glei-
chen etwas nutzliches zu verrichten/ der ergreiff ſolche Gelegenheit/ und ſchieb es
nicht auf biß er meint/ daß er geſchickter werde/ dann wen GOtt ſchickt/ den
macht er auch geſchickt/ wie Salomo ſagt: Daß einer angenehm ſey/ hilfft
nicht/ daß er ein Ding wol koͤnne/ ſondern alles ligt es an der Zeit und an
dem
II.
Vermah-
nung/
Wegen der
guten Ge-
legenheit.
Fronte ca-
pillata eſt,
poſthæc oc-
caſio calva.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
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