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Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.

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verderbliche Klippe vermied. "Gib dir doch um mich nur keine Mühe! pba_567.002
Überlaß mich meinem Schicksal! Sieh dich sorglich vor (paptaine!), pba_567.003
daß dir nicht etwa selbst noch etwas Schlimmes widerfährt." Trotz pba_567.004
alledem bleibt Okeanos dem Gatten seiner Tochter gegenüber unerschütterlich pba_567.005
bei seinem freundlich dringenden Mahnen zur Mäßigung und pba_567.006
zum Nachgeben, in der gewissen Zuversicht, daß Zeus ihm zuliebe sich pba_567.007
zum Verzeihen werde bewegen lassen: "Ja freudig, freudig rühm' ich pba_567.008
mich, daß Zeus die Gabe mir nicht weigern wird, er löst dich sicherlich pba_567.009
aus dieser Qual!"1 Nur um so wilder lodert Haß und Zorn gegen pba_567.010
Zeus in Prometheus empor, und er schließt die lange Rede der Anklage pba_567.011
wider ihn aufs neue mit der bittern Apostrophe an Okeanos: "Du pba_567.012
kennst das alles und brauchst meine Belehrung nicht; so sorge für dich pba_567.013
selbst, wie du es ja verstehst. Doch ich will dies mein Schicksal auskosten pba_567.014
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vergebens beruft er sich auf das eigene Beispiel des Prometheus, der pba_567.019
ja seinen Namen von der "vorausschauenden Fürsorge" für andere pba_567.020
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me.): Finster-trotzig setzt Prometheus aller Überredung entschlossene Abwehr pba_567.024
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solange in scheinbar dankender Anerkennung der gebotenen Hülfsbereitschaft pba_567.026
verschleiert war, in offenem Hohne hervortritt. Ok.: "So schickst pba_567.027
du kurzerhand mich meines Wegs zurück." Pr.: "Jn Feindschaft stürzen pba_567.028
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je das Herz ihm kränkt." Ok.: "Dein Unglück, o Prometheus, soll pba_567.031
mein Lehrer sein!" Pr.: "So geh! fahr wohl! und bleibe stets bei

1 pba_567.032
V. 338, 339: pba_567.033
aukho gar aukho tende dorean emoi pba_567.034
dosein Di', oste tonde s' eklusai ponon.
2 pba_567.035
S. V. 373 ff.: pba_567.036
su d' ouk apeiros, oud' emou didaskalou pba_567.037
khrezeis; seauton soz' opos epistasai. pba_567.038
ego de ten parousan antleso tukhen, pba_567.039
es t' \an Dios phronema lophese kholou.

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verderbliche Klippe vermied. „Gib dir doch um mich nur keine Mühe! pba_567.002
Überlaß mich meinem Schicksal! Sieh dich sorglich vor (πάπταινε!), pba_567.003
daß dir nicht etwa selbst noch etwas Schlimmes widerfährt.“ Trotz pba_567.004
alledem bleibt Okeanos dem Gatten seiner Tochter gegenüber unerschütterlich pba_567.005
bei seinem freundlich dringenden Mahnen zur Mäßigung und pba_567.006
zum Nachgeben, in der gewissen Zuversicht, daß Zeus ihm zuliebe sich pba_567.007
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Zeus in Prometheus empor, und er schließt die lange Rede der Anklage pba_567.011
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bis zum Ende, bis einst die Wut in Zeus' Sinn zahm geworden pba_567.015
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S. V. 373 ff.: pba_567.036
σὺ δ' οὐκ ἄπειρος, οὐδ' ἐμοῦ διδασκάλου pba_567.037
χρῄζεις· σεαυτὸν σῶζ' ὅπως ἐπίστασαι. pba_567.038
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Zitationshilfe: Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/585>, abgerufen am 31.10.2024.