arten so wenig als möglich zu wechseln, weil das Herausziehen und Umwandeln der Capitalien zu schwierig und jedesmal mit einigem Verluste verbunden ist.
1) Dieser Satz verdreht sich scheinbar bei der Volkswirthschaft ins Gegentheil, da in ihr der große Rohertrag an sich als solcher das Erwünschteste ist. Denn je größer der Rohertrag, um so größer werden die einzelnen Theile der zum Erwerbe mitwirkenden, und um so besser erhält sich die gesammte Bevölkerung. Allein je größer diese einzelnen Theile sind, um so wahrscheinlicher ist bei jedem Einzelnen ein größerer Ueberschuß über seine Kosten, also bei ihm der Reinertrag. Es löst sich also der Volks-Rohertrag in viele einzelne Roh- und Reinerträge auf.
Zweiter Theil. Hauswirthschaftslehre.
§. 63. Vorbegriffe.
Aus dem Begriffe und Wesen der Hauswirthschaft (§. 40.) geht hervor, daß sie nicht blos in der bürgerlichen, sondern auch in der Gemeinde- und Staatswirthschaft vorkommt. Wenn in diesen nach ihrer Natur auch nicht alle hauswirthschaftliche Sorgen Statt finden, so ist dies doch bei den meisten der Fall. Da die Hauswirthschaft als Wesentliches den inneren Organismus und Zusammenhang hat, da sie als Hauptthätigkeiten die Erhaltung, Verwendung und Controle dieser Lezteren bis zu einem gewissen Grade anerkennt, so hat die Hauswirthschaftslehre auch von der Bestellung der Hauswirthschaft, von der Erhaltung, von der Ver- wendung und von der Verrechnung des Vermögens und Einkom- mens zu handeln.
Erstes Hauptstück. Von der Bestellung der Hauswirthschaft im Allgemeinen.
§. 64. Vortheile der häuslichen Gemeinschaft.
Das häuslich gesellschaftliche Leben ist eine von den charak- teristischsten Eigenthümlichkeiten des Menschengeschlechtes. Es be- fördert die geistige, sittliche, körperliche und wirthschaftliche Be- stimmung und Cultur des Menschen, so daß aus der Familie der gute Mensch und wahre kräftige Bürger hervorgeht. Das gegen-
arten ſo wenig als möglich zu wechſeln, weil das Herausziehen und Umwandeln der Capitalien zu ſchwierig und jedesmal mit einigem Verluſte verbunden iſt.
1) Dieſer Satz verdreht ſich ſcheinbar bei der Volkswirthſchaft ins Gegentheil, da in ihr der große Rohertrag an ſich als ſolcher das Erwünſchteſte iſt. Denn je größer der Rohertrag, um ſo größer werden die einzelnen Theile der zum Erwerbe mitwirkenden, und um ſo beſſer erhält ſich die geſammte Bevölkerung. Allein je größer dieſe einzelnen Theile ſind, um ſo wahrſcheinlicher iſt bei jedem Einzelnen ein größerer Ueberſchuß über ſeine Koſten, alſo bei ihm der Reinertrag. Es löst ſich alſo der Volks-Rohertrag in viele einzelne Roh- und Reinerträge auf.
Zweiter Theil. Hauswirthſchaftslehre.
§. 63. Vorbegriffe.
Aus dem Begriffe und Weſen der Hauswirthſchaft (§. 40.) geht hervor, daß ſie nicht blos in der bürgerlichen, ſondern auch in der Gemeinde- und Staatswirthſchaft vorkommt. Wenn in dieſen nach ihrer Natur auch nicht alle hauswirthſchaftliche Sorgen Statt finden, ſo iſt dies doch bei den meiſten der Fall. Da die Hauswirthſchaft als Weſentliches den inneren Organismus und Zuſammenhang hat, da ſie als Hauptthätigkeiten die Erhaltung, Verwendung und Controle dieſer Lezteren bis zu einem gewiſſen Grade anerkennt, ſo hat die Hauswirthſchaftslehre auch von der Beſtellung der Hauswirthſchaft, von der Erhaltung, von der Ver- wendung und von der Verrechnung des Vermögens und Einkom- mens zu handeln.
Erſtes Hauptſtück. Von der Beſtellung der Hauswirthſchaft im Allgemeinen.
§. 64. Vortheile der häuslichen Gemeinſchaft.
Das häuslich geſellſchaftliche Leben iſt eine von den charak- teriſtiſchſten Eigenthümlichkeiten des Menſchengeſchlechtes. Es be- fördert die geiſtige, ſittliche, körperliche und wirthſchaftliche Be- ſtimmung und Cultur des Menſchen, ſo daß aus der Familie der gute Menſch und wahre kräftige Bürger hervorgeht. Das gegen-
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arten ſo wenig als möglich zu wechſeln, weil das Herausziehen
und Umwandeln der Capitalien zu ſchwierig und jedesmal mit
einigem Verluſte verbunden iſt.
¹⁾ Dieſer Satz verdreht ſich ſcheinbar bei der Volkswirthſchaft ins Gegentheil,
da in ihr der große Rohertrag an ſich als ſolcher das Erwünſchteſte iſt. Denn je
größer der Rohertrag, um ſo größer werden die einzelnen Theile der zum Erwerbe
mitwirkenden, und um ſo beſſer erhält ſich die geſammte Bevölkerung. Allein je
größer dieſe einzelnen Theile ſind, um ſo wahrſcheinlicher iſt bei jedem Einzelnen
ein größerer Ueberſchuß über ſeine Koſten, alſo bei ihm der Reinertrag. Es löst
ſich alſo der Volks-Rohertrag in viele einzelne Roh- und Reinerträge auf.
Zweiter Theil.
Hauswirthſchaftslehre.
§. 63.
Vorbegriffe.
Aus dem Begriffe und Weſen der Hauswirthſchaft (§. 40.)
geht hervor, daß ſie nicht blos in der bürgerlichen, ſondern auch
in der Gemeinde- und Staatswirthſchaft vorkommt. Wenn in
dieſen nach ihrer Natur auch nicht alle hauswirthſchaftliche Sorgen
Statt finden, ſo iſt dies doch bei den meiſten der Fall. Da die
Hauswirthſchaft als Weſentliches den inneren Organismus und
Zuſammenhang hat, da ſie als Hauptthätigkeiten die Erhaltung,
Verwendung und Controle dieſer Lezteren bis zu einem gewiſſen
Grade anerkennt, ſo hat die Hauswirthſchaftslehre auch von der
Beſtellung der Hauswirthſchaft, von der Erhaltung, von der Ver-
wendung und von der Verrechnung des Vermögens und Einkom-
mens zu handeln.
Erſtes Hauptſtück.
Von der Beſtellung der Hauswirthſchaft im
Allgemeinen.
§. 64.
Vortheile der häuslichen Gemeinſchaft.
Das häuslich geſellſchaftliche Leben iſt eine von den charak-
teriſtiſchſten Eigenthümlichkeiten des Menſchengeſchlechtes. Es be-
fördert die geiſtige, ſittliche, körperliche und wirthſchaftliche Be-
ſtimmung und Cultur des Menſchen, ſo daß aus der Familie der
gute Menſch und wahre kräftige Bürger hervorgeht. Das gegen-
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/108>, abgerufen am 27.11.2024.
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